Hauptwasserleitung Gartenanlage Durchmesser (Gelesen 1970 mal)

[ringelnatz]

Hallo zusammen,
wir müssen in unserer Wassergemeinschaft in der KGA den letzten Abschnitt unserer Hauptleitung austauschen.
Verlegt ist auf eine Strecke von ca. 200m (Stich) ein 2 Zoll-Rohr (verzinkter Stahl) mit ca. 50 Abnehmern à 1 Zoll.
Betroffen ist jetzt der letzte Abschnitt von 25m, dort soll ein PE-Rohr verlegt werden.
Es hängen dort noch 5 Verbraucher an 3 Abgängen dran.

Frage jetzt:
Mir kommt für diesen Abschnitt 2 Zoll fast ein bisschen überdimensioniert vor. Problem was ich auch sehe, ist, dass ich keine reduzierenden T-Stücke von 2 auf 1 Zoll finde, nur 2 auf 1,5 Zoll.

Idee daher:
Muffe an Hauptleitung mit Reduzierstück auf 1,5 Zoll bringen, 1,5 Zoll verlegen.
T-Stücke, die von 1,5 auf 1 Zoll reduzieren, gibt es reichlich.

Frage an die Wasserleitungserfahrenen:
Reichen die 1,5 Zoll als Hauptleitung auf den letzten 25m für 5 Verbraucher?
Gibt es eine alternative Lösung, die ich noch nicht sehe?

[Staudo]

Stellt die Hauptstränge nach und nach auf PE-Leitung um. Ich würde 50er Rohr nehmen. Dafür gibt es alle nur erdenklichen Übergänge. Für handwerklich geschickte Leute ist die Verlegung kein Problem.

[thuja thujon]

2Zoll finde ich persönlich recht wenig für 5 Verbraucher. Wenn es hier um eine Trinkwasserleitung geht übernehmen diese Frage aber andere, die das dürfen und können. Da gibts Vorschriften mit Mindestströmungsgeschwindigkeiten usw. wegen Hygiene. Oder seid ihr allein verantwortlich weil ihr einen Systemtrenner am Eingang der Leitung habt?
Ich würde wegen der Stagnationswasserproblematik auch keine Stichleitung bauen oder betreiben wollen, sondern nur eine Ringleitung. Die bietet auch Vorteile bei Hochlast bzw Druckschwankungen, also die Abgabe ist viel besser weil Ringleitungen doch einiges an Druckverlust kompensieren können.

Und ja, bestenfalls alles Kunststoff, kein Metall.

[Staudo]

Eine Ringleitung ist dann schon mit mehr Aufwand verbunden.
Für den Übergang von 50er-PE-Rohr auf Zoll-Eisenrohr gibt es Anbohrschellen. Auch diese bekommt ein geschickter Laie verlegt. Und, wie Thuja schon schrieb, wenn die Leitung als Trinkwasserleitung ausgewiesen wird, würde ich einen Fachbetrieb holen. Aber dem kann man ja seine Wünsche mitteilen.

[ringelnatz]

würdest du die Anbohrschellen einem T-Stück vorziehen? Wirkt so, dass es leichter zu verlegen ist.

Danke euch für die Hinweise. Ringleitung kommt nicht in Frage, zu kompliziert. Trennung vom Trinkwassernetz ist natürlich sicher gestellt.

[Staudo]

Na klar sind Anbohrschellen leichter zu verlegen. Man verlegt das PE-Rohr als Meterware in einem Strang, guckt, wo man einen Abzweig haben möchte, schraubt dort eine Anbohrschelle an und bohrt anschließend ganz vorsichtig mit einem großen Bohrer direkt durch den Anschluss der Schelle ein Loch in den PE-Strang. Das klingt verwirrend, ist es aber nicht.

[ringelnatz]

Toll, das Projekt wird einfacher!
Eine Sache noch: die PE-Fittings sind normal aus Messing oder Rotguss. Hab da etwas Bauchschmerzen, die direkt an die verzinkten Stahlrohre anzuschließen. Es wäre zwar in Flussrichtung zum Edelmetall, aber im Winter wird abgedreht und dann gibt es sicher auch einen leichten Rückfluss an der Stelle.
Gibt es da Lösungen für?

[thuja thujon]

Meiner Meinung nach braucht es da keine Lösung. Es ist schlicht egal.
Abdichten mit Hanf, nicht mit Teflonband.

Auslaufventile mit Rohrbelüfter, da kann man aber mal drüber nachdenken, ob man da die Entnahmestellenbetreiber dazu anhält. Keine Kugelhähne.

[ringelnatz]

mal ein kleines Update: wir haben jetzt einen Tiefbauer in der Wassergemeinschaft gefunden. Von Anbohrschellen wurde dringend abgeraten, zwecks Haltbarkeit. Stattdessen T-Stücke.

[ringelnatz]

Auslaufventile mit Rohrbelüfter, da kann man aber mal drüber nachdenken, ob man da die Entnahmestellenbetreiber dazu anhält. Keine Kugelhähne.

Die haben wir alle.
Wieso keine Kugelhähne?

[dmks]

Bin die Fraktion: T-Stücke und Kugelhähne!
Meine Hauptleizungen sind Zollrohre PE.

Für die oben genannte Anlage erscheinen mir die zwei-Zoll Hauptleitung und auf Ein-Zoll reduziert durchaus...sinnvoll! Und ich würde die Hauptleitung auch in einer Dimension durchziehen. Bis zum Ende.
Hätte eher Bedenken ob die zwei Zoll ausreichend sind!

[thuja thujon]

Kugelhahn ist top wenn man mal schnell die Gießkanne vollmachen möchte und nicht ewig bis zur nächsten Tragerunde warten möchte.
Trinkwasserverordnungsmäßig ist ein Kugelhahn halt aber das, was eben nicht zulässig ist wegen fehlendem Rückflussverhinderer und evtl auch Tefloneinlagen usw. Also zugelassene Kugelhähne in Trinkwasserleitungen sind eher selten. Und sie frieren im Winter auch gerne kaputt.

Wenn man eine Leitung aufsetzt, sollte man an den Schutz der Leitung denken, welche die möglichen Fehler der Nutzer relativiert, man sollte nicht nur aus Sicht der Nutzer denken, welche in der Praxis nicht mal erahnen, was sie unwissend falsch machen (können/könnten). Also gut geplante Technik verhindert große Katastrophen. Ich bin auch Kugelhahnfraktion und einfach und mit Durchsatz, aber nicht pfuschen wenn es auch noch die anderen Ziele wie Schutz der Verbraucher zu berücksichtigen gilt.

[ringelnatz]

Haben das Ding gestern in 10 Stunden durchgezogen.
2 Zoll Hauptleitung auf den letzten 24m mit 1,5 Zoll PE ersetzt. Dazwischen nen Absperrhahn, bräuchte es eigentlich nicht, war aber zum Arbeiten super, und erleichtert Reparaturen bei den Verbrauchern, wenn man nicht den kompletten Strang abschalten muss.

Die 2 Zoll sind tatsächlich für die gesamte Anlage zu klein dimensioniert - habe gestern erfahren, dass die Kollegen im hinteren Abschnitt zu Hauptnutzungszeiten ohnehin keinen Druck mehr haben.

Zur Wasserqualität - wenn man sich die Art der verlegten 2 Zoll- Rohre (1986) anschaut, man sollte das eh nicht trinken. Ist auch explizit nicht mehr als Trinkwasser klassifiziert. Gartenwasser zum Gießen!

Für uns stellt sich noch die Frage, ob es sich nicht positiv auf den verbliebenen Hauptteil (ca. 150m) auswirken würde, im Winter die Leitung nicht zu entleeren, sprich das Wasser anzulassen. Liegt nen guten Meter tief, da friert es eh nicht rein. Das jährliche Eindringen von Luft sollte doch Korrosion fördern?
Problem ist nur, dass die Anschlüsse auf den Parzellen nicht sicher frostfrei liegen - und im Winter kriegt man Havarien nicht immer sofort mit..

[thuja thujon]

Ich würde auf jeden Fall abstellen und entleeren, damit das Stagnationswasser recht gering bleibt und so die Menge an Spülwasser beim wieder anstellen auch geringer ausfällt.
Wenn keine Trinkwasserqualität mehr gegeben ist, sollte an jeden Hahn ein Schild dran, damit der Verein aus der Haftung ist.

PS: bei euch kontrolliert wohl niemand ob die Leitung dicht ist und die Verluste werden auf alle Pächter umgelegt? Und die Uhren werden auch alle paar Jahre wenn die Eichung abgelaufen ist getauscht? Es gab da demletzt glücklicherweise auch eine Gesetzesänderung, die Zählernummer der Uhren müssen nicht mehr dem Eichamt gemeldet werden.

[ringelnatz]

Na doch, wir kontrollieren das selbst.
Deswegen mussten wir ja einen Teil der Leitung austauschen. Auf 8m waren schon 5 Reparaturschellen dran....
Aber klar: Verluste werden auf alle verteilt.
Wir machen zum Saisonstart eine Druckprüfung.