garten-pur

Jedes Jahr ein neuer Wald im Umkreis von 6 Metern von allen Zwetschgen, Pflaumen, Aprikosen. Wie kommt Ihr damit zurrecht? Was ermuntert die Bäume zu dieser Vermehrungswut? Schlimm ist es da, wo ich unter den Bäumen Stauden, Frühlingsblumen, Johannis- und Himbeeren habe... Ihr sagt, Myrobalane sei Schuld. Jetzt kaufe ich nur noch auf Wavit, aber meine schönen, gerade volljährigen Bäume kann ich ja nicht fällen und überhaupt: was passiert nach dem Fällen? Dann wird der Austrieb umso unbändiger!

Bei mir ist es keine Myrobalane. Das ist was mit kleinen blauen Früchte, ähnlich der Schlehe nur ohne Dornen. Soll wohl GF 677 oder so sein und schießt auch wie blöd.
Wir schneiden weg, reißen raus, resignieren. Ich befürchte, daß umfangreiche Grabarbeiten das Problem noch verschärfen. Lösung habe ich keine.

aber irgendwann wenn der Baum weg ist, kommen keine Triebe mehr nach.

Wir mähen regelmäßig den Rasen und haben so keine Probleme mit den Wurzelschossern

Knips und spritz.

Wenn der Baum insgesamt nicht weg soll, ist das wohl eher keine gute Idee.
Am einfachsten lassen sich Wurzelschosser in Rasen oder Wiese managen - einfach mit abmähen.

Ich habe diese Probleme mit versch. Cornus-Arten. Ich nehme die Heckenschere oder den Freischneider mit Messer und haue sie 1x jährlich weg. Absterben tun sie bisher nicht. Wahrscheinlich müsste ich es öfters im Jahr machen, komme aber nicht dazu.
VG Wolfgang

Erlk hat geschrieben: ↑25. Jan 2024, 19:06
Was ermuntert die Bäume zu dieser Vermehrungswut?

So richtig in Fahrt kommen diese Wurzelschosser bei mir nur dort, wo der Original-Baum dabei ist, abzudanken. Bist Du sicher, dass es Deinen Bäumen gut geht?

Wurzelschösslinge sind eine Eigenheit der Gattung Prunus und zwar von ALLEN Arten der Gattung! Wir haben das in der Firma (ich arbeite im Wein- und Obstbau) in allen Prunusplantagen, besonders bei Domestica (Pflaumen) und Armeniacus (Aprikose/Marille) je nach Unterlage. Die Kirschen und Weichseln sind am bravsten, Pfirsich ist auch eher zahm. Zur Bekämpfung hilft leider nur die Schere fleißig zu schwingen!

Sehe ich ein wenn in Erwerbsplantagen auf Ertrag geschnitten wird. Brezel hat trotzdem Recht. Das muss zuerst geklärt werden, was oben los ist, ob da was nicht stimmt mit den typischen Stammkrankheiten und es deswegen unten aus allen Nähten platzt.

Mähen hat den Nachteil mit man möchte da später nicht Barfuß über die Stumpen laufen und auch mit festem Schuhwerk bleibt bei einer Krautverträglichen Mähhöhe von 10cm eine Stolperfalle.
Man kann sich mal durchringen und auf 4cm oder tiefer mähen/schneiden, evtl nicht mit dem Mäher sondern mit der Heckenschere, oder die Alte Astschere die auch im Boden schneidet, je nach Verholzungsgrad. Was dann im Frühjahr austreibt, nicht wie in Staudos Bild mit Glyphos behandeln, sondern mit Belukha (Pelargonsäure), Essigsäure oder einem PPOi wie Pyraflufen (Quickdown) abbrennen, so lange noch nicht das 8te Blatt abgespreizt ist.

Wenn abschneiden geht, schwinge ich mal die Astschere. Der Miniwald nervt.
Bei mir sind's eine Reneklode, eine Hauszwetsche und eine Mandel. Die Bäume sind wüchsig, von kurz vor Exidus keine Spur.

@Cryptomeria
Welche Cornus machen denn Ausläufer? Bevor ich mir noch sowas in den Garten hole.... :o

Cornus sanguinea Ist eine Pest, überrall Ausläufer, meterlang und oft zu tief um sie rauszukriegen.
Stimme Thuja zu was abmähen angeht - das gibt dicke Knubbel die immer stärker werden, die Idee die zu verätzen klingt ganz interessant - denn abhacken bringt nicht viel. Vielleicht geht auch brennen, da dürfte dem Rasen allerdings nicht gefallen….

Also im Rasen den man regelmäßig mäht entstehen keine Knüppel! Denk man muss die austreiben rechtzeitig erwischen bevor irgendwas verholzt.

Nein, Knüppel entstehen bei mir auch nicht, aber Knubbel eben schon. Die steche ich mit dem Spaten heraus. Die Wiese verträgt das, aber die Beete eben nicht. Doch wenn ich eure Erfahrungen hier so lese verstehe ich, dass das Enfernen der Schosser ebenso zur jährlichen Pflege gehört wie das Beschneiden der Krone. Zwei Hinweise bekam ich, mir die Gesundheit der Bäume näher zu betrachten - und ja, es stimmt schon, umso genauer ich die Bäume betrachte, umso mehr stelle ich doch Probleme fest. Hier ein Rindenriss mit winzigen weißen Pilzen drin, dort Gummifluss oder sogar verkahlende Astpartien. Ich dachte immer, Obstbäume werden genau so alt wie ein Mensch...

Ja, aber dafür müssen sie ihr ganzes Leben lang am Tropf der menschlichen Pflege hängen, und auch das reicht manchmal nicht.

Das mit der Pflege ist auch nicht überall so richtig.
Im Garten meines Großvaters waren Apfelbäume die auch mal 30 Jahre ohne Pflege bei guter Vitalität überstanden haben bis ich dort anfing wieder zu pflegen.
Nicht alle haben diese Zeit überstanden. ;)
Als sie wegen Bebauung gefällt wurden waren sie gut in den 70-80ern. Teils mit Stämmen um die ich nicht rumfassen konnte.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht das Zwetschgen und andere Pflaumenartigen in einer feldmausbesiedelten Wiese viel mehr Wurzelbrut machen. Vielleicht ist das auch bei Dir der Fall. Da sind auch wurzelechte Spillinge dabei. Der Ertrag ist dadurch sehr eingeschränkt.