garten-pur

Ich hatte früher mehrmals versucht Heidelbeeren im Kleingarten anzupflanzen und vor allem Ernte einzufahren, aber bei Heidelbeere hatte ich nie eine Chance. Es lief einfach nie rund mit der Heidelbeere. Welche Sorten es genau waren kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Allerdings mag ich den Geschmack von Heidelbeeren. Nicht sauer, nicht zu süß. Einfach perfekt.

Gibt es Alternativen, die nicht so anspruchsvoll sind im Bezug auf Erde usw. wie Heidelbeeren?
Oder vielleicht andere leckere Beeren (sauer mag ich nicht)?

Ich dachte erst an Honigbeeren, aber hier im Forum haben einige berichtet, dass die Früchte sauer sind.
Was ist mit Rote Maulbeere und Loganbeere? Ich weiß, dass Rote Maulbeere ein Baum ist. Der Platz wäre für ein Baum da.
Ist Loganbeere eine schmackhaftere und bessere Alternative zu normalen gelben Himbeeren?

Also bei den 3 Pflanzen (Loganbeere, rote Maulbeere und Honigbeere) bin ich gerade hin und hergerissen.
Welche Sorten?

Klimazone 5 Klimazone 8a

Wichtig ist, dass die Blüte bzw. Fruchtbildung nicht spätfrostgefährdet sind.

Du wirst noch bestimmt kompetentere Antwoten erhalten, trotzdem :) :

Die Maibeere ist in der Tat nicht spätfrostgefährdet Die Blüten vertragen durchaus paar Grad minus. Allerdings trägt nicht überreich. An meinen zwai Büschen (verschiedene Sorten) hatte ich ca 20 Früchte und die waren von mitte Mai bis mitte Juni am Busch und immer noch sauer. Andere haben vielleicht andere Erfahrungen gemacht. Ich überlege ob ich sie noch ein Jahr lan behalte oder nicht.

Maulbeere habe ich nur Mulle der zählt als winterhart bei Spätfrösten "verbrennen" aber schon die Blätter. Treibt aber aus, die Blüten sind bei mir bis jetzt noch nicht erfroren. Bin aber in ein anderen Klimazone 7a, ls Du. Vielleicht würden bei Dir niocht so früh austreiben?

Loganbeere kenne ich nicht.

Da dir Heidelbeere schmeckt, würde ich das nochmal probieren. Allerdings nicht im Gartenboden, sondern in einem Pflanzgefäss, so machen das Viele, ich auch. Da drin kann man das notwendige saure Substrat bereitstellen. Um diese Technik gibts einige Threads hier, z.B. https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,34334.90.html

Im Gefäss lässt sich auch Spätfrost leichter bekämpfen - Vlies drüberhängen.

Honigbeeren sind im Durchschnitt saurer als Heidelbeeren. Aber das ist die Säure, die der Heidelbeere fehlt, weshalb ich Heidelbeeren unreif esse.

Deshalb würde ich aber die Honigbeere bei weitem nicht als saurer bezeichnen.

Winterfestigkeit ist kein Problem aber ich würde in Zukunft auf die japanischen Varianten, die Lubera anbietet, zurückgreifen. Bei denen ist der Blühzeitpunkt deutlich später.

Zur Heidelbeeralternative kann man noch die Felsenbirne nehmen. Sie ist von den drei die süßeste. Frosthärte ist auch problemlos.

Bei der Loganbeere will ich darauf hinweisen, dass sie wie eine Brombeere wächst. Entsprechend ist ein Rankgerüst zu empfehlen.

Also wenn Du sauer nicht magst, dann sind Honigbeere und Loganbeere ungeeignet. Ich schließe mich Rib-Johannisbeere an, dass Felsenbirne eventuell eine gute Alternative sein könnte. Maulbeerbäüme wachsen schnell und werden sehr groß, das sollte Dir bewusst sein, ansonsten sind Maulbeeren ein tolles Obst.

kaliz hat geschrieben: ↑20. Jul 2023, 11:48
Ich schließe mich Rib-Johannisbeere an, dass Felsenbirne eventuell eine gute Alternative sein könnte.

Nun ja :-X: Schmeckt zwar gut, aber bis du da zwecks Verarbeitung ein Kilo zusammen hast, bist du Stunden beschäftigt. Wenn dir die Amseln überhaupt was übrig lassen.

Ja, das stimmt. Honigbeeren sind keine Massenträger. Liegt aber auch viel am Wassermangel, der sehr frühen Blüte der russischen Varianten und am Vogelfraß. Ich konnte bisher nur in einem Jahre deine bedeutende Menge ernten. Dann kamen die trockenen Jahre.

Aber die Marmelade ist einer der besten die ich je hatte. Einfach top.

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Apfelbaeuerin hat geschrieben: ↑20. Jul 2023, 11:52

kaliz hat geschrieben: ↑20. Jul 2023, 11:48
Ich schließe mich Rib-Johannisbeere an, dass Felsenbirne eventuell eine gute Alternative sein könnte.

Nun ja :-X: Schmeckt zwar gut, aber bis du da zwecks Verarbeitung ein Kilo zusammen hast, bist du Stunden beschäftigt. Wenn dir die Amseln überhaupt was übrig lassen.

Oopps du hast dich wohl auf die Felsenbirne bezogen. Ja, da würde ich auf die kanadischen Arten gehen. Es gibt auch eine gute Obstsorte. Cydonia kann darüber mehr erzählen.

Ich schmeiße mal die Kornelkirsche in die Diskussion.
Vollreif ist sie nicht richtig sauer, aber auch nicht richtig süß. Die Marmelade schmeckt in Richtung Sauerkirsche mit etwas Marzipan. Wir finden sie in der Verarbeitung arbeitsreich, aber auch sehr lecker. Sie mag gern bessere Böden und trägt da reichlich. Zu Sorten kann ich nichts sagen, wir haben gute Bäume im weiteren Umland und ernten dort.
Der Baum wird nicht besonders hoch (ca. 4 m nach vielen Jahren) und ist gut schnittverträglich. Allerdings je mehr Schnitt, desto weniger Früchte.

Loganberry hatte ich nie, aber Tayberry. Mir zu sauer und das Aroma überzeugt mich nicht. Zuviel Säure kann ich mit viel Zucker ausgleichen, aber Aroma kann ich nicht reinzaubern.

Die Gattung Ribes bietet noch einiges. Schau doch mal bei Eggert rein. Und Deaflora hat auch immer komische Beerensträucher.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Von Felsenbirne habe ich tatsächlich noch nie was gehört, aber was ich so darüber lesen kann... die wird geholt. Welche Sorte genau muss ich noch schauen.

Was ich auch noch unbedingt haben möchte ist eine Maulbeere. Zuerst wollte ich entweder die Sorte Wellington, Morus rubra Gerardi Dwarf oder Saharanpur, aber laut vielen Berichten soll nur die schwarze Maulbeere hervorragend süß schmecken und Wellington hat nur als Unterlage Morus nirgra. Gerardi Dwarf soll nur ein bisschen süß sein bei Vollreife.

Zu Saharanpur wird geschrieben, dass diese nicht frosthart sei, aber mehrere Besitzer von Saharanpur berichten, dass Saharanpur Frost überstanden hat.

Saharanpur soll wohl sehr lecker und süss sein.
Müsste die Maulbeere dann wohl andauernd sägen um sie halbwegs unten zu halten. Kenne ich aber schon von Feigen.

Wenn du eine Maulbeere willst würde ich mal bei https://www.botanik-wug.de/ anfragen was sie dir (für deine Klimazone) empfehlen.
Bin mir fast sicher das die Saharanpur ausgepflanzt in Whz 5 nicht überlebt. Geschützt im Topf vielleicht, bleibt allerdings der sehr frühe Austrieb. Shin-Tso hatte hier dieses Jahr (Spät-) Frostschaden, Saharanpur noch viel mehr, das bei -6 Grad. Ich würde dir abraten auch wenn ich die Sorte sehr mag. Ich habe selbst ein paar Zweifel auf lange Sicht, hier am Oberrhein.

Hey mora,

ich habe gerade mal durch Zufall die Klimakarten-Seite von Garten-Pur entdeckt und dort steht, dass meine Gegend in der Klimazone 8a liegt. Bei Klimazone 5 war ich sowieso von Anfang an stutzig. Ich habe vorher eine Klimakarte für Wärmepumpen verwendet. :)

8a klingt doch besser.

8a hört sich besser an, ja :D
Kann dir nichts wirklich empfehlen, aber die Capsrum finde ich toll. Habe bisher noch keine echte Nigra gegessen, dazu kann ich nichts sagen - aber vermutlich noch leckerer.
Die Everbearing Sorten (z.b. Capsrum & Illinois) tragen über 2 Monate Früchte, immer ein paar. Hat vor und Nachteile :)
Saharanpur empfehle ich erstmal nicht, wäre schade wenn sie mal zurückfriert. Musst du wissen ob du das risiko eingehen willst, die ist ganz sicher nicht sauer.

Klarer Vorteil bei der Saharanpur sind die hellen Früchte, man hat keine schwarzen Beeren an den Schuhen (oder noch schlimmer Socken :P).

Außer ebenfalls Felsenbirne (ich hab die Ballerina) kann ich die japanische Weinbeere empfehlen. Absolut pflegeleicht, anspruchslos und lecker. Macht auch keine Ausläufer. Wenn eine Pflanze nicht reicht, einfach die Triebe den Erdboden erreichen lassen und dort belassen. Die Triebspitzen bewurzeln von allein.

Wegen Alternative zur Heidelbeere, schau dir mal die Züchtungen der Felsenbirnen vom Bayrischen Obstzentrum an, Bayern 1 und 2.
Die sind extra auf süße große Früchte gezüchtet.
Wir haben sie jetzt erst im ersten Jahr hier stehen, ich denke sie blüht erst nächstens Jahr ;D
Vielleicht wäre das ja was für dich.

Kommt mir alles recht wahllos vor. Baum, Busch, Strauch, Kleinstrauch. Die ganze Welt der Früchte vorab zu evaluieren bringt nichts, das kann man endlos treiben und doch zu keinem Ergebnis kommen, was man nun will. Und dann noch gleich Superspezialsorten oder ganz neue Sorten, die noch keiner ausprobieren konnte...

Pflanz doch einfach mal eine Reihe von leicht zu kaufendem Beerenobst. Oder probiere dich mal durch, was dir schmeckt. Konzentriere dich für den Anfang auf Sachen, die bald tragen. Heidelbeere, Maibeere (der Begriff "Honigbeere" ist für dieses Obst aussergewöhnlich fehlplaziert) und alle Rubus tun das zum Beispiel. Parallel dazu kannst du ja weiter über künftige Päne für Spezialarten meditieren, aber du hast schon mal was handfestes im Garten.