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Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten? (Gelesen 8545 mal)

Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, cydorian, partisanengärtner, Conni, AndreasR

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Babytux
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Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Babytux »

Hallo an die Community,

ich habe vielleicht eine etwas ungewöhnlich Frage an euch.
Als Eigentümer von zwei Grundstücken (pro Grunstück ca. 800m²) entsorge ich das anfallende organische Material auf dem jeweiligen Kompost des Grundstücks. Bisher habe ich nie Probleme mit der anfallende Menge bekommen. Der Kompost hat immer ausgereicht weil er ausreichend groß dimensioniert ist.

Ich beobachte in letzter Zeit immer häufiger, dass meine Nachbarn mit Grundstücken gleicher Größe ihre Gartenabfälle in der Biotonne entsorgen und Frage mich, warum dort eine größere Menge an Gartenabfällen anfällt, die dann über die Biotonne entsorgt wird.

Geschätzt kommt ich im Jahr auf ca. 2-3 m³ Gartenabfälle die auf dem Kompost entsorgt werden.
Wie sieht das bei euch aus?

Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) in Kubimetern fällt im Durschnitt auf einem Grundstück mit einer Größe von ca. 1000m² im Jahr an?

Danke und liebe Grüße
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Bauerngarten93
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Bauerngarten93 » Antwort #1 am:

Die Menge an Grünmasse hängt natürlich davon ab, wie die Bepflanzung ist oder wie groß der Rasen ist usw. Wenn du natürlich viele Staudenbeete hast wo ordentlich Staudenschnitt anfällt oder eine Rasenfläche hast die groß ist und regelmässig gedüngt wird, dann fällt natürlich eine ordentliche Menge an Grünmasse an.

Ich habe zuhause zwar nur eine Gartengrösse von ca 400 bis 500 m2, aber unser Grundstück ist fast 5000 qm groß. Andere Rasenflächen, Hoffläche Scheunen usw. Ca 20 25m Eichen stehen hier. Wenn ich alle Grünmasse inklusive Laub zusammenrechne, kommen so ca 10 bis 15 m3 lose Masse zusammen. Diese muss ich zwar nicht abfahren, es lagert in eine Ecke auf einen riesigen Komposthaufen, aber wenn du viel Eichenlaub dabei hast, was die meiste Menge ausmacht, dann muss man auch schon ein wenig warten bis man den Kompost benutzen kann.
Babytux
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Babytux » Antwort #2 am:

Die 2-3m³ pro Jahr waren für meine Grundstücke schon sehr großzügig berechnet und stellen wirklich das Maximum dar.
Nach deinem Beitrag stelle ich aber fest, das Du dich trotz der großen Menge an Eichenlaub im selben Bereich bewegst.
Auf 1000m² gerechnet würdest du demzufolge auch bei 2-3m³ im Jahr liegen liegen.
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Bauerngarten93
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Bauerngarten93 » Antwort #3 am:

Da hast du recht. Es ist nur wichtig das man es lagern kann und kompostieren kann. Wenn du im Jahr den Kompost den die 3 m3 Grüngut erzeugen nicht verwendest, dann staut es sich ja bei dir immer weiter auf. Man muss dann den Platz bereitstellen den Kompost dann zu lagern oder man muss das überschüssige abfahren oder Nachbarn überlassen wenn sie es brauchen. Ich kann überschüssiges auf dem Acker unterarbeiten. Wäre ja utopisch wenn ich im Jahr zig m3 auf knapp 500 m2 verteilen kann ;D
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thuja thujon
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

thuja thujon » Antwort #4 am:

Bei mir sind es etwa 2-3m³ für 280m².
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Nemesia Elfensp.
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Nemesia Elfensp. » Antwort #5 am:

Babytux hat geschrieben: 12. Nov 2017, 12:38
Ich beobachte in letzter Zeit immer häufiger, dass meine Nachbarn mit Grundstücken gleicher Größe ihre Gartenabfälle in der Biotonne entsorgen und Frage mich, warum dort eine größere Menge an Gartenabfällen anfällt, die dann über die Biotonne entsorgt wird.


Grade Grasschnitt fällt doch sehr schnell zusammen und so verringert sich das Volumen binnen kurzer Zeit deutlich.
Wenn in der Nachbarschaft also Gras gemäht wird, dann wird die Biotonne damit ja üblicherweise gefüllt, bevor das Material zusammengefallen ist.
Du aber profitierst von diesem ersten Rotteprozess komplett, weil bei Dir alles auf dem Kompost landet.
Meiner Meinung nach ein wichtiges Kriterium, denn so sind die Mengen der anfallenen Grünmasse schon in einem sehr frühen Stadium bezüglich des Volumen nicht mehr vergleichbar.

Ein weitere Aspekt ist sicherlich auch die Tatsache, dass bei Dir sowohl grüne Anteile (Grasschnitt, frischer Heckenscnitt etc.) als auch braune Anteile (Herbstlaub, Staudenschnitt etc.) auf den Kompost kommen - das fördet die Rotte erheblich = schnelle Volumenreduzierung.
Wenn beim Nachbarn z.b. der Grasschnitt immer schleunigst entsort wird, dann fehlt ein erhebliche Stickstoffanteil auf dem dortigen Komposthaufen, was zur Folge hat, dass die Rotte deutlich langsamer abläuft = langsame Volumenreduzierung.

Am Ende schaut es dann so aus, als habe der Nachbar viel mehr Material aus seinem Garten und könnte ohne einer zusätzliche Biotonne, seinem Kompostmaterial nicht Herr werden.

LG
Nemi



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carolinchen
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

carolinchen » Antwort #6 am:

... und bei mir heuer schon 12 m³, bei 3.000 m ² (Wald-)Grundstück. Gerade gestern habe ich noch einen Gitterkomposter nachbestellt. Drei Biotonnen habe ich dazu, für den Grünabfall auf dem öffentlichen Weg, Küchenabfälle und Rhodoblätter.

Meine Nachbarn kompostieren nicht, da kommt alles in die Biotonne. Nur einen konnte ich schon anfixen, der betreibt jetzt auch Kompostwirtschaft ;D.

Ich glaube, man muss es vorleben und den Nutzen von eigenem Kompost erlebbar machen. Und natürlich muss man sich von den blitzsauber aufgeräumten Gärten, die hier in der Überzahl sind, verabschieden. Aber so lange die Puster jeden Tag rödeln, ist es natürlich bequemer, den Grünabfall in der Tonne zu entsorgen. Kostet bei uns auch nicht viel, weil die Abfälle im Kompostierwerk erst vergast und verstromt werden, bevor der Kompost in den Verkauf geht oder als Pellets in die Landwirtschaft verbracht wird.
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AndreasR
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

AndreasR » Antwort #7 am:

Ich komme bei meinen 500 m² Garten locker auf 3 oder 4 m³ Grünabfälle im Jahr, wobei das Material vom Vorgarten (ca. 40 m²) größtenteils auch in die Biotonne wandert, weil es schlichtweg zu mühsam ist, alles zwei Treppen nach unten in den Garten und dann noch quer übers ganze Grundstück zu schleppen. Baum- und Strauchschnitt entsorge ich meist auf dem örtlichen Schredderplatz, weil ich keinen Häcksler habe. Allerdings bin ich hier immer noch am Roden und Jäten, da der Garten an die 20 Jahre lang nur sehr oberflächlich gepflegt wurde und sich Unkraut und wuchernde Stauden überall breit gemacht haben.
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

lonicera 66 » Antwort #8 am:

Auf meinen 600qm Garten ist die Kompst/Abfallmenge unterschiedlich. Je nachdem, wie oft ich Brennesseln und Giersch ausreiße.

Kommt dann halt auf die Größe der Pflanzen an.

Rasenschnitt geht als Mulch in die Beete, das rechne ich mal nicht mit.

In einem Gartenjahr, in dem ich faul war habe ich dann schon gut 3 - 4m³ Grünschnitt (Brennessel, Giersch, Himbeere u.ä.)

Rechne ich noch den Rückschnitt der Ginster und Hasel auf den 2000qm Wiese dazu, kommen noch einmal gut 5m³ Schnittgut alle 5 Jahre dazu.
liebe Grüße
Loni

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Natternkopf
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Natternkopf » Antwort #9 am:

Sali Babytux

Wie ich das einschätze hast du mit den bisherigen Antworten ziemlich gute Anhaltspunkte.
Der Hinweis von Nemesi Elfensp. #5 ist relevant.

Ich selber kann das kaum abschätzen was in unserm Garten so anfällt, da ich noch von weiteren Gärten und Flächen Material verarbeite.
Wird auch bei den Nachbarn als Erde oder Kompost wieder eingebracht.

Was für dich noch hilfreich sein kann ist wie sich die Kompost-Volumen so ungefähr verhalten.
Eventuell weiss du das schon aus eigener Erfahrung? Weiss ich nicht, deshalb ein Link dazu.
Ein Beitrag von hier im Forum: Kompostmengenschätzung - Produktion/Verbrauch erbeten

Grüsse Natternkopf
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Waldmeisterin
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Waldmeisterin » Antwort #10 am:

ich habe hier 9 Komposter zu je ca. einem Kubikmeter rumstehen, die reichen für meine 1700qm. Allerdings fahre ich nach Großeinsätzen immer mal einen Hänger voll weg, etwa das Heu der Wiese auf einen Gnadenhof, oder das Geraffel nach einer Schnittaktion zum Kompostieren. Biotonne habe ich keine.
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
Sternrenette

Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Sternrenette » Antwort #11 am:

Ich hab für 1.200 qm Gartenfläche 4 Komposter und einen Schutthaufen hinter der Haselnuß. Für das Laub vom Nußbaum reicht mir kaum die wöchentlich geleerte Biotonne, der Rest wird gehäckselt und/oder hinter die Hasel geworfen.

Das Problem mit dem Rasenschnitt ist glaub ich fehlendes Wissen ums richtige Aufsetzen vom Kompost, also mischen.
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Dietmar
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

Dietmar » Antwort #12 am:

Ich habe bei einem Garten (ohne Haus und Gepflasterten) eine Gartenfläche von ca. 400 qm. Ich kompostieren alle Garten- und Küchenabfälle (ohne Knochen), unbedruckte Pappen, Papiertaschentücher, Küchentücher usw. und habe dazu 1 x 900 l -, 2 x 600 l - und 2 x 380 l -Komposter. Alle sind immer zu ca. 80 bis 90 % gefüllt, aber da alles immer stark zusammen sackt, bleibt es im Durchschnitt bei diesem Füllstand.

In der Natur befindet sich der Boden weitgehend im Gleichgewicht, d.h. alle Nährstoffe, die durch Pflanzen entnommen werden, kommen wieder in den Boden zurück.

Im Garten entnimmt der Mensch viel Biomasse (Erntegut, Unkraut, Grasschnitte, Heckenschnitt usw.), d.h. er entnimmt damit künftigen Humus und Nährstoffe und damit Bodenfruchtbarkeit. Mit der Kompostierung führen wir einen Großteil der entnommenen Nährstoffe wieder dem Boden zurück bzw. erhalten mit der Humuszufuhr auch die Bodenfruchtbarkeit. Der Humusgehalt baut sich nämlich ständig ab und muss deshalb immer wieder erneuert werden.

Mit Mineraldünger soll bei Nichtkompostierern der Nährstoffverlust wieder ersetzt werden, aber Mineraldünger hat auch Nachteile, z.B.:
- kostet Geld
- verschlechtert oft die Balance der Nährstoffe, d.h. führt zu Überversorgung bei einigen Nährstoffen und behindert dadurch die Nährstoffaufnahme der sog. Antagonisten
- sickert mit dem Niederschlag schnell ins Grundwasser, nur kurze Wirkungsdauer
- verschlechtert das Bodenleben, von den Regenwürmern bis zu diversen nützlichen Bakterien
- verschlechtert oft den Geschmack zu Gunsten der Menge, z.B. N
- Am meisten leidet der Bestand an Spurennährstoffen, da die meisten Mineraldünger nur die Hauptnährstoffe enthalten.

Wer also nicht kompostiert, schädigt langfristig das wertvollste Kapital eines Gartenbesitzers, seinen Boden.

Nun bin ich ja nicht grundsätzlich gegen Mineraldünger, aber zuerst sollte mit eigenem Humus gedüngt werden. Wenn dann eine Bodenanalyse zeigt, dass noch ein Mangel an Nährstoffen herrscht, erst dann ist der Einsatz von Mineraldünger sinnvoll. Wer nicht gerade einen Sandboden hat, benötigt im allgemeinen keinen Mineraldünger - mit zwei Ausnahmen:
- pro Jahr und Quadratmeter werden in D ca. 50 - 80 g Kalk mit Niederschlägen ausgewaschen, d.h. als Kalziumhydrogenkarbonat löslich geworden. Mit Humus allein kann das langfristig nicht kompensiert werden.
- Seit der Entschwefelung von Rauchgas und anderen Abgasen entsteht vielerorts ein Schwefeldefizit, der auch langfristig nicht mit Humus allein kompensiert werden kann. Statt Mineraldünger sind aber abgebundener, aber pulverisierter Gips und Vulkanasche besser als hochlösliche Sulfate von Fe, Mg. K und Ammonium, die größtenteils schnell ins Grundwasser versickern.
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jardin
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Re: Welche Abfallmenge (Gartenabfälle) pro Jahr im Garten?

jardin » Antwort #13 am:

@ babytux

Warum stellst du die gleiche Frage mit einstündigem Abstand in mindestens 2 weiteren Gartenforen?
Kommt vielleicht bald eine Werbung für ..... Gartenkomposter? :-\
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