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Winteranbau in Freiland und Kalthaus (Gelesen 51229 mal)
- Nemesia Elfensp.
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Winteranbau in Freiland und Kalthaus
Die Preise für Gemüse sind so hoch wie nie. Mir kommt es so vor, als sei Gemüse so teuer wie Fleisch..........
Wobei ich nicht zwingend Fleisch als Eiweißquelle benötige, da kann ich ja auf andere Eiweißquellen ausweichen.
Aber Gemüse? Mit was könnten wir Gemüse ersetzen.....................da fällt mir nichts ein.
Deshalb:
Der einzige Lösungsansatz zu dem aktuellen Problem wäre die Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau im eigenen Garten und auch der vermehrte Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten für die nächste Wintersaison.
Zum Thema Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau fand ich diese (wie ich finde) recht informative Internetseite - eine sehr gute Sammlung von sachlichen Informationen im grünen Lexikon Hortipendium. (hier die Erläuterung was das Hortipendium ist)
Mit dem Thema Ernteverfrühung im eigenen Gemüsegarten kann ich schon jetzt beginnen, wobei ich beim Thema Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten, erst im Sommer beginnen kann.
Im Angesicht der Tatsache, daß die Preise für Gemüse immer mehr steigen, lohnt es um so mehr den eigenen Gemüsegarten noch besser zu nutzen und die Erntezeiten zu "strecken" um möglichst oft auf den Zukauf von Gemüse verzichten zu können.
3,- € für einen Eisbergsalat? :o :o :o ....bisher habe ich im eigenen Gemüsegarten eigentlich eher nur die Zeit von März - Ende Oktober genutzt.
Sonst habe ich nicht so früh begonnen, aber ich hab jetzt verschieden Salate und Kohlrabi in Schalen ausgesät und zur Keimung aufgestellt. Einen niedrigen Folientunnel mit Federstahlbügeln hatte ich noch liegen und das Vlies vom letzten Jahr wird auch noch einmal seinen Dienst tun.
Wie macht Ihr das bei den aktuellen Gemüsepreisen?
Lohnt es sich Eurer Meinung nach, die Nutzung des eigenen Gemüsegartens zu überdenken und zu optimieren?
Wobei ich nicht zwingend Fleisch als Eiweißquelle benötige, da kann ich ja auf andere Eiweißquellen ausweichen.
Aber Gemüse? Mit was könnten wir Gemüse ersetzen.....................da fällt mir nichts ein.
Deshalb:
Der einzige Lösungsansatz zu dem aktuellen Problem wäre die Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau im eigenen Garten und auch der vermehrte Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten für die nächste Wintersaison.
Zum Thema Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau fand ich diese (wie ich finde) recht informative Internetseite - eine sehr gute Sammlung von sachlichen Informationen im grünen Lexikon Hortipendium. (hier die Erläuterung was das Hortipendium ist)
Mit dem Thema Ernteverfrühung im eigenen Gemüsegarten kann ich schon jetzt beginnen, wobei ich beim Thema Anbau von möglichem Wintergemüse im eigenen Garten, erst im Sommer beginnen kann.
Im Angesicht der Tatsache, daß die Preise für Gemüse immer mehr steigen, lohnt es um so mehr den eigenen Gemüsegarten noch besser zu nutzen und die Erntezeiten zu "strecken" um möglichst oft auf den Zukauf von Gemüse verzichten zu können.
3,- € für einen Eisbergsalat? :o :o :o ....bisher habe ich im eigenen Gemüsegarten eigentlich eher nur die Zeit von März - Ende Oktober genutzt.
Sonst habe ich nicht so früh begonnen, aber ich hab jetzt verschieden Salate und Kohlrabi in Schalen ausgesät und zur Keimung aufgestellt. Einen niedrigen Folientunnel mit Federstahlbügeln hatte ich noch liegen und das Vlies vom letzten Jahr wird auch noch einmal seinen Dienst tun.
Wie macht Ihr das bei den aktuellen Gemüsepreisen?
Lohnt es sich Eurer Meinung nach, die Nutzung des eigenen Gemüsegartens zu überdenken und zu optimieren?
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- Christina
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Nemesia hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 13:44
3,- € für einen Eisbergsalat? :o :o :o ....bisher habe ich im eigenen Gemüsegarten eigentlich eher nur die Zeit von März - Ende Oktober genutzt.
Wie macht Ihr das bei den aktuellen Gemüsepreisen?
Lohnt es sich Eurer Meinung nach, die Nutzung des eigenen Gemüsegartens zu überdenken und zu optimieren?
ja es lohnt sich, für mich fast noch wichtiger als die Preise ist die Frische.
Eisbergsalat kauf ich nie, jetzt gibt es Feldsalat oder noch ein paar Radiccioköpfe frisch aus dem Garten. Damit das nicht so eintönig ist, kaufe ich auch jetzt gerne Weißkohl oder Spitzkohl, mein Gemüsebauer hat noch eigenen aus dem Lager. Außdem gerne auch mal Chiccoresalat oder Möhrenrohkost. Alles noch reigionial und nicht gar so teuer, wobei die Bauern ja schließlich auch was verdienen wollen, im Prinzip finde ich Lebensmittel manchmal einfach zu billig.
Sonst habe ich nur noch Pastinaken, etwas Sproutingkohl und Sellerie(aber ob der noch lebt? muß mal schauen.) im Garten. Eigenes Gemüse gefroren habe ich auch noch ein klein wenig.
Ich habe ein kleines ungeheiztes GH, dort werde ich aber erst nächste Woche mit vorziehen beginnen. Einige Jahre hat hier der Kopfsalat Maikönig sehr gut geklappt, die letzten Jahre wollte er irgendwie nicht mehr, aber das ist eine feine Sache, der war meist schon im April erntereif bei Aussaat im Oktober und Überwinterung. Im Feiland fange ich frühestens Anfang März an, aber dann auch mit Vließ abegdeckt.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Außerdem sieht es bei mir auf der Fensterbank immer so aus wie unten auf dem Foto. Davon mache ich immer sehr reichlich, ost sind es mehrere Gefäße in verschiedenen Stadien. Hier sieht man Kresse u. Radieschen, beides bald erntereif.
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Das sieht üppig aus. :) Ziehst Du die auf Papier, Christina?
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Da hast Du natürlich recht: die Frische aus dem eigenen Gemüsegarten ist unschlagbar :D
und ja, da sagst Du auch was: Einen "Sprossengerät" habe ich ja auch noch - ganz vergessen ::) - wo hab ich den bloß......
Wir haben aber u.a. auch ein Problem mit den aktuellen Gemüsepreisen, weil unser Gänsepaar Martin und seine Frau Dauenfein wegen der Stallpflicht auch mit Gemüse gefüttert werden. Einen halben 10L Eimer kleingeschnittenes Gemüse pro Tag + etwas Getreide am Abend, das brauchen sie schon Eigentlich könnte ich den Beiden auch Keimsprossen machen - gute Idee!
Gut das Du die Sprossen erwähnt hast - Dankeschön :D
LG
Nemi
und ja, da sagst Du auch was: Einen "Sprossengerät" habe ich ja auch noch - ganz vergessen ::) - wo hab ich den bloß......
Wir haben aber u.a. auch ein Problem mit den aktuellen Gemüsepreisen, weil unser Gänsepaar Martin und seine Frau Dauenfein wegen der Stallpflicht auch mit Gemüse gefüttert werden. Einen halben 10L Eimer kleingeschnittenes Gemüse pro Tag + etwas Getreide am Abend, das brauchen sie schon Eigentlich könnte ich den Beiden auch Keimsprossen machen - gute Idee!
Gut das Du die Sprossen erwähnt hast - Dankeschön :D
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Tara hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 14:34
Das sieht üppig aus. :) Ziehst Du die auf Papier, Christina?
ja, Küchenrolle unbedruckt 3 lagen davon.
Nemi: ich habe den Hühnern auch oft gekeimten Weizen gegeben. Kannst u nicht auf dem Markt oder im Geschäft fragen, ob sie dir Gemüseabfälle geben könnten?
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Christina hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 17:51
Kannst u nicht auf dem Markt oder im Geschäft fragen, ob sie dir Gemüseabfälle geben könnten?
Ja, das werde ich jetzt auch versuchen. Ich hatte gehofft, daß die Stallpflicht zum Ende Januar vorbei ist ::) aber nun...............
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Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
hier habe ich noch mal ein Anbautabelle zum Thema mit diversen Informationen wie z.b. Keimtemperatur, Saat-, Pflanz- und Erntezeiten u. anderes.
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
ob wir kleinen "Krauter" von dem Temperaturservice zur Ernteverfrühung im Gemüsebau auch provitieren können?
hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice
hier fand ich eine Grafik zum Thema Temperaturen unter Vlies und Vlies/Folie - das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln.
hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice
hier fand ich eine Grafik zum Thema Temperaturen unter Vlies und Vlies/Folie - das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln.
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- Quendula
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
OT: Die auf dem Wochenmarkt sind eigentlich ganz froh, wenn sie von den Gemüseresten was loswerden. Am besten geht man kurz vor Schluss mal hin und fragt nach. Ich hole mir jeden Mittwoch einen kleineren Kartoffelsack voll Grünfutter. An den anderen Tagen ist mehr Kundschaft und entsprechend auch mehr Grünfutter zu bekommen, aber da mag ich nicht.
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Nemesia hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 18:53
ob wir kleinen "Krauter" von dem Temperaturservice zur Ernteverfrühung im Gemüsebau auch provitieren können?
hier also die Internetseite der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz mit dem Temperaturservice
hier fand ich eine Grafik zum Thema Temperaturen unter Vlies und Vlies/Folie - das hätte ich ja nicht gedacht, daß sich unter der Kombination Vlies/Folie so hohe Temperaturen entwickeln.
Der Temperaturservice ist nicht schlecht, aber er gilt halt für Rheinland-Pflalz, das läßt sich halt nicht so ohne weiters übertragen.
Ja, unter Folie kann die temperatur ganz schön hoch werden, aber bei 20° decke ich eh nichts mehr zu, auch nicht mit Vlies
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- Nemesia Elfensp.
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Re: Winteranbau u. Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Christina hat geschrieben: ↑8. Feb 2017, 19:45
Der Temperaturservice ist nicht schlecht, aber er gilt halt für Rheinland-Pflalz, das läßt sich halt nicht so ohne weiters übertragen.[/quote] das ist sicherlich richtig. Ich will mal suchen, ob es so etwas auch in den anderen Bundesländern gibt.Das ist es eben, im Frühjahr kann die Temperatur tagsüber schon recht hoch sein und Nachts ist es dann wieder lausig kalt.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Ja, unter Folie kann die Temperatur ganz schön hoch werden, aber bei 20° decke ich eh nichts mehr zu, auch nicht mit Vlies
[quote]> Schosservermeidung beim Frühanbau:
Gemüsearten wie Chinakohl, Endivien, Kopfkohl, Porree, Radicchio und Sellerie (siehe Bilder) benötigen für ihre Blüten- und Saatgutbildung einen Kältereiz. Diesen bekommen sie bei einem sehr frühen Anbau im Frühjahr mit den üblicherweise niedrigen Temperaturen, generell zu früh, so dass ein Anbau wegen der Blütenbildung (Schosser) zum Misserfolg führt.
Durch gemüsebauliche Forschung hat man herausgefunden, dass bei der Nutzung entsprechender Sorten, einer warmen Anzucht sowie Bedeckung mit Vlies oder Folie (Wärmeberg) die Blütenbildung zu verhindern ist bzw. soweit verschoben wird, dass eine Ernte möglich ist.
Beim Kauf von Gemüsejungpflanzen, z.B. im März und April sollte man deshalb auch auf die Sorte und einer entsprechenden warmen Anzucht achten.
In der Regel wird dies jedoch von den heutigen Gärtnern gut verstanden, so dass hier normalerweise ein Anbauerfolg gut möglich ist, wenn man bei der Frühpflanzung diese gleich mit Vlies oder Folie bedeckt.
Um das Schossverhalten der verschiedenen Gemüsearten besser zu verstehen, sind die beiden verwendeten Fachbegriffe
Antivernalisation
und
Devernalistion
von Bedeutung. Besteht bei einer Gemüseart die Möglichkeit der Antivernalisation, so kann man durch eine warme Anzucht die Blütenbildung (Schosser) verhindern. Spricht man von der Möglichkeit einer Devernalistion, so kann man bei dieser Pflanzenart eine bereits begonnene Anlage der Blütenbildung wieder durch hohe Temperaturen abstoppen bzw. rückgängig machen.
Wenn diese Effekte bei einer bestimmten Gemüseart von Bedeutung sind, werden sie bei den Hinweisen erwähnt. (siehe in der PDF, weiter unten. Bemerkung von Nemi)
Wählt man bei einem Frühanbau die Direktsaat, so ist der Sortenwahl besonders große Aufmerksamkeit zu schenken.
Der Text stammt aus der pdf zum Thema Vlies und Folie im Hobbygarten
Besonders beeindruckend sind die Vergleichsbilder weiter unten im Dokument.
Und ab Seite 5 dann: "Hinweise zu den einzelnen Gemüsearten von A bis Z!"
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- thuja thujon
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Gerade die Pfalz ist ja für frühen Anbau bekannt, den Temperaturservice usw gibts ja nicht ohne Grund.
In anderen Gebieten wirds schwierig mit wirklich früh dran sein. Da kann man sich wahrscheinlich mit Gewächshaus und Heizung und Co auf den Kopf stellen, solange da keine Lampen mit dabei hängen, wird man mit dem Riesenaufwand erst dann was ernten, wenn das Gemüse aus der Pfalz schon im Supermarkt liegt.
Spätestens bis dann erwarte ich auch wieder eine Normalisierung der Preise. Frost und Regen in Italien und Spanien sind ja wieder vorbei und die werden neu bestellt haben, so dass dann auch wieder mehr Ware angeboten werden kann und sich die Situation wieder entspannt.
Prinzipiell beschäftige ich mich aber auch seit ein paar Monaten mit der Frage, was ist mit den anderen 3 Monaten im Jahr mit den Gemüsebeeten. Gerade auch unter dem Stichpunkt bodenschonende Wirtschaftsweise, grüne Brücke usw.
Was die verlinkten Tabellen und verallgemeindernden Werte angeht, ich kann daraus nicht wirklich den entscheidenen Input ziehen.
Der Temperaturservice mag mir mal helfen, wann ich eine Aussaat mache.
Dazu muss ich aber einiges beachten: welche Feldsalatsorte geht jetzt noch? Die darf nicht schnell schiessen und ich muss sie so hinbekommen, das sie keine gelben Keimblätter hat, die Blätter nicht zu nah am Boden liegen, also eher aufrechte Sorten. Dazu brauche ich aber auch einen Boden, der jetzt bearbeitbar ist. Dazu muss evtl im Herbst schon locker angehäufelt worden sein, dann erwärmen sich die Dämme jetzt schneller, trocknen besser ab und ich kann früher was drauf machen. Säe ich aus (dauert) oder wird getopfte Ware gepflanzt (sicherer)? Wo gibts jetzt Feldsalatpflanzen? In der Pfalz gibts noch 3-4 Jungpflanzenbetriebe, da könnte man fragen, die kennen die Termine.
Hier sind die Gemüsebauern auch schon längst wieder am ackern, die Frühkartoffeln kommen auch in spätestens 2 Wochen in die Erde. Hier brummts bereits. Ich bestelle am WE meine Pflanzkartoffeln, dann bin ich etwa 2 Wochen später als die Bauern und 6 Wochen früher als die Hobbygärtner. Ich finde das sagt einiges. Wenn die ersten Radieschen und Frühlingszwiebeln im Laden liegen, fangen die Gärtner an, an Radieschenaussaat zu denken. Für diese Leute sind die Tabellen wie die von Hild gemacht. Frühes Gemüse geht anders.
Das meiste habe ich bis jetzt durch abgucken, fragen, ausprobieren und durch die zahlreichen Versuche der Untersuchungsanstalten usw gelernt. Die Kulturführungsversuche, Sortenversuche, Düngungsversuche, Bodenbearbeitungsversuche, Berichte von Feldtagen usw, selbst Herstellerinformationen lese ich tausendmal lieber als die übliche Gartenliteratur.
Aktuell habe ich Feldsalat am 5.2. gesäht, Vliess plus Lochfolie. Lochfolie liegt auch nur auf, habe keine passenden Bügel für einen Tunnel gefunden. Tunnel bringt mehr Temperatureffekt als flach aufgelegt. Nicht angegossen, wegen der Wärme.
Die Herausforderung war: Ich hatte im Oktober nach der Buschbohnenernte plus Spinat daneben nichts mehr im Beet gemacht, etwas Vogelmiere war noch drauf und durchs giessen der jungen Bohnen im September natürlich die Oberfläche etwas verschlämmt. Deswegen auch alles recht nass, aber schöne Frostgare.
Da war also noch Platz. Saatbettbereitung ohne Bodenverdichtung. Nur 2cm tief bearbeiten, nicht zu viel Feinderde machen, dass nicht viel schmiert und der Boden wärmer wird und nicht zuviel Unkraut aufläuft. Passendes Gerät dazu? Höchstens Gartenwiesel. Hat funktioniert, musste aber regelmäßig saubergemacht werden. Also alles noch viel zu nass.
Merke: im Herbst den Boden wenigstens flach krümeln, wenn Frühaussaaten geplant sind.
Reihensaat konnte man vergessen, Boden hätte das zuscheiben der Rillen nicht vertragen. Also breitwürfig. Saat andrücken mit dem rechen, einem mit weitem Zinkenabstand. Den richtigen Rechen rausgekramt, hat ganz gut geklappt.
Wenns wärmer wird, bekommen sie eine Starterdüngung mit SSA zum anregen der Mineralisierung im Boden.
Wenns Wetter darauf nicht mitspielen sollte gibts evtl auch eine Blattdüngung mit Bittersalz und Harnstoff.
Ende März sollte hoffentlich eine Ernte denkbar sein.
Ich glaube frühes Gemüse verlangt einem recht viele Kniffe und Tricks ab, die man selten irgendwo gebündelt präsentiert bekommt. Da muss man sich ein bisschen reinknien.
Was die Überwinterungen angeht, Kopfsalat usw, wenn der Herbst mal berechenbar wäre... Zwischen den evtl ersten Frösten Anfang Oktober und einem möglichen Wintereinbruch ab Silvester sinds 3 Monate, in denen alles passieren kann. Das ist mir zu aufwendig, alle 2-3 Tage im Oktober zu säen, um zu gucken, welcher Rutsch durch den Winter kommt. Da kann man hinterher eh nie von einem aufs andere Jahr schliessen.
Ein Gewächshaus rechnet sich für mich nicht.
In anderen Gebieten wirds schwierig mit wirklich früh dran sein. Da kann man sich wahrscheinlich mit Gewächshaus und Heizung und Co auf den Kopf stellen, solange da keine Lampen mit dabei hängen, wird man mit dem Riesenaufwand erst dann was ernten, wenn das Gemüse aus der Pfalz schon im Supermarkt liegt.
Spätestens bis dann erwarte ich auch wieder eine Normalisierung der Preise. Frost und Regen in Italien und Spanien sind ja wieder vorbei und die werden neu bestellt haben, so dass dann auch wieder mehr Ware angeboten werden kann und sich die Situation wieder entspannt.
Prinzipiell beschäftige ich mich aber auch seit ein paar Monaten mit der Frage, was ist mit den anderen 3 Monaten im Jahr mit den Gemüsebeeten. Gerade auch unter dem Stichpunkt bodenschonende Wirtschaftsweise, grüne Brücke usw.
Was die verlinkten Tabellen und verallgemeindernden Werte angeht, ich kann daraus nicht wirklich den entscheidenen Input ziehen.
Der Temperaturservice mag mir mal helfen, wann ich eine Aussaat mache.
Dazu muss ich aber einiges beachten: welche Feldsalatsorte geht jetzt noch? Die darf nicht schnell schiessen und ich muss sie so hinbekommen, das sie keine gelben Keimblätter hat, die Blätter nicht zu nah am Boden liegen, also eher aufrechte Sorten. Dazu brauche ich aber auch einen Boden, der jetzt bearbeitbar ist. Dazu muss evtl im Herbst schon locker angehäufelt worden sein, dann erwärmen sich die Dämme jetzt schneller, trocknen besser ab und ich kann früher was drauf machen. Säe ich aus (dauert) oder wird getopfte Ware gepflanzt (sicherer)? Wo gibts jetzt Feldsalatpflanzen? In der Pfalz gibts noch 3-4 Jungpflanzenbetriebe, da könnte man fragen, die kennen die Termine.
Hier sind die Gemüsebauern auch schon längst wieder am ackern, die Frühkartoffeln kommen auch in spätestens 2 Wochen in die Erde. Hier brummts bereits. Ich bestelle am WE meine Pflanzkartoffeln, dann bin ich etwa 2 Wochen später als die Bauern und 6 Wochen früher als die Hobbygärtner. Ich finde das sagt einiges. Wenn die ersten Radieschen und Frühlingszwiebeln im Laden liegen, fangen die Gärtner an, an Radieschenaussaat zu denken. Für diese Leute sind die Tabellen wie die von Hild gemacht. Frühes Gemüse geht anders.
Das meiste habe ich bis jetzt durch abgucken, fragen, ausprobieren und durch die zahlreichen Versuche der Untersuchungsanstalten usw gelernt. Die Kulturführungsversuche, Sortenversuche, Düngungsversuche, Bodenbearbeitungsversuche, Berichte von Feldtagen usw, selbst Herstellerinformationen lese ich tausendmal lieber als die übliche Gartenliteratur.
Aktuell habe ich Feldsalat am 5.2. gesäht, Vliess plus Lochfolie. Lochfolie liegt auch nur auf, habe keine passenden Bügel für einen Tunnel gefunden. Tunnel bringt mehr Temperatureffekt als flach aufgelegt. Nicht angegossen, wegen der Wärme.
Die Herausforderung war: Ich hatte im Oktober nach der Buschbohnenernte plus Spinat daneben nichts mehr im Beet gemacht, etwas Vogelmiere war noch drauf und durchs giessen der jungen Bohnen im September natürlich die Oberfläche etwas verschlämmt. Deswegen auch alles recht nass, aber schöne Frostgare.
Da war also noch Platz. Saatbettbereitung ohne Bodenverdichtung. Nur 2cm tief bearbeiten, nicht zu viel Feinderde machen, dass nicht viel schmiert und der Boden wärmer wird und nicht zuviel Unkraut aufläuft. Passendes Gerät dazu? Höchstens Gartenwiesel. Hat funktioniert, musste aber regelmäßig saubergemacht werden. Also alles noch viel zu nass.
Merke: im Herbst den Boden wenigstens flach krümeln, wenn Frühaussaaten geplant sind.
Reihensaat konnte man vergessen, Boden hätte das zuscheiben der Rillen nicht vertragen. Also breitwürfig. Saat andrücken mit dem rechen, einem mit weitem Zinkenabstand. Den richtigen Rechen rausgekramt, hat ganz gut geklappt.
Wenns wärmer wird, bekommen sie eine Starterdüngung mit SSA zum anregen der Mineralisierung im Boden.
Wenns Wetter darauf nicht mitspielen sollte gibts evtl auch eine Blattdüngung mit Bittersalz und Harnstoff.
Ende März sollte hoffentlich eine Ernte denkbar sein.
Ich glaube frühes Gemüse verlangt einem recht viele Kniffe und Tricks ab, die man selten irgendwo gebündelt präsentiert bekommt. Da muss man sich ein bisschen reinknien.
Was die Überwinterungen angeht, Kopfsalat usw, wenn der Herbst mal berechenbar wäre... Zwischen den evtl ersten Frösten Anfang Oktober und einem möglichen Wintereinbruch ab Silvester sinds 3 Monate, in denen alles passieren kann. Das ist mir zu aufwendig, alle 2-3 Tage im Oktober zu säen, um zu gucken, welcher Rutsch durch den Winter kommt. Da kann man hinterher eh nie von einem aufs andere Jahr schliessen.
Ein Gewächshaus rechnet sich für mich nicht.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
die letzte Tabelle ist sehr interessant, Nemi! Hab gleich an meinen Knollenfenchel gedacht, der schießt mir eigentlich immer! Aber offenbar wird das Schossen durch den Langtag angeregt. Ich sollte es daher nochmals mit späterem Anbau versuchen, so wie ich es mit den Radicchios mache.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
Re: Ernteverfrühung im Freilandgemüsebau
Hört sich ja alles ganz nett an.....aber hier im Norden hat das einfach keinen Sinn ;)
Da haben wir mal 10 milde Tage und schon schlägt die Kälte wieder zu.
Ich werde bald mal Salatsamen ins Gewächshaus streuen und abwarten. Aber eigentlich schmeckt mir Gewächshaussalat nicht.
Ich kaufe im Winter eigentlich nur Möhren, Spitzkohl, Brokkoli, Sellerie.......Rote Bete, Gelbe Bete, Kartoffeln essen wir noch aus eigener Ernte, Grünkohl und Blattkohl liefert noch Grün für Smoothies und in der Truhe schlummern noch grüne Bohnen, Körnerbohnen für Salat, Erbsen und Suppengemüse, Paprika, Tomaten.
Salat kaufe ich weder im Sommer noch im Winter. Im Sommer bis zum Frost haben wir eigenen Salat. Dazwischen brauchen wir keinen, ebenso mit Tomaten.
Ich pflanze und säe im Freiland erst ab April.
Da fällt mir gerade ein.....dieses Jahr hatte ich den ersten guten Feldsalat auf dem Hochbeet:) Davon ernte ich immer noch:)
Ich beneide die Gärtner im Süden Deutschlands, die schon so früh Kartoffeln in die Erde bringen können. Hier kommen sie erst ab 10. April in die Erde.
LG von July
Da haben wir mal 10 milde Tage und schon schlägt die Kälte wieder zu.
Ich werde bald mal Salatsamen ins Gewächshaus streuen und abwarten. Aber eigentlich schmeckt mir Gewächshaussalat nicht.
Ich kaufe im Winter eigentlich nur Möhren, Spitzkohl, Brokkoli, Sellerie.......Rote Bete, Gelbe Bete, Kartoffeln essen wir noch aus eigener Ernte, Grünkohl und Blattkohl liefert noch Grün für Smoothies und in der Truhe schlummern noch grüne Bohnen, Körnerbohnen für Salat, Erbsen und Suppengemüse, Paprika, Tomaten.
Salat kaufe ich weder im Sommer noch im Winter. Im Sommer bis zum Frost haben wir eigenen Salat. Dazwischen brauchen wir keinen, ebenso mit Tomaten.
Ich pflanze und säe im Freiland erst ab April.
Da fällt mir gerade ein.....dieses Jahr hatte ich den ersten guten Feldsalat auf dem Hochbeet:) Davon ernte ich immer noch:)
Ich beneide die Gärtner im Süden Deutschlands, die schon so früh Kartoffeln in die Erde bringen können. Hier kommen sie erst ab 10. April in die Erde.
LG von July