garten-pur

Hallo zusammen,ich konnte einen schon bestehenden Beitrag zu dieser Frage nicht finden. Ist dennoch einer vorhanden, so könnt ihr ihn vll hier verlinken.Ich bin ein absoluter Neuling was die Veredelung angeht ... mein Opa hat das früher zwar beherrscht, mir aber nie gezeigt. Nun wurde das Grundstück auf dem der letzte veredelete Kirschbaum von ihm stand, verkauft und er war schon zu groß um ihn auszugraben und umzusetzen. Aber wir lieben diese dicken dunklen Kirschen und ich fand es viel zu schade, diese Kirschen nicht mehr naschen zu können. Da kam meine Mutter mit der Idee, wir können aber doch die Sorte retten und veredeln eine Wildkirsche. Tja naja, ich habe vll einen grünen Daumen, aber nachdem ich mir diverse Videos und Beiträge zur Veredelung durchgelesen hatte, war ich doch sehr geknickt, denn dort habe ich immer wieder gelesen, dass die ersten 100 Veredelungen eh nie klappen und Kirschen sowieso nochmal viel schwieriger wären. Trotzdem wollten wir es versuchen, haben uns Edelreiser abgeschnitten und sind in den Wald zu verwilderten Obstwiesen gestapft und haben dort unser Glück mittels Kopulation versucht. Jetzt war ich doch mehr als überrascht, dass 3 der 6 Versuche wirklich treiben und die Knospen grüne Blätter hervor bringen. Ich traue der ganzen Sache zwar noch nicht, aber wenn das doch wirklich funktioniert haben sollte, dann finde ich nun keine wirklich präzisen Angaben, wann ich den Bast abnehmen muss, damit das Bäumchen ungehindert wachsen kann. Ich kann später auch noch ein Foto hochladen.. ich habe es mit so einem handelsüblichen Bast umwickelt und mit Baumwachs zugekleistert, nach drei bis vier Knospen den Edelresier abgeschnitten und die Wunde auch mit so einem Wundzeugs versiegelt.Ich entschuldige mich jetzt schon für diesen viel zu langen Text, aber vielleicht kann mir ja jemand hier von euch hilfreiche Tipps geben, wie und wann ich den Bast abmachen muss und vor allem ob es für die Pflanze zu viel Stress ist, sie dann bald auszubuddeln und in unseren Garten zu verpflanzen und sie lieber noch ein Jahr im Wald stehen bleiben sollte. Vielen lieben Dank schonmal im Voraus

Wenn nicht vorher das Dickenwachstum so stark wird daß das Veredlungsband einwächst bzw. deutlich einschneidet kann es bis zum nächsten Frühjahr dranbleiben. So schützt es auch im Herbst und Winter noch vor Ausbrechen (durch Wind oder Aufsitzen von Vögeln)

Ich würde die veredelten Kirschen erst einmal stehen lassen, wenn diese am Standort einigermaßen wüchsig und nicht unterdrückt sind, und erst im Herbst verpflanzen. Den Bast würde ich nicht entfernen, sondern nur an einer Seite aufschneiden, sobald das Dickenwachstum des Baums einsetzt. Somit gibt der Verband immernoch ein bisschen Stabilität, kann aber das Edelreis nicht "strangulieren".Wichtige Veredlungsnachpflege wäre für mich noch:- Alle Wildtriebe unterhalb der Veredlung entfernen- Eventuell einen Stab dazustecken und anbinden für einen geraden Wuchs- Du schreibst, dass du im Wald veredelt hast. Ich würde zusätzlich noch versuchen, die Konkurrenz von Gräsern und Kräutern bzw Brombeeren und Hecken zu minimieren, indem diese um die veredelten Bäumchen ausgerissen/geschnitten werden. Andere Bäume können auch stören, aber die zu beschneiden könnte zu Problemen mit dem Waldbesitzer führen.

Die Konkurrenz von potentiellen Bäumchenbesitzern ist auch nicht zu vernachlässigen 8)Glückwunsch, dass es gleich geklappt hat

Okay, schon einmal vielen lieben Dank für die Tipps. Ich werde die Bäumchen dann noch etwas im Wald stehen lassen und die Hecken ein wenig zurück schneiden und regelmäßig kontrollieren, ob der Bast den Stamm einquetscht und ihn gegebenenfalls aufschneiden. Und hoffen, dass kein anderer die kleinen entdeckt und einfach ausbuddelt