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Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 24. Feb 2010, 23:35
von Querkopf
Hallo allerseits, als Vogelnistkasten-Neuling habe ich eine (dumme?) Frage. Wenn man Nistkästen in Bäume hängen will, werden dafür Alu-Nägel empfohlen. Ein Hersteller von Holzbeton-Nistkästen preist diese Dinger sogar als "forstgeprüft" an. Stimmt es wirklich, dass Alu-Nägel dem Baum nicht weh tun? Und wenn ja, warum? Eine Verletzung des Baums bedeuten sie ja auch... Ich möchte am Wochenende ein paar Piepmatzwohnungen installieren und könnte das beruhigter tun, wenn die Nagelfrage zuvor geklärt wäre. Alternativ-Aufhängungen mit Haken, Ketten o.ä. sind ja auch nicht restlos unproblematisch für den Baum (können Rinde aufscheuern, man muss polstern), und sie sind sehr viel umständlicher. Wisst ihr Genaueres?Danke
und schöne GrüßeQuerkopf
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 24. Feb 2010, 23:49
von Günther
Und Kupfernägel bringen einen Baum um....Alles Humbug.Weder Eisennägel noch Kupfernägel schaden einem Baum spezifisch. Und eine Wunde ist eine Wunde, egal, wodurch verursacht.Alunägel haben den Vorteil, sich leichter zu verbiegen, wodurch der Umsatz gesteigert wird.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 01:05
von partisanengärtner
Kann mir vorstellen das es den Sägeblättern im Sägewerk lieber ist wenn weiches Alu im Holz steckt.
(forstgeprüft
)Sonst kann ich mir keinen Vorteil vorstellen.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 02:31
von Querkopf
Hallo, Günther und Axel,
... Weder Eisennägel noch Kupfernägel schaden einem Baum spezifisch. Und eine Wunde ist eine Wunde, egal, wodurch verursacht. ...
axel partisanengärtner hat geschrieben:Kann mir vorstellen das es den Sägeblättern im Sägewerk lieber ist wenn weiches Alu im Holz steckt.
(forstgeprüft
) ...
diese beiden Überlegungen hatte ich auch angestellt. Ich hatte nur die stille Hoffnung, es gebe da vielleicht noch irgendwas Spezielles, das ich Nicht-(Bio-)Chemikerin nicht weiß
. Also keine Nägel - muss ich mir eben was einfallen lassen. Herzlichen Dank
und schöne GrüßeQuerkopf
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 07:00
von Staudo
Ich hänge Nistkästen mit ganz ordinären Stahlnägeln auf und ärgere mich, wenn ich beim Holzsägen einen Nagel erwische.
Vor Jahren habe ich Nistkästen mit Schrauben befestigt, weil man die angeblich wieder herausbekommt. Leider wachsen die Schrauben sehr fest ein, verrosten und werden vergessen. An junge Bäume mit wenig Stammumfang befestige ich Kästen mit Kokosstrick. Da hat man immerhin die Veranlassung die Befestigung hin und wieder zu kontrollieren.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 09:07
von bristlecone
Ein Nagel im Baum schadet weniger als eine Befestigung, die dauerhaft an der Rinde scheuert.Der Förster bevorzugt Nägel aus Alu für seine Waldbäume, weil die später im Sägewerk der Säge weniger zusetzen als Stahlnägel.Den Bäumen ist es völlig egal.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 09:12
von Günther
Meine Bäume werden nie ein Sägewerk sehen.Und so wärs mir auch egal
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 09:31
von Susanne
Ich verwende für die Aufhängung der Nistkästen einen Bügel aus starkem grünen Zaundraht, über den ich ein Stück alten Gartenschlauch stülpe. Dadurch wächst der Draht nicht ein. Außerdem hat es den Vorteil, daß man den Kasten leichter aufhängen und für Reinigung oder Reparatur kurzfristig auch mal abnehmen kann.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 09:55
von Insector
Meine Bäume werden nie ein Sägewerk sehen.Und so wärs mir auch egal
genau!!! denke nicht dass ich irgend einen Baum im Garten "fälle" an dem ich Häuschen aufgehängt habe, werde deswegen auch nicht auf Nägel treffen und dem Baum ist es recht "egal" was ihn "verletzt". Nimm dass was greifbar ist um den kasten aufzugängen ;)Gruss
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 10:06
von wallu
Ich verwende für die Aufhängung der Nistkästen einen Bügel aus starkem grünen Zaundraht, über den ich ein Stück alten Gartenschlauch stülpe. Dadurch wächst der Draht nicht ein. Außerdem hat es den Vorteil, daß man den Kasten leichter aufhängen und für Reinigung oder Reparatur kurzfristig auch mal abnehmen kann.
So mache ich es auch, allerdings ohne den Schlauch. Die Bügel haben genügend Spiel und wachsen (bis jetzt) nicht ein!
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 10:34
von Waldfreund
Alunägel sind weich und deshalb ungefährlich. Sie lassen sich durchsägen, von Motorsägen wie auch im Sägewerk von Hochleistungssägen. Dies sieht bei anderen Materialien anders aus. Wenn mit der Motorsäge ein Eisennagel richtig verwischt wird, sind die Zähne stumpf. wenn du Pech hast ist die Kette Schrott. Gute Alunägel sind nicht billig und verformen sich so schnell wie Eisennägel
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 22:27
von Querkopf
Hallo, Bristlecone,
Ein Nagel im Baum schadet weniger als eine Befestigung, die dauerhaft an der Rinde scheuert. ...
ein klares Wort, merci
. Nur:
Wie schädlich können Nägel welcher Art auch immer sein?Ich frage, weil ich im vorigen Jahr zwei größere Bäume verloren habe, eine Eberesche durch Obstbaumkrebs, eine Kiefer durch Umkippen (nach Schiefwuchs, verursacht durch Lichtkonkurrenz). An diesen beiden Stellen konnte/ kann ich nachpflanzen. Woanders aber nicht: Die alten Bäume waren vor uns und vor den Nachbarn da, ergo sind da Grenzabstände wurscht - bei neuen Bäumen gilt das nicht mehr. Also gucke ich drauf, dass die alten Bäume möglichst lange leben... Konkret geht es um eine Birke (18-20 m hoch), eine Vogelkirsche (gut 15 m), eine Rotfichte (knapp 20 m), eine Hainbuche (ca. 12-15 m) und eine Korkenzieherweide (Salix matsudana 'Tortuosa' vom schmal-aufrechten Wuchstyp, nach Schnitt nur noch gut 10 m hoch). Ich weiß nicht, wie es bei ihnen aussieht mit der Fähigkeit zum Abschotten, und würde liebend gerne hören, dass sie ein paar Nägelchen locker-lässig überwachsen
. Oder öffnen derlei kleine Verletzungen Einfallstore für Fäulepilze? (Bei der Eberesche, einer miserablen Abschotterin, war das so: Der Krebs begann an alten Astungswunden.)Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 25. Feb 2010, 23:50
von Günther
Bei Vogelkirsche und Rotfichte hätt ich wenig Bedenken, bei Birke und Hainbuche vermutlich auch, bei der Weide wär ich etwas skeptischer.Nebengedanke: Kupfer ist ja fungizid, wäre da ein Kupfernagel vielleicht günstig?Wobei das Zink bei verzinktem Eisen ja auch bescheiden fungizid ist.
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 28. Feb 2010, 00:12
von Querkopf
Hallo, Günther,
Bei Vogelkirsche und Rotfichte hätt ich wenig Bedenken, bei Birke und Hainbuche vermutlich auch, bei der Weide wär ich etwas skeptischer. ...
merci, bestätigt mein "Bauchgefühl". Also an der Weide auf jeden Fall Bügel (mit Polster). Hainbuche ist zäh
... Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Sind Alu-Nägel wirklich baumunschädlich?
Verfasst: 28. Feb 2010, 09:55
von macrantha
Birken sind jetzt aber auch nicht als die großen Abschotter bekannt (weiches, leicht zersetzendes Holz ...)Wobei ich fast annehme, dass ein Nagel hin oder her "wurscht" ist. Ich nehme allerdings trotzdem dicken, ummantelten Draht. Da die Vogelhäuschen jedes Jahr gereinigt werden, kommt ein Einwachsen eh nicht vor.