Strauch-Geißblatt, Baummispel, Bienenbaum, Koreanischer Schneeball (Gelesen 10353 mal)

[Ricolino]

Hallo an alle....habe heute folgende Pflanzen NEU gepflanzt. (Alles ca. 20 cm Pflanzen, glaube 9 x 9 Töpfe, also wirklich noch sehr klein)Cotoneaster watereri / BaummispelEuodia hupehensis / BienenbaumViburnum carlesii / Koreanischer SchneeballLonicera x purpusii / Strauch-GeißblattWie muss ich diese Pflanzen zurückschneiden u. wann ?Bisher hatte ich alle meine Pflanzen auf Stock oder sehr stark zurückgeschnitten, dadurch haben diese sich schön verzweigt u. sind schön gewachsen.Jetzt habe ich aber im letzten Herbst einen weiteren Duftschneeball von einer Baumschule erworben seehhrr teuer u. bei der Frage des Schnitt's (wollte ebenfalls auf Stock setzen) bekam ich die entsetzte Antwort..."Um Gotteswillen, ja nicht schneiden, nur wachsen lassen, höchstens abgestorbenes entfernen!"Naja seitdem bin ich doch etwas verunsichert....Freue mich auf Antwort....Gruß Ricolino

[bernhard]

hallo ricolino,

Bisher hatte ich alle meine Pflanzen auf Stock oder sehr stark zurückgeschnitten

ist nicht die feine englische art. klar, es gibt gehölze die es vertragen (manche salix zum beispiel). zur schnittregel solltest du das aber keinesfalls erheben.vielmehr solltest du dich mit der eigenart und den bedürfnissen jedes einzelnen deiner gehölze auseinander setzten und es entsprechend schneiden/nicht schneiden/pflegen.nun, vibrunum carlesii würde ich auch nicht schneiden. lediglich sich überkreuzendes, abgestorbenes, störendes rausschneiden. hin und wieder mal leicht verjüngen. ansonsten entwürdigst du diesen schönen strauch. es wäre schade!euodia hupehensis ist ein baum, kein strauch. dementsprechend solltest du ihn auch erziehen. cotoneaster watereri habe ich keinen. er sollte schnitt vertragen. schneiden ist keinesfalls pflicht, kann man aber zur größenbegrenzung machen. allerdings ist es ein solitärgehölz, das am besten zur wirkung kommt, wenn man es wachsen läßt und nicht ständig zurückschneidet (ausgenommen auslichten, verjüngen, pflegen).lonicera x purpusii: kann man schneiden. sollte man aber erst NACH der sehr frühen blüte machen, da man sonst das blühfähige holz wegschneidet. dann schneidet man allerdings die hübschen früchte weg. ich würde ihn so platzieren, dass er sich entwickeln kann. auch dann gilt: störendes, überkreuzendes, abgestorbenes rausschneiden. sukzessive drannbleiben und verjüngen. alle jahre ein paar starke alte triebe/äste rausschneiden.mein anspruch ist es meist: nach dem schnitt sollte man nicht sehen, dass ein gehölze geschnitten wurde. freilich erkennt man ob ein strauch eingekürzt, verjüngt, ausgelichtet etc. wurde. aber nie und nimmer auf 30 cm höhe absäbeln. das gefällt mir überhaupt nicht.

[Ricolino]

Hallo Bernhard.....herzlichen Dank für Deine Ausführungen.Du hast ja Recht mit dem was Du schreibst....ich bin in der letzten Zeit auch viiiieeelll vorsichtiger mit dem schneiden.Als wir unser Grundstück anlegten, hatten wir ca. 180 Stecklinge gesetzt u. da hab ich die ersten Jahre eben jedesmal zurückgeschnitten, dadurch haben die Sträucher sich eben schön verzweigt u. jetzt haben wir eine schöne Mischhecke.Mit Bäumen hab ich keine Erfahrung, unseren Ahorn habe ich gepflanzt u. in Ruhe gelassen.Jetzt dieser Bienenbaum, habe leider nur ein ganz kleines Foto gesehen...bin ich echt gespannt wie der sich entwickelt.....der ist so klein....hat nur 2 Triebe u. ist ca. 20 cm hoch....wie da ein Baum drauß werden soll ist mir schleierhaft.....aber ich weiß das er zu den Bäumen zählt.Frage: Wie erziehe ich den zu einem Baum, der hat ja gar keinen Stamm...?Also ich werde alles in Ruhe wachsen lassen u. nur das abgestorbene entfernen.Mit dem informieren hast Du auch Recht.....als ich wegen meiner Budleja Alternifolia in Büchern u. Internet geschaut habe.....wurde empfohlen.....nicht zu schneiden, höchstens ganz vorsichtig vorgehen. Der Gärtner bei der ich diese gekauft hatte, meinte nur Schwachsinn...muss genauso starken Rückschnitt kriegen wie alle anderen Budlejas....tja was soll man sagen....Ich habe zwei Hochstämme B. Alternifolia, die schneide ich nicht, sondern entferne nur abgestorbenes. Die anderen habe ich von einem anderen Gärtner u. der hatte diese selbst auf Stock gesetzt, weil sie ziemlich verhauen ausgeschaut hatten.Die sitzen jetzt ebenfalls bei mir im Garten u. wachsen ebenfalls hervorragend.....aber ich lass die auch in Ruhe u. schneide nur abgestorbenes heraus.Gruß Ricolino

[Annerose]

Hallo,hier (wenn upload klappt) ein Bild eines knapp 2 jährigen Bienenbaumes. Er ist gerade und ohne Verästelung und wird so ein Baum. Wünscht man aber einen Strauch, dann kappt man die Spitze und fördert mehrere gleichstarke Seitentriebe. Dann bekommt man einen breiten ausladenden Strauch anstelle eines Baumes. Im Winter sollten die jungen Pflanzen durch Einpacken gegen den Frost etwas geschützt werden damit sie sicher überwintern. In den ersten Jahren braucht die Pflanze viel Licht und Sonne. Nicht von anderen Pflanzen zuwuchern lassen. In einigen Jahren werden dann eine Menge Blütenbesucher wochenlang satt werden. Der deutsche Name ist Stinkesche, die Pflanze verströmt jedoch einen starken aromatischen Duft der angenehm riecht. Grüße,Annerose

[fars]

Noch einmal etwas Grundsätzliches aus meiner Sicht:Man kann Sträucher und auch Jungbäume durchaus ganz zu Anfang "auf den Stock setzen", um ein verzweigteres Erscheinungsbild zu erzielen. Es kommt halt auf den Zweck an, der die Mittel auch in diesen Fällen heiligt. Nach wenigen Jahren hat sich das zunächst sehr desolat wirkende Erscheinungsbild ausgewachsen.Ob aus einer kleinen Pflanze ein "Baum" wird, ist in seinen Genen verankert. Je nach Wachstumsbedingungen muss man dennoch ein wenig nachhelfen. So lässt sich bei sehr frühem Schnitt der Baum mehrstämmig als Heister umerziehen. Mein Nachbar hat eine so gewachsene Rosskastanie, die sehr attraktiv aussieht.

[macrantha]

als ich wegen meiner Budleja Alternifolia in Büchern u. Internet geschaut habe.....wurde empfohlen.....nicht zu schneiden, höchstens ganz vorsichtig vorgehen. Der Gärtner bei der ich diese gekauft hatte, meinte nur Schwachsinn...muss genauso starken Rückschnitt kriegen wie alle anderen Budlejas....tja was soll man sagen....

ich zweifle am Gärtner :oEin einmaliger Rückschnitt bei Pflanzung ist u.U. sinnvoll (damit der Strauch sich schneller gut verzweigt), aber wenn Du diese Prozedur jährlich wiederholst, dann hast Du vermutlich einen niedrigen, gut verzweigten Strauch - aber ohne Blüten.Kann auch hübsch sein :-XP.S. da war ich mal wieder langsamer (bzw. das Fenster schon länger offen)

[riesenweib]

....Mein Nachbar hat eine so gewachsene Rosskastanie, die sehr attraktiv aussieht....

wie alt war die wie er ihr den "schädel abgemäht" hat?

[fars]

Keine Ahnung. Da sie sich aber "basal" verzweigt hat, muss das sehr früh der Fall gewesen sein.