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Hummel, Hummel! (Gelesen 18355 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Hans
Beiträge: 378
Registriert: 21. Nov 2003, 19:05

Hummel, Hummel!

Hans »

Hallo zusammen, hier mal ein bißchen was zu den Hummeln ...Hummel Hummel!Im Frühjahr kommen die Brummis mit dem farbigen Pelz wieder.Die etwa 29 Hummelarten, die bei uns vorkommen, genießen einen ausgesprochen guten Ruf. Anders als Wespen oder Bienen gelten die gemütlichen Brummis mit dem farbigen Pelz als harmlos und liebenswert. Über ihre Biologie ist den wenigsten Menschen etwas bekannt und so wundert es nicht, dass wir über die Gefährdung der Hummelarten widersprüchliche Aussagen finden. Einige Wissenschaftler geben die Zahl der vom Aussterben bedrohten Hummelarten für Deutschland mit 16 an. Andere bezweifeln dies.Letztendlich ist aber allen klar, dass einige Arten häufiger und anpassungsfähiger, wiederum andere vom Aussterben bedroht sind.Naturschützer wissen zu berichten, dass vor zwanzig oder dreißig Jahren im Frühjahr viel mehr Hummeln zu beobachten waren als heute. Bei den hochbedrohten Arten handelt es sich um Hummeln, die auf äußerst seltenen und empfindlichen Lebensbereichen wie etwa Heideflächen oder Dünenlandschaften vorkommen.Typische Einzelgänger Eines steht jedenfalls fest: Gäbe es keine Hummeln, könnten sich viele Pflanzen nicht vermehren. Das gilt vor allem für Gewächse mit tiefem Blütenkelch, den Rotklee zum Beispiel. Er ist auf die Bestäubung durch Hummeln angewiesen, weil Bienen bei ihm nicht landen: Zu tief der Nektar, zu kurz der Bienenrüssel.Nur Hummeln haben ein Saugorgan, das lang genug ist, um auch den tiefsten Blütenboden zu erreichen. Diese Eigenschaft verschafft ihnen eine spezielle ökologische Nische.Hinzu kommt, dass Hummeln dank ihres Pelzkleids auch bei niedrigen Außentemperaturen ihrer Sammelleidenschaft nachgehen können. Gerade im Frühjahr, wenn die meisten Bienen noch im Bienenstock "hinterm Ofen hocken", tragen Hummeln entscheidend zur Bestäubung der Bäume und Kräuter bei. Während Bienen miteinander kommunizieren, im geselligen Bienentanz Informationen über ergiebige Nektarquellen austauschen und sich hernach gemeinsam darüber hermachen, sind Hummeln ausgesprochene "private dancer": Sie gehen einzeln auf Nektar- und Pollensuche.Hummeln lieben's warm Die verschiedenen Hummelarten zu bestimmen ist äußerst schwierig. Manche sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, gehören aber sogenannten "Doppelarten" an. Diese Verwechslungsgefahr besteht seit der Eiszeit: Damals gab es eine große Hummeldeportation, bei der die nördlichen Populationen nach Süden verschleppt wurden und sich mit den heimischen Arten vermischten. Dabei entstand eine Vielzahl verschiedener Färbungen. Gemeinsames Merkmal aller Hummelarten bei uns ist aber, dass jeder Hummelstaat im Frühjahr neu gegründet wird, und zwar von einer einzelnen, im Vorjahr geborenen und befruchteten Königin.Im Frühjahr verlässt sie ihr frostsicheres Winterquartier, um eine neue Nistgelegenheit zu suchen. Dabei bevorzugt sie geschützte und warme Stellen an sonnenbeschienenen Hängen und Böschungen, zum Beispiel verlassene, ausgepolsterte Mäusenester am Boden. Allerdings ist eine Hummelart auch regelmäßig in Baumhöhlen oder Vogelnestern zu finden.Im zeitigen Frühjahr baut die befruchtete Hummelkönigin auf dem Höhlenboden einen etwa fingerhutgroßen Honigtopf aus Wachs. In diesen Vorratsbehälter füllt sie Nektar von Frühblühern wie etwa dem Huflattich, aber auch eiweißreiche Pollen ein, die sie zur Aufzucht der Larven und zur Produktion der Eier nutzt. Nach vier Häutungen spinnen sich die Hummellarven zu einem Kokon, in dem sie sich verpuppen. Bei diesen zueinander dicht stehenden Kokon baut das Weibchen eine Gemeinschaftszelle aus Wachs, die es mit Eiern und Pollen versorgt. Nach etwa 14 bis 35 Tagen ist es dann soweit: Die erste Generation von Arbeiterinnen schlüpft.Diese Arbeiterinnen helfen der Königin und versorgen dabei die Nachkommenschaft. Dabei entwickeln sich bald unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte: Die Königin übernimmt mehr und mehr Aufgaben im Stock und verlässt am Ende das Nest gar nicht mehr, um sich ausschließlich der Weiterentwicklung und Vermehrung von Arbeitern zu widmen, während die Arbeiterinnen überwiegend im "Außendienst" tätig sind.Ein Hummelvolk kann zwischen 60 und 600 Tieren umfassen.Ist ein Hummelvolk zahlenmäßig am größten, so beginnt die Produktion von fortpflanzungsfähigen Tieren, den Drohnen und jungen Königinnen.Die geschlechtsreifen Tiere bleiben nach dem Schlupf noch kurze Zeit im Nest, bevor sie ausfliegen und sich paaren. Um arteigene Weibchen zu treffen, verhalten sich die Männchen reichlich auffallend: sie fliegen in Bahnen oftmals mehrere Stunden am Tag dieselben Strecken ab und setzen dabei unablässig ihre Duftmarken.Sobald sie befruchtet ist, macht sich die Hummel-Queen auf die Suche nach einem frostsicheren Winterquartier. Dass es ihre Untertanen schon in den ersten Frösten dahinrafft, ficht sie nicht an: Im nächsten Frühjahr gibt's ein neues Volk.Mit geringfügigen Änderungen entnommen aus Naturschutz heute, dem Mitgliedermagazin des NABU.Hummel-Literatur in Garten-purHummellinks:Aktion HummelschutzSamentauschbörse, Gartentipps für den Hummelschutz im eigenen Garten, Nistkästen und Nahrungspflanzen, Biologie der Hummeln und vieles mehr. Sehr empfehlenswert.Hummeln - Biologie, Arten und SchutzHier wird sehr anschaulich die Biologie der Hummel beschrieben, die Möglichkeiten des Hummelschutzes aufgezeigt und die verschiedenen Arten der Hummeln in Fotos dargestellt. Sehr empfehlenswertWas machen Hummeln wenn es regnet?Naturtagebuch von Nafoku (Sabine Jelinek). Einfach schön!HummelgrüßeHans
Es ist eine immerwährende Erfahrung, dass derjenige, der Macht besitzt, dazu neigt, diese zu mißbrauchen, bis er an seine Grenzen stößt. (Charles de Secondat)
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Netti
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Re:Hummel, Hummel!

Netti » Antwort #1 am:

Sorry Hansist jetzt die richtige AntwortMORS,MORS??Bin ich froh, das ich auch Dich wiedrgefunden habeNetti <stral,freu>
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Grüße aus dem Rheinland
Hans
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Re:Hummel, Hummel!

Hans » Antwort #2 am:

Hi Netti, heute sind alle Antworten richtig. :D :-*Bin genauso froh wie du. Schöne GrüßeHans
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Lilia
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Re:Hummel, Hummel!

Lilia » Antwort #3 am:

Ooch Netti, das wollt ich doch auch sagen!
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Iris
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Re:Hummel, Hummel!

Iris » Antwort #4 am:

Danke Hansi. Muss ich in Ruhe lesen. Habe im Augenblick die Hummeln im Popo vor lauter Party und komme nicht zur Konzentration. Aber es wird besser... irgendwann...Iris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Wolfgang-R
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Re:Hummel, Hummel!

Wolfgang-R » Antwort #5 am:

..toller Beitrag Hans :)Es ist wirklich nicht leicht, die verschiedenen Arten auseinanderzuhalten. Ein Blick auf die Seite von Sabine J. lohnt sich allemal.Habe hier eine Ackerhummel auf HerbstasterBild
VG Wolfgang
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Elke
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Re:Hummel, Hummel!

Elke » Antwort #6 am:

Hallo Wolfgang,ein niedliches Hummelchen. Man möchte es am liebsten streicheln!
Günther

Re:Hummel, Hummel!

Günther » Antwort #7 am:

Tu's!Meist nehmen sie's eh nicht übel, und wenn, dann warnen sie mit ihren Beinen vorher. Außerdem können sie kaum durch die Haut stechen, Außerdem kann nur ein Geschlecht stechen, die Unterscheidung ist gaaanz leicht: Fühlerglieder zählen! ;D
Tolmiea
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Re:Hummel, Hummel!

Tolmiea » Antwort #8 am:

Hummelstreicheln ist eine der besten Übungen für die Fein- als auch die Grobmotorik :D
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Silvia
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Re:Hummel, Hummel!

Silvia » Antwort #9 am:

Oh ja, und geht als Mutprobe durch! 8)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Hopsi
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Re:Hummel, Hummel!

Hopsi » Antwort #10 am:

Hans mein Lob hast du für den tollen Beitrag (wußte gar nicht das es so viel Hummelarten gibt).Aber streicheln will ich sie dann doch nicht unbedingt auch wenn ich nicht vor ihnen laufen gehe....hihiHopsi
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Elke
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Re:Hummel, Hummel!

Elke » Antwort #11 am:

Hallo Hans,jetzt erst habe ich mir deinen Artikel über die Hummeln durchgelesen. Ich finde ihn außerordentlich interessant. Vielen Dank dafür!Ich mag Hummeln sehr gern. Ich habe in meinem Garten unter anderem viele Katzenminzen der Sorte ‚Walker’s Low’ gepflanzt. Von morgens früh bis spätabends vernimmt man ein emsiges Summen. Ich habe mir daraufhin extra eine Pflanze an die Terrasse gesetzt, damit ich dann an den Wochenenden dieses angenehme Summen hören kann. Ich finde es zu schön.Hallo Günther,ich verzichte doch lieber auf das Streicheln der niedlichen Hummeln. Ich bin übrigens schon einmal von einer gestochen worden. Ich besaß früher viele Fuchsienstämmchen, deren Blüten ja sehr gern von Hummeln aufgesucht werden. Ich habe damals während des Abpflückens der verwelkten Blüten wohl aus Versehen beim Anwinkeln meines Armes eine Hummel etwas gequetscht, worauf das arme Tier mich dann aus blanker Notwehr gestochen hat. Ich habe nicht schlecht gestaunt, weil ich bis dahin der Meinung war, dass sie gar nicht stechen könnten. So kann man sich irren.
Günther

Re:Hummel, Hummel!

Günther » Antwort #12 am:

Teilweise können sie schon stechen, aber eben so z.B. wie bei Dir, wenn sie gequetscht werden. Frei auf der Hand sitzend sind sie zu schwach, um durch die Haut zu kommen, sie müssen sich wo "anlehnen" können ;DUnd streicheln kann man sie ruhig, wie gesagt, man merkt, wenn sie nicht wollen. Auch Bienen werden von mir gestreichelt, nema problema...Nur Wespen mag ich nicht >:(Hornissen hingegen sind sehr schätzens- und schützenswert.
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Elke
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Re:Hummel, Hummel!

Elke » Antwort #13 am:

Günther, der Bienenstreichler, das stelle ich mir ausgesprochen nett vor! ;D
Hans
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Re:Hummel, Hummel!

Hans » Antwort #14 am:

Hallo zusammen, man kann die Brummer nicht nur streicheln, sondern in Ausnahmefällen auch füttern. :)Gerade im Frühjahr bei einem plötzlichen Wetterumschwung sind sie manchmal erschöpft und sitzen bewegungslos auf einer Blüte. Ein paar Tropfen mit Wasser verdünnter Honig neben ihren Kopf träufeln, warten bis sie es merkt ... und dann fliegt sie wieder. :)Schöne GrüßeHans
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