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Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut (Gelesen 26316 mal)
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Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo,nachdem ich ein halbes Jahr mit dringenden anderweitigen Arbeiten beschäftigt war und mich nicht um den Garten kümmern konnte, herrscht bei mir absolutes Unkraut-Chaos (treffende Bezeichnung geklaut aus benachbartem Tread in diesem Forum). Es ist weit schlimmer als ich es aus anderen (Neubau-)Gärten kenne, denn wir haben einen sehr fruchtbaren lehmig-humosen Boden. Ganz schlimm ist es mit der Ackerwinde, Kreuzkraut(?), Sauerampfer, Gräser. Selbst dort, wo ich relativ dick gemulcht habe, ist innerhalb des halben Jahres, trotz sporadischen Absammelns eine Menge durchgekommen. Ich habe den Garten mit relativ wenig Rasen und viel Zierpflanzen geplant. Leider kann ich in nächster Zeit aber auch nicht alles gezielt zupflanzen, z.B. mit Bodendeckern.Ich sehe meine einzige Chance, nach entsprechendem Umgraben bzw. Jäten, in der Verwendung von Vlies. Ich meine nicht die Folie, sondern den Stoff. Das Vlies würde ich auslegen und noch mit etwas Rindenmulch bedecken, aber eben nicht so dick.Reicht das, um z.B. die Ackerwinde zu ersticken? Hilft das einige Jahre, so dass ich neben Absammeln von oberflächlich heranfliegenden Samen nicht viel zu tun habe? Es werden unterschiedliche Vlies-Qualitäten angeboten, normalerweise sind es 50g/qm, es gibt aber auch ca. 120g/qm und mehr. Lohnt sich die Investition in 120g/qm oder höher? Wegen Reisfestigkeit und Langlebigkeit.Wer hat Erfahrungen damit??? Kennt jemand günstige Bezugsquellen? (Unter 1Euro/QM für die bessere Qualität?)Nachteil ist ja, dass ich den Boden nicht mehr richtig hacken kann.Danke für HinweiseGrüße aus SchwabenMarkus
-- Nichts muß so sein, nur weil es immer so gewesen ist. --
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo Markus,ich habe solch ein Spezialvlies unter meinen Kiesflächen, das funktioniert recht gut. Mein Nachbar hat Vlies großflächig unter Mulch eingebaut, das nützt bei ihm überhaupt nichts. Die Hoffnung, hier ewig Ruhe zu haben vor dem Unkraut, war trügerisch. Es ist dort mittlerweile fast genauso grün wie auf seiner Wiese. Die Samen setzen sich einfach obendrauf und schlagen Wurzeln. Ob mit oder ohne Vlies, ab und zu Unkraut zupfen muss man auch auf gemulchten Flächen. Natürlich geht das bei gemulchten Flächen viel besser.Liebe GrüßeNatalie
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo, Markus,egal ob du abdecken oder zupflanzen willst, gründlich jäten solltest du vorher auf jeden Fall. Denn eine Menge "Grünzeuchs" überlebt auch mit dicker Decke ziemlich lange und unter Pflanzen sowieso ...Was Vlies betrifft, habe ich nur mit einer dünneren Sorte Erfahrungen. Die liegt bei mir zuunterst auf unbefestigten Gartenwegen, ausgebreitet jeweils nach einer gründlichen Jäteaktion und dann mit einer dicken Rindenmulchschicht bedeckt. Mit angeflogenen Kräutlein habe ich dort seither kaum Last mehr (das wenige, was neu keimt, kann ich mühelos ausziehen), Kreuzkraut, Ampfer, Wegerich, flach wurzelnde Gräser etc. lassen sich auch nicht mehr blicken. Bei Tiefwurzlern wie Löwenzahn & Co. muss man die Mulchdecke dick auflegen und lange drauflassen; es dauert, bis sie aufgeben. Quecke kommt munter von unten durch, piekt Löcher ins Vlies. Ackerwinde schlängelt sich unterirdisch unterm Vlies durch und nutzt den kleinsten Licht-Spalt zum erneuten Hochwachsen, da funktioniert die Zudeckmethode, die du planst, wahrscheinlich nicht (hab's aber nicht systematisch ausprobiert). Das Vlies hält Jahre, man kann's gut als Provisorium verwenden und dann "recyceln" für die nächste Problemstelle. Insofern würde ich an deiner Stelle nicht gar zu viel von dem recht teuren Zeug kaufen, sonst hast du in ein paar Jahren Rollen über Rollen im Regal stehen . Das mit Abstand billigste Material für zeitweilige Abdeckungen ist Zeitung oder braune Pappe, kostet nämlich nix. Und verschwindet von selbst, nachdem es seinen Dienst getan hat: Nach zwei, drei Jahren ist's verrottet , allerletzte Reste kann man einfach untergraben oder -harken. Welches Material sich für dich am besten eignet, hängt auf jeden Fall davon ab, wie lange du welche Teilfläche noch nicht endgültig bepflanzen kannst oder willst. Über schwerere, festere Vlies-Sorten haben andere Foristen schon irgendwo berichtet, teilweise mit heller Begeisterung. Guck mal in der Suche nach "Bändchengewebe". Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Also mit so dünnem Unkrautvlies habe ich es auch versucht.Das Ergibnis kann ich nur bestätigen, ja ich muß sogar sagen daß bei mir die Winde durchs das Vlies hochkommt.Das Vlies war nach zwei Jahren durchlöchert von den Pflanzenwurzeln und die Winde ist immer noch am meisten vorhanden.Quecke kommt munter von unten durch, piekt Löcher ins Vlies. Ackerwinde schlängelt sich unterirdisch unterm Vlies durch und nutzt den kleinsten Licht-Spalt zum erneuten Hochwachsen, da funktioniert die Zudeckmethode, die du planst, wahrscheinlich nicht
Liebe Grüße Elke
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
mit den vlies habe ich doch nicht so gute erfahrungen in ersten jahr wohl, danach kan das unkraut wieder durchnur die starken ,sicher war das vlies zu dúnnlg, lisa
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Danke für die zahlreichen Antworten.Mir ist natürlich klar, dass man trotzdem oberflächlich absammeln muss, bevor bestimmte Pflanzen z.B. Pfahlwurzeln bilden. Meine Idee ist die Mehrfachabsicherung: Pappendeckel, darauf Vlies, darauf etwas Rindenmulch.Da fällt mir noch ein: Es gibt da zweierlei Vlies: Das eine Material fühlt so an wie Stoff, also wie das Zeug mit dem man Pflanzen vor Kälte schützt. Das andere Material (vielleicht das "Bändchengewebe") besteht scheinbar aus gewebten Folienfasern, macht einen besonders robusten Eindruck, ist aber noch teurer. Ob beides für den gleichen Zweck gedacht ist?
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo,zur Unterdrückung von Unkraut ist Bändchengewebe eindeutig besser geeignet. Wir nehmen es als Unterlage für unsere Töpfe und nur vereinzelt schafft es eine Quecke mal durchzukommen. Vielleicht hast Du einen Gärtner in der Gegend, der so etwas benutzt? Wir z.B. geben regelmäßig Reste und gebrauchte, löchrige Stücke an Gartenfreunde ab. Das sogar gratis, aber das möchte ich keinem Gärtnerkollegen vorschreiben.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Wie wichtig ist eigentlich das Absammeln von Unkräutern vor dem Verlegen von Vlies (angenommen gutes Vlies-Material)? Reicht einmal grob durchhacken?Gibt es unterschiedliche Qualitäten von Bändchengewebe? Ist dieses auf jeden Fall "besser" als "Stoff"-Vlies?
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo,für Deinen Zweck ist Bändchengewebe sicher besser geeignet. Wir haben schon in der ganz harten Variante Unkrautwiesen mit der Motorsense abgemäht, dann das Schnittgut entfernt, dann die Stoppeln mit einem Rasenmäher etappenweise heruntergemäht, diese Häcksel liegen gelassen und da Bändchengewebe draufgepackt. Das geht, allerdings muss das Gewebe gut beschwert werden (alte Ziegelsteine z.B.), weil das Unkraut von unten drückt und der Wind von oben zieht.Es gibt verschiedene Qualitäten, wir nehmen 100g/m², hatten aber auch schon leichteres, was auch geht, aber nicht so gut abdichtet.Viele GrüßePeter
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Danke Peter,letzte Frage: Wie verhält sich das Material bei Wühlmäusen?GrüßeMarkus
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Ein kurzer Beitrag nur, vielleicht für den allgemeinen Frust! :o1. Vlies ist überhaupt kein Allheilmittel, schon gar nicht gegen lästige Wurzelunkräuter wie Schachtelhalm und Quecke. Diese kommen immer wieder durch. Man wird nicht drumherum kommen und andere, u.U. arbeitsintensivere Lösungen suchen müssen.2. Daher erst einmal die Fläche gründlich händisch sauber machen oder einmal konsequent Chemie einsetzen. Dies hilft meist auf Jahre hinaus, bis alle Stauden einen geschlossenen Bestand gebildet haben. 3. Will man die schon bestehende Staudenfläche nicht stören und möchte ausdauernde Unkräuter elliminieren, dann hilft konsequentes Abhacken oder Betupfen mit Roundup Ultra.4. Mulchschicht aus Rinde hält niemals ausdauernde Unkräuter ab, welche sich noch im Boden befinden! Sie kommen auch durch die dickste Schicht durch. Eine Mulchschicht hemmt lediglich eine Keimung von ein- und mehrjährigen Unkräutern auf der Oberfläche. Und wenn diese verrottet ist, dann kommt wieder das lästige Unkraut! Auch bei einer Kiesschicht tritt wieder und wieder Unkraut auf, da sich hier immer wieder allerlei Dreck zwischen den Steinen ansammelt und. Da hilft ein Vlies gar nichts! Es beruhigt nur das Gewissen! ;D5. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass in der Natur jegliche brache Erdfläche in kürzester Zeit von Pflanzen besiedelt wird, und dies sind nun mal Unkräuter (oder besser gesagt Beikräuter), wenn keine edleren Gewächse vorhanden sind.6. Mulchmaterial wie Vlies kann für Wühlmäuse ein tolles "Fortbewegungsmedium" sein. Sie fühlen sich darunter "sauwohl!"7. Was man tun kann, ist mit schwarzer Folie eine kleinere Fläche von Quecken oder Giersch abdecken. Dauert aber meist Monate.
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
So lange das Bändchengewebe nicht abgedeckt wird, haben die Mäuse wenig Veranlassung es zu zerknabbern, drunter fühlen sich sich freilich ausgesprochen wohl - so schön warm und halbdunkel. Sobald da aber Mulch oder - wie bei uns - flächendeckend Töpfe draufgestellt werden, nagen sie Löcher rein.Zu Sarastros Meinung: wir haben so wie ich es dargelegt habe, gute Erfahrungen gemacht, allerdings mit Gewebe, nicht mit Vlies. Ein Freund hat von seiner Frau verboten bekommen Roundup zu nehmen (das soll es geben), da hat er wie oben beschrieben einige hundert Quadratmeter sauber bekommen. Bei sehr starkem Druck von Quecke und Schachtelhalm wächst schon etwas mehr durch, das stimmt. Es ist aber vom Aufwand her kein Vergleich damit, die ganze Fläche zu krauten. Das stimmt freilich auch: es dauert Monate. Wer jetzt eine Fläche abdeckt, sollte die möglichst nicht vor Mai wieder aufdecken. Das Unkraut muss auch die Möglichkeit haben, sich totzuwachsen.Quecke ist übrigens ein „Fleißunkraut“. Wir haben auch schon mal eine verqueckte Fläche mit Mulch abgedeckt. Die Quecke ist sofort in den Mulch gewachsen und ließ sich dort sehr bequem herausziehen - nach einem halben Jahr war sie weg, wir waren aber auch immer hinterher.Viele GrüßePeterletzte Frage: Wie verhält sich das Material bei Wühlmäusen?
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Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Ich habe recht guten Erfolg mit folgender Methode gehabt: Verunkrautete Bodenschicht einige cm tief abhacken und zu einem Hügel aufhäufen. Mit schwarzer Folie bedecken. Im nachfolgenden Frühjahr können Kürbisse und Zucchini auf den Hügel gepflanzt werden (natürlich vorher Löcher in die Folie). Insgesamt sollte die Folie mindestens ein Jahr über der verunkrauteten Erde liegen. Das verrottende Unkraut nährt die Kürbisse. Nach einem Jahr kann die Erde an ihren alten Platz zurück - sofern da nicht schon anderes wächst - und enthält nur noch sehr wenige Wurzeln von Wurzelnunkräutern, die sich leicht ausziehen lassen, weil sie sehr hell und bestens zu erkennen sind.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
>Wer jetzt eine Fläche abdeckt, sollte die möglichst nicht vor Mai wieder aufdecken. Das Unkraut muss auch die Möglichkeit haben, sich totzuwachsen.Ich hatte vor, eine größere Fläche ca. 200qm abzudecken (wie oben beschrieben mehrschichtig, Bändchengewebe und Rindenmulch) und es so zu lassen. Wenn ich etwas dazupflanze, dann mache ich der betreffenden Stelle ein Loch. Spricht etwas dagegen?
-- Nichts muß so sein, nur weil es immer so gewesen ist. --
Re:Erfahrung mit Vlies gegen Unkraut
Hallo,wenn das Bändchengewebe dicht am Boden aufliegt können Quecke und Schachtelhalm durchwachsen. Allerdings werden sie im Wachstum schon erheblich gebremst und lassen sich aus der Mulchschicht leicht ziehen. Einjährige Unkräuter haben unterm Gewebe keine Chance, werden aber auch angeweht. Fazit: Es wird deutlich weniger Arbeit, aber die Nullunkrautvariante ist auch das nicht.Viele GrüßePeter
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