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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2309898 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Wisdomofhope
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Wisdomofhope » Antwort #9885 am:

Mal etwas anderes:
In diesem Jahr hab ich einige Reben verschiedener Sorten gepflanzt. Von Kümmerwuchs bis hin zu förmlich explodiert ist auch alles dabei.

Jetzt bin ich seit August dabei noch einen Maschendrahtzaun mit Weinreben zu bepflanzen.
Problem: Es wird Herbst. Die bisher gepflanzten jungen Reben (Lakemont) wachsen noch immer. Von beginnender Holzreife keine Spur.
Naja-awarten.

Ein bisschen Latz ist aber noch übrig.
Im örtlichen Baumarkt gibts frisch reingekommen Regent und Phönix Reben. Die sehen zwar gesund uns auch sehr vital aus-bilden aber noch Gescheine. Ende September.

Hätte da sonst auch noch 2 dazu gepflanzt aber die Angst das die dann irgendwann einfach erfrieren ist schon da.

Die Sorten sind mir eigentlich völlig egal-soll einfach ein Sichtschutz werden und wenns alsBonus ein paar Trauben gibt umso besser.
Zur Not wird halt mal Geschwefelt und Ackerschachtelhalm vorbeugend gegen Oidium gespritzt oder mit nem Systemischen Mittel gegen Pero behandelt.

Echter Mehltau war und ist absolut kein Problem bei allen anderen Reben dieses Jahr hier gewesen.
Nur Pero macht seit dem Nassen Juli echt Probleme. Die Solaris die schon im März gepflanzt wurde (an einem anderen Zaun) kümmert das überhaupt nicht, aber einige meiner anderen Reben (sind übers Grundstück verteilt mittlerweile einige geworden) kämpfen doch ordentlich mit Pero.

Meine Frage hier soll aber auf das Phänomen von Gescheinbildung im Herbst bei jungen Reben abzielen.
Hat mich doch verwundert das so zu sehen im Baumarkt.

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thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

thuja thujon » Antwort #9886 am:

Gescheine im Herbst ist ziemlich normal wenn die Reben noch wachsen. Die standen wohl auch im Gewächshaus und da war es die letzten Wochen recht warm.

Ich würde das nicht als Kaufverhinderungsgrund sehen. Man kann sie ja abschneiden und die Triebspitze auch, damit das Holz noch etwas besser ausreift, dass die Triebspitze keine Assimilate-Konkurrenz mehr ist.
Nächstes Jahr sollte man eh auf wenige Augen zurückschneiden, egal wie viel gewachsen ist.

Das doofe bei Baumarktreben ist meistens, dass die von der Erziehung eigentlich komplett unbrauchbar sind. Deshalb mickern die oft so gerne, weil sie am Anfang zu viele Augen austreiben lassen müssen. Das ist Überlastung pur uns sorgt manchmal für mehrere Jahre Mickerwuchs.
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9887 am:

Wisdomofhope hat geschrieben: 26. Sep 2023, 02:19
Die Sorten sind mir eigentlich völlig egal


Gute Sorten erfreuen immer. Vielleicht auch erst deine Gartennachfolger, Käufer, Erben.
Sehr hohe Blattgesundheit haben die alten Direktträgerreben wie z.B. die erst vorhin genannte Isabella oder Concord, oder die weisse Noah.

Triebe und Gescheine jetzt sind unwichtig. Friert halt ab. Alle Reben verlieren nicht ausgereiftes Holz im Winter wieder.
Mona6464
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Mona6464 » Antwort #9888 am:

Wenn die Reben in erster Linie zum begrünen da sind würde ich zumindest auf gute Resistenz gegen Pilzkrankheiten achten, gute Resistenzen haben da die meisten Americanosorten. Sehr schönes Laub mit roter Herbstfärbung und noch dazu sehr schmackhafte Trauben hat beispielsweise New York Muskat. Venus ist auch gut zur Begrünung geeignet, die Trauben sind ebenfalls sehr lecker.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9889 am:

Die letzten Tafeltraubensorten bauen ab. Recht früh dieses Jahr, finde ich. Was taugt bei euch noch was, was bringt noch Gutes im späten Reifebereich?
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Starking007
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9890 am:

Wie immer Muskat Blau............
Gruß Arthur
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9891 am:

Bei mir baut vieles noch nicht ab......m bleu, Arkadia, frumoasa, ontario, Liwia, isa, Goethe und noch paar aber alle diese schon teils geerntet. Schätz 2 Wochen geht's noch bei mir aber alle schon vollreif.
Nur m hambourg hat wohl wieder keine Chance richtig reif zu werden. Ich Pflanz sie wohl um an eine Wand und schau was passiert. Muskattrollinger übrigens schon geerntet ;D
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cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9892 am:

Muskat-Trollinger ist Muskat Hamburg. Seit nachgewiesen 200 Jahren hier als Rebsorte im Anbau (wahrscheinlich noch viel länger) und trotzdem nicht als Tafeltraube zu kaufen, was ich für eine Schande halte weil sie erstklassig schmeckt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9893 am:

Wie oft denn noch, ich habe 2 muskattrollinger unterschiedlicher Herkunft, eine direkt vom bottwartal die sind identisch. Und ich habe 3 muscat hambourg direkt aus Südfrankreich, ebenfalls von unterschiedlichen Quellen. Diese sind auch identisch aber m hambourg und muskattrollinger unterscheiden sich gewaltig. Wer das anzweifelt kann gern bei mir nachsehen.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9894 am:

M hambourg
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9895 am:

Und nochmal hambourg anderer Stock. Trauben jedes Jahr so, kein verrieseln
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9896 am:

Wie oft denn noch, alle alte Rebsorten haben verschiedene Klonlinien, trotzdem ists dieselbe Sorte.

Abgesehen davon gibts auch -oh Wunder- Verwechslungen, Fehllieferungen. Der Muskattrollinger ist seit 2015 genetisch abstammungsuntersucht, die Herkunft geklärt und Sortenechtheit ist seither nachweisbar.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9897 am:

Das müssten dann 3 fehllieferungen aus frankreich oder/ und 2 aus -D-sein. Und alle mit den Merkmalen wie von der rebschule beschrieben und gleichzeitig noch komplett andere blattform und triebspitzen. Ausserdem mit geschmacks- und reifeunterschieden. Ja es gibt Sorten die sehr variabel sind, zb chardonnay. M trollinger und hambourg gehören nicht dazu.

Ich mache nun seit fast 15 Jahren professionell Weinbau und seit 25 Jahren beschäftige ich mit tafeltrauben. M hambourg sieht aus von der Trauben wie eine blaue m alexandrie, m trollinger wie ein muskatierter trollinger. Wuchs, internodienabstände sogar reifes Holz hat andere farbe.

Ich bleibe dabei..ja, mag sein oder zìemlich sicher ist, dass m hambourg alexandrie× trollinger ist. ABER muskattrollinger ist ein Klon vom trollinger und hat mit hambourg nix zu tun
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

trauben-freund » Antwort #9898 am:

Blatt hambourg, völlig unbehaart, eher hart und fast steif

Dann geh mal auf Antes rebschule und schau dir Blätter vom m trollinger an
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9899 am:

Mir gehts nicht darum, dir deine irgendwoher besorgten Reben zu zertifizieren, oder dir zu sagen, was du da tatsächlich wachsen hast. Das interessiert mich auch nicht.

Meine Aussage war, dass Black Muscat (Australien), Muscat Albertdient’s (Belgien), Moscatel de Hamburgo (Brasilien), Muskat-Trollinger, Trollinger-Muskat (Deutschland), Black Muscat, Black Muscat of Alexandria, Muscat Hamburgh, Snow’s Muscat Hamburgh, Venn’s Seedling, Venn’s Seedling Black Muscat (England), Hamburg Musqué, Muscat de Hamburg, Oeillade Musquée (Frankreich), Moschato Amvourgou, Moschato Tyrnavou (Griechenland), Gulabi (Indien), Malvasia Nera, Moscato d’Amburgo, Moscato Nero, Moscato Nero d’Acqui, Zibibbo Nero (Italien), Muscat Hamburg Crni (Kroatien), Moscatel Prato (Portugal), Tămâioasă Hamburg, Tămâioasă Neagră (Rumänien), Moscatel de Hamburgo (Spanien, Uruguay), Hamburgii Muskotály (Ungarn), Black Hamburg, Black Muscat, Muscat Hamburg (USA, Zypern) eine Rebsorte ist, eine alte Zufallskreuzung aus Trollinger und Muskat d' Alexandrie, wie eine italienische DNA-Analyse verschiedener Akzessionen 2015 bewiesen hat.

Ich bin auch das völlig falsche Ziel fürs Anbringen anderslautender Ansichten, falls es das war. Verstehe nicht ansatzweise den Wind darum. Da musste dich bei Interesse an den Publikationen der Fachwelt abarbeiten und den von ihnen aufgebauten Datenbanken. Die bekannteste dürfte Dr. Ferdinand Regner / Klosterneuburg aufgebaut haben. Viel Erfolg.
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