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Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange (Gelesen 41433 mal)

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Moderator: cydorian

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paulche
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

paulche » Antwort #90 am:

Die Leute, die echte Poncirus haben, müßten ja eigentlich sagen können, ob man Poncirus immer angeekelt wegspucken würde o. ob man den Geschmack auch für leckeren Grapefruchtgeschmack halten kann. Jeder 2. liebt Grapefruchtgeschmack. Dann wäre die Aussage, das Poncirus ungeniesbar ist falsch.Ein Bild der größeren 3 Früchte werde ich noch machen. Die kleinste Frucht habe ich schon gegessen.Der Vater von Loganaha ist unbekannt, wie so oft. Es müßte aber ein relativ frostharter Hybrid o. Ichangensis gewesen sein, damit Loganaha so frosthart ist, - 17,7 Grad ohne Schäden.
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
bristlecone

Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

bristlecone » Antwort #91 am:

- 17,7 Grad ohne Schäden.
Bei -17,8 °C erfriert sie dann vermutlich. Oder erst bei -18,25 °C?Sorry, aber solche Angaben sind Unsinn.
paulche
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

paulche » Antwort #92 am:

- 17,7 Grad ohne Schäden.
Bei -17,8 °C erfriert sie dann vermutlich. Oder erst bei -18,25 °C?Sorry, aber solche Angaben sind Unsinn.
Es ist die Angabe, die die Wetterstationen für Solms Albshausen gemacht haben. Die sind für den Standort vielleicht nicht genau, aber kein Unsinn. Warum sollte ich einen anderen Wert angeben, der dann noch ungenauer wäre und warum sollte ich darauf verzichten einen seriösen Wert von Wetterstationen anzugeben?Warum der Spott für eine seriöse Angabe, die Nachprüfbar ist?
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
bristlecone

Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

bristlecone » Antwort #93 am:

Zum Beispiel, weil die an einer Wetterstation gemessene Temperatur niemals exakt mit der übereinstimmt, die an einem anderen Ort herrscht. Die Temperatur an einer Wetterstation wird unter recht genau definierten Bedingungen gemessen. Im Freien kann - und wird - die Temperatur voin diesem Wert mehr oder minder stark abweichen.Außerdem wirkt sich ein und dieselbe Temperatur auf unterschiedliche Pflanzenteile und -gewebe unterschiedlich aus. Schließlich spielen außer der Temperatur noch andere Faktoren eine erhebliche Rolle, was die Frostempfindlichkeit von Pflanzen angeht, z.B. die Zeit, während der diese Temperatur herrscht, der Wind, die Ein- bzw. Ausstrahlung, die Luftfeuchtigkeit, der physiologische Zustand der Pflanze und anderes mehr.
Günther

Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

Günther » Antwort #94 am:

Daß man aus Poncirus-Früchten Marmelade machen kann, mit einigem Aufwand, hab ich schon gehört. Mein Strauch ist noch zu klein....Und die Zitronen im Lungau, von denen ein Permakulturscharlatan gerne quakt, sind auch "nur" Poncirus.
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cydorian
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

cydorian » Antwort #95 am:

Die Leute, die echte Poncirus haben, müßten ja eigentlich sagen können, ob man Poncirus immer angeekelt wegspucken würde o. ob man den Geschmack auch für leckeren Grapefruchtgeschmack halten kann.
Ich hatte eine und das Ding ist für mich kein Obst-, sondern ein mässig brauchbarer Zierstrauch. Die meisten Sachen stehen längst im Thread, aber ich wiederhole sie gerne: Die Früchte sind mit viel Mühe bestenfalls als Marmeladengrundlage brauchbar aber selbst das ist schwierig. Auf Fotos sehen die immer so mandarinenartig aus, Tatsache ist aber dass sie sehr klein sind, 2,5cm Durchmesser ist der Durchschnitt. So toll fruchtet sie auch nicht, man bekommt kaum was zusammen für die Marmeladenkocherei.Die Schale ist roh völlig ungeniessbar. Es werden ja nicht einmal Süssorangenschalen gegessen, Poncirus ist noch weit unattraktiver. Das Endokarp ist nicht dicker wie bei einer Orange, der grösste Teil der Frucht ist helles Mesokarp, dazu viele Kerne. Saft haben sie auch kaum, aufs Gewicht lag das bei mir bei 15% der Frucht. Ein Witz, ein Apfel hat bei milder Pressung 50-70%.Viel Saft zum Experimentieren bekam ich nie zusammen. Winzfrüchte, minimale Ausbeute, sehr viele Kerne... was rauskam, hatte was von einer minderwertigen, unreifen Orange mit unangenehmen Nebentönen. Zitronenaroma konnte ich noch weniger feststellen.Der Strauch wurde bei mir nie hoch, er geht von selbst eher in die Breite. Hübsch ist er nicht, ein lichtes Dornenzeug, im Winter kahl. Sein Wert liegt meiner Ansicht nach in der Blüte. Nicht die Optik, aber der Duft. Der Zitrusduft ist das Schönste, was mir diese Pflanze brachte.Und auch dies nochmal: Der alte Traum von Kreuzungen mit Poncirus als Kältehärteliefernt und anderen Zitrus für das Aroma wird seit hunderten Jahren geträumt. Jeder darf mal, schon lange in China, Japan, Korea, dann vor hundert Jahren der gute alte Walter Tennyson Swingle in den USA, ein absoluter Fanatiker dessen Kreuzungen bis heute wichtig sind. Und so geht es weiter. Nur: Brauchbare Hybriden mit Frostfestigkeit einer Poncirus sind trotz aller Anstrengungen noch nie herausgekommen. Alle Hybriden sind mehr mehr, mal weniger schlechter wie Poncirus und alle Hybriden mit Frostfestigkeit besser wie -10°C bringen mehr oder weniger uninteressante Fruchtqualitäten. Für Mitteleuropa sind brauchbare Hybriden nicht in Sicht. Nicht mal annähernd.Trotzdem macht es sicher Spass, mit Kreuzungen zu experimentieren. Davon ich keinesfalls jemand abhalten.
Hekerui

Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

Hekerui » Antwort #96 am:

Die -17,7 °C kommen übrigens deshalb zustande, weil da die Winterhärtezonen-Einteilung für Mitteleuropa den Schnitt macht zwischen 6b (–20,5 °C bis –17,8 °C) und 7a (–17,7 °C bis –15,0 °C). Und das ist die durchschnittliche Tiefsttemperatur, die Pflanzen in den Zonen ertragen. Nur damit sich darüber nicht weiter gestritten wird ...
citrusgaertner
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

citrusgaertner » Antwort #97 am:

Also - eigentlich bin ich ja kein trifoliata fan, aber es ist nun mal die frosthärteste citrusfrucht und wenn falsche info´s über sie verbreitet werden, dann geht mir das extrem gegen den Strich- vor Allem, wenn diese info´s in irgendwelchen schlechten Büchern über citrus gelesen wurden, wo der Autor sich nicht auskennt, sondern nur von anderen abgeschrieben hat.Zu den Fakten: 1.citrus (poncirus) trifoliata hat niemals duftende Blüten!!! Sie gehört neben der Wildform c. ichangensis zu den Arten, die keine Duftstoffe in der Blüte bilden - dafür ist zum Ausgleich die Blüte mit einem Durchmesser bis zu 5cm sehr groß. Nachzulesen in jedem meiner Bücher über Citrus!!!2. Die Früchte haben i.d.R. einen Durchmesser von 3,5 -5cm, (Habe gerade mal eine Handvoll im Garten von unter meinem Bäumchen, welches jedes Jahr ca. 20kg Früchte produziert, gesammelt) die Schale ist um 5mm dick, die Samenzahl pro Frucht schwankt zwischen 10 und 40 Samen. Die Früchte duften recht stark, wenn sie im warmen Wohnzimmer in einer Schale liegen.3. Der Saftgehalt ist tatsächlich - natürlich abhängig von Klima und Typ - recht gering, schon allein wegen der Samen, und beinhaltet einen nicht geringen Anteil an Harzölen, was den Saft tatsächlich recht ungeniessbar macht.4. F1 Hybriden haben alle die unangenehmen Harzöle in der Frucht mit dem typischen poncirin-aroma, sind mehr oder weniger sauer und keiner der vielen F1 Hybriden ist frosthärter als -15°C (mehrere Frosttage bei dieser Temperatur ) Einzige bis jetzt entdeckte Ausnahme ist meine eigene, seltene trifoliata x ichangensis Hybride, welche seit fast 10 Jahren bei mir ungeschützt im Freiland ausgepflanzt steht. Leider hat sie noch nicht geblüht, da sie vor einigen Jahren bei extremen Wintertemperaturen und drei starken Friostperioden weit heruntergefroren ist. danach keine Schäden mehr. Standort ist Jork.5. F2 Hybriden gibt es einige, die nahezu die frosthärte der F1 Hybriden halten, aber mit attraktiven, süßen Früchten aufwarten, allerdings sind diese Hybriden halt nicht voll winterhart wie auch kein F1 Hybrid.Ich habe tasächlich mittlerweile die Züchtung aufgegeben, da das große Problem an der Sache die Kombination Frosthärte und Fruchtqualität ist: Beide Merkmale sind gekoppelt, da sie auf dem gleichen Chromosom liegen :'(Für unermüdliche: Ichangensis Hybriden sind als F1 Typen wesentlich interessanter, die Fruchtqualität ist vergleichbar mit normalen Zitronen (bei mehr Kernen in der Frucht) und die Froosthärte kann immerhin mit den trifoliata Hybriden konkurrieren!
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cydorian
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

cydorian » Antwort #98 am:

Ich meinte, Duft erlebt zu haben. Vielleicht schaffte es auch die Sonne auf Pflanzenteilen. Die Früchte sind wirklich so klein, vielleicht auch 3cm, aber defintiv deutlich unter dem oft genannten "Tischtennisballgross". 20kg, davon konnte ich nur träumen. Nie im Leben hatte Meine das. Das war immer viel weniger. Erwischt hat sie übrigens ein Winter mit etwas tieferen Temperaturen. Im atlantischen Seeklima gedeiht sie besser, in England gibt es richtig ausladende bäumchenartige Gebüsche davon. Hier im kontinentaleren Inland ist selbst diese härteste Zitrus-Art nicht hart genug. Mit dieser Erfahrung bin ich beileibe nicht allein, der botanische Garten hier hatte sie auch im Freiland, ging ebenso ein. Es geht mal ein, mal mehrere Jahre gut, dann ist Ende. In speziellen geschützten Lagen mag es länger gehen, innerstädtische Bereiche, Westwände, was auch immer.
Ich habe tasächlich mittlerweile die Züchtung aufgegeben, da das große Problem an der Sache die Kombination Frosthärte und Fruchtqualität ist: Beide Merkmale sind gekoppelt, da sie auf dem gleichen Chromosom liegen
Da befindest du dich in guter Gesellschaft, schon lange vor Swingle gab es viele vergebliche Versuche, liegt ja auch nahe es zu probieren. Immerhin ergibt die Art erstklassige Unterlagen. So detailliert kenne ich mich nicht mit den Zusammenhängen aus, könnte mir aber vorstellen dass gerade die Harzöle für die bessere Frostfestigkeit nötig sind. Schliesslich sind frostharte Pflanzen durch spezielle Zusammensetzung der Zellflüssigkeit geschützt, die gefrieren verhindert. Von Zitrus weiss ich, dass sie sehr anfällig für Frosttrocknis sind, kann auch sein dass die Wasseraufnahme durch die Harzöle bei tieferen Temperaturen besser läuft. Dazu gibt es mit Sicherheit Forschungen und Erkenntnisse. Wahrscheinlich in Florida, dort sind Frostereignisse auch ein wirtschaftlich äusserst bedeutendes Problem und die Züchtung versucht ständig, das zu verbessern.
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michaelbasso
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

michaelbasso » Antwort #99 am:

da das große Problem an der Sache die Kombination Frosthärte und Fruchtqualität ist: Beide Merkmale sind gekoppelt, da sie auf dem gleichen Chromosom liegen :'(
Hast Du eventuell einen Link für mich? Das Thema interessiert mich.Danke!
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fars
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

fars » Antwort #100 am:

Der Strauch wurde bei mir nie hoch, er geht von selbst eher in die Breite. Hübsch ist er nicht, ein lichtes Dornenzeug, im Winter kahl. Sein Wert liegt meiner Ansicht nach in der Blüte. Nicht die Optik, aber der Duft. Der Zitrusduft ist das Schönste, was mir diese Pflanze brachte.
Da habe ich anderes gesehen.Im Garten des Bot. Institutes der Uni Gießen gibt (oder gab? Ich bin schon lange nicht mehr da gewesen) es einen P.t., den man gut als Baum bezeichnen kann. Mehrere Meter hoch. Ich hatte mittels seiner Früchte etliche Sämlinge gezogen, z.T. verkauft zwei blieben mir. Beide wachsen sehr langsam, sind aber inzwischen auch schon 6 Jahre alt.Der Gießener Baum dürfte Winter überstanden haben, die selbst bei milderer Innenstadtlage deutlich unter -15 C gefallen sind. Auch meine Sämlinge haben tiefere Temperaturen überstanden, zumal mein Garten in ca. 400 m Höhe liegt und ein recht raues Klima aufweist.Was die Attraktivität von P.t. betrifft, so sind die kahlen, aber auffällig grünen Winteräste durchaus ein Hingucker.
Amur
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

Amur » Antwort #101 am:

Nachdem ich das 2. Jahr Früchte habe und der Baum mittlerweile 7 oder 8 Jahre ausgepflanzt ist, kann ich auch ein bisschen was berichten.Die Blüten haben bei mir absolut keinen Duft. Fruchtgröße ist fast die einer kleinen Mandarine. Früchte m. Meinung nach nur als Zierde zu verwenden weil da erstens dieser, nennen wir es mal seltsame Duft ist. Meine Frau meinte die Lappen vom Pinselreinigern hätten manchmal ähnlichen Geruch. Und zweitens gibts nicht wirklich was daran, was man essen könnte. Aussen eine harte trockene Schale, innen dann eine dicke weisse auch trockene Unterschicht und dann innen sehr kleine Fruchfleischräume auch umhüllt von dieser weissen Schicht, die mit etlichen Kernen gefüllt sind und eigentlich kein Fruchfleisch enthalten. Auf die Idee die zu Saften wäre ich gar nicht gekommen.Der Baum selber erweist sich bis jetzt als recht robust. Anfänglich eher verhalten wachsend, legt er die letzten drei Jahre kräftig zu und hat eine Höhe von 2,5m erreicht. Da er auf einer Seite an einen Hauptweg im Garten grenzt wird er dort jährlich oder sogar halbjährlich zurück geschnitten. Hatte offen gesagt nicht gerechnet dass er hier überlebt. Ohne jeden Schaden hat er den heimtückischen Winter 11/12 nach mildem Vorwinter mit bis zu -18° doch etwas kältere Temperaturen überstanden, der den meisten anderen Exoten den Garaus gemacht hat. Die letztjährigen -18° waren daher auch kein Problem. Optisch ist die Blüte sehr schön, die kurze Herbstfärbung auch schön und die danach erst sichtbaren Früchte sind auch nett. Dazu kann man ihn sicher als Durchgangssperre irgendwo pflanzen, denn die elend langen Dornen haben es in sich. Diese sparrigen stachligen grünen Äste sind im Winter dann etwas ungewöhnlich. Mäuse lieben die Rinde, weshalb bei mir mal ein ganzer Seitenast abgestorben ist. Aber als Fruchtbaum ist er schlicht untauglich.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
bristlecone

Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

bristlecone » Antwort #102 am:

Kein Blütenduft, das kann ich bestätigen.Der hiesige Strauch wächst mit wirrenZweigen eher in die Breite. Ein anderes Exemplar hier im Ort wächst sehr dicht verzweigt in die Höhe, ist gut 3 m hoch, bis fast zum Boden beastet und hat eine breit eiförmige Gestalt.Die Fruchtgröße scheint von der Sommerwärme oder der Wärmesumme abzuhängen. Im hiesigen Garten haben die Früchte des Poncirus meist so um die 4 - 5 cm Durchmesser, im Gart eines Verwandten in Südwestfrankreich hingegen sind sie 1 - 2 cm größer.Wenn man es schafft, aus dem Fruchtfleisch nur wässrigen Saft zu bekommen, ohne das klebrige, poncirinhaltige Öl, so lässt sich der in der Küche wie Zitronensaft verwenden, z.B. für Salatsaucen. Der reine Saft ist sehr sauer, aber kaum bitter.An Marmelade habe ich mich auch mal versucht, muss absolut nicht sein. :-XIch frage mich, ob sich das Poncirin nicht durch eine (enzymatische?) Behandlung entfernen und die Früchte so entbittern ließen.
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

cydorian » Antwort #103 am:

Wenn man sie entsprechend hinschnipfelt, kann man sicher auch Kleinbäume draus basteln. Lässt man sie wachsen wie sie wachsen will, gibts einen Busch. Der macht mehr Breite wie Höhe.Auf Temperaturen als einziges Mass für Frostfestigkeit gebe ich wenig. Da spielt noch viel mehr eine grosse Rolle, z.B. ob die Temperatur langsam gefallen ist oder in Form ein Temperaturstürzen, Dauer, Boden. Auf unseren flachgründigen Böden kommen Pflanzen nicht in die Tiefe, Wurzeln müssen viel stärker in der Frostzone bleiben, was das erwähnte Frosttrocknisproblem verschlechtert. Und die Achterbahnfahrt im Übergang zwischen atlantisch und kontinental hat vor wenigen Jahren so gut wie alle Feigen mindestens oberirdisch gekillt. Ein herber Temperatursturz im Spätherbst hat es vollbracht, dafür reichten -10° - zwei Tage vorher waren es 10°.
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fars
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Re: Poncirus trifoliata, Chinesische Bitterzitrone, Dreiblättrige Bitterorange

fars » Antwort #104 am:

Auf Temperaturen als einziges Mass für Frostfestigkeit gebe ich wenig. Da spielt noch viel mehr eine grosse Rolle
Das wissen wir Gehölzliebhaber hier wohl alle. Dennoch kann eine allgemein genannte Frostresistenz Mut machen, es doch mal zu versuchen.
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