Warum handeln so viele dann so wenig danach? Oder willst du sagen, dass man mit Blaukorn, Superphosphat, all den "-iden" etc. Bodenlebewesen füttert, oile? Etwas hinterfragen finde ich schon in Ordnung, aber erfolgreiche Anwender natur- und umweltschützender Methoden immer sofort als leichtgläubig oder einfältig hinzustellen, wie das hier von ewig denselben gemacht wird, weniger.....Im Übrigen sind auch naturwissenschaftlich Gebildete in der Lage ganzheitlich zu denken.
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Brennesseljauche (Gelesen 94228 mal)
Moderator: Conni
Re:Brennesseljauche
Danke, Siegfried - genauso meinte ich das auch!
Re:Brennesseljauche
Manche sind es tatsächlich...aber grundsätzlich wird einem das im Elfenbeiturm eher aberzogen. Das vordergründig Offensichtliche hinterfragen? Dazu fallen mir immer so schlaue Versuchsanordnungen ein, wie etwa die, in der wissenschaftlich bewiesen, wurde, daß Tiere Schmerzen fühlen können. Ich sag da nur, das weiß jedes Kind, das einem Hund auf den Schwanz steigt.... Ich fürchte schon, daß wissenschaftlich Schulung häufig den Blick auf den Zusammenhang verbaut.Zur Düngewirkung der Brennesseljauche habe ich einmal gelesen, daß gar nicht der aus den Pflanzen gelöst N düngt, sondern durch das Verjauchen eine Bakterienbrühe entsteht, die düngend wirkt. Das setzt natürlich voraus, daß man vom naturwissenschaftlichen Erklärungsmodell der Pflanzenernährung weggeht, die da seit Liebig besagt, daß sich Pflanzen ausschließlich von gelösten Mineralstoffen ernähren. Was wäre aber z.B. wenn die "Bakterienbrühe" im Boden die Mineralstofflösung ankurbelt? ( Wenn man schon nicht glauben will, daß Bakterien, Vitamine...auch der Pflanzenernährung dienen)Fest steht für mich jedenfalls, daß wissenschafltiche Erklärungsmodelle häufig einfach zu simpel für die Komplexität lebendiger Vorgänge sind.Im Übrigen sind auch naturwissenschaftlich Gebildete in der Lage ganzheitlich zu denken.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Brennesseljauche
Aber der Geist, der über allem weht, der erklärt das schon?Fest steht für mich jedenfalls, daß wissenschafltiche Erklärungsmodelle häufig einfach zu simpel für die Komplexität lebendiger Vorgänge sind.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Hände platt vom vielen Draufsitzen
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Re:Brennesseljauche
Ach Lisl."Chemieabhängigkeit" und mangelndes "ganzheitliches Denkvermögen" waren doch deine Worte, mit denen du andere als einfältig darstellen möchtest.Danke, Siegfried - genauso meinte ich das auch!Warum handeln so viele dann so wenig danach? Oder willst du sagen, dass man mit Blaukorn, Superphosphat, all den "-iden" etc. Bodenlebewesen füttert, oile? Etwas hinterfragen finde ich schon in Ordnung, aber erfolgreiche Anwender natur- und umweltschützender Methoden immer sofort als leichtgläubig oder einfältig hinzustellen, wie das hier von ewig denselben gemacht wird, weniger.....Im Übrigen sind auch naturwissenschaftlich Gebildete in der Lage ganzheitlich zu denken.
Re:Brennesseljauche
Oile, du sollst nicht naturwissenschaftlich hinterfragen, sondern ganzheitlich denkend glauben.Mich erschüttert immer wieder, wie gering auch nur minimale naturwissenschaftliche Kenntnisse bei vielen Menschen sind, die sich selbst dem Bildungsbürgertum zurechnen.Das wäre an sich nicht weiter schlimm, resultierte aus diesem Unwissen nicht zugleich als Kompensation der selbst erklärte Anspruch, als "ganzheitlich denkender" Mensch selbstverständlich schon längst über die Niederungen der Wissenschaft hinausgewachsen zu sein.Aber der Geist, der über allem weht, der erklärt das schon?Fest steht für mich jedenfalls, daß wissenschafltiche Erklärungsmodelle häufig einfach zu simpel für die Komplexität lebendiger Vorgänge sind.
- oile
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Re:Brennesseljauche
Mich auch. Aber leider scheint der Bildungsbegriff v.a. geisteswissenschaftlich besetzt zu sein, wie ja auch das Kompendium des Bildungsbürgertums zeigt.Mich erschüttert immer wieder, wie gering auch nur minimale naturwissenschaftliche Kenntnisse bei vielen Menschen sind, die sich selbst dem Bildungsbürgertum zurechnen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Brennesseljauche
Wenn Ihr so weiter macht, landet der Thread im Keller! Bitte akzeptiert doch, dass es hier unterschiedliche Weltbilder gibt und nicht zwangsläufig der Vertreter des einen oder anderen dumm oder ungebildet oder verbohrt ist.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Brennesseljauche
Wenn man mal sucht, was wirklich an konkreten Informationen zu "Brennnesseljauche" zu finden ist - und nicht nur an immer wiederholten Wirkungsbekenntnissen und daran geäußerten Zweifeln -, dann findet man gar nicht so viel.Ein u. A. vom "Institut für ökologischen Landbau, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft" durchgeführter Feldversuch findet sich hier.
Re:Brennesseljauche
Hallo Günter,eigentlich passt das jetzt nicht zum Thema aber da es nun mal im Raum steht möchte ich dazu antworten.Als ich vor 45 Jahren Gärtner gelernt habe wurde die sogenannte Dreifelderwirtschaft auch deßhalb behandelt weil sie das Prinziep des Zurückgebens behandelt hat. Das "Dritte Feld " wurde ja nicht umgebrochen sondern sich selbst überlassen so daß allemöglichen Pflanzen wachsen konnten. Diese dienten dann zum Zeitpunkt der Einarbeitung in den Boden als Dünger und ganz besonders als Nahrung für die Bodenlebewesen. Regenwürmer und andere Tiere im Boden leben ja nicht von "Blaukorn" oder anderen mineralischen Düngern. Eine Verwitterung, wie Du sie beschreibst, konnte da so gut wie nicht stattfinden. Außerdem mußte man damals ohne Mineraldünger auskommen und wie hätte das funktionieren sollen wenn nicht mit der Dreifelderwirtschaft.Die mineralische Düngung ist die eine Seite die andere ist die Versorgung des Bodens mit humusbildenden Stoffen.Ohne den Humus wäre unser Gartenboden tot. Das ist er aber auch so, wenn nur mit mineralischen Düngern gearbeitet wird weil sehr viele - vorallem die billigen Sorten - zum überwiegenden Teil Salze hinterlassen die die Pflanzen nicht benötigen.Herzlichen GrußSiegfriedDie Dreifelderwirtschaft hat dem Boden nix zurückgegeben.Sie hat ihm Zeit gelassen, aus dem mineralischen Untergrund möglicherweise via Verwitterung wieder neue Nährstoffe (K, P, ..) zu erhalten."Zurückgeben" geht nur über Düngung.
Re:Brennesseljauche
Die Brache hat dem Boden nichts zurückgegeben, was ihm das Wildwachstum nicht vorher entzogen hat. Wenn die Ernte das dem Boden entnommene Kali, den dem Boden entnommenen Phosphor, dem Feld entzogen hat, dann ist das durch die Brache keineswegs zurückgekommen. Allerdings konnte die Brache bedingt für Rohhumuseintrag sorgen, aber eben nicht für den Ersatz verlorener Elemente.
Re:Brennesseljauche
Wie steht es um Stickstoff, der durch Leguminosen angereichert wird? Soweit ich weiß, wird er über die Knöllchenbakterien aus der Luft gebildet und dann im Boden durch die speziellen Wurzeln der Hülsenfruchtler gebunden.
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Re:Brennesseljauche
Das mit der Dreifelderwirtschaft war wohl auch häufig so, dass das Vieh auf dem brachliegenden Feld grasen/scharren/rumhängen durfte. Also doch Düngung. Sozusagen Direktmist
Re:Brennesseljauche
Ein zusätzlicher Eintrag von Nährstoffen auf einem Feld - auf Kosten eines anderen - ergibt sich daraus aber nur, wenn das Vieh auf einer Wiese frisst und auf der nächsten lagert und seine Verdauung dort erledigt.
Stimmt. Das erfordert dann aber keine Brache, sondern eine Zwischenkultur mit Leguminosen.Wie geht es um Stickstoff, der durch Leguminosen angereichert wird? Soweit ich weiß, wird er über die Knöllchenbakterien aus der Luft gebildet und dann im Boden durch die speziellen Wurzeln der Hülsenfruchtler gebunden.
Re:Brennesseljauche
Eben.Nur geschah das eigentlich nicht, und Stickstoff ist auch nicht alles.Stimmt. Das erfordert dann aber keine Brache, sondern eine Zwischenkultur mit Leguminosen.Wie geht es um Stickstoff, der durch Leguminosen angereichert wird? Soweit ich weiß, wird er über die Knöllchenbakterien aus der Luft gebildet und dann im Boden durch die speziellen Wurzeln der Hülsenfruchtler gebunden.
Re:Brennesseljauche
Kurz bevor man die Dreifelderwirtschaft aufgegeben hat, wurde wohl tatsächlich mit Leguminosen begonnen, eben weil sie stickstoffanreichernd wirken - sagt jedenfalls Wikipedia.Vermutlich hat die Dreifelderwirtschaft deshalb ohne nennenswerte Düngung funktioniert, weil die Erträge damals ja viel geringere waren und man den Boden nicht in dem Maße ausgebeutet hat, wie es bei der industriellen Landwirtschaft heute der Fall ist. Ein reges und gesundes Bodenleben hat sicher dazu beigetragen, dass die Pflanzen die notwendigen Nährstoffe gut aufschließen konnten.
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