garten-pur

Witan hat geschrieben: ↑27. Jul 2023, 17:17
Veredelte Morus Nigra sollen ja durchaus dazu neigen früher oder später abzusterben, zumindest wenn diese auf M.Alba veredelt wurden. Ich hoffe daher du hast die Veredelungsstelle unter die Erde gesetzt, damit die Nigra auf Dauer eigene Wurzeln bilden kann?

Danke für deinen Bericht. Ja, genauso habe ich es gemacht. Ich hatte sie schon im Kübel bei jedem Umtopfen tiefer gesetzt und beim Auspflanzen dann noch etwas tiefer. Ich habe dabei auch an etwaige Frostschäden gedacht. Ich denke aber anders als bei Feigen würden die Bäume nicht mehr austreiben, wenn sie bodeneben zurückfrieren.

Ich versuche mich eigentlich jedes Jahr erneut daran die Morus Nigra durch Veredelung zu vermehren. Obwohl ich beim Veredeln kein Anfänger bin, ist die Erfolgsquote gruselig. Es scheint bei Morus Nigra mehr als bei anderem Obst auf den richtigen Zeitpunkt anzukommen. Bisher hatte ich eher spät im Frühjahr veredelt. Im nächsten Jahr versuche ich es mal früh. Die ausgepflanzten Nigra waren allesamt Sommerveredelungen. Dabei hatte ich zumindest in dem entsprechenden Jahr mehr Erfolg. Auch das ist von Jahr zu Jahr aber sehr unterschiedlich. Was ist für dich die erfolgreichste Zeit/Methode?

Mir war von meinen Gastgebern berichtet worden, dass Kew Garden vor einigen Jahren (muss schon länger zurückliegen) immer recht viele Obstbäume in ihrem Shop verkauft haben, z.b. auch Morus Nigra. Das ist aber leider nicht mehr der Fall. Sie verkaufen zwar immernoch Pflanzen aber kaum Obstbäume und dann auch nur Standardware.

Mir hat das Ganze keine Ruhe gelassen, daher vorhin einige Seiten rückwärts nochmal und genau los-gelesen... Dabei wurde mir klar, das ich keine Nigra bei Dehner gekauft habe / haben kann, schlicht weil sämtliche diesjährigen Zwergfrüchtchen an gut 1 - 1,5 cm langen, also nigra untypischen Stielen hingen.
Habe daher kurz entschlossen bei botanik-wug eine (veredelte und daher sicherlich schön früh tragen werdende) macroura geordert, konkret die letzte verfügbar gewesene Saharanpur ;-)
Angesichts noch länger mild bleibenden Tagestemperaturen besteht auch sicher keine Hitzschlaggefahr beim ansich hochsommerlichen Versand.
Da bei mir in den letzten 3 Jahren kein Spätfrost die Minus 5-6 Grad Grenze überschritten hat, bin ich deutlich optimistisch.
Falls es dennoch eng werden sollte, hab ich mir überlegt, ein paar alte und mehrere Meter lange Terrarium Heizschlangen in und um den Kübel auf meinem Balkon zu legen .. ;-)
Mache mir tatsächlich eher Gedanken, ob die gelesene / beschriebene völlige Säure-Losigkeit der Früchte mir wohl zusagen wird, zumindest bei Stachelbeeren kann / könnte ich das nämlich nicht ab..

Ich muss gestehen, dass ich mich noch nicht an die Veredelung von Nigras getraut habe bisher. Es ist wohl selbst für erfahrene Personen wirklich schwer Nigras erfolgreich zu veredeln, also du musst dich da nicht komisch fühlen wegen der bisher geringen Erfolgsquote bei dir.

Schade, dass Kew da seine Einstellung zum Verkauf verändert hat...

Ja, Nigras haben immer einen sehr kurzen kaum sichtbaren Fruchtstängel, alles andere kann schonmal keine Nigra sein, aber es wundert mich wie gesagt nicht, dass Dehner falsche Nigras anbietet. Leider ist das an sich ein sehr großes Problem im Fachhandel...

Ich kann natürlich nicht für den Geschmack anderer Personen sprechen, aber für mich selbst ist Saharanpur richtig gereift mit paar braunen Zuckerflecken geschmacklich auf einer ebene mit guten Morus Nigra. Es ist für mich dann abhängig, ob ich gerade Lust auf was säurehaltiges habe, oder halt nicht. Anders als hier oft beschrieben schmeckt für mich aber eine gut gereifte Saharanpur nicht nach Honigmelone (so schmeckt sie für mich nur wenn sie noch leicht grünlich ist) sondern nach einer komplexen Mischung aus Pfirsich und Renekloden Aromen, mit etwas Rosenwasser und viel würziger Honigsüße.

Hi,

kennt jemand die Nigrasorte Van Aalst?

Mich würde Wachstum und Geschmack interessieren,
mein Exemplar ist leider extrem wenig wüchsig.

Pjoter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 15:31
Hi,

kennt jemand die Nigrasorte Van Aalst?

Mich würde Wachstum und Geschmack interessieren,
mein Exemplar ist leider extrem wenig wüchsig.

Ich habe die Aalst direkt in Belgien probieren können. Eindeutig eine echte Morus Nigra, aber für mich war sie einfach nur sauer, wie ich schon berichtet habe. Es kann natürlich sein, dass es gerade kein gutes Jahr für die Nigra in Belgien ist oder Belgien an sich zu wenig Sonnenstunden bietet oder aber wirklich diese Nigrasorte nicht sonderlich schmackhaft ist.

Wachstum ist typisch Nigra, sehr langsam und knorrig, aber über viele Jahre wird trotzdem ohne Zuschnitt ein großer Baum daraus.

[quoteWachstum ist typisch Nigra, sehr langsam und knorrig, aber über viele Jahre wird trotzdem ohne Zuschnitt ein großer Baum daraus.
Gespeichert
][/quote]


Dann kann ich die van Aalst vielleicht als Unterlage verwenden, wenn ich sie zum Wachsen kriege.

Bei Wellington und Illinois habe ich festgestellt, dass die Illinois etwas länger trägt und saftiger ist als die Wellington.
wobei ich die Wellington von Eggert habe, die Illinois aus USA.

Gibt es irgenwo noch die echte amerikanische Morus rubra? Pflanzen und Samen,
die ich unter diesem Namen bekam überzeugen mich nicht.

M. Nigra als Unterlage zu verwenden erscheint mit keine gute Option zu sein.

Illinois Everbearing ist auch für mich Wellington wie gesagt eindeutig überlegen.

hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Gibt es irgenwo noch die echte amerikanische Morus rubra? Pflanzen und Samen,
die ich unter diesem Namen bekam überzeugen mich nicht.

Ja, es gibt sie noch, auch wenn sie unfassbar selten sind in reiner Form. Echte Morus Rubra unterscheiden sich optisch deutlich von Rubrahybriden und auch natürlich anderen Maulbeerarten. Ich habe neulich bei einem Sammler und Züchter eine reine Rubra fotografieren können. Ich denke man erkennt hier deutlich Unterschiede zu anderen Maulbeerarten, auch bei diesen noch jungen Rubras ist eindeutig das rötliche Holz zu sehen, welches für diese Art namensgebend war.

Hallo Witan,

toll, dass du hier die M. rubra zeigst, da kann man endlich mal vergleichen.

Gerne doch

Kann man bei Gerd Meyer in Weißenburg Maulbeeren verkosten?
Gibt es vielleicht hin und wieder eine entsprechende Veranstaltung o.ä.?
Ich habe auf seiner Homepage leider nichts gefunden.

Im dortigen Impressum stehen div Kontaktmöglichkeiten, um das zu klären / zu erfragen.

DerTigga hat geschrieben: ↑30. Jul 2023, 03:56
Im dortigen Impressum stehen div Kontaktmöglichkeiten, um das zu klären / zu erfragen.

Das ist der nächste Schritt, falls hier keine Erfahrungen / Berichte kommen.
Weißenburg ist für mich recht weit weg, da will ein Besuch sorgfältig geplant werden.
Die hatten da mal vor Jahren ein Maulbeerfest, da waren aber sehr viele Programme angekündigt, für ein ruhiges Probieren verschiedener Sorten war das möglicherweise nicht der ideale Zeitpunkt... (?)
Vielleicht war von Euch jemand schon da und könnte mir einige Tipps geben? Seine Erfahrungen kurz schildern?
Evtl. kann man zusammen mit anderen einen Besuch planen, wenn man einzeln geht dann ist das immer ein großer Arbeitsaufwand für den Besitzer der Bäume und wenn da noch andere Leute gleichzeitig kommen und was anderes mit ihm zu erledigen haben... dann ist es auch nicht möglich, in Ruhe diverse Sorten zu verkosten.
Wenn hier natürlich keiner was dazu schreibt dann klar, kontaktiere ich den Herrn Meyer.
Aber hier im Forum gibt es immer Leute die die einschlägige Erfahrung haben. Wie auch immer die Frage lautet.

Treffend ausgedrückt, wenn jenes vergleichsweise (dir zu) große 'Fest' nichtmehr stattfindet oder wie ich stark vermute: Corona bedingt (mehrfach) ausgefallen ist, dann spricht meiner Ansicht nach wenig dagegen, bezüglich eines eher privatem und zielgerichtet Verkostungs-orientiertem Einzel oder Kleingruppenbesuchs anzufragen.
Oder alternativ (falls dort in WB Personal und / oder Zeitmangel) um Info zu bitten, ob es Planungen gibt, zumindest die große Variante davon demnächst wieder aufleben zu lassen.. ?
Ein nicht anfragen bzw nur hier im Board möglicherweise veraltete Infos abgrasen wollen könnte nunmal auch folgender Argumentation bzw Problematik dienlich sein: ach es interessiert sich ja eh keiner dafür, da sind schließlich null An und Nachfragen für ... , na dann lassen wir es wohl besser gleich sein.. ?

DerTigga hat geschrieben: ↑30. Jul 2023, 14:23
...spricht meiner Ansicht nach wenig dagegen, bezüglich eines eher privatem und zielgerichtet Verkostungs-orientiertem Einzel oder Kleingruppenbesuchs anzufragen. [/quote]

O.k. dann werde ich das machen.
Meine Erfahrung bisher ist, dass Baumschulleute oft sehr wenig Zeit für Anfragen haben.
So drum herum Infos bekommt man eher im Forum.
Dann kann man am Telefon gezielter kommunizieren, wenn man die Sammlung anruft.

[quote author=DerTigga link=topic=49326.msg4072947#msg4072947 date=1690719786]
Ein nicht anfragen bzw nur hier im Board möglicherweise veraltete Infos abgrasen wollen könnte nunmal auch folgender Argumentation bzw Problematik dienlich sein: ach es interessiert sich ja eh keiner dafür, da sind schließlich null An und Nachfragen für ... , na dann lassen wir es wohl besser gleich sein.. ?

Grunsätzlich: meine Frage war es NICHT, OB es sich lohnt, die Sammlung zu besuchen.
Ich würde sagen, für mich persönlich lohnt es nur dann nicht, wenn ich kaum etwas verkosten kann.

Aus persönlichen Gründen kann ich dieses Jahr eh nicht hin. Geplant ist der Besuch für den nächsten Sommer.

Was mich interessieren würde: Tipps von Leuten die schon da waren.
Vielleicht meldet sich noch jemand
Ansonsten eben: weiter zum Impressum... (ist sowieso der nächste Schritt)

cydorian hat geschrieben: ↑26. Jul 2023, 14:05
... auch schon zwei angebliche Zwergmaulbeeren absägen, weil sie wenige Jahre schön zwergig waren und dann plötzlich beschlossen, riesig zu werden...
.. die "Mojo Berry" fängt auch schon an, mich zu ärgern, liegt jetzt bei 2m, starkes Wachstum dieses Jahr..

Mal so als theoretische Überlegung dazu: könnte es evt sein, das jenes anfängliche Kleinwachstum 'chemisch' bedingt ist bzw war?
Das die Jungpflanzen Herstellerseitig (ganz gezielt) mit etwas bestimmtem gegossen werden, sich das in der Pflanze einlagert / einlagern soll und daher für lange Zeit ein deutlich verringertes Wachstum bewirkt ?
Und man als Käufer ein sich wieder bzw weit genug abgebaut haben von dem Zeugs als merklich gesteigertes Wachstum bemerkt (im Optimum nach jeglicher Reklamations Zeitspanne) ?
Könnte natürlich auch andere Gründe haben, wieso da jene 'Zwerge' nach ca 2..3 Jahren 'auf einmal hochschießen', aber völlig unplausibel erscheint mir eine solche Kausalität auch wieder nicht....
Insgesamt erinnert mich das auch an ein vor langen Monaten geführtes Gespräch mit einer Dehner-Gärtnerin, die im Zusammenhang mit meiner Reklamation einer ganz anderen Pflanzengattung zu mir sagte: ' das man ja leider nie wirklich wisse bzw erfahre, mit was die Lieferanten ihre Pflanzen so gießen und was passiert wenn das wg Verkauf wegfällt..' und das sie als Fachfrau da den Kunden gegenüber durchaus drunter leiden würde, weil es so manches unerklärbar mache = Kunden verprellen würde..