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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 24. Mär 2019, 19:21
von Tschubi
Hallo zusammen,
habe auch mal wieder ein paar Fragen:
1.) Hat hier jemand Erfahrung mit dem Umveredeln von alten Rebstöcken. Bei meinem Vater im Garten steht eine alte Rebsorte, welche sehr kleine Beeren abgibt welche hauptsächlich zu Saft oder Gelee verarbeitet werden, da sie nicht so wirklich gut schmecken. Ist wohl eine Weinrebe. Keine Ahnung welche Sorte und ich weiß auch nicht genau wie alt, aber so ca. 20 bis 22 Jahre müsste sie auf dem Buckel haben. Da ich ja bei mir 4 Tafelreben rumstehen habe würde ich gerne davon eine nehmen und dort veredeln. Hat jemand einen Link zur Hand wo das gut beschrieben ist? V.a. wann mach ich das und wann und von welchen Trieben muss ich bei mir wegschneiden.
2.) Könnte ich auf den alten Rebstock auch 2 Sorten veredeln, so wie man dies manchmal bei Obstbäumen macht? Also ich habe bei mir die Liwia, Muromez, Elegant Sverhanni und Himrod. Ist jetzt natürlich die Frage welche davon wenn ich 2 auf den alten Stock veredeln würde von der Wuchstärke überhaupt einigermaßen zusammenpassen würden. Habe mit diesen leider noch zu wenig Erfahrung, da die ja alle bei mir dieses Jahr auch erst im 2-3 Standjahr sind und noch nie getragen haben. Bei mir scheint es aber die Muromez am gemütlichsten anzugehen, die anderen sind relativ ähnlich wobei die Liwia sich auch noch bissl ziert. Diese ist aber auch zusammen mit der Elegant Sv. die jüngste. Muss mal nachsehen wann ich welche genau gepflanzt habe.
3.) Sind die Kerne von Galachad sehr groß / störend? Wie viele Kerne hat sie denn in der Regel so? Würde ich gerne als zweite/neue Sorte noch dazusetzen.
Habe meine Reben gestern geschnitten und hier haben die jedenfalls noch null komma null geblutet. Bin mal gespannt ob ich dieses Jahr endlich mal eine Traube ernten kann ;).
Grüße,
Tschubi
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 26. Mär 2019, 08:16
von guggi
Sei froh dass es noch nicht los geht bei dir, ich habe große Bedenken dass alles erfriert. Das ist alles viel zu früh dran.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 26. Mär 2019, 09:15
von cydorian
Alte Weinstöcke umveredeln ist wenig sinnvoll. Pflanz besser daneben einen Neuen und schneide den Alten suzessive zurück, dann kannst du weiterhin Trauben ernten während der Neue langsam grösser wird.
Ja, Galahad hat Kerne, sie wirken auch nicht gerade dezent. Da die Sorte aber sonst ganz nett ist und im sehr frühen Reifebereich wenig Kernlose existieren, kann man das hinnehmen,
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 14. Apr 2019, 08:28
von nana
Bei uns im Hof wurden die Platten neu verlegt. Dabei wurde das Niveau um ca. 10 cm erhöht. Wie hoch kann ich hier Substrat auffüllen? Bis an die Veredelungsstelle oder sogar darüber?
GG hat vorgeschlagen, ein Kunststoffrohr um den Weinstock zu stellen und rundherum bis oben aufzufüllen. Das wäre dann die Alternative...
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 14. Apr 2019, 09:56
von thuja thujon
Der Knubbel sollte keinen Erdkontakt haben. Rohr ist eine Idee, vielleicht geht auch der Schotter mit einer kleinen Kuhle mittig zum Stamm.
Hier treiben die ersten Reben aus, die jüngeren sind etwas weiter als die älteren Stöcke. Habe die Tage Schwefel gespritzt, wegen der Milben. Düngung gibts dieses Jahr keine, habe umgegraben, das muss an Nährstoffen reichen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 14. Apr 2019, 11:34
von nana
thuja hat geschrieben: ↑14. Apr 2019, 09:56Der Knubbel sollte keinen Erdkontakt haben. Rohr ist eine Idee, vielleicht geht auch der Schotter mit einer kleinen Kuhle mittig zum Stamm.
Merci...
Ähh du spritzt vor Austrieb gegen Milben? Ich habe das mal bei unserer Blutbuchenhecke gegen Buchenlaus gemacht. Das hat ganz gut funktioniert. Aber gegen Milben wusste ich nicht, dass das funktioniert.
Was genau spritzt du?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 15. Apr 2019, 08:32
von thuja thujon
Vor Austrieb ist nur halb richtig. Die Reben sind hier aktuell mindestens im Wollestadium, viele haben auch schon die ersten 3 Blätter draussen. Unabhängig davon war der Schlupf der Milben vorhergesagt.
Wegen der bereits vorhandenen Blätter war Öl nur die 2te Wahl bzw scheidet aus wegen Verbrennungsgefahr, ich habe auch keins mehr, also kam Netzschwefel zum Einsatz. Zusammen mit den Birnen (Birnenpockenmilbe) und 2-3 Apfelbäumen (echter Mehltau) haben sich 5 Liter Spritzbrühe ansetzen rentiert.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 18. Apr 2019, 08:23
von Aella
Gibt es in unseren Breitengradne noch andere "andersförmige Trauben" als die Datteltraube Souvenir?
Wenn man übern Teich schaut gibt es dort walzenförmige, lange dünne, walzenförmige mit "Vorhaut" (meist finger grapes oder cotton candy grapes genannt) usw.
Sind die bei uns auch zu bekommen oder wäre anpflanzen eh sinnlos, da diese Sorten wärmebedürftiger sind als die, die bei uns wachsen?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 18. Apr 2019, 08:37
von thuja thujon
Die Pfälzer haben mal die Philipp gezüchtet. Inhaber ist Wolf in Bad Dürkheim/Ungstein.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 18. Apr 2019, 13:20
von Wurmkönig
Philipp habe ich vermutlich (vom Vorbesitzer überlassen). Die fliegt heuer raus, wächst wie verrückt, fruchtet auch aber 3 Wochen vor der Reife kriegt sie massiv Mehltau und sie reift auch enorm spät. Nach jetzt 4 Jahren wird sie ersetzt, kosten konnte ich sie nie.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 23. Apr 2019, 10:05
von guggi
Philipp schmeckt angenehm, hat gute Säure, aber nur, wenn sie denn ausreift. Mehltau Problem hab ich keines, eher Bortrytis, da beim kleinsten Regen ein Großteil der Beeren platzt. Momentan hab ich sie auf 20 cm breite zurück geschnitten, ganz entfernen möchte ich sie trotzdem nicht da sie reift, wenn alles andere schon gegessen ist. Grundsätzlich gehört die aber eher zu der Kategorie "lieber Finger weg"
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 23. Apr 2019, 10:08
von Aella
apropos finger - hat jemand anbauerfahrungen mit den "finger-sorten"? also goldfinger, witchfinger und was es da nicht alles gibt?!
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 23. Apr 2019, 11:00
von cydorian
Welche meinst du? Die Firma IGF hat "Funny Fingers" und "Witch Fingers", kernlos, http://ifg.world/index.php
Ansprüche an Klima und Pflanzenschutz hoch.
Dann gibt es noch diverse "Finger", die gehören zu einer alten Sortengruppe Namens "cornichon" mit hunderten Synonymen, Ursprung Italien, vitis viniefera. Hier ein Beispiel: http://www.vivc.de/index.php?r=akzessionen%2Freportpdf&id=4474 und https://glossar.wein-plus.eu/cornichon-blanc
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 23. Apr 2019, 11:18
von Aella
ich meinte ersteres. wenn man nach "finger grapes" googelt findet man so einiges.
die zweiten von dir genannten kannte ich bisher nicht. insgesamt geht es mir um ungewöhnliche fruchtformen bei trauben :)
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 5. Mai 2019, 10:21
von Stefagarten
Hallo! Ich habe jetzt ein bisschen geblättert, aber bei 500 Seiten frage ich nun doch ganz direkt.
Wir sind auf 330 m vor der Rhön, anbauort wäre Südseite vor einer ca 1,50 m hohen Natursteinmauer. Vor Ostwind geschützt durch einen holzunterstand, vor Westwind durch eine Hecke. Sonne ab 10 Uhr. Niederschlag jährlich ca 650 mm.
Ich habe Platz für zwei Reben. Diese sollen horizontal an der Mauer entlang gezogen werden.
In der hiesigen Gärtnerei ist mir mitschurinski und arkadia begegnet. Bzw haben nach ersten Recherchen am besten geklungen von den angebotenen Sorten.
Wunsch ist, möglichst ohne spritzen etc auszukommen. Außerdem süß, kernlos wäre nett, muss aber nicht.
Passen diese beiden für den Standort und meine Wünsche? Habt ihr bessere Alternativen für mich? Ich danke für eure Tipps.