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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 19. Nov 2020, 12:20
von Rib-2BW
Pfirsiche vertragen Lehmboden i.d.R. sogar schlechter, daher werden sie bei diesen Böden gerne auf Pflaume veredelt.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 12:39
von Deviant Green
Ich habe mir Peressigsäure besorgt 3% Essigsäure, 3% H2O2
Einfach in eine Sprühflasche und besprühen?
Bleicht die Peressigsäure, wenn sie auf das Gewand kommt?
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 12:42
von Deviant Green
Und wie ist das nochmal mit dem Zeitpunkt. Ich bin leider nicht regelmäßig am Standort, aber die Temperaturen sind mild bei uns. Kann man die Säure auch zu früh ausbringen oder hält die Wirkung einige Wochen an, die Sporen bilden sich ja im Winter nicht nach, oder?
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 14:14
von cydorian
Am Besten direkt nach dem vollständigem Blattfall, Spätherbst. Sporen bilden sich ab Sommer nicht mehr. Man könnte theoretisch auch früher behandeln, aber das wäre für die noch dranhängenden Blätter schlecht.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 14:39
von Lady Gaga
cydorian hat geschrieben: ↑6. Feb 2021, 14:14Am Besten direkt nach dem vollständigem Blattfall, Spätherbst. Sporen bilden sich ab Sommer nicht mehr. Man könnte theoretisch auch früher behandeln, aber das wäre für die noch dranhängenden Blätter schlecht.
??? Verstehe ich es recht, ihr meint die häufigste Krankheit vom Pfirsich, die übliche Kräuselkrankheit?
Dann verstehe ich nicht, warum man sie im Herbst behandeln soll. Es heisst doch immer, man soll beim Knospenschwellen spritzen, sonst wirkt nichts.
Auch
die LWG erklärt es hier so.
Es gibt es dazu auch Videos z.B. von der Baumschule Schreiber, wo alles andere als unwirksam erklärt wird.
Hier und
hier ab min. 12:43.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 14:48
von cydorian
Steht hier im Thread bereits vielfach. Das sind verschiedene Mittel und verschiedene Wirkmechanismen. Peressigsäure wirkt gegen das Sprossmycel auf dem Holz. Das sitzt dort bereits seit Sommer. Im Spätwinter zerfällt es und die Sprosszellen werden in die Knospen geschwemmt. Für Peressigsäure ists dann zu spät, für andere Mittel jedoch richtig.
Man muss die Biologie des Pilzes betrachten, um die verschiedenen Ansatzpunkte zu verstehen.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 15:51
von Lady Gaga
Aaah! Es gibt also doch eine Erklärung für den anderen Zeitpunkt! ;D Danke schön, wieder was gelernt. :D
Dh. aber, wenn Deviant Green heute seine Peressigsäure angemischt hat, ist es zu spät, jetzt macht es keinen Sinn mehr.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 17:34
von 555Nase
Lady hat geschrieben: ↑6. Feb 2021, 15:51Aaah! Es gibt also doch eine Erklärung für den anderen Zeitpunkt! ;D Danke schön, wieder was gelernt. :D
Dh. aber, wenn Deviant Green heute seine Peressigsäure angemischt hat, ist es zu spät, jetzt macht es keinen Sinn mehr.[/quote]
[quote author=cydorian link=topic=3844.msg3625435#msg3625435 date=1612619305]
Steht hier im Thread bereits vielfach. Das sind verschiedene Mittel und verschiedene Wirkmechanismen. Peressigsäure wirkt gegen das
Sprossmycel auf dem Holz. Das sitzt dort bereits seit Sommer. Im Spätwinter zerfällt es und die
Sprosszellen werden in die Knospen geschwemmt. Für Peressigsäure ists dann zu spät, für andere Mittel jedoch richtig.
Man muss die Biologie des Pilzes betrachten, um die verschiedenen Ansatzpunkte zu verstehen.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 17:36
von cydorian
Sagen wir mal so: Mangels Zeitmaschine kann man den sicheren Zeitpunkt sowieso nicht mehr erreichen. Wenn man jetzt behandelt, könnte es durchaus zu spät sein, aber da Peressigsäure sowieso sehr problemlos ist, der "Einsatz" also gering, ist es immer noch besser, jetzt statt gar nicht zu behandeln. Die Chance ist noch da, wenn es noch kein Knospenschwellen gab.
Bei uns wärs zu spät. Es war zu lange warm und feucht, genau dieses Wetter bringt die Sprosszellen zu den Knospen. Da wäre jetzt die alte Methode mit dem Kupfermittel besser. Aber das ist ohnehin vorbei, die Kupfermittel sind nach über 150 Jahren schliesslich für Privatleute nicht mehr zugänglich.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 19:54
von Deviant Green
Das ist jetzt mindestens das dritte Jahr in Folge, dass ich den Zeitpunkt verpasse.... >:(
Ich hätte noch Duaxo und Kupfersulfat?
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 20:08
von thuja thujon
Duaxo hat nur einen Wirkungsgrad von etwa 20% Befallsreduzierung. Unklar ist, warum es für Kräuselkrankheit überhaupt die Zulassung bekommen hat.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 20:28
von Lady Gaga
Und wie ist Cuproxat? Habe ich in meinem Giftschrank gefunden, ist noch nicht abgelaufen. ???
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 20:31
von Lady Gaga
Deviant hat geschrieben: ↑6. Feb 2021, 19:54Das ist jetzt mindestens das dritte Jahr in Folge, dass ich den Zeitpunkt verpasse.... >:(
Ich hätte noch Duaxo und Kupfersulfat?
Angeblich kann man auch noch
biologisch was machen. Die Baumschule, die das zeigt, ist seriös.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 20:42
von thuja thujon
Knoblauchzubereitungen sind auch chemisch, biologisch wären Pilze, Viren, Bakterien, Nematoden usw.
Kann man probieren, bei dem derzeitigen Befallsdruck (zumindest im wamem Süden) aber vermutlich zuwenig Wirkungsgrad.
Cuproxat hat keine Zulassung mehr gegen Kräuselkrankheit. Nur noch falscher Mehltau in Wein- und Tafeltrauben.
https://mobil.pflanzenschutz-information.de/Apps/WebObjects/PSInfoMobil.woa/wa/Mda/psm?tbsid=0qMMynnVlMTdPmakU1eb8WFOtaR-F7zZeyOEQvjp0m9t1W7iez4TJ9DgFcTXYeUaCFNqjtrchLZF5R65rxBSuw.eyJzdWIiOiJQU0luZm9Nb2JpbCIsImlzcyI6IlRyZWFzdXJlQm9hdCIsImlhdCI6MTYxMjY0MDE3MiwianRpIjoiVXJFWGFiWldsZGlWU0ZuS2lCOTFMdyJ9.eyJhbGciOiJIUzUxMiJ9&znr=033775-00
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans
Verfasst: 6. Feb 2021, 20:53
von thuja thujon
PS: das Rezept, 50g Knobi auf 0,5 Liter Wasser unverdünnt alle 3-4 Tage bzw nach jedem Regen klingt in Videos ganz toll.
Praktisch bedeutet das bei der derzeitigen Wetterlage du kannst für 3 Liter Spritzbrühe mit 300g Knobi alle 1-2 Tage deine Küche zustinken und machst das evtl die nächsten 4 Wochen. Danach kannst du deine Spritze wegschmeißen, den geruch bekommst du nie wieder aus dem Kunsstoff raus.
Du kannst schonmal 5kg Knoblauch fürs erste kaufen, ist dann nicht mehr ganz billig. Frisch ist wichtig, nicht getrocknet.
Zu dem Wirkstoff Allicin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Allicin
Immernoch seriös das Video, auch so ganz ohne ein Bild von einem behandelten und unbehandeltem Baum zum Vergleich? Ich meine nicht die Baumschule.