Anfängerin fragt: wie macht man Rosen winterfest? (Gelesen 13519 mal)

[freiburgbalkon †]

also hier stehen noch manche große Nordmanntannen rum, die noch kaum bis gar nicht nadeln.

Ja, die mein ich auch nicht, Fbb!

naja, Du hast die nadelnden Christbäume angesprochen. Hier gibt es fast nur noch Nordmanntannen als Christbäume.

[Nehireo]

Bei der Entscheidung für den passenden Winterschutz muss man auch bedenken, wo man gärtnert. Ich hatte früher einen Garten im Süden, da konnte man gar nicht genug mulchen und Laub auf die Beete werfen, hat immer gegen die Trockenheit angekämpft. Jetzt, mit meinem (ziemlich schattigen) Garten in Norddeutschland, bringe ich Kräuter, Stauden und Rosen im Winter mit einer Laubdecke eher um die Ecke (ständig nass, darunter Fäulnis und Schimmel), und räume die Beete deshalb penibel ab. Anhäufeln und Tannenzweige helfen da viel besser, weil sie das Abtrocknen der Erde an einem regenfreien Tag nicht verhindern. Von Vlies, Abdeckung, Holzwolle usw., lasse ich auch die Finger, das ist in nassem Klima alles viel zu schimmelgefährdet. In meinem Garten ist es tatsächlich am besten, wenn die Erde im Winter möglichst offen liegt, deshalb decke ich auch nur die Pflanzen ab, die es unbedingt brauchen. Unter anderen Bedingungen dagegen wäre das vermutlich ganz verkehrt!

[freiburgbalkon †]

Nehirio, ich glaub wir haben jetzt hier auch Norddeutschland (in Freiburg) so matschig wie alles ist und so durchnässt wie die Kübel sind.

[ManuimGarten]

Hier auch! Wenn ich Nehiros Ausführungen lese, bekomme ich gleich Sorgenfalten, weil ich das Laub extra zum Frostschutz in den Beete gelassen habe.

[Anke02]

Mir geht es da auch so - aber aktuell ist gerade Schnee drauf gekommen und ich kann es eh nicht ändern. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

[Irm]

Ich habe meinen neu gepflanzten Rosen jedenfalls gestern eine Abdeckung aus locker gewebter Jute gegeben. Mal schauen, wie die Erfahrungen dann sind. Der Stoff sollte Regen problemlos durchlassen, schattiert aber, wenn die unvermeidlichen Kahlfröste kommen. Werde dann berichten Auch die Päonien ostii und rockii haben was drüber bekommen, deren Knospen waren letzten Februar auch hinüber. Bin gespannt !

[SusanneF]

Habe gerade draußen jede Menge frisches Grün an meinen Rosen entdeckt. Und wieder fällt mir Gartenfreund Karel Capek ein: "Wenn ich wüßte, daß ich damit Abhilfe schaffte, zöge ich der Stechpalme meinen Rock und dem Wacholder meine Hose über; für dich, Pontische Azalea zieh ich mein Hemd aus, dich, Schwertlilie, bedecke ich mit meinem Hut, und für dich, Schönauge, bleiben nur noch meine Socken übrig: nimm sie zum Dank!"

[Irm]

(da scheinen wir mit unseren Problemen ja nicht alleine zu sein)

[bluebell]

Ich hadere auch jedes Jahr mit mir... wie macht man es richtig...Der letzte Winter, mit seinem ollen Kahlfrost, als in ganz viele Pflanzen schon der Saft eingeschossen war, Januar mit Temps bis zu +12°C... da haben sämtliche, verschiedene Maßnahmen nicht wirklich was gebracht :-[Diesen Winter habe ich nun nur angehäufelt und die Hochstämmer mit einem Vlies an der Veredlungsstelle bestückt.. so muß es gut sein. Wenn nicht, Pech gehabt, schlimmere Ausfälle als letzten Winter kann's gar nicht geben.

[Nehireo]

Nehirio, ich glaub wir haben jetzt hier auch Norddeutschland (in Freiburg) so matschig wie alles ist und so durchnässt wie die Kübel sind.

Trotzdem fängt der Frühling bei euch garantiert wieder 14 Tage früher an, und ich werde grün vor Neid (mein Garten leider nicht ).Und zum Thema: Ich habe am Wochenende bei der näheren Inspizierung meiner Rosen leider auch wieder dicke, anschwellende Knospen entdeckt. Ich bibbere jetzt auch, dass nicht wieder dasselbe passiert wie letzten Januar/Februar! Gegen verfrühten Austrieb und danach harten Frost kann man ja tatsächlich kaum etwas machen! Zumindest nicht bei den Kletter- und größeren Strauchrosen. Zum Glück haben wir im Moment nur geringe Minusgrade und eine schöne, leichte Schneedecke *daumendrück*.

[Thüringer]

Hauptsache, die "Füße" sind warm, alles Andere wird wieder.

[Nehireo]

Nun ja, das sehe ich nicht ganz so. Sicher gilt das für Edel- und Kleinstrauchrosen, weil die mit ihrem Austrieb schnell voran kommen und zufriedenstellend blühen. Ob die nun über der Anhäufelung wegfrieren oder vom Gärtner im Frühjahr runtergesäbelt werden, ist denen ja herzlich egal! Andererseits, die Kletter-, Wild- und Großstrauchrosen! Bis auf eine haben alle diese Rosen bei mir die minus 25 Grad letzten Februar irgendwie überlebt, aber einige haben den ganzen Sommer gebraucht, um sich davon zu erholen! Eine komplett runtergefrorene Kletterrose ist erst sehr spät wieder ausgetrieben und hat es auf kümmerliche 1m hoch geschafft. Eine Strauchrose trieb einen einzigen etwa 50 cm hohen Stiel, auf dem ganz spät im Herbst eine einzige Knospe saß, die ich dann vorsichtshalber rausgebrochen habe, damit sich das Pflänzchen mit dem späten Blühversuch nicht total verausgabt. Gut, der Sommer war auch suboptimal, kalt und verregnet, aber trotzdem ... es ist ja nicht der Sinn von (ausladenden) Rosen im Garten, dass sie den Winter gerade irgendwie überleben und im Sommer dann kümmerlich ein bisschen rumwachsen. Ich greife jetzt seit ca. 2 Jahren rigoros durch, schmeisse diejenigen raus, die mit krassen Wintern und verregneten Sommern nicht klar kommen, pflanze nur noch unverwüstliche, robuste Sorten. Es tut mir in der Seele weh, weil natürlich einige Schätzchen dabei sind, die mich, wenn sie denn mal eine Blüte hervorbringen, mit ihrer Schönheit oder ihrem Duft verzaubern, aber wenn ich eine Rose mehrmals aufeinanderfolgend irgendwie auf eine kaum akzeptable Größe hoch hätscheln muss, ist mir das meine Zeit nicht wert.