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Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein? (Gelesen 17359 mal)

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Ayamo
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Registriert: 6. Jan 2007, 15:52

Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

Ayamo » Antwort #75 am:

Guten Abend,ich glaube auch, dass ein Gespräch mit einem weiteren Vorstandsmitglied gut sein wird und ich bin auch auf Einigung bedacht. Am Wochenende werde ich erstmal den Verlängerungsantrag erneut einreichen. Und zusätzlich einen Anstrich nach Farbwahl des Mecker-Nachbarn anbieten. Damit müsste er ja zufrieden sein.@Solanin: Danke für die Blumen! :)Ich hatte tatsächlich schon überlegt und bin auch schon gefragt worden, ob ich in den Vorstand gehen würde. Ich müsste noch nicht mal viele kennen...jeder weiß, dass das mit Arbeit verbunden ist, deswegen drücken sich alle, auch Leute mit genug Zeit. Ich bin aber derzeit Vorstandsmitglied in einem anderen, m.E. auch wichtigeren Verein mit deutlich mehr Mitgliedern, und da werde ich mich auch noch 2, 3 Jahre engagieren. Danach - grundsätzlich ja. @fars: Die Befürchtungen einer aus dem Ruder laufenden willenlosen Ästhetik - der eine kreischend bunt, der nächste Holzimitat im Älplerstil, wiederum der nächste nur mit Sperrmüll bauend - verstehe ich gut. Ich glaube aber, dass man grundsätzlich zwischen Wohngebieten und Kleingartensiedlungen unterscheiden sollte, auch wenn so ein Unterschied schwer zu begründen sein dürfte, halten sich doch in beiden Gebietstypen Menschen dauernd auf. Der Unterschied ist für mich: Der Kleingarten ist funktionell für Obst- und Gemüseerzeugung und diese typ. kleingärtnerische Erholung da. Dazu gehört m.E. auch das Selbermachen. In älteren Anlagen sollte doch jeder noch die Selbstbauten kennen. Die alte Couch wanderte in die Gartenhütte, dito das alte Geschirr, dito die alten Fenster. Ist doch heute bei vielen Leuten noch so.Und im letzten Jahr war ich eine Zeit arbeitssuchend, d.h. mehr Zeit als Geld (mit Kind wäre ich also die Zielgruppe gewesen). Da wollte ich schon bauen und besorgte das Material (konnte aber erst im Winter/Frühjahr bauen). Dieses Jahr sieht´s wieder anders aus, weniger Zeit, aber jetzt ist das Herumwerkeln der Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch. Und auch wenn man jetzt nicht auf diesen Bastelstil steht, was ich persönlich auch vollkommen verstehe, als richtig verunstaltend kann es auch ein Kritiker nicht bezeichnen! Und deshalb finde ich, dass auch Zusammengeschustertes im Kleingarten ertragen werden muss. Gute Nacht, AyamoP.S. Interessanter Aufsatz zur jüngeren Rechtsprechung/Kommentierung des BKleingG!!!
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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kvafaen
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Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

kvafaen » Antwort #76 am:

(...)Die Befürchtungen einer aus dem Ruder laufenden willenlosen Ästhetik - der eine kreischend bunt, der nächste Holzimitat im Älplerstil, wiederum der nächste nur mit Sperrmüll bauend (...)
Bisher habe ich nur mitgelesen. Möchte aber hier doch gerne sagen, dass ich persönlich eigentlich gerade eine solche Vielfalt interessant finde. Alle Menschen sind verschieden, da ist es ganz klar dass die Gestaltung eines Gartens bei jedem anders ausfällt. Ist doch langweilig wenn alles gleich ist. Mut zum Extrem! Auch wenn ich mir persönlich z.B. den Garten nie mit Gartenzwergen zupflastern würde (ich finde Gartenzwerge grauenhaft), so finde ich Gärten mit Gartenzwerg-Stil durchaus interessant und bleibe stehen um mir die Dinger anzuschauen. Das anscheinend bei sehr vielen Menschen vorhandene Bedürfnis nach ästhetischer Homogenität ist für mich schwer zu verstehen.
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fars
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Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

fars » Antwort #77 am:

Der Kleingarten ist funktionell für Obst- und Gemüseerzeugung und diese typ. kleingärtnerische Erholung da. Dazu gehört m.E. auch das Selbermachen.
Ich bin völlig deiner Meinung. Den Charme vieler alter Gartenhütten und Gewächshäuser, die in liebevoller Kleinarbeit mit großem handwerklichen Geschick, oft aber auch in einer kindlich anmutenden Naivität errichtet wurden, will ich nicht klein reden.Aber auch darum geht es meines Erachtens nicht. Sondern die Frage lautet, wieviel Individualität lässt ein Kleingartenverein qua Satzung oder selbst gewählter Kontrollkommission, selbst erstellter Leitlinien und was auch immer zu. Anders gefragt: "Wann wird ein Non-Konformist zu einem Störfaktor?"Das muss in einer Gemeinschaft ausdiskutiert werden. Das Ergebnis wird zwar demokratisch, vermutlich aber wenig erfreulich sein.Hier in meiner Heimatstadt gibt es eine wohlgeordnete Kleingartenanlage. Alles sehr akkurat, weitgehend unkrautfrei und mit Spitzengardinen an den Fensterchen der alten und neuen Gartenhütten.Durch einen breiten Weg getrennt hausen die "Alternativen". Dort herrscht das Chaos: Wildwuchs, Unkraut ist programmatisch Beikraut, die Hütten sprechen jeder Statik Hohn und lassen den Rechten Winkel als eine noch unentdeckte geometrische Figur erscheinen. Etliche dieser Chaos-Gärtner wähnen sich als Künstler und horten neben ihren Gemüsebeeten Schrott und Steine, die eines Tages, wenn es denn der einen oder anderen Muse gefallen sollte und diese auf Kuss-Tour geht, verarbeitet werden sollen. Aber der Mensch ist halt schwach. In erster Linie Sammler und weitaus seltener Jäger.Diese alternative Welt ist weitaus spannender und unterhaltsamer zu beobachten als das stereotype Gleichmaß eines rechtschaffenen Kleingartenvereins. Nahrung bieten beide Gartenformen ausreichend, aber... "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern..." sang einst Franz Degenhardt. Aber wenn man für Toleranz gegenüber den "Non-Konformisten" ist, muss man auch Toleranz bei den "Konservativen" üben. Und wenn sich nun mal Konservative in einem Verein zusammengefunden haben, dürfen sie auch darüber entscheiden, wie schmuddelig einzelne Vereinsmitglieder sein dürfen.Ob ich persönlich eine wie auch immer zusammengezimmerte Gartenhütte in der Blickachse meines Gartens erdulden will, ist eine gnaz andere Frage. Ich habe seinerzeit bei Anlage meines Gartens aus der Not heraus so ein Blechhüttchen zusammengeschraubt. Inzwischen wurde es gnädigst von einer Lonicera und einem riesigen Philadelphus eingesponnen. Andere kehren ihre ästhetischen Entgleisungen unters Sofa oder verbannen ihn auf den Dachboden.
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Susanne
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Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

Susanne » Antwort #78 am:

Susanne, so einfach ist die Interpretation scheinbar nicht, schau bitte mal hier:http://www.lk-dbr.de/php/amt66/kleingar.php
Cara,wenn ich hier auf das BKleinG hinweise, dann hat das nichts mit "einfach" zu tun, sondern es reduziert auf das Wesentliche, im obigen Fall auf die Bemerkung
Das BKleinG sagt überhaupt nichts über Bäume aus.
Hier im Forum derart detaillierte Überlegungen anzustellen, wie sie Wolf-Peter Polzin aus dem Landkreis Bad Doberan angestellt hat, halte ich für wenig hilfreich. Zumal das, was im Landkreis Bad Doberan gelten mag, nicht überall gilt. Unsere Stadt hat zum Beispiel gar keine Baumschutzsatzung.Wie auch immer, wer will, kann für sich selbst (so, wie du es gemacht hast) seitenweise Kommentare raussuchen und sich schlau machen. Das schadet sicher nicht. :)
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
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Wiesentheo
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Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

Wiesentheo » Antwort #79 am:

Hallo und so.Also ich hab mir nun Mal von Caro das Ding durchgelesen.Na gut und schön.Wie Susanne schon sagt bezieht sich das auf bd,Dob.Aber es war schon ganz gut,wenn man mal so was liest.Hier in sachsen Anhalt nicht machbar.Selbst wenn ich die Namen und Gebiete,wo das herstammt weg lasse,jagen die mich zum Tempel raus.Hab gestern auch mal bei LSA gegögelt.findet man nichts richtiges unter Baumverordnungen und so.Na ja,ich werde schon was finden.Gestern hab ich auch mal mit einen Vorstandsmitglied beiläufig über das GH von dem Gartenfreund gesprochen.Seine Meinung ---Blödsinn.Wenn es ins Bild paßt,egal wie es aussieht dann keine Einwende.Allerdinmgs die Größe.Ist fest überdacht und zählt zur Bebauung.Natürlich treten auch hier bei uns Ungereimtheiten auf.So ist das nicht,aber das wird im Gespräch geregelt.Auch so Neunmalkluge gibt es.Den paßt das nicht und das und...Und dann hats du nicht gesehen,der hat das gemacht und und.Na,da kann ich schon ein Lied singen.Da muß man aber ruhig bleiben,auch wenne mich der Blud kocht.Aber im großen Ganzen paßt alles,auch wenn harte Worte fallen.Übrigens:Als Vorstand hast du keine Freunde.Kannst du Dir nicht leisten.Das sind alles Gartenfreunde.Sonst bist du erschossen.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
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Scotty
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Registriert: 29. Apr 2008, 12:52

Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

Scotty » Antwort #80 am:

...ist mir dann der Schuppen aus Jaffa-Kisten oder eine rostige Wellblech-Lösung erlaubt?
Ja, manche können, und wollen sich nicht mehr leisten. Aber deswegen können sie sich doch trotzdem über das Gärtnern freuen.Diese Kleinkrämerei und Vorschriftenmacherei hat mich immer davon abgehalten, mich selber um einen Kleingarten zu bewerben. Leider habe ich mich doch darauf eingelassen. Siehe meinen ersten Post.Abgesehen von privaten Gründen mit meinen Eltern, die mir mittlerweile das Gartendasein verleiden, ist die Vereinsmeierei und das Konkurrenzdenken der dortigen Parzelleninhaber absolut unangenehm. Manche können viel Geld aufwenden, manche weniger."Der hat ja nur ein billiges Gewächshaus" Ja und? Es erfüllt seinen Zweck. Das ist doch das wichtigste. Und wenn mir der Anblick nicht gefällt, dann schaue ich weg.Warum also sich aufregen? Oder wenn verblühte Blüten zu sehen sind. Die fallen doch irgendwann mal von alleine runter.Solange nur ästhetische Belange Gegenstand der "Entrüstung" sind, sollte man die Erregung runterfahren und sich um wichtigere Sachen kümmern. Dem Strangeröffner wünsche ich, daß sein Gewächshaus noch lange stehenbleiben kann.
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Ayamo
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Registriert: 6. Jan 2007, 15:52

Re:Ästhetikvorschriften im Kleingartenverein?

Ayamo » Antwort #81 am:

Daumendrücken und Tipps haben geholfen - Danke für die Wünsche zum Durchhaltevermögen. :DVor 3 Wochen war zunächst noch mal ein anderes Vorstandsmitglied da und wiederholte die Beschwerde zum Tomatenhaus. Neue Argumente bekam ich nicht zu hören, er wollte sich aber beim Rechtsanwalt des Kreisverbandes erkundigen. Die Vergissmeinnicht waren da schon kein Thema mehr.Am Wochenende dann endlich Beilegung des "Tomatenhausstreits": Dazu haben sie mich zur Vorstandssitzung geladen und ein Zusatzdokument zum Pachtvertrag vorbereitet (stammte wohl aus einer juristischen Feder). Inhalt: Kein Beseitigungsanspruch der Gartenkolonie an mich, das Häuschen darf stehenbleiben. Wenn ich mal kündige, muss ich es abbauen. Bei der Schätzpreisermittlung wird das Tomatenhaus außer Acht gelassen.Nun, damit kann ich leben. Eigentlich hätte ich (wegen der unfreundlichen Art und Weise am Anfang) ein paar nette Worte auch angebracht gefunden. Andererseits darf man nicht zuviel verlangen. Ich glaube ich, dass wir in Zukunft sehr korrekt und höflich miteinander auskommen werden.Das Thema war in 10 min vom Tisch. Ich hatte mich sogar noch vorbereitet (Zitate Gartenordnung, BKleingG usw.), aber die Mappe konnte zugeklappt bleiben. Falls also jemand anders hier mal ein Problem dieser Art haben sollte - einfach eine PM schicken!Jetzt werde ich vor dem Winter noch Holzschutz aufbringen und im nächsten Frühling denkt der Nachbar, es hätte schon immer da gestanden. ;)GrußAyamo
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
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