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Tomaten 2021 (Gelesen 146528 mal)
- Mottischa
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Re: Tomaten 2021
;D
Ich nehme diese Teebeutel :)
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Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne dabei glücklich zu sein. (Fjodor Dostojewskij)
Re: Tomaten 2021
Mottischa hat geschrieben: ↑26. Mai 2021, 08:43
Ah ok, ich kaufe gerne Saatgut bei den Erhaltern des VEN, da gibt es auch eine sehr gute Sortenbeschreibung. Ich hatte im Internet eine Vesennij michurinskij gekauft.. die entpuppte sich dann als Stabtomate und nicht (ich glaube Bastelkönig hatte sie da auch) als Cherry, das hat mich echt geärgert. Seitdem achte ich genau auf die Herkunft und tausche auch lieber hier im Forum.
Nach was muss ich da googeln, bei VEN kommt mir nur eine Insel in Schweden ?
- thuja thujon
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Re: Tomaten 2021
NOX: Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt oder so ähnlich.
Damals hatten die Leute nicht den einfachen Zugang zu tausenden Sorten, sondern haben eher ihre wenigen Sorten in vielen Exemplaren angebaut. Im Handbuch Samengärtnerei wird auch empfohlen, von mindestens 6 bis 12 Pflanzen die Samen zu ernten, um die Variabilität der Sorte zu erhalten. Also Inzucht vermeiden.
Wenn jemand von seinen 1-2 Pflanzen pro Sorte jedes Jahr Samen erntet, kann es leichter vorkommen, das sich dieses Saatgut von der eigentlichen Sorte weiter entfernt, eine neue Linie entsteht, ungewollt oder auch gewollt. Kann gut sein weil die neue Linie besser ist, wenn sich aber keiner mehr um die eigentliche Sorte kümmert, ist die irgendwann weg. Es braucht also immer auch Leute, die alte Sorten auch wirklich gezielt erhalten und auf sortentypische Merkmale selektieren.
Ich bewege mich mit den 6-12 Pflanzen mit meiner Fioline-Linie am unteren Rand, selektiere nach nur wenigen Merkmalen wie Verzweigung der Blütenrispe, Vitalität, Geiztriebbildung. Diejenigen die Saatgut von dieser Linie erhalten haben (Samentauschpaket usw) und selbst welches davon ernten, ich kann nicht ausschließen, das da irgendwann etwas anderes rauskommt. So ist meine Linie ja auch entstanden, ich habe mal gezielt die Mutanten vermehrt, die stärker verzweigte Rispen haben.
Mehr kann ich aus Platzgründen nicht an Sorten bearbeiten, die Annico, falls ich die wirklich festigen sollte wenn sie sich bewährt, muss dann auch schon wieder auf einige andere Gärten verteilt werden.
Ja, genau, da gabs diverse Landsorten die regelmäßig zur Nutzung angebaut wurden und auch saatgut davon genommen wurde.hat geschrieben: ↑26. Mai 2021, 09:10Viele Sorten, die wir anbaue, sind von "kleinen Erhaltern" vermehrt worden, gerade auch vor 20 oder 30 Jahren, als das Interesse an alten und oder bunten Sorten noch nicht so groß war. Sicher oft nicht optimal, aber darauf kommt es mir zum Beispiel nicht an. Ich brauche keine optimierten Pflanzen(die dann vielleicht optimierte Bedingungen brauchen)
Damals hatten die Leute nicht den einfachen Zugang zu tausenden Sorten, sondern haben eher ihre wenigen Sorten in vielen Exemplaren angebaut. Im Handbuch Samengärtnerei wird auch empfohlen, von mindestens 6 bis 12 Pflanzen die Samen zu ernten, um die Variabilität der Sorte zu erhalten. Also Inzucht vermeiden.
Wenn jemand von seinen 1-2 Pflanzen pro Sorte jedes Jahr Samen erntet, kann es leichter vorkommen, das sich dieses Saatgut von der eigentlichen Sorte weiter entfernt, eine neue Linie entsteht, ungewollt oder auch gewollt. Kann gut sein weil die neue Linie besser ist, wenn sich aber keiner mehr um die eigentliche Sorte kümmert, ist die irgendwann weg. Es braucht also immer auch Leute, die alte Sorten auch wirklich gezielt erhalten und auf sortentypische Merkmale selektieren.
Ich bewege mich mit den 6-12 Pflanzen mit meiner Fioline-Linie am unteren Rand, selektiere nach nur wenigen Merkmalen wie Verzweigung der Blütenrispe, Vitalität, Geiztriebbildung. Diejenigen die Saatgut von dieser Linie erhalten haben (Samentauschpaket usw) und selbst welches davon ernten, ich kann nicht ausschließen, das da irgendwann etwas anderes rauskommt. So ist meine Linie ja auch entstanden, ich habe mal gezielt die Mutanten vermehrt, die stärker verzweigte Rispen haben.
Mehr kann ich aus Platzgründen nicht an Sorten bearbeiten, die Annico, falls ich die wirklich festigen sollte wenn sie sich bewährt, muss dann auch schon wieder auf einige andere Gärten verteilt werden.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Tomaten 2021
herkömmliche Pflanzenzucht braucht zur Erhaltung und Selektion Platz-viel Platz!
ansonsten bleibt einem ja noch Invitro Vermehrung
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Re: Tomaten 2021
Man muss nach vern googeln, da fehlte ein r. Da hab ich auch schon interessiert gelesen.
Edit: Ach ne, es gibt ja beides! VEN und vern
Apropos Chaos
Letztes Jahr hatte ich von den Tomatenrettern aus Hamburg Samen, sind die hier eigentlich auch unterwegs?
Hat hier jemand eine Solanum Habrochaites?
Oder sonstige flauschige Tomaten?
Edit: Ach ne, es gibt ja beides! VEN und vern
Apropos Chaos
Letztes Jahr hatte ich von den Tomatenrettern aus Hamburg Samen, sind die hier eigentlich auch unterwegs?
Hat hier jemand eine Solanum Habrochaites?
Oder sonstige flauschige Tomaten?
- Mottischa
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Re: Tomaten 2021
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- Mottischa
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Re: Tomaten 2021
:D
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- Bastelkönig
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Re: Tomaten 2021
Die Vesennij Michurinskij hatte ich von einem Herrn Bork Ilsemann und es ist die
richtige Sorte und bei den Nachbarn seit einigen Jahren sehr beliebt. Ob das von
eBay oder aus einem anderen Gartenforum war, kann ich heute nicht mehr sagen.
Es ist bestimmt nicht der Bork Ilsemann der bei google gleich erscheint.
Die Tomatenwelt rätselt ja immer noch, warum diese Sorte den Namen hat.
Vesennij Michurinskij war ein Apfelzüchter.
Viele Grüße
Klaus
richtige Sorte und bei den Nachbarn seit einigen Jahren sehr beliebt. Ob das von
eBay oder aus einem anderen Gartenforum war, kann ich heute nicht mehr sagen.
Es ist bestimmt nicht der Bork Ilsemann der bei google gleich erscheint.
Die Tomatenwelt rätselt ja immer noch, warum diese Sorte den Namen hat.
Vesennij Michurinskij war ein Apfelzüchter.
Viele Grüße
Klaus
Es ist viel schöner, von einer schnurrenden Katze geweckt zu werden als von einem Wecker.
- Mottischa
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Re: Tomaten 2021
Genau, im Gegensatz zu mir hattest du die richtige Sorte.. ich war ja da ziemlich erstaunt, weil meine Vesennij so anders aussah. Naja, der Bringer war meine Pflanze eh nicht.
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- thuja thujon
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Re: Tomaten 2021
Hier werden dünne Papiertüten benutzt. Die sind einigermaßen Pollendicht.Mottischa hat geschrieben: ↑26. Mai 2021, 10:41Ich nehme diese Teebeutel :)
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- euphorbia23
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Re: Tomaten 2021
Die Tomate heisst so, weil sie in Mitschurinsk am Mitschurinsk-Institut gezüchtet wurde:) Irgendwann in den 1960ern wahrscheinlich - der Züchter der Sorte, M.I. Rubcov (geboren 1921), hat dort seit ca. 1960 gearbeitet.
https://город-мичуринск.рф/enc/uchenyie/4414-rubczov-mixail-ivanovich/
http://potatoveg.ru/wp-content/uploads/2013/03/kio_5_2006v.pdf
P.S. Die Angaben zu Rubcov (und den anderen Tomatenzüchtern) und den am genannten Institut gezüchteten Sorten befindet sich im verlinkten PDF (zweiter Link) auf Seite 10 links unten. Die Züchtung, die sich am weitesten verbreiten konnte, soll Tambovskiy Urozhainyi gewesen sein, über die sich ein bisschen mehr findet. Der erste Link ist ein kurzer biographischer Eintrag zu Rubcov.
https://город-мичуринск.рф/enc/uchenyie/4414-rubczov-mixail-ivanovich/
http://potatoveg.ru/wp-content/uploads/2013/03/kio_5_2006v.pdf
P.S. Die Angaben zu Rubcov (und den anderen Tomatenzüchtern) und den am genannten Institut gezüchteten Sorten befindet sich im verlinkten PDF (zweiter Link) auf Seite 10 links unten. Die Züchtung, die sich am weitesten verbreiten konnte, soll Tambovskiy Urozhainyi gewesen sein, über die sich ein bisschen mehr findet. Der erste Link ist ein kurzer biographischer Eintrag zu Rubcov.
Re: Tomaten 2021
Ich habe eine Frage zur Düngung. Auf der Flasche steht drauf wie viel ml Dünger pro Liter Giesswasser man benutzen soll. Allerdings sagt das nichts darüber aus wie viel Wasser (und damit Dünger) jede Pflanze bekommen soll. Mir ist klar, dass z.B Tomaten-mehr Dünger brauchen als Basilikum. Und eine 2m Tomate braucht sicher auch mehr als eine kleine Jungpflanze. Oder braucht eines Jungpflanze sogar noch mehr, weil sie ja noch wachsen soll? Wie entscheidet ihr das? Einfach nach Gefühl?
- thuja thujon
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Re: Tomaten 2021
Ja, nach Gefühl.
Du könntest auch rechnen. Steht sie in einem Eimer mit 10L Substrat passen in den Porenraum zwischen den festen Erdbestandteilen etwa 2,3Liter Düngerlösung. Gibst du 2,5 Liter Düngerlösung hast du bereits rund 10% Drainanteil pro Düngergabe.
Du kannst dir auch überlegen wie oft du düngen willst, eher öfter mit niedriger Konzentration oder eher seltener mit voller Konzentration. Dann müsstest du aber die Angabe auf dem Düngerflaschenetikett mißachten, ist aber oft der Schlüssel zum Erfolg.
Oder ob du am Anfang nur eher mittig relativ wenig düngst und später, wenn die Wurzeln weiter nach außen gewachsen sind erst den ganzen Topf. So lässt sich evtl 10% der Düngermenge einsparen.
Bei Kübelhaltung ist es manchmal von Vorteil, bei den normalen Wassergaben zwischen den Düngergaben einen gewissen drainwasseranteil zusätzlich zu geben. Also so gießen, das evtl 5 oder 10% der Gießmenge unten aus dem Topf wieder rauslaufen um das anreichern von nicht verbrauchten Nährstoffen und damit Versalzung zu verhindern.
Man kann das unendlich kompliziert machen, für den Anfang ists aber gut wenn du ungefähr weisst, wieviel Flüssigkeit in wieviel Erde passt, dann aber einfach nach Gefühl und Wachstumsfortschritt/-Geschwindigkeit düngst. Je wärmer es ist, desto schneller wachsen sie und desto mehr Dünger wollen sie haben. Ist es kalt, nützt auch mehr düngen nichts.
Du könntest auch rechnen. Steht sie in einem Eimer mit 10L Substrat passen in den Porenraum zwischen den festen Erdbestandteilen etwa 2,3Liter Düngerlösung. Gibst du 2,5 Liter Düngerlösung hast du bereits rund 10% Drainanteil pro Düngergabe.
Du kannst dir auch überlegen wie oft du düngen willst, eher öfter mit niedriger Konzentration oder eher seltener mit voller Konzentration. Dann müsstest du aber die Angabe auf dem Düngerflaschenetikett mißachten, ist aber oft der Schlüssel zum Erfolg.
Oder ob du am Anfang nur eher mittig relativ wenig düngst und später, wenn die Wurzeln weiter nach außen gewachsen sind erst den ganzen Topf. So lässt sich evtl 10% der Düngermenge einsparen.
Bei Kübelhaltung ist es manchmal von Vorteil, bei den normalen Wassergaben zwischen den Düngergaben einen gewissen drainwasseranteil zusätzlich zu geben. Also so gießen, das evtl 5 oder 10% der Gießmenge unten aus dem Topf wieder rauslaufen um das anreichern von nicht verbrauchten Nährstoffen und damit Versalzung zu verhindern.
Man kann das unendlich kompliziert machen, für den Anfang ists aber gut wenn du ungefähr weisst, wieviel Flüssigkeit in wieviel Erde passt, dann aber einfach nach Gefühl und Wachstumsfortschritt/-Geschwindigkeit düngst. Je wärmer es ist, desto schneller wachsen sie und desto mehr Dünger wollen sie haben. Ist es kalt, nützt auch mehr düngen nichts.
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Re: Tomaten 2021
Inachis hat geschrieben: ↑26. Mai 2021, 19:00
Letztes Jahr hatte ich von den Tomatenrettern aus Hamburg Samen, sind die hier eigentlich auch unterwegs?
Hat hier jemand eine Solanum Habrochaites?
Oder sonstige flauschige Tomaten?
Nachdem die Sache mit VEN und VERN sich wohl inzwischen geklärt hat, kurz zu den Tomatenrettern. Hilmar und seine Leutchen sind hier leider nicht anwesend. Aber man findet sie sehr leicht im Internet wenn man nach "tomatenretter" googelt. Und sie leisten eine schöne Arbeit um und in Hamburg. Ein Besuch lohnt sich allemal, aber man sollte sich dann auf jeden Fall anmelden bzw. zu einer Veranstaltung fahren, sobald das wieder möglich ist. Sehenswert, was die in einer alten Gärtnerei zuwege gebracht haben.
Solanum habrochaites und "flauschige Tomaten" sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt flauschige Sorten der Gattung Solanum lycopersicum.
Die Gattung Solanum habrochaites ist identisch mit Lycopersicum hirsutum. Saatgut ist in Europa sehr schwer zu bekommen (Falls Du jemanden findest, bitte eine PM an mich) und bringt wenig Sinn für einen Gemüsegärtner.