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Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 11. Apr 2009, 08:15
von oile
Ich habe gestern abend noch bis zur Dämmerung ein bisschen Giersch gezupft. Dort, wo ich großzügig gemülcht habe (Kompost), ließ er sich ganz locker rausziehen. Aber mir ist sehr bewusst, dass ich eine Art Stellungskrieg führe - naja, solange ich die Stellung halte.... ;D . Glattblattastern nehmen es übrigens mit dem Giersch auf Bild

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 11. Apr 2009, 09:52
von Querkopf
Hallo, Dicentra,
... Hat schon mal jemand versucht, Walderdbeeren gegen Giersch einzusetzen oder verbünden die sich etwa?...
zu 1.: Ja.zu 2.: Nein - Walderdbeeren sind gute Mit-Kämpfer gegen Giersch. Teilen sich bei mir den Job auf der (halb-)schattigen Seite der Gierschplantage u.a. mit Maiglöckchen und einer wüchsigen Astilbe. Auf der besonnten Seite u.a. mit Stachys byzantina und einem handlichen Farn, vermutlich Matteucia strutheropteris. Auf beiden Seiten mit u.a. Geranium sanguineum und Akeleien. Wobei die Betonung auf Mit-Kämpfer liegt - alleine schaffen es Gegenpflanzungen nach meiner Beobachtung nicht, mensch muss helfen. Denn der Giersch ist im Frühling stets früher da als potenzielle Konkurrenten (das ist sein Trick). Also rupfe ich seit einigen Jahren seinen ersten Austrieb komplett ab - so kriegen die Konkurrenzstauden Vorsprung und können ihrerseits den Giersch in Schach halten. Eine zweite Rupfrunde folgt im Sommer: Blühen darf Giersch bei mir nie.Auf diese Art schrumpft meine Gierschplantage Jahr um Jahr :D...In einer anderen Ecke habe ich den Giersch weggekriegt, indem ich - dicht um die erwünschten Pflanzen rum - eine dicke Zeitungspapierschicht (mit Rindenmulch drauf) auf den Boden gepackt habe. Als nach 3 Jahren die Zeitung verrottet war, hatte der Giersch dort kapituliert. Die Methode funktioniert leider in der "Plantage" nicht, weil da der Bewuchs zu dicht ist und zudem unterirdisch in Birkenwurzelfilz eingefilzt. @Pearl: Ich wüsste nicht, dass Giersch spezielle Standortvorlieben hätte - in unserer Gegend wächst er überall, außer im Tiefschatten. Ach ja, in oft gemähten Ecken wächst er auch nicht beziehungsweise verschwindet mit der Zeit - noch eine Möglichkeit, ihn loszuwerden. @Pimpinella: Ich drücke deinem Bruder die Daumen :)...(...und allen anderen Gierschgeplagten auch ;)...)Toitoitoi & schöne GrüßeQuerkopf

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 11. Apr 2009, 12:31
von Attila
Hallo Axelsteht zwar drauf, geht aber trotzdem.BG Attila

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 11. Apr 2009, 22:53
von Galanthus
Galanthus, mich interessiert ja eben, welche Pflanzen du pflanzt, denen der Giersch egal ist. Schneeglöckchen sind es wohl nicht (die es übrigens im Garten meines Bruders ungefähr so viel wie Giersch gibt)! Ich weiß nicht, was die mit ihrem Garten vorhaben, aber wenn es meiner wäre, würde ich fars' 4. Vorschlag annehmen und einfach Zeug pflanzen, das über den Giersch nur lacht. Aber was ist es? Was wächst bei dir gut, obwohl Giersch-umspült?Im übrigen ist es natürlich ein Kampf gegen den Giersch, wenn man Gemüse oder schöne kleine feine Pflänzlein im Garten haben will. Da führt kein Weg daran vorbei, ein Trillium läuft vermutlich sogar schreiend davon, wenn es einen Giersch sieht. Kann man nicht über Unkraut reden, ohne sofort Lager aufzuschlagen und den Umgang des anderen mit demselben also falsch und gemein und niederträchtig oder zumindest verblendet zu verachten?
Es wurden ja schon viele Pflanzen genannt. Bei mir speziell sind es, wenn ich jetzt in Gedanken durch die Giersch-Ecken gehe, einmal natürlich besonders gut kleine Gehölze wie Rosen, Hydrangea aspera, Paeonia lutea, Paeonia delavayi oder Sorten von Sambucus nigra wie 'Black Beauty' oder 'Black Lace'. Von den Stauden Aster novae-angliae, Helianthus 'Lemon Queen', Symphytum, Smyrnium perfoliatum, Myrrhis odorata, Lunaria rediviva, Geranium phaeum, Geranium sylvestris, Lysimachia punctata, Lysimachia vulgaris, Anemone 'Robustissima', Campanula trachelium, Heracleum sphondyleum, Thalictrum aquilegifolium, Hemerocallis fulva, Filipendula ulmaria, Aruncus dioicus, Salvia glutinosa, Veratrum nigrum, Leucojum vernum, Leucojum aestivum ... Ich selbst bin immer dankbar für weitere Ideen.Je älter ich werde und je mehr gärtnerde Menschen ich kennenlerne, um so mehr muss ich erkennen, dass für die allermeisten der Garten ein Kampfplatz ist. Sie selbst benutzen dieses Vokabular, erklären den Schnecken und Lilienhähnchen den Krieg, machen Front gegen den Giersch, jagen Mäuse und Maulwürfe. Von Einklang mit der Natur keine Spur. Das ist absolut nicht mein Ding ... und ich habe trotzdem einen schönen Garten, der jeden Monat interessant ist.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 01:24
von pearl
Dein Bekenntnis kann ich gut verstehen. Für mich ist es auch wichtig mit dem was ich vorfinde im Garten auszukommen. Egal welches Stück Boden man zur Verfügung hat, er hat immer irgendwelche Vorzüge. Darüber kann man sich freuen. Immer sag ich den Menschen, die angstgetrieben von Giersch berichten, "Aber freut euch doch, dass ihr so guten Boden habt!" Ist auch was schönes, nicht in einer Lehmkuhle zu buddeln oder auf Bauschutt zu gärtnern.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 07:29
von partisanengärtner
Liebe PearlGiersch lebt sehr gut in Lehmkuhlen. War im alten Garten in reinem Lehm (stellenweise Ton) sehr üppig. Hab ihn da gelassen, ohne Ihn wäre es bei der geringsten Trockenheit gleich betonhart geworden. War sowieso oft so. Nachdem diese Stellen nicht (außer bei großer Trockenheit) betreten wurden, und viel organisches Material da glelassen wurde ist daraus auch in Jahrzehnten brauchbarer Boden geworden. Eine Strecke war eine Hundelaufbahn und schwer verdichtet da war er der erste der sich reingewagt hat. Ich hab dann Winterlinge üppig reingesäht. Nach über Zehn Jahren war da kein Giersch mehr und die Winterlinge stehen dort jetzt gerade eineinhalb Handbreit hoch Röckchen an Röckchen. Nur am Rand sind vereinzelte Giersche.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 07:46
von partisanengärtner
In zwei Staudenbeeten habe ich Ihn wie schon erwähnt durch Arbeit "fast" völlig zum verschwinden gebracht. War eigentlich nur ein Versuch obs geht. Kleine zarte Pflanzen lieb ich auch sehr, muß ja nicht überall so sein. Ein Freund von mir hat einen sehr dichten üppigen Staudengarten, da wird nur einmal im Frühjahr "ausgegrast" (Giersch bekämpft) und dann ist es gut für das Jahr.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 08:49
von Crispa †
Giersch habe ich kaum noch in unserem Garten. Alle Staudenbeete sind mitlerweile gieschfrei gejätet. Bei Gartenübernahme von meinem Vater war es allerdings sehr schlimm. Es gab kein Beet (Staudenbeete und Bodendecker- und Gehölzanpflanzungen) in dem in dem nicht flächendeckend Giersch wucherte. Die Gierschbekämpfung meines Vaters sah so aus, dass er 2 - 3 mal jährlich den Giersch oberflächlich abriß, insbesondere vor der Blüte.Wir haben uns dann daran begeben den Giersch systematisch, mechanisch auszujäten was einige Jahre in Anspruch nahm. Mittlerweile sind alle Staudenbeete und Bodendecker- und Gehölzanpflanzungen gierschfrei. Insbesondere in alten Stauden und Gehölzen bereitete die Beseitigung viel Arbeit. Selbst ein Teilgrundstück von 900 m², welches ich bedingt durch Verpachtung 2006 Giersch-, Brennessel, Hollunder und Japan-Knöterich verseucht zurückbekam, ist wieder gierschfrei.Es gibt viel schlimmeres Unkraut als Giersch. Ich bin immer noch dabei auf einer Fläche von ca 200 m² Japan-Knöterich Fallopia japonica zu beseitigen, was nach meiner Erfahrung noch 2 - 3 Jahre in Anspruch nehmen wird. Auch mache ich mir Gedanken ob ich nicht doch etwas gegen den vielen Lerchensporn, Knoblauchrauke, Efeu, Gänseblümchen und das Scharbockskraut unternehme.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 10:18
von altrosa
Gänseblümchen hätte ich so gern, aber mir fehlt ein Rasen. Auch Lerchensporn wäre mir lieb. Endlich habe ich die Knoblauchrauke mit ihrem dekorativen Blatt sicher angesiedelt. Scharbockskraut ist einer meiner liebsten Frühlings- Bodendecker. Den Giersch allerdings haben mir schon vor vielen Jahren die Schnecken gefressen

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 10:22
von oile
Den Giersch allerdings haben mir schon vor vielen Jahren die Schnecken gefressen
Die Schnecken :o. Die gehen bei mir nur an den Beinwell, der es mit dem Giersch aufnehmen soll ;D

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 10:38
von altrosa
...soviel Kummer im Garten!

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 10:48
von partisanengärtner
Gänseblümchen hätte ich so gern, aber mir fehlt ein Rasen. Auch Lerchensporn wäre mir lieb. Endlich habe ich die Knoblauchrauke mit ihrem dekorativen Blatt sicher angesiedelt. Scharbockskraut ist einer meiner liebsten Frühlings- Bodendecker. Den Giersch allerdings haben mir schon vor vielen Jahren die Schnecken gefressen
Soll das Ironie sein? ;D ;D ;DDa werden einige Einzelkämpfer aber beleidigt sein

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 10:59
von altrosa
axel partisanengärtner Soll das Ironie sein? ;D ;D ;DDa werden einige Einzelkämpfer aber beleidigt sein[quote hat geschrieben:nein, das ist die reine Wahrheit.

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 11:06
von partisanengärtner
Ich hab zwei mal den panaschierten Giersch in meinem alten Garten anzusiedeln versucht. Der hat nicht mal eine Saison durchgehalten.Vielleicht sollte man Ihn päppeln und pflegen. Dann mickert er vielleicht wie die anderen begehrten Raritäten.Hab mal gelesen er wurde als Heilpflanze gelegentlich in Klöstern angebaut. (Podagriakraut)

Re:Stauden, die es mit Giersch aufnehmen

Verfasst: 12. Apr 2009, 11:22
von sarastro
Giersch ist wirklich nicht das hartnäckigste Unkraut. Da wird meines Erachtens viel zu viel Tamtam drum gemacht. Schachtelhalm und Ackerdisteln sind viel schlimmer, ebenso das gewöhnliche Scharbockskraut. Man darf es nicht so weit kommen lassen. Oder man lässt den Giersch wachsen, wo es passt. Oder man nimmt den Spaten zur Hand und dann gib ihm... :oBei mir im Garten ist Teucrium hyrcanicum zu einem unausrottbarem Unkraut geworden. Schön, aber lästig.Und in Berlin jammern viele, dass der Lerchensporn so überhand nimmt, dass es bereits Nachbarschaftsklagen gibt. Selbst den orangeroten, transsylvanischen Lerchensporn verabscheuen sie deswegen schon. Dabei sind ja nur die Ameisen schuld!