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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 04:57
von Hummelchen
Ich habe gerade die ganzen 36 Seiten gelesen und frage mich, ob ich jetzt den Traum vom buchsgefassten Bauerngarten begraben soll. Der Garten ist angelegt, die Beete ausgezirkelt und 200 Euro für Buchsstecklinge "Hollandia" und "Blauer Heinz" ausgegeben. Das ist natürlich nur der Anfang, ca. 1/4 der benötigten Pflanzen. Weiß jemand, wie es mit dem Infektionsdruck an der Ostseeküste Mecklenburgs aussieht? Im Garten, allerdings am anderen Ende, steht schon mehrere Jahre ein Buchs, kniehoch, ungeschnitten und putzmunter. Soll ich's riskieren oder lieber gleich Beeteinfassungen aus Schnittlauch und Petersilie machen?
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 20:03
von Mediterraneus
Normalerweise ist es doch entgegen der Natur, dass ein Pilz eine Art völlig ausrottet, oder?Vielleicht hat er nur Chancen bei entgegen der Natur gepflanzten Buchsbäumen (dicht an dicht, geschnitten, feucht, im Schatten)Soweit ich weiß, wächst Buchs von Natur aus auf sonnendurchfluteten Bergkuppen auf Fels und auch ziemlich trocken, immer schön windumweht.Ich persönlich werde keinen Buchs mehr schneiden und auch nicht mehr in den feuchten Schatten setzen. Es gibt kein schöneres immergrünes Gehölz, als einen freiwachsenden knorrigen Buchsbaum
du hast eine viel schönere Art die Dinge beim Namen zu nennen als ich es versucht habe. Jedes deiner Worte könnte ich dick unterstreichen! Buchs wächst am besten auf Karst, in die Gärten und zum Formschnitt ist er im heißen und trockenen Italien und Frankreich gekommen und frei wachsend ist er am schönsten.
Hallo pearl,ich bin ja noch neu hier, ich wollte nicht so gleich mit der Tür ins Haus fallen ;)Wer Pflanzen in Monokulturen und Massen und dazu noch an den falschen Standort pflanzt, riskiert (oder lieber provoziert!) Schädlinge und Krankheiten!Ich finde, das kann man nicht oft genug sagen!
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 20:08
von Starking007
Buchssterben:Ist voll im Anrollen, ich würd nicht einen mehr pflanzen, von Bayern bis in den Ostensah ich viele Buchsleichen,England soll bald leer davon sein......................
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 20:15
von Mediterraneus
Glaub ich nicht.Nur falsch gepflanzte werden eingehen, inclusive der Hecken. Hab leider auch Buchs um den Nutzgarten. War wohl ein Fehler :-[Bis jetzt geht aber alles gut. Alle freistehenden ungeschnittenen in durchlässigem trockenen Boden stehenden Exemplare werdens wohl überleben, bzw gar nicht befallen werden.Keine Seuche, Pilz etc. hat zum Sinn, eine Pflanzenart auszurotten. Für den Pilz wäre das dann ebenfalls der Todesstoß, wenn er alle Buchs ausgerottet hat,
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 20:20
von freitagsfish
die alternative war ja wohl lonicera nitida 'maigrün'. oder funktionieren auch andere sorten?ich würde kein geld verbrennen, wenn es alternativen gibt!
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 5. Apr 2011, 20:26
von Mediterraneus
Monatserdbeeren, Schnittlauch, Gamander, Weidenflechtzaun, elektrischer Schneckenzaun.....es gibt soviele Alternativen
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 6. Apr 2011, 00:29
von pearl
... alte Schnapsflaschen aus Steinzeug, neue Weinflaschen aus grünem Glas, Frauenmantel, Enzianblättriger Ehrenpreis, Wellblechimitat aus grünem Plastik ...
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 6. Apr 2011, 00:42
von Querkopf
Hallo, Hummelchen,
... Weiß jemand, wie es mit dem Infektionsdruck an der Ostseeküste Mecklenburgs aussieht? ...
die Pflanzenschutz-Fachleute bei den regionalen Landwirtschaftskammern - oder ähnlichen, auch für Gartenbau zuständigen, öffentlichen Institutionen - müssten da was wissen; hier ist das jedenfalls so. Ruf die doch einfach mal an. Schöne GrüßeQuerkopf
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 12:29
von Gänselieschen
Bei mir steht der Buchs auch nicht schattig und feucht und hat dennoch den Pilz bekommen. Noch nicht alle Hecken, aber ne ganze Menge, vor allem die zuletzt zugepflanzten.Ich wollte auch schrittweise aufstocken - das lass ich jetzt schon mal auf jeden Fall sein. Vielleicht behalte ich eine fast vollständige Eingrenzung aus Buchs, ca. 10 m, dann habe ich von der Hecke, die ich abschaffen müsste noch ein paar gesunde Buchs auch als Reserve.Die noch fehlenden Einfassungen werde ich mal mit Lonicera nitida beginnen. Hauptsache, die lassen sich wirklich klein halten.L.G.Ich kannmir nicht vorstellen, dass es bei Euch in Meck/Pom anders aussieht, als bei uns in Berlin/Bbg. Es sind nicht mal drei Stunden mit dem Auto, die leute schleppen Pflanzen mit in den Urlaub und in ihre Zweitwohnsitze - mach Dir keine Hoffnung, dass Du verschont bleibst. Aber wenn die Pflanzen schon gekauft sind, ist es ja sowieso zu spät.Vielleicht mit nem richtigen Standort und nicht zuviel Schnitt kannst Du die Lebensdauer erstmal verlängern. Kannst ja wahrscheinlich sowieso nur abwarten.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 12:50
von Hummelchen
Was ich nicht verstehe: Bei einigen von euch ist der Pilz wie ein Tornado durchgefegt und hat nix übrig gelassen.Was machen die Baumschulen? Ich habe von Atrops und von Kordes je eine Sorte. Atrops lebt vom Buchsbaum. Bei Kordes ist der "Blaue Heinz" als Rosenbegleitpflanze angeboten. Müssten da nicht zu allererst der Pilz zuschlagen? Wieso können solche Baumschulen noch offensichtlich gesunde Buchspflanzen verkaufen? An meinen Pflänzchen ist nix zu sehen, aber auch gar nix.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 12:57
von Gänselieschen
Ich finde, dass das eine berechtigte Frage ist. In den Märkten werden auch jetzt grad wieder Billigpflanzen rausgehauen. Vielleicht hat einer ne Idee?? Könnte es den Verkäufern egal sein, sie verkaufen junge Pflanzen und nach ihnen die Sinnflut?L.G.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 13:06
von Hummelchen
Ja, aber auch dann. Wenn ich Atrops heißen würde, könnte ich nachts nicht mehr schlafen. Es hängt seine ganze Existenz an diesem blöden Pilz.
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 13:10
von Mediterraneus
Wenn man regelmäßig sprizt, dann wirkt das wohl vorbeugend. Baumschulen kommen an ganz andere Mittelchen.Wie schon mal gesagt, der Pilz ist vom Menschen provoziert, der den Buchs entgegen seinen Bedürfnissen dicht an dicht in fetten Bauerngartenboden pflanzt.Durch das ständige Schneiden entstehen durch die Schnittränder "Eintrittspforten" des Pilzes in die Pflanze. Zudem kann die Pflanze in dem dichten Astgewirr nicht richtig abtrocknen.Wenn ich Rosen an den falschen Standort setze, gehen sie auch ein (bzw. werden krank). Genauso Rhododendron im Wüstenbeet.Das kommt alles nur dadurch, dass man in Deutschland zum Buchsbaum gleich die Schere mitverkauft. "Buchs muss man schneiden" ist irgendwie jedem von Geburt an ins Hirn gebrannt
Schaut euch doch mal an, wo der Buchs von Natur aus wächst und vergleicht mal mit eurem Garten.Das soll jetzt nicht böse gemeint sein, ich bin nur dafür, dass man Pflanzen auch nach ihren Bedürfnissen pflanzt, und nicht nur, weil sie so schön sind
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 13:18
von Gänselieschen
Klingt ja alles ganz nett - aber der Buchs wurde schon seit langer langer Zeit in den Gärten als Beetbegrenzung genutzt - und da gab es diesen Pilz nicht. L.G:
Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung
Verfasst: 7. Apr 2011, 13:21
von Mediterraneus
Richtig.Und bald gibts halt die Beetumrandungen nimmer.Leben bedeutet Veränderung! Da nützt auch Jammern nix