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Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 7. Okt 2010, 01:40
von pearl
Ich will ja nicht die gute Laune hier verderben, aber ist im Zeitalter von Feuerbrand die Quitte oder die Mispel wirklich noch zu empfehlen?Davon abgesehen, auch unsere Quitte ist im allgemeinen und im Frühling besonders ein echter Blickfang. Nur ich würde heute wegen der hohen Feuerbrandanfälligkeit keine Quitte mehr pflanzen, denn es gibt auch noch andere hübsche Bäume.
wieso Quitte? Es wird eine Magnolie, oder?
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 7. Okt 2010, 14:06
von Konterkater
Guten Tag Pearl,die überraschende Wendung hin zur Magnolie ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen
.Guten Tag Annett,herzlichen Glückwunsch von meiner Seite, daß der Wunschbaum offenkundig gefunden werden konnte
.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 7. Okt 2010, 17:49
von Paulownia
Och, ich finde es schade. Magnolie haben Viele im Vorgarten.Letzte woche habe ich erst wieder eine Quitte mit ihren strahlend gelben Früchten gesehen. Um diese Zeit ain absoluter Hingucker.Aber trotzdem Glückwunsch zu Eurer Entscheidung.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 00:34
von pearl
Magnolien dieser Sorte können gar nicht genug in Vorgärten stehen!
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 10:52
von husch69
Ich weiß nicht genau, was am Ende den Ausschlag zur Magnolie gegeben hat; sie haben sich ja viele Bäume angeschaut, auch Quitten und Mispeln, der Entscheidungsprozess war anscheinend seehr schwer und und die jeweiligen Baumschuler haben auch noch alle ihre Meinungen kundgetan.... aber nun ist es geschafft, ufff ::)Dank nochmal an Euch alle!!!!
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 13:03
von macrantha
Schön, dass Deine Eltern eine Entscheidung treffen konnten - sie werden sich an dem Baum sicher erfreuen können.Ich möchte aber nochwas zur Feuerbrand-Anmerkung schreiben. Es ist ja nicht in jeder Region der Befallsdruck gleich hoch. Und Feuerbrand befällt wirklich viele Gehölze (die ganzen schönen Sorbus-Arten fallen ja genaus flach wie Zieräpfel). Wenn man anfängt, jedes Gehölz, das eine ernste Krankheit bekommen kann auszuschließen, dann bleibt gar nicht mehr so viel. Kastanienminiermotte; Platanenkrebs/welke; Eschentriebsterben; Ulmensterben, Phytophtera und Verticillium an Acer, Cornus, Fraxinus; Schwarmspinner an Quercus (hier ein Problem), usw. usf.Konterkater hat natürlich Recht, dass man in einem Feuerbrandgebiet nicht noch besonders dafür empfindliche Gehölze pflanzen sollte. Aber deshalb deutschlandweit keine Quitten mehr setzten - nein, das wäre zu traurig.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 15:18
von Konterkater
Hallo Macrantha,für mich ist die Entscheidung für einen Baum auch nicht gerade einfach, und ich bin noch bei der Meinungsfindung im Hinblick auf die "richtige" Einstellung zur Bedrohung durch die Feuerbrandkrankheit.Sie ist sicherlich nicht vergleichbar mit einer gewöhnlichen Pflanzenkrankheit, sie hat wohl eher den Status einer Pflanzenseuche. Weiterhin kann die befallene Region schnell größer werden; nach Wikipedia hat sie sich bereits bis nach Südskandinavien ausgebreitet.Deswegen unterstütze ich im Moment die Meinung, daß die Eindämmung der Feuerbrandkrankheit eines der obersten Gebote bei der Gartenbewirtschaftung sein sollte, und dazu gehört - so finde ich - daß bei Neupflanzungen keine feuerbrandgefährdeten Bäume gepflanzt werden sollten.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 15:19
von wollemia
Gerade was Quitten betrifft: es gibt die Sorte 'Cydora Robusta', die gegen Feuerbrand sehr widerstandsfähig ist.Konterkater: Dein Ansinnen ist löblich, aber vermutlich undurchführbar, da Feuerbrand außer Kernobst auch Sorbus und Cotoneaster befällt. Die sind im Ziergehölzbereich schon heute überall verbreitet (mal abgesehen von natürlichen Vorkommen).
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 16:18
von Konterkater
Damit weiß zumindest jetzt mindestens ein Forumsmitglied mehr, daß es auch bei den Quitten eine widerstandsfähige Sorte gibt.Tja - und zum anderen Argument kann ich allenfalls makaber antworten: Somit bliebe ein Baum mehr übrig, wenn die Feuerbrandwalze kommt.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 17:52
von Paulownia
Hatte wir denn nicht schon Mal diese Feuerbrandseuche? Wenn ich mich richtig erinnere waren da die Rotdörner stark befallen und sind somit als Straßenbaum quasi verschwunden. Ich weiß nicht, ich sehe das so wie macrantha. Durchkämpfen tun sich immer welche bei so einer Seuche.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 18:02
von Konterkater
Ja, eine erste Welle gab es zum Ende des vergangenen Jahrhunderts. Jetzt stehen wir der zweiten Welle gegenüber, dieses Mal unter Bedingungen der verstärkten Wetterkapriolen.Wir können wohl nur abwarten, ob unter diesen Bedingungen die zweite Welle stärker ausfallen wird.Es gibt auf jeden Fall starke Forschungsbestrebungen, Kernobstbäume zu züchten, die mögllichst widerstandsfähig sind gegen diese Seuche.Es wird sogar in diesem Zusammenhang versucht, herauszufinden, ob die Birnensorte Utah wurzelecht gezüchtet werden kann.
Re:Tod eines alten Flieders - was nun?
Verfasst: 8. Okt 2010, 18:39
von pearl
Schön, dass Deine Eltern eine Entscheidung treffen konnten - sie werden sich an dem Baum sicher erfreuen können.Ich möchte aber nochwas zur Feuerbrand-Anmerkung schreiben. Es ist ja nicht in jeder Region der Befallsdruck gleich hoch. Und Feuerbrand befällt wirklich viele Gehölze (die ganzen schönen Sorbus-Arten fallen ja genaus flach wie Zieräpfel). Wenn man anfängt, jedes Gehölz, das eine ernste Krankheit bekommen kann auszuschließen, dann bleibt gar nicht mehr so viel. Kastanienminiermotte; Platanenkrebs/welke; Eschentriebsterben; Ulmensterben, Phytophtera und Verticillium an Acer, Cornus, Fraxinus; Schwarmspinner an Quercus (hier ein Problem), usw. usf.Konterkater hat natürlich Recht, dass man in einem Feuerbrandgebiet nicht noch besonders dafür empfindliche Gehölze pflanzen sollte. Aber deshalb deutschlandweit keine Quitten mehr setzten - nein, das wäre zu traurig.
fände ich auch. Das ganze Leben würde sich nicht lohnen, wenn man an alle Nachteile und Hindernisse denken würde. Es gibt allerdings Gegenden, da wachsen bestimmte Gehölze einfach nicht gut. Wie im therapeutischen Garten der Klinik Holthausen, den Andreas Niepel betreut. Die Apfelbäume dort sind im September schwarzbraun. Das Laub muss von irgendeinem - vermutlich - Pilz befallen sein. Die Hängeweide und die Rosmarinblättrige Weide dagegen waren wunderbar grün belaubt. Sich in der Gegend umschauen lohnt sich, aber sich durch Panik bremsen lassen ist meistens schlecht.