Re:Wie bist Du zu Deinem Rosenvirus gekommen?
Verfasst: 25. Aug 2007, 23:12
Ein schönes Thema, vieles kam mir bekannt vor! Rosen aus der Kindheit? Nein, als einzige nachdrücklich in Erinnerung geblieben ist mir eine gelbe Kletterrose, die Freunde von uns im Garten hatten, eine Leverkusen. Aber irgendwie konnte ich sonst mit Rosen wenig anfangen – dafür konnte ich weit in den Wald fahren, wo wilde Pfefferminze und Walderdbeeren wuchsen. Wahrscheinlich fehlte mir der Duft an den Rosen der 60er und 70er Jahre. Sie sahen einfach nur bunt aus, anfassen durfte man sie aber nicht.... ;)Meinen ersten eigenen Garten gestaltete ich Anfang der 90er, als meine Kinder zur Welt kamen. Da habe ich zum ersten Mal geplant und gaaaanz viele Gartenbücher gelesen. Ich wollte einen Garten, der duftet und schmeckt und auch den Kindern viel Anregung bot. Und da habe ich mich in Englische Rosen verkuckt, die ja wieder duften sollten. Die gabs damals nur bei Jensen, also mussten dessen Kataloge her und es zogen Heritage, Graham Thomas und noch ein zwei andere in den Garten.Als wir dann Ende der 90er Jahre nach Regensburg umgezogen sind, war ich dank der Jensen-Kataloge und gewisser Foren schon auf alte Rosen gestoßen. Längst hatte ich in Glücksburg und Unewatt alte Rosen in Natura betrachtet, und Christine Meile kennen gelernt. So zogen in den neuen Garten Souvenir de Malmaison und Rose de Resht als erste „Alte“ ein. Langsam gewöhnte ich mich an den Gedanken, dass immerblühend kein Qualitätsvorteil sein muss. Besuche in Sangerhausen kamen dazu und erhöhten die Anzahl der Wünsche.Und ich erinnerte mich wieder daran, als Kind in der Kölnischen Rundschau im Sonntagsteil einen Bericht gelesen zu haben, dass Menschen durch alte Hecken und Parks zogen und alte Rosen wiederfanden (na erkannt? Das waren die Grimms in Kassel, die in den 70ern die Perle von Weißenstein gefunden haben). Wahrscheinlich hat dieser Zeitungsartikel ganz tief in mir diesen Virus gesetzt, nach alten historischen Pflanzen, wiederentdeckten Schätzen und großen Geheimnissen... 8)In meinem neuen Garten stellte ich leider fest, dass das Regensburger Klima hier für die Englischen nicht so geeignet ist, und jetzt kommen eigentlich (fast) nur noch robuste alte Rosen neu in meinen Garten. Viele davon sind geschenkte oder getauschte Ableger, und sie erinnern mich daher auch an die Menschen, von denen ich sie habe, an nette Kontakte und schöne Gespräche. Rosen verbinden, wie man hört ... Es sind inzwischen gerademal 45 Rosen im Garten, aber wenn ich meine Herbstbestellung ansehe, kommen sicher noch einmal 15 dazu. Ich hab noch Platz (gut, nicht? ) und es gibt noch viel anderes im Garten.... Leider bin ich selber noch nicht zum Rosen suchen und finden gekommen - dabei fasziniert mich gerade dieser Schatzsucher-Aspekt immer noch. Mir fehlt es nur an den alten Friedhöfen ... ;)Liebe GrüßeKate