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Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 25. Mär 2004, 17:09
von Simon
Aber einfach so töten? Das erscheint mir irgendwie zu einfach, wo bleibt denn da die Herausforderung, die der engagierte Gärtner doch immer wieder sucht?
100% Zustimmung
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 25. Mär 2004, 20:27
von Susanne
Dabei hab ich vorsichtshalber extra auf die Nerven hingewiesen, die bisher bei Pflanzen meines Wissens noch nicht entdeckt worden sind
Ich gehe davon aus, daß alle Kreaturen empfinden können, ob über Nerven oder andere Wege sei dahingestellt, bis es jemand beweisen kann. In dubio pro reo.
Aber einfach so töten? Das erscheint mir irgendwie zu einfach, wo bleibt denn da die Herausforderung, die der engagierte Gärtner doch immer wieder sucht?
Wieso gehst du davon aus, daß "einfach nur töten" die einzige versuchte Methode ist? Bei mir ist es die letzte Instanz nach einer mehrjährigen Versuchsreihe von hochgepriesenen aber ineffizienten Alternativmethoden.
Schnecken auf intelligente Art zurückzudrängen, so dass zwei von drei Ritterspornen dem Gärtner bleiben, und nur einer den Schnecken
So gesehen hat die "intelligente Art" dazu geführt, daß die Schnecken in meinem Garten ihren Teil bereits auf mehrere Jahrzehnte im Voraus verzehrt haben, während ich in den vergangenen zehn Jahren noch nicht ein Exemplar blühen sehen durfte. Ich hole mir jetzt lediglich das, was du mir zugestehst.
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 08:40
von thomas
Wir haben irgendwie verschiedene, nicht ganz leicht in Übereinstimmung zu bringende Sichtweisen, wenn ich mich nicht irre
.Aber doch noch ein Bild mit dem weiter oben erwähnten "Schneckenkragen":
BildRittersporn ist ja besonders beim Austrieb gefährdet. Da kann der Kragen vielleicht vorübergehend doch nützlich sein.
edit: sorry ich hab das Bild zu einem Link gemacht. Bitte keine fremden Bilder per [ img ] einbinden. Danke Simon
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 09:03
von Susanne
Wir haben irgendwie verschiedene, nicht ganz leicht in Übereinstimmung zu bringende Sichtweisen
Was ist falsch an verschiedenen Sichtweisen? Und warum müssen Sichtweisen in Übereinstimmung gebracht werden?Du hast halt eine andere Meinung zu dem Thema, ich kann das problemlos akzeptieren.
Aber doch noch ein Bild mit dem weiter oben erwähnten "Schneckenkragen"
Bei uns kommen die Schnecken aus dem Boden. Sie setzen sich schon im Herbst an ihre bevorzugten Freßpflanzen. Auf mehrfach durchgearbeitetem Gemüsegartenboden mag das Krägelchen Wirkung zeigen, aber dann wäre ich auch schon wieder in Konflikt mit dem Thema "Boden ständig stören ist auch nicht gut".
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 10:25
von Simon
Hi!
Bei uns kommen die Schnecken aus dem Boden. Sie setzen sich schon im Herbst an ihre bevorzugten Freßpflanzen. Auf mehrfach durchgearbeitetem Gemüsegartenboden mag das Krägelchen Wirkung zeigen, aber dann wäre ich auch schon wieder in Konflikt mit dem Thema "Boden ständig stören ist auch nicht gut".
Das stimmt... Bei meinen Pflanzen die ich mit "Elektrozäunen" schützekrabbeln sie auch ab und zu aus der Erde.Dagegen hilft es allerdings sie abends von der Pflanze abzusammeln.Es kommen ja keine neuen mehr nach 8)Oder ein nasses Bret hinlegen wo sie dann morgends alle druntersitzen.Oder zur not halt ne Bierfalle. Da landen dann ja nur wenige drin die sichim inneren befinden und nicht noch welche die aus großer Entfernung angelockt werden.Bye, Simon
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 19:35
von Susanne
Dagegen hilft es allerdings sie abends von der Pflanze abzusammeln.
Kleingarten... nachts ohne Beleuchtung, einsame Gegend, weit weg von Zuhause...
Es kommen ja keine neuen mehr nach
Und was ist mit den Eiern? Ich finde eigentlich immer Eier, wenn ich grabe.
Oder ein nasses Bret hinlegen wo sie dann morgends alle druntersitzen.
Leider gehen nicht alle unters Brett, und die roten und die schwarzen Wegschnecken scheinen den Trick auch schon zu kennen. Besser sind feuchte Dachziegel, darunter sitzen sie alle lieber.
Oder zur not halt ne Bierfalle
Eine Untersuchung in England hat ergeben, daß Bierfallen auch die Schnecken aus der Nachbarschaft anlocken. Außerdem fallen auch nützliche Tierchen in die Bierfallen, also unschuldige Opfer. Bierfallen gehen eben nicht selektiv vor.Ich weiß, du meinst außen Schneckenzaun, innen Bierfallen, aber so gesehen bin ich mit meiner Rosenschere doch wesentlich unkomplizierter ausgestattet. Und solange es hier nicht an heimischen Schnecken mangelt, mache ich mir dazu weiter keinen Kopf.
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 19:50
von Silvia
Bierfallen in geschützen Ecken, z.B. innerhalb eines Schneckezauns, erfüllen sicherlich kurzfristig ihren Zweck. Aber es darf nicht hineinregnen. Das Problem der Einwanderung aus dem Nachbargarten ist auch nicht zu verachten. Man stelle sich die Horden vor, die außen um den Zaun schleichen, um an das schöne Bier zu kommen. Und schade um das schöne Bier ... ;)LG Silvia
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 19:53
von Simon
Hi!Also bei mir finde ich fast nie Schneckeneier im Beet.Dort ists wohl zu trocken im Sommer 8)Die Bierfalle bleibt ja auch nur ein paar Tage stehen bis dieeingezäunten Schnecken weg sind.Ich sammel sie aber ab und fütter meine Kois damit 8)Wenn die an Land leben könnten - das wärs ;)Bye, Simon
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 26. Mär 2004, 20:25
von Christiane
Tja, so ist das mit den Glaubensfragen ......
. Ich bin nicht bereit, auch nur eine meiner Pflanzen den Schnecken zu opfern, warum auch?!? Ich bin so froh, dass z.B. mein Diptam dieses Jahr wohl ganz hübsch zugelegt hat. Und dann einfach ex und hopp, weil dusseligerweise war er mal an der Reihe?!? Ich weiß ja nicht. Und alle empfindlichen Pflanzen mit Krägelchen schützen?!? Logisch, ich habe ja auch sonst nichts zu tun.Nee, meine Lieben, ich nehme Schneckenkorn zum Schutz meiner Pflanzen. Und ich schneide die Nacktschnecken durch, wo und wann immer ich sie sehe. Ich erinnere mich an den Sommer 2000 als das städtische Grundstück hinter unserem Haus noch eine richtige Wiese war. In der Hochzeit habe ich jeden Abend 200 bis 300 Schnecken mit der Rosenschere zerschnitten. Wenn sich auch nur ein Bruchteil von denen vermehrt hätte ..... Ich mag gar nicht daran denken. Und unsere Vögel gehen definitiv nicht an die spanische Nacktschnecke. Da scheint es andere Delikatessen zu geben!Aber bitte, es soll jeder so verfahren, wie er möchte. Schluss ist dann, wenn jemand seine Schnecken bei mir aussetzt um ihnen Asyl zu gewähren
.LGChristiane
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 09:03
von thomas
In der Hochzeit habe ich jeden Abend 200 bis 300 Schnecken mit der Rosenschere zerschnitten.
Will ich das nun falsch verstehen oder nicht? Was für eine Hochzeit! ;DUnd: hat das eigentlich schon wer geschrieben? Je stärker Schnecken bekämpft werden, desto schneller pflanzen sie sich fort. Kurzfristige Erfolge mit Schneckenkorn dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schnecken immer gewinnen. Ohne natürliches Gleichgewicht bleibt der Garten eine armseelige Naturattrappe, abhängig von einem Umweltgift, einem Drogensüchtigen gleich. Und wenn der Stoff mal ausbleibt, wird kein Nützling das umso kräftigere Schneckenheer mehr besiegen können. Schneckenkorn und andere Chemikalien zerstören das Immunsystem des Gartens, statt dieses aufzubauen. Das muss uns doch zu denken geben.
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 09:20
von Hortulanus
Unterliegen Nachtschnecken (Gemeine Wegschnecke etc.) nicht dem Washingtoner Artenschutzabkommen? Hier zumindest drohte mir eine Raiffeisen-Gesellschaft bereits an, dass Schneckenkorn künftig nur noch an den gewerblichen Gartenbau (als wenn die bessere Menschen wären als ich) bzw. besonders geschulte Fachkräfte (in was? In Schneckenmord?) abgegeben werden darf.Wer schützt uns vor den Naturschützern?
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 09:38
von Sossenteufel
hi ihr was hab ich für eine Lawine losgetreten ;DIch habe jetzt Ferramol gestreut, und gestern bei Metro recht erschwingliche Schneckringe erstanden - für die jämmerlichen Reste der Ritterspörne..Mal schaun, obs wirkt.lg alex
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 11:01
von thomas
Mach dir mal keine Gedanken, Sossenteufel, diese Diskussion gehört zum Frühling wie die Ostereier
.Ähm, Hortulanus, da denke ich wie du, der gewerbliche Gartenbau wird da wohl eher weniger zimperlich sein, muss ja Cash machen. Ähm zum zweiten, betr. Naturschützer denke ich nicht wie du: Wer schützt uns vor den Umweltverschmutzern, muss es richtig heissen. Bitte korrigieren.
.Im Übrigen sind Schnecken zwar oft nachts unterwegs, jedoch nur nackt ein Problem
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 11:12
von Re-Mark
Und: hat das eigentlich schon wer geschrieben? Je stärker Schnecken bekämpft werden, desto schneller pflanzen sie sich fort. Kurzfristige Erfolge mit
Sagt wer? Glaubst du, daß niedere Tiere wie Mollusken sich unterhalten "Hey, da sind wieder dreihundert von uns getötet worden, laß uns mal die Eierproduktion verdoppeln."? Oder vielleicht die sterbenden Schnecken irgendwelche Duftstoffe absondern, die den Sextrieb oder die Eierzahl erhöhen? Schnecken dürften sich genau wie die meisten anderen Tiere so schnell fortpflanzen, wie es Nahrungsangebot, Krankheiten und Streß erlauben. Streß infolge von Überbevölkerung dürfte bei Schnecken keine Rolle spielen. Nahrung ist in unseren Gärten immer im Überfluß vorhanden. Krankheiten, die von Schnecke zu Schnecke übertragen werden, und bei Schneckendezimierung durch den Gärtner wegfallen? Erzähl mal.
Schneckenkorn dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schnecken immer gewinnen. Ohne natürliches Gleichgewicht bleibt der Garten eine armseelige Naturattrappe, abhängig von einem Umweltgift, einem Drogensüchtigen gleich. Und wenn der Stoff mal ausbleibt, wird kein Nützling das umso kräftigere Schneckenheer mehr besiegen können. Schneckenkorn und andere Chemikalien zerstören das Immunsystem des Gartens, statt dieses aufzubauen. Das muss uns doch zu denken geben.
Gärten sind
immer eine 'Naturattrappe'. Es kann in einem Garten, also einem relativ kleinen Stück Land, kein eigenes natürliches Gleichgewicht geben. Wenn du tatsächlich auf das natürliche Gleichgewicht warten würdest, dann wäre da einfach kein 'Garten' mehr, sondern ein Stück Wald oder Sumpf oder was-auch-immer in der Gegend 'natürlich' ist. Bei mir z.B. würde in sehr kurzer Zeit ein Birkenwäldchen stehen, nach längerer Zeit von Kiefern und Eichen abgelöst. Die Gartenteiche würden verlanden, die Artenvielfalt deutlich zurückgehen.Und das Vorhandensein von 'Nerven' ist für dich das Kriterium, ob ein Lebewesen 'Schmerz' empfindet, was unbedingt zu vermeiden ist? Meine Fleischfressenden Pflanzen reagieren auch mit einer schnellen Bewegung auf einen Reiz. Und meine Tomatensämlinge drehen sich innerhalb weniger Stunden ins Licht. Sie haben zwar keine Neuronen, aber sie reagieren auf Reize. Nichts anderes macht eine Schnecke, wenn wie berührt wird. Sie 'denkt' nicht "oh dieser Schmerz, schnell weg von hier", denn zum 'denken' reicht die Anzahl ihrer Neuronen bei weitem nicht.Man könnte heute bereits Roboter bauen, die das Verhalten einer Schnecke kopieren (sie wären nur nicht so klein). Würdest du denen auch ein Recht zum Leben zusprechen? Und wenn sie hundertmal soviele künstliche Neuronen hätten wie eine Schnecke natürliche hat? Und wenn du jetzt mit dem 'Wert des Lebens an sich' kommst - warum ist dann ein Tier, eine Schnecke, mehr wert als eine Pflanze? Wegen der 'Nerven'? Siehe oben.Und was die Nützlinge angeht: jahrelang waren es immer die Igel, die als 'natürliche' Schneckenvertilger angepriesen wurden. Mittlerweile hat man erkannt, daß Schnecken nur einen sehr kleinen Teil der Nahrung von Igeln ausmachen. Wir hatten schon einige Igel, aber Schnecken mochte keiner von denen.und hast du eigentlich eine Ahnung, wie heutiges Schneckenkorn wirkt? Metaldehyd z.B. bringt man am sinnvollsten in speziellen Plastikgefäßen mit Dach aus. Dort ist es vor Regen geschützt, wird nicht in den Boden gewaschen und nicht von Vögeln aufgepickt. Die Schnecken kriechen in diesen Behälter, knabbern kurz am Schneckenkorn und sterben kurz darauf. Wenige Körner reichen wochenlang, weil die Schnecken sich eben nicht, wie offensichtlich immer angenommen, den Bauch vollschlagen und die ganze Giftladung dann an irgendwelche Nützlinge weiterreichen.Bei Schnecken und Schneckenkorn ist es eben nicht so, wie bei Blattläusen und Metasystox (wo die Nützlinge das Gift schon beim sprühen genauso abbekommen wie die Läuse). Die Welt ist halt etwas komplexer...Trotzdem würde ich für meine Gemüsebeete (wenn ich mal schaffe, welche anzulegen) einen Schneckenzaun bevorzugen, weil- dann nicht irgendwelche ausgeschleimten Schneckenleichen neben dem Salat liegen- nicht irgendwelche Plastikschneckenfallen im Beet rumstehen.- man da eine Folie oder ein Vlies drüberspannen könnte.Wenn die nur nicht so teuer wären... Bei Manufactum kosten 4 Ecken + 4 Meter 38 Euro, vier weitere Meter nochmal 23 Euro. Alles Stahlblech, Höhe 23 cm. Ich hätte das ganze gerne deutlich höher (und vielleicht noch für weniger Geld). Weiß jemand eine gute Quelle?
Re:Schnecken vs. Rittersporn ? HÜÜÜLFEEE
Verfasst: 30. Mär 2004, 11:28
von thomas
Dann mal drei Links zum ethischen Umgang mit Schnecken:
Auf Du mit den Schneckenkooperatives Gärtnern 1kooperatives Gärtnern 2Klar ist es für den Einzelnen schwierig, ein intaktes Ökosystem im Garten aufzubauen, daher sollten ja möglichst viele im Quartier mitmachen. Zellen, die in Pflanzen Reflexe verursachen, sind selbstredend nicht mit tierischen "Schmerzzellen" vergleichbar. Da muss ich jetzt wohl nicht weiter ausführen.