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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3785532 mal)

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Moderator: cydorian

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paulche
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4020 am:

Wild hat geschrieben: 27. Okt 2016, 19:14
Monti hat geschrieben: 27. Okt 2016, 19:03
Wann fruchten Feigensämlinge das erste mal ungefähr? Bzw. wann sehe ich, ob es eine weibliche oder männliche Pflanze ist?
[/quote]
Basieren auf den Erfahrungswerten von unserem Feigensämlingsexperten paulche würde ich sagen, ab etwa 3+ Jahren kann es die ersten Früchte geben. Wahrscheinlich bei den meisten erst etwas später, je nach Pflege auf jeden Fall. Dann sieht man auch ob der Sämling männlich oder weiblich bzw. Bocksfeige oder Essfeige ist.
[quote author=paulche link=topic=35681.msg2720673#msg2720673 date=1473633016]
Ich habe meine Hecke vor 3,5 Jahren ausgesäht. Der größte Baum ist 3 m hoch. Inzwischen habe ich viele Bäume umgesetzt und andere nachgesäht. Ausgereift ist bisher nur die Frucht von Kunduz, aber mehrere Sämlinge sind voller Herbstfeigen.



Ich bin auch gespannt, was ich insbesondere über Bocksfeigen/Zwitter erfahren werde. Jetzt habe ich sehr vitale große Wildfeigen, die laut Literatur normalerweise Zwitter sind. Zwitter sollen 2 Feigentypen haben:
- normale weibliche Früchte, normal essbar. Nicht parthenocarpe weibliche Früchte würden das kompliziert machen, denn die müßte man von den "männlichen" Früchten unterscheiden. Hier habe ich aber bei den Tadschikischen Wildfeigen keine Bedenken.
- Früchte mit männlichen und weiblichen Organen. Die Frage ist, ob diese auch essbar sind und wann sie angesetzt werden und wann sie gegebenfalls abfallen und ob man sie aufgeschnitten leicht erkennen kann.
Wenn die "männlichen" Früchte auch essbar sind, wäre es ja schwieriger sie von den echten weiblichen Früchten zu unterscheiden.
Herr Seiler schreibt z.B. das seine Kaukasus Wildfeige die ersten Blüten verliert. Sind das nun männliche Früchte/Blüten o. unbefruchtete weibliche Früchte? Bei meiner Pakistan-Wildfeige hatte ich nur leckere essbare Früchte - weiblich o. männlich?
viele Grüße

Paul

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Rhoihess
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Rhoihess » Antwort #4021 am:

Hallo zusammen,

habe mich extra angemeldet da es hier wohl einige gibt, die sich gut mit den Sorten auskennen und vielleicht bei der Identifizierung helfen könnten

Habe letztes Jahr von einer auf der dalmatischen Insel Čiovo (bei Split) wachsenden Feige Samen gesammelt und im Herbst innen ausgesät/"vorgezogen" (ich weiß, ungünstiger Zeitpunkt, aber die Ungeduld war dann doch stärker...), sind auch viele aufgegangen und habe mehr als genug durchbekommen, ein paar im Frühjahr ausgepflanzt und ein paar sind noch in Töpfen (interessanterweise sind die ausgepflanzten um ein Vielfaches schneller gewachsen, obwohl ich die in Töpfen auch regelmäßig umgetopft und gedüngt habe, auch färben sich die Blätter von den in den Töpfen schon seit Anfang Oktober mehr und mehr gelb, während bei den ausgepfaalnzten noch keine Spur von Herbst zu sehen ist, aber das nur am Rande)

Habe dann irgendwann festgestellt, dass die so ganz anders aussehen als die vielen Feigen die hier im Ort in gefühlt jedem zweiten Garten stehen (wahrscheinlich aus Baumärkten), viel tiefer eingeschnittene Blätter

Dann erst von dem komplizierten Bestäubungsmechanismus bei den Wildformen gelesen (kapier ich immer noch nicht so ganz), und verschiedenen Sorten die teilweise selbstbefruchtend sind, teilweise nicht.

TL;DR Kann man bei meinen Sämlingen sagen wie die sich verhalten werden? Ist das eine "stabilisierte Form", d.h. wenn die Mutterpflanze selbstfruchtend ist (ich weiß nicht ob sie es war, weiß auch nicht ob diese komische Wespe dort in Dalmatien überhaupt einheimisch ist bzw überhaupt vorkommt???) wird der Sämling auch so? Oder ist das dann zufällig?

Ob sie fruchtet oder nicht ist jetzt nicht soooo wichtig, hab sie vor allem als Zierpflanze hingesetzt, aber ein netter "Bonus" wär es natürlich trotzdem wenn's in 1-2 Jahren dann die ersten Früchte gäbe

Hier ein paar Bilder von einer der ausgepflanzten, ca. 90cm hoch (hoffe der Spam-Filter schluckt sie nicht): imgur(dot)com/a/0M4Ho
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4022 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 28. Okt 2016, 23:25
Die Feige sah sowohl innen wie außen ganz anders aus wie sonst. Sie war süß aber ohne viel Aroma.


Ich glaube das ist normal, ich habe auch immer wieder Früchte vom selben Baum dabei, die in Farbe und Form total unterschiedlich sind. Die ganz ersten sind zB immer ein bisschen kleiner als die Haupternte.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4023 am:

Hallo Rhoihess,

herzlich willkommen im Forum :)

Hübsch ist dein Sämling. Schöne rote Knospen. Manche Sorten haben solche tiefeingeschnittenen Blätter. Trotzdem kann man jetzt überhaupt noch nicht sagen, wie sich der Baum entwickelt. Es entsteht eine neue Sorte. Alles ist möglich ;)

Bäume in Töpfen färben früher und verlieren schneller ihre Blätter als ausgepflanzte Bäume.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4024 am:

Die Ernte ist hier immer noch im Gange. :) Wenn man zwei Tage nicht erntet kommen noch 1,5 kg zusammen, wie vorgestern. Gestern und heute je 1/2 kg. Beide Bäume färben sich langsam gelb. Was mich besonders freut: Der größere Baum, der ein bisschen schattiger steht, hatte in den letzten Jahren noch nie eine Herbstfärbung. :)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Rhoihess » Antwort #4025 am:

OK danke, dann heißt's wohl abwarten und Tee trinken, mal schauen wann und ob sie das erste mal fruchten, bei dem schnellen Wachstum könnte ich mir gut vorstellen dass es kürzer als 3 Jahre sind, möglicherweise schon nächsten Herbst? Oder die Dinger frieren weg weil sie jetzt vermutlich nicht unbedingt auf hohe Frostverträglichkeit gezüchtet sind...
Hatte auch schon letztes Jahr versucht, Stecklinge aus einem Baum von einem Bekannten zu machen (welcher schöne Früchte trägt). Hatten nach eineinhalb Monaten im Wasserglas auch Wurzeln gezogen und nach darauffolgender Pflanzung in Töpfe auch noch einige weitere Wochen etwas getrieben, aber irgendwas hat sie dann um die Ecke gebracht, ich vermute Trauermücken (weil's innen und dann mittlerweile Dezember war)
Vielleicht kaufe ich nächstes Jahr ein kleines Bäumchen (dass sicher fruchtet und mit bekannter Sorte) dazu, oder probiere nochmal Stecklinge zu einem besseren Zeitpunkt
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4026 am:

Ich habe meine Ernte heute abgeschlossen mit den letzten fünf Feigen. Der Küchenfensterbaum ist bis auf drei kleine grüne Herbstfeigen abgeerntet, beim anderen Baum hängt noch mehr, das jetzt vermutlich nicht mehr reift, aber eigentlich ist nicht soviel übrig geblieben wie letztes Jahr. Trotzdem natürlich keine Vergleich mit 2014.

Die letzten Wochen habe ich noch so einige Kilo heruntergeholt, die Qualität war teils gut, teils nicht so toll, aber zum verkochen hat es gereicht. ;D
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #4027 am:

Die Feigenblätter fallen ab. Gestern habe ich dadurch noch einige Negronne-Feigen entdeckt. Schmeckten noch tadellos :D
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #4028 am:

Bei mir gabs einen Totalausfall trotz vieler Feigen auf dem Baum, die Blütenfeigen sind alle abgefallen und die Herbstfeigen sind dieses Jahr nicht ausgereift.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #4029 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 7. Nov 2016, 14:51
Die Feigenblätter fallen ab. Gestern habe ich dadurch noch einige Negronne-Feigen entdeckt. Schmeckten noch tadellos :D

Wow - hier tut sich seit mindestens 2 Wochen nix mehr bei Negronne. Die Feigen faulen oder schimmeln vor sich hin. Kein gutes Feigenjahr bei mir.
Vor wenigen Tagen noch ein paar LdA geerntet, aber der Geschmack war na ja.. woher soll der Zucker auch kommen..? :-\
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

paulche » Antwort #4030 am:

Meine Tadschikische Wildfeige Frühe Früchte hatte ihre erste reife Frucht. Der Rest der vielen Herbstfeigen wird nicht mehr reif. Es sieht so aus, als ob die Sämlinge aus Nordafghanistan alle persistent sind, d.h. sie bekommen Früchte ohne Befruchtung. Deshalb säe ich weiter Samen aus Nordafghanistan aus. So ziehe ich wieder über 200 Sämlinge von Kulturfeigen im Winter vor. Der 1. Teil stammte aus Herat und jetzt habe ich Trockenfeigen aus Masar i Sharif. Die Sämlinge werden tendentiell größer, da sie nicht von Johannis befruchtet wurden, dafür bekommen sie normale Blätter.
viele Grüße

Paul

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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #4031 am:

Habe heute meinen Feigenbaum ans Haus gestellt, er hängt noch voller Feigen, hat aber alle Blätter abgeworfen.
Alva, hast du deinen verunglückten Feigenbaum gut versorgt?
Schneidest du im Frühjahr einen kräftig zurück?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4032 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 8. Nov 2016, 23:11
Alva, hast du deinen verunglückten Feigenbaum gut versorgt?
Schneidest du im Frühjahr einen kräftig zurück?


Ich habe mir so einen Wundschutz zwar gekauft, es aus Zeitmangel dann irgendwie vergessen. ::) Nachdem ich aber eh im Frühling schneiden werde, mache ich mir keine Sorgen. Derweil schaut alles gut aus ;)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #4033 am:

Ich habe endlich die Eier von Homotoma ficus entdeckt ;) Hauchfeiner Staub in orange. Sie sitzen in der Ritze zwischen Stamm und Knospen.

Hier werden sie beschrieben: "Egg: minute, elongate-oval, white and opaque when laid, later becoming orange."

Also zuerst hauchdünn und nahezu durchsichtig, dann orange. Kein Wunder, dass ich sie solange nicht gefunden habe. Foto leider zwecklos, man sieht sie kaum.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #4034 am:

Alva hat geschrieben: 10. Nov 2016, 13:09
Ich habe endlich die Eier von Homotoma ficus entdeckt ;) Hauchfeiner Staub in orange. Sie sitzen in der Ritze zwischen Stamm und Knospen.

Hier werden sie beschrieben: "Egg: minute, elongate-oval, white and opaque when laid, later becoming orange."

Also zuerst hauchdünn und nahezu durchsichtig, dann orange. Kein Wunder, dass ich sie solange nicht gefunden habe. Foto leider zwecklos, man sieht sie kaum.

"later becoming orange"
OK, meine Zweifel sind ausgeräumt ;)
Kann man's wegwischen? oder musst du's mit dem Nagel wegkratzen? Oder wegspülen..
Jedenfalls weg damit, auch wenn nicht sicher ist dass die Eier unsere Winter überstehen können (obwohl bei dir schon eher..)
Danke für die Info :)
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