News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Rosen - die Schattenseiten (Gelesen 13895 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

Moderator: cornishsnow

Antworten
blumenmaid
Beiträge: 646
Registriert: 17. Jul 2006, 14:52
Kontaktdaten:

Klimazone 11

Re:Rosen - die Schattenseiten

blumenmaid » Antwort #30 am:

@jociaIch bin in Klimazone 11 und damit sind die Rosen immer beblättert. Schneewittchen schafft es jedoch sich im Januar ganz zu entblättern wegen dem Sternrusstau, das macht keine andere Rose. Aber sie blüht halt fast das ganze restlich Jahr und besonders im Sommer richtig reich und ist fast weiß vor Blüten, dass der eine Monat dann doch nicht ins Gewicht fällt :D .Leider lassen sich hier die Spinnmilben durch nichts davon abhalten die neuen Blätter auszusaugen und zu verkrüppeln. Ich meine mir aber einzubilden, dass die älteren Rosen, ähem also die älter als zwei Jahre sind 8) , nicht mehr so starkk befallen sind.Chinarosen scheinen diese :-X -Viecher ganz zu verschmähen.Die Milchspritzung hilft bei Mehltau wirklich gut.LGblumenmaid
Raphaela

Re:Rosen - die Schattenseiten

Raphaela » Antwort #31 am:

Seid bitte vorsichtig mit wuchernen Minze-Sorten: Öfterblühende, kleine Rosen und/oder Jungpflanzen erkranken besonders dann an Pilzinfetionen enn sie zu sehr bedrängt oder sogar überwuchert werden.Einige gute Beispiele dafür sehe ich im Park: Zarte Remontant Rosen die bei Klara Mein und bei mir mmer mickrig waren weil sie zu schattig und/oder bedrängt standen entwickeln sich da an freien, sonnigen Standorten jetzt endlich zu kräftigen, gesunden Sträuchern.Die Resistenz gegen alles mögliche wird tatsächlich mit wachsendem Alter der Pflanzen größer (vorausgesetzt sie haben ihnen zusagende Plätze). Da braucht es nur etwas Geduld: Eine Rose ist keine Sommerblume sondern braucht mindestens drei Jahre bis sie richtig eingewachsen ist (manche auch wesentlich länger).Milch (ich benutze 1:1 Mischungen enn ich mal dazu komme) hilft hier sehr gut gegen Mehltau. Bei Jungpflanzen ist MT oft eine "Kinderkrankheit" und tritt vor allem bei länger anhaltender Nässe oder Trockenheit auf. Wenn eingewachsene Pflanzen stark von Mehltau befallen werden ist er meist ein Symptom für suboptimale Standorte (hier z.B. an den Triebspitzen der Wichuraiana-Rambler an der Westwand, denen die Stauhitze dort nicht behagt).Wie auch Sternrußtau kann Mehltau u.a. aber auch signalisieren daß die Pflanze Stress hat: Zu wenig Wasser, unterhöhlte/angefressene Wurzeln, Staunässe u.v.m.Im Park z.B. war der Sternrußtaubefall einiger frisch gepflanzter Rosen klar ein Zeichen für Stress durch Trockenheit: Nachdem es jetzt endlich mal durchdringend geregnet hat treiben sie völlig gesund neu aus.In Sangerhausen und anderen Rosenanlagen wird m.W. mit Chemie gespritzt (in unserem Park wird das nicht vorkommen). Dasselbe gilt für die meisten Rosenschulen. Die frisch gekauften Jungpflanzen müssen sich also erstmal an die "härteren Bedingungen" in Privatgärten gewöhnen wo sie nicht jede Woche gedüngt werden und ohne Chemie mit Krankheitserregern fertig werden müssen, das geht meist nicht so schnell. Wichtig für einen guten Start ist ein tief gelockerter Boden mit Humusanteil, eine ausreichend tiefe Pflanzung und genug Wasser (was leider öfter mal vergessen wird).Rosen in Monokultur sind generell anfälliger als solche in gemischten Pflanzungen. Zusätzlich sollte man darauf achten daß nicht zuviele Rosen derselben Klasse zu dicht zusammen wachsen (also besser keine reinen TH- oder Alba-Beete u.a. anlegen sondern für Abwechslung sorgen).Komplett resistente Sorten gibt es nicht. Ich sehe auch genug moderne, angeblich hyper-resistente, Neuzüchtungen an verschiedenen Standorten und wenn die Bedingungen nicht optimal sind bekommen die auch SRT. Meinen Beobachtungen nach sind SRT-empfänglichere Sorten unter optimalen Bedingungen gesünder als relativ resistente Sorten an ungünstigen Plätzen. Es ist vor allem eine Frage von Standort, Düngung, Wasserversorgung und anderen beeinflussbaren Bedingungen. - Und natürlich von Geduld: Wie ja schon einige schrieben wird die Widerstandsfähigkeit mit wachsendem Pflanzenalter größer.Schachtelhalm-, Beinwell- und sonstige Kräuterbehandlungen können die Bedingungen effektiv beeinflussen (leider hab ich für sowas keine Zeit mehr) und sind schonender für die Umwelt als der Einsatz von Chemie. In einem biologisch aktiven und vielfältigen Umfeld sind (zumindest bei eingewachsenen Pflanzen) auch Schadinsekten mittelfristig kein großes Problem mehr denn es finden sich genug Nützlinge ein die sie dezimieren.Spinnmilben und rote Spinnen treten bevorzugt an stauheißen, zu wenuig belüfteten Plätzen auf (hier z.B. bei einer Tee Rose im Kübel direkt vor der Bürotür). Da sollte man vielleicht über einen Standortwechsel nachdenken, vor allem wenn der bisherige so geartet ist (hier z.B. zu dicht an Haus und Menschen) daß sich Vögel nicht hintrauen.Blätter vom Boden einsammeln ist in vielen Gärten und ab einer gewissen Rosenanzahl illusorisch. Man kann die Ausbreitung der Pilzsporen auch eindämmen wenn man immer mal wieder mit organischem Material nachmulcht: Schon in geringen Bodentiefen siedeln sich Bakterien an die die Pilzsporen zerstören können. Eine feuchtigkeitshaltende und erosionsverhindernde Mulchschicht aus verrottetem Kompost u.a. fördert auch den Sauerstoffgehalt in der Erde und trägt dadurch zweifach zur Rosengesunderhaltung bei.Nach der Blüte sind Rosen erstmal etwas erschöpft. Wenn sie nochmal ein bißchen Dünger kriegen, nicht an Trockenheit leiden müssen und man darauf achtet daß der Boden nicht verdichtet ist erholen sie sich sehr schnell wieder von den Krankheitsattacken die in dieser Phase auftreten. Bei Rosen die keine Hagebuttenträger sind und/oder große, dichte Blüten haben helfen Ausputzen und leichter Rückschnitt bei der schnelleren Erholung (schließlich möchten auch wir Menschen uns nach großen Anstrengungen erstmal ein bißchen frisch machen ;)).Kübelrosen bitte einmal wöchentlich mit Flüssigdünger versorgen (das vergess ich auch oft genug ::))! Sie haben ja keinen Zugang zu Bodennährstoffen und brauchen darum Extrafutter. In nicht zu kalten Gegenden und bei geschützter Überwinterung kann man das bis Mitte/Ende August machen.Einige Tips zur biologischen Gesunderhaltung, richtigen Pflanzung u.a. haben wir übrigens in unserem Ratgeberbüchlein "Rosen - ganz einfach!" zusammengefasst das ihr u.a. per PM bei mir bestellen könnt (ich hoffe es ist okay das hier zu schreiben aber wir sind ja gemeinnützig).Hier sehen die meisten Rosen (obwohl noch nicht ausgeputzt/zurückgeschnitten) übrigens überraschend (ich tu ja nix) gut aus. Nur einige kleinere und/oder jüngere sowie die Kübelpflanzen (Düngen vergessen...) haben Probleme. Bei den Freilandpflanzen liegt es offensichtlich wieder an zuviel Schatten und zu groß gewordenen Nachbarpflanzen. Einige werden darum im Herbst ebenfalls in den Park umziehen, bei anderen werden die wuchernden Stauden-Nachbarn verpflanzt oder geteilt (nach dem Regen geht das).
Benutzeravatar
freitagsfish
Beiträge: 2438
Registriert: 11. Feb 2008, 13:30

Re:Rosen - die Schattenseiten

freitagsfish » Antwort #32 am:

danka raphaela für deinen beitrag - jetzt bin ich wirklich mal deutlich schlauer geworden! :)
martina.
Beiträge: 7072
Registriert: 29. Sep 2006, 23:52
Kontaktdaten:

Mittlerer Niederrhein | 8a | 80 m

Re:Rosen - die Schattenseiten

martina. » Antwort #33 am:

Dank Milchspritzungen bringt Blossomtime in diesem Jahr trotz Mehltaus noch mehr wunderschöne Blüten hervor. BlossomtimeIn den letzten Wochen habe ich meist alle 14 Tage mit frischer Vollmilch gespritzt, 1:10 oder zuletzt 1:5 verdünnt. Das bringt das Fortschreiten des Befalls jedes Mal zum Stillstand. Aber man muss dranbleiben, sonst.... :'( :-\ >:(
Ganzjährig Sommerzeit bitte
=^..^=
blumenmaid
Beiträge: 646
Registriert: 17. Jul 2006, 14:52
Kontaktdaten:

Klimazone 11

Re:Rosen - die Schattenseiten

blumenmaid » Antwort #34 am:

Auf die Idee, dass es am Mulchen liegen könnte bin ich noch gar nicht gekommen :o .Ich hatte im ersten Rosenjahr hier im Sommer, wenn es feucht und heiss ist, wirklich richtig viel Sternrusstau. Jetzt, wo es keine nackte Erde mehr gibt, eigentlich gar nicht mehr, obwohl wir zur Zeit immer um die 90% Luftfeuchtigkeit haben bei ca. 35 Grad.Die Minzen habe ich nicht direkt neben die Rosen gepflanzt, aber sie scheinen dem Gartenklima doch zu nützen. Im Mai war der Garten voll mit wilden Bienen und anderen Insekten.LGblumenmaid
Benutzeravatar
Ramona
Beiträge: 103
Registriert: 5. Jul 2008, 11:52

Re:Rosen - die Schattenseiten

Ramona » Antwort #35 am:

Hallo zusammen,Mehltau schreckt mich eigentlich gar nicht, der wird mit Backpulver-Öl-Spüli-Wasser des Gartens verwiesen. Ich spritze selbst die Wildrosen an der Grundstücksgrenze und bilde mir ein, er muss dann erst wieder mehr Anlauf nehmen ;D Welcher Dinge ich nicht Herr werde und die in mir wirklich manchmal Verzweiflung aufsteigen lassen... ganz klar SRT auf Platz 1.Meine Sympathie hat am linken drittel immer extremen SRT Befallen, die rechten 2/3 sind absolut clean ::) Versteh das, wer will.2 Biedermeier Rosen unterschiedlicher Herkuft stehen direkt nebeneinander und könnten unterschiedlicher nicht sein. Die eine ist supergesund und wächst gedrunken. Die andere stakst sich mit echten und falschem Mehltau und SRT nach oben. Vielleicht wurde die kränklichere beim Erzeuger zu oft gespritzt und hat keine Abwehr?Meine Blue Parfum hingegen weiss bisher nichts von ihrer SRT Anfälligkeit. Gut so, ich sags ihr nicht ;) Größtes Ärgernis in diesem Jahr:Ich habe mir einen richtig schönen langen Wildrosentrieb für einen Hochstamm herangezogen und eingetopft.Als ich ans Okulieren gehen will, war ein abwärtsbohrender Triebbohrer drin. Ich konnte dann mal so eben die oberen 30cm abschneiden. Hab den auch erwischt, er guckte noch aus dem abgeschnittenen Stück heraus >:( Okay, dann halt ein Halbstamm, ärgerlich aber was solls. Als ich 3 Tage später nun wirklich ans Okulieren will, wieder so ein Mistviech drin. Die nächsten 30cm weg :( Nun herrscht seit 2 Wochen Ruhe...Platz 3 auf meiner Hassliste sind Blattrollwespen - Larven. Die fressen junge Rosen fast über Nacht auf. Das Vorkommen hier ist wirklich massenhaft. Ich sammle sie ganz paranoid ab, denn was anderes hilft nicht (?)... nach 1 bis 2 Wochen sind die Nagetiere dann aber wieder da.LG Ramona
lotta
Beiträge: 327
Registriert: 28. Jul 2005, 07:02
Kontaktdaten:

Re:Rosen - die Schattenseiten

lotta » Antwort #36 am:

So gesund wie dieses Jahr waren meine Rosen noch nie :D. So gut wie kein SRT, Mehltau gabs noch gar keinen, Läuse sind mittlerweile weg und die Blattrollwespenlarven hatte ich nur im Mai sehr massiv - nach ein paar Mal absammeln tauchten keine mehr auf.Wahrscheinlich liegts am Klima, bei uns ist es nicht so heiß und dämpfig wie in tieferen Lagen.
Gruß lotta
Benutzeravatar
Gartenlady
Beiträge: 21896
Registriert: 3. Mai 2004, 20:30
Region: östl. Ruhrgebiet
Höhe über NHN: 240m
Bodenart: lehmig humos
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re:Rosen - die Schattenseiten

Gartenlady » Antwort #37 am:

Klasse thread ;D Ich habe gerade im Geist die Spitzhacke an der englischen Rose ´St. Cecilia´ angesetzt und werde es auch wirklich tun. Ich bin diesen Kampf gegen SRT und Rost absolut leid. Sie ist inzwischen insgesamt auch total schwächlich, es lohnt sich eh nicht mehr.
Benutzeravatar
Susanne
Beiträge: 12467
Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Rosen - die Schattenseiten

Susanne » Antwort #38 am:

Mehltau schreckt mich eigentlich gar nicht, der wird mit Backpulver-Öl-Spüli-Wasser des Gartens verwiesen.
Spüli sollte man auch gleich des Gartens verweisen. ::) Wenn ich mich richtig erinnere, enthielt das Rezept Schmierseife.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Benutzeravatar
Scheinbuche
Beiträge: 13
Registriert: 10. Jul 2008, 15:21

Re:Rosen - die Schattenseiten

Scheinbuche » Antwort #39 am:

Hallo, Raphaela,ich bin ganz neu im Forum und muss mich erst einarbeiten. Deinen Beitrag fand ich sehr hilfreich. Ich würde gern die Rosenbroschüre bestellen, aber wie? Was ist denn PM?
Benutzeravatar
*Falk*
Beiträge: 4419
Registriert: 7. Nov 2005, 12:27
Kontaktdaten:

Re:Rosen - die Schattenseiten

*Falk* » Antwort #40 am:

Hallo scheinbuche ich hab dir eine PM geschickt.Rechts oben anklicken.LG falk
Bin im Garten.
Falk
Amelia

Re:Rosen - die Schattenseiten

Amelia » Antwort #41 am:

Mehltau schreckt mich eigentlich gar nicht, der wird mit Backpulver-Öl-Spüli-Wasser des Gartens verwiesen.
Spüli sollte man auch gleich des Gartens verweisen. ::) Wenn ich mich richtig erinnere, enthielt das Rezept Schmierseife.
Spüli ist schon richtig. Das Beste ist, diese Mischung hilft wirklich :). Hier ist noch mal der Link zu dem Rezept:http://forum.garten-pur.de/index.php?board=23;action=display;threadid=24053;start=msg626139#msg626139
Benutzeravatar
Susanne
Beiträge: 12467
Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Rosen - die Schattenseiten

Susanne » Antwort #42 am:

Ich gehe mal davon aus, daß Milch weniger schädlich ist als Spülmittel.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
freiburgbalkon

Re:Rosen - die Schattenseiten

freiburgbalkon » Antwort #43 am:

Ich gehe mal davon aus, daß Milch weniger schädlich ist als Spülmittel.
Es wird wohl wie immer auf die Dosierung ankommen.Im Plantenforum ging's um SRT und da soll sogar schon ein einfaches Abspülen der Rosen mit Wasser (vorm Befall) helfen, aber halt nicht wie beim Regenwasser sondern mit ein klitzekleinem bißchen Spüli drin. Wenn jemand Interesse hat, suche ich die Stelle raus...
martina.
Beiträge: 7072
Registriert: 29. Sep 2006, 23:52
Kontaktdaten:

Mittlerer Niederrhein | 8a | 80 m

Re:Rosen - die Schattenseiten

martina. » Antwort #44 am:

Ich vermute, Susanne geht es darum, dass Spüli wesentlich mehr - auch schädliche - Bestandteile enthält als reine Schmierseife. Deshalb lieber Schmierseife!Zweck der Beigabe ist, die Oberflächenspannung des Wassers zu brechen und somit die Benetzung der Rosenblätter zu verbessern: Wasserfilm statt Wassertropfen.
Ganzjährig Sommerzeit bitte
=^..^=
Antworten