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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 10:49
von Feigenwiese
Headstart
Du gibt's deiner Feige früher Wärme, als es durch das normale Wetter der Fall wäre.
Ich hole meine Balkonfeigen z.B. ab Mitte Januar ins warme Wohnzimmer. Je später eine Sorte, desto früher sollte der Headstart erfolgen. Die Feigen fangen dann 1,5-3 Wochen später an auszutreiben. Sie dürfen dann keinen Frost mehr abbekommen. Ab dem Zeitpunkt wo erste Blätter zu sehen sind benötigen sie auch ausreichend Licht. Am besten so 12 Stunden pro Tag.
Wenn es dann so gegen Anfang April draußen wärmer wird, stelle ich sie an schattigen Tagen erst kurz und dann immer länger nach draußen. Wenn es unter 7 Grad in der Nacht geht, stelle ich sie wieder ins Wohnzimmer.
Wichtig ist, dass man sie nicht zu schnell in direkte Sonne stellt, sonst gibt es Sonnenbrand und der Headstart geht nach hinten los. Auch ein Frost macht alles zunichte.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 10:53
von Apfelbaeuerin
Danke für die super Erklärung, Feigenwiese!
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 12:50
von Arni99
@Apfelbaeuerin
Headstart (Frühstart) bedeutet die Feigen zB. ab Februar oder März ins warme und helle Wohnzimmer ans Südfenster zu stellen. Nach ca. 10 Tagen erwachen sie dann und beginnen auszutreiben.
Falls Pflanzlicht vorhanden benutze ich dieses bis die Tageslänge 12h beträgt, also ca. 21.-23. März und beleuchte von 16-22Uhr per automatischem Timer.
Tägliches Besprühen mit Wasser beugt Spinnmilben etc. vor, da die Heizungsluft trocken ist.
Wenn man sie dann ins Freie stellt, nur kurz unter volle Sonne, da es sonst zu Sonnenbrand an den Blättern kommen kann.
Besser Halb/Vollschatten die ersten 10 Tage.
Vorteil: man bringt so auch sehr späte Sorten zum Reifen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:00
von Apfelbaeuerin
Danke auch dir, Arni. Meine Topffeigen stehen den ganzen Winter über bei ca. 12 Grad in einem ungeheizten Zimmer, sehr hell direkt hinter einer doppelflügeligen Glastür. Die treiben irgendwann im März ganz von selber aus. Ist das dann falsch mit meiner Überwinterung?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:20
von Roeschen1
Apfelbäuerin,
was macht deine LMF?
gibt es Feigen?
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:31
von Apfelbaeuerin
Bis jetzt noch nicht, aber ich glaube, ich habe gestern einen (ersten) Herbstfeigen-Knubbel gesehen. Abwarten...
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:43
von Feigenwiese
Apfelbaeuerin hat geschrieben: ↑25. Jun 2024, 13:00Danke auch dir, Arni. Meine Topffeigen stehen den ganzen Winter über bei ca. 12 Grad in einem ungeheizten Zimmer, sehr hell direkt hinter einer doppelflügeligen Glastür. Die treiben irgendwann im März ganz von selber aus. Ist das dann falsch mit meiner Überwinterung?
Nicht unbedingt die falsche Überwinterung, denn Feigen benötigen nicht zwangsläufig Minusgrade um wieder neue Herbstfeigen zu bilden.
Falls du aber eine Sorte hast, die auch Brebas hervorbringt, dann wirst du damit keinen Erfolg haben. Denn dafür brauchen Feigen eine gewisse Anzahl an Froststunden.
Wieviel genau weiß ich allerdings nicht, dürften aber nicht allzuviele sein.
Wenn du auf Brebas verzichten kannst, bzw. keine Brebasorte hast, dann kannst du einfach zu einer bestimmten Zeit z.B. Ende Februar, Anfang März die Temperatur auf 20-25 Grad erhöhen.
Dann sollten die Feigen wieder voll durchstarten.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:48
von Roeschen1
Apfelbaeuerin hat geschrieben: ↑25. Jun 2024, 13:31Bis jetzt noch nicht, aber ich glaube, ich habe gestern einen (ersten) Herbstfeigen-Knubbel gesehen. Abwarten...
Bei mir sind sie auch noch nicht sehr weit, meine steht im Topf, ist keine frühe Sorte, Brebas machte meine keine und nicht ausgereifte Herbstfeigen sind irgendwann abgefallen.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 13:57
von Arni99
@Feigenwiese
Das mit den Brebas/Froststunden wäre mir neu.
Brebas werden auch nach Überwinterung im Keller bei plus 8-10 Grad und Headstart gebildet.
Sie sollte auf natürliche Weise in die Winterruhe gehen im November/Dezember (Wiener Raum), wo der 1. leichte Frost meistens Ende November oder Anfang Dezember ist.
Sie braucht aber keine Minusgrade um in Winterruhe zu gehen. Kühlschrank-Nächte —> 5-7 Grad und wenig Tageslicht reichen aus für den Blattverlust.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 14:41
von philippus
mora hat geschrieben: ↑25. Jun 2024, 09:51Selbst für die Panachee sollte das wieder passen, trotz des kalten Wetter
Das reicht sicher. 90 Tage ungefähr, bei Panachée vielleicht ein wenig mehr, das wäre noch im September und auf dem Bild ist die Feige ja schon ein wenig entwickelt.
Ist die Panachée ausgepflanzt ?
Wie geht es deiner GdSJ ? Bei meiner sind 2 Brebas übrig, aber aus denen sollte was werden
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 15:23
von Alva
Also der Mai ist sich nicht ausgegangen, Arni, die erste BT-Breba habe ich eben verspeist. Aber sie sind schon sehr früh heuer. Und gut :D
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 15:39
von Arni99
@Alva
Ich werde am Sonntag einen kurzen Rundgang bei Negronne machen, ob es reife Brebas gibt.
In Bozen und Umgebung ist alles weit hinten, da das Frühjahr unterirdisch war laut Hotelinhaberin. Am Sonntag hatte es keine 20 Grad und es wurde indoor gegessen.
Ein Italientief dreht seine Runden…..
Foto: ob dies eine Bozener Feige ist, bin ich mir nicht sicher. Steht als dicker Stamm mit vielen Verzweigungen bei einem der Nachbarn hier. Brebas und Herbstfeigen sichtbar.
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 15:42
von Arni99
Andere Ansicht
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 15:44
von Arni99
Blatt in Großaufnahme
Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Verfasst: 25. Jun 2024, 16:23
von raetzrico
Hallo an alle Feigenfreunde,
Ich habe auf meinem gut eingebauten Berliner Balkon seit dem vergangenen
Jahr eine als Dalmatie gekaufte Pflanze im großen Kübel. Sie hat den Letzten Winter
und auch die Spätfrosttage im Frühjahr etwas geschützt unbeschadet
überstanden. Gestern die erste und einzige Bebra geerntet. Diese passt für mich
aber so gar nicht zur Sorte. Ohne bisherige eigene Erfahrung kann ich den Geschmack
schwer einschätzen. Die Blätter meine ich hätten schon gepasst.
Was meint Ihr?