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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3785180 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Und ich fress nen Besen, wenn das nicht meine "Bornholmfigen" ist :ohttp://figblog.binhoster.com/figuier-cotentin/Genauso sieht meine aus: 3fachgelappt, das dunkle Innere, die vielen Blütenfeigen
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Ich denke, das wird jetzt ganz schnell gehen, das Feigen in Mitteleuropa zu einem Standartobst werden. Dann kommen die Feigen frisch aus dem Spreewald. Man kann jetzt immer leichter extrem frostharte Feigenstecklinge o. Pflanzen z.B. aus Nordchina, Afghanistan, Kakasus...bekommen. Ich habe z.B. jetzt die Su Zhuo, China White, Wuhan, eine afghanische, armenische, iranische und irakische Kulturfeige erwerben können. Die werde ich dann im Frühjahr auspflanzen.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Spannend. Konntest Du die auch schon degustieren? Wie sind die im Geschmack?
Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die genannten habe ich jetzt erst als Stecklinge bekommen. Da ich nicht in einer typischen Feigenregion lebe, muß ich mich ein bischen mehr anstrengen an interessante Obstbäume zu kommen. Bei den meisten wird es mindestens 2 Jahre bis zu den ersten Früchten dauern. Ich habe allerdings von anderen Bäumen schon einige leckere Früchte frisch vom Bäumchen gegessen. Gestern hat mir ein Schwimmkamerad erzählt, das seine Eltern im Nachbarort einen Feigenbaum haben, welcher ein großer Baum, mit vielen Früchten war. Jetzt ist er noch am regenerieren der kälteren Winter von 2009 bis 2012. Von dieser Südtiroler Sorte bekomme ich auch einen Steckling.Spannend. Konntest Du die auch schon degustieren? Wie sind die im Geschmack?
viele Grüße
Paul
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- DerTigga
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
So wie es im Moment aussieht, wird dieser Winter wohl auch wieder ein ziemlich milder. Gut für frühe Feigen, schlecht gegen die Kirschessigfliege. Habe leider letztes Jahr in Unkenntnis der Lage noch einen Kirschbaum angeschafft, (erst) kurz danach wurde die Ernte bei einem zum fast Totalausfall.Angesichts von einigen kleinen grünen Knubbelchen an meinen im Keller stehenden Feigen, kanns mir aber eigentlich nicht schnell genug gehen, das es warm wird Ich hoffe auch drauf, das es dadurch, das die meisten dann im 4ten Jahr sind, mehr Klarheit bzw. Analysemöglichkeit anhand von Blättern + Früchten geben wird, was genau ich da eigentlich so alles an Sorten habe. Mir war die Tage nämlich stark danach, hier zu schreiben, ich würde meiner Ansicht nach eine Brogiotto Bianco besitzen.. was aber eben auch nicht stimmen könnte.Ähnlich wie Medi das hier schon beschrieben hat, ging es mir nämlich auch: am Anfang / als Neueinsteiger ist das ungeheuer spannend und man möchte am liebsten 20...30 Sorten haben bzw. ausprobieren Ich denke das ich nichts falsche schreibe, wenn ich behaupte, 8 Sorten zu besitzen, wovon 2 doppelt vorhanden sind.Eins habe ich allerdings schon gelernt: wenn die eine bzw. erste geerntete Feige irgendwie so garnicht richtig schmeckt, sollte man nicht gleich ernsthaft erwägen, zur Gartenschere zu greifen, denn die 2te oder 3te Frucht kann einen durchaus belehren, das es gut war, noch nicht in die grüne Tonne verfrachtet zu haben..
Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Auch außerhalb "...einer typischen Feigenregion..." kann man zu stattlichen Feigen kommen. Es braucht nur das entsprechende Kleinklima. Den Enthusiasmus in allen Ehren, aber an die extrem frostharten Feigen und das sie bald zu einem Standartobst in Mitteleuropa werden, glaube ich erst wenn ich es erlebe. Zur Dokumentation hier zwei Exemplare, welche wohl nur 50 m voneinander entfernt in der Nähe des Marienplatzes (Stadtzentrum Schwerin) wachsen. Aufnahmen vom Oktober 2014.Beide haben schon ordentlich dicke Stämmchen, aber leider keine Früchte. Für die Feigengallwespe halt zu weit nördl. der Alpen Diese Feige steht in einem Grünstreifen neben der Straßenbahn.Es ist gut möglich das sie von einem Anwohner als Urlaubsmitbringsel gepflanzt wurde. Diese wächst in einer Baulücke an einer Brandmauer. Ziemlich sicher durch einen Vogel "angepflanzt", so wie zwischen den Findlingsfundament herauswächst.
Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Urlaubsmitbringsel zu pflanzen ist natürlich Unsinn. Die meisten Leute hier pflanzen aber Sorten, die zur Fruchtbildung nicht die Feigengallwespe benötigen, daher zieht das Argument nicht.Ansonsten hast du aber Recht. Auch (und gerade) wenn die Durchschnittstemperatur in einigen Regionen steigen mag, werden den Feigen Spätfröste zu schaffen machen. Es wird weiter auf das Mikroklima ankommen.GrußAyamo...das sie bald zu einem Standartobst in Mitteleuropa werden, glaube ich erst, wenn ich es erlebe... ...Für die Feigengallwespe halt zu weit nördl. der Alpen ...
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die Spätfröste wären erst das sekundäre Problem..Primär sind erstmal die winterlichen Tiefsttemperaturen in den meisten Gebieten Deutschlands problematisch. Da müsste schon eine Meganeuentdeckung her, die endlich tatsächlich winterharte Feige
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Auch wenn dort eine der hier üblichen Fruchtsorten gepflanzt worden wäre, würde ich bei meiner Meinung bleiben. Im Sommer braucht es genügend Wärme zum ausreifen der Früchte (und des Holzes!) und im Winter dürfen die Temperaturen nicht lange unter +/-15°C fallen. Herkünfte aus Zentralasien sind natürlich per se schon interessant, aber das Klima ist nicht mit dem von Mitteleuropa zu vergleichen. Schon allein weil die Winter hier wechselhaft sind und nicht so gleichmäßig wie Zentralasien (mal verallgemeinert).Interessant wären aber Kreuzungen dieser Feigen mit hier üblichen Sorten und anschließende Selektion. Hierzu bedarf es aber viel Zeit, noch viel mehr Platz und idealerweise Versuchspflanzungen in verschied. Regionen Deutschlands. Da ich mich nun so gar nicht in die Botanik eingelesen habe. Sind die Feigen aus den verschied. Regionen Asiens alle Ficus carica oder andere Arten ?Ich gehe ja von ersteren aus.
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Eigentlich nur zweiteres.Wenn ich mir die Bilder der Schwerinfeigen anschaue, sieht das auch nicht schlecht aus. Vielleicht schafft es ja das viele Wasser drumrum, die Winterminima im Feigenrahmen zu halten.Mit einer Blütenfeigensorte ginge man dann dem kühlen Sommer aus dem Weg, da die Blütenfeigen im Juni/Juli reifen, da sollte es auch in Schwerin warm sein . Deshalb gibt's ja auch u.a. auf Bornholm viele Feigenbäume mit Ernte. Oder an der Nordsee/Atlantikküste...Im Sommer braucht es genügend Wärme zum ausreifen der Früchte (und des Holzes!) und im Winter dürfen die Temperaturen nicht lange unter +/-15°C fallen. ...
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Der einzige andere ficus mit Chancen im Feiland hier ist Ficus afghanica aus Asien, die "Bergfeige" aus subtropischen Gebirgen. Ist wohl auch schon in diesem Thread zur Sprache gekommen. So graduell unterscheidet sich die aber nicht von Ficus carica. Vielleicht ein paar Minusgrade mehr in kontinentalem Klima ausgewachsener Pflanzen. Jungpflanzen sind aber empfindlich. Die Pflanze wächst langsam und wird nur zum Strauch, auch die Feigen sind viel kleiner.Das ist ne Pflanze der Halbwüste, die keinen feuchten Boden mag und irre viel Sonne liebt. Dass sie in unserem vergleichweise sonnenarmen, feuchtkühlen Klima noch nie zum angebauten Obstgehölz geworden ist obwohl sie schon sehr lange bekannt ist, hat seinen Grund. Das soll niemand von Experimenten abhalten, aber dass hier mal beliebt wird, glaube ich nie.
Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Die meisten Varianten werden Ficus Carica zugeordnet. Es gibt im südlichen Raum auch Ficus Palmata. Bei einigen Varianten vermutet man auch "Hybriden. Dazwischen gibt es natürlich auch Übergangszonen. Warum Palmata von Botanikern als eigne Art definiert wurde, weis ich nicht. Sie lassen sich mit Carika kreuzen und haben die gleiche Feigenwespe. Es scheint eine willkürliche Trennung zu sein, die für die Züchtung keine Rolle spielt, außer das südliche Varianten tendentiell weniger frosthart sind.In China werden auch viele europäische und west- und Zentralasiatische Feigenvarianten eingeführt und mit den chinesischen Varianten gekreuzt. Zentralasiatische Varianten wurden wahrscheinlich schon sehr lange in China eingekreuzt. Über die Züchtungskriterien weis ich natürlich nichts, da könnte man sich mal z.B. mit Chinesen unterhalten. Da gibt es ja viele in den internationalen Feigengruppen z.B. bei Facebook. Winterhärte wäre ein Züchtungskriterium, wenn es ein Problem darstellem würde, welches wirtschaftliche Verluste bringt o. eine bestimmte Nachfrage hervorbringt. Daneben gibt es natürlich auch immer "Züchtung" durch Privatleute, indem sie die besten Bäume privat verbreiten und natürliche Ausleese. Bäume die wegsterben vermehren sich nicht mehr. Interessant wäre es zu wissen, wie weit die Feigenwespe in Asien verbreitet ist und wo natürlich Wildfeigen verbreitet sind. Eine solche Karte habe ich noch nicht gefunden. Wenn man die nördlichste Region mit Wildfeigen kennen würde, könnte man dort auch die härtesten Kulturfeigen erwarten.Auch wenn dort eine der hier üblichen Fruchtsorten gepflanzt worden wäre, würde ich bei meiner Meinung bleiben. Im Sommer braucht es genügend Wärme zum ausreifen der Früchte (und des Holzes!) und im Winter dürfen die Temperaturen nicht lange unter +/-15°C fallen. Herkünfte aus Zentralasien sind natürlich per se schon interessant, aber das Klima ist nicht mit dem von Mitteleuropa zu vergleichen. Schon allein weil die Winter hier wechselhaft sind und nicht so gleichmäßig wie Zentralasien (mal verallgemeinert).Interessant wären aber Kreuzungen dieser Feigen mit hier üblichen Sorten und anschließende Selektion. Hierzu bedarf es aber viel Zeit, noch viel mehr Platz und idealerweise Versuchspflanzungen in verschied. Regionen Deutschlands. Da ich mich nun so gar nicht in die Botanik eingelesen habe. Sind die Feigen aus den verschied. Regionen Asiens alle Ficus carica oder andere Arten ?Ich gehe ja von ersteren aus.
viele Grüße
Paul
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
China liegt doch auch südlich von uns. Zentralchina liegt auf der Höhe von Nordafrika.Also so richtige nordische Auslesen kann man dort auch nicht machen. Und im Hochgebirge dort werden auch keine Feigenanbaugebiete bekannt sein.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Mich interessieren vor allem die Feigenpflanzen in Nordchina, also Xinjiang, Tibet, Region Peking und Mandschurei, wo die Temperatur auch schon unter - 20 Grad fallen kann. Deren Sorten können aber auch in Zentralchina verwendet werden. In der Provinz Shandong wird es etwa vergleichbar kalt wie in Norditalien, also z.B. - 15 Grad. Xinjiang und Peking können vergleichbar unseren Wintern sein, aber diese Regionen hatten mehr Zeit um angepasste Pflanzen hervorzubringen.China liegt doch auch südlich von uns. Zentralchina liegt auf der Höhe von Nordafrika.Also so richtige nordische Auslesen kann man dort auch nicht machen. Und im Hochgebirge dort werden auch keine Feigenanbaugebiete bekannt sein.
viele Grüße
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Re:Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte
Das hatten wir doch schon.In Norditalien wachsen die Feigen doch auch gut, obwohl es mal bis -15 werden kann.In den USA genauso.Aber das sind dort immer nur kurze Ereignisse, bei uns im Norden sind die Winter viel länger kalt und feucht und die Sommer kürzer.Auch in den Gebirgen dort gibt es keine Inversionswetterlagen wie bei uns und die Sommer sind aufgrund der südlichen Lage anders.Ich denke nicht, dass die Feigen von dort merklich besser an unsere Winter angepasst sind. Falls du eine findest, umso besserIn der Provinz Shandong wird es etwa vergleichbar kalt wie in Norditalien, also z.B. - 15 Grad. Xinjiang und Peking können vergleichbar unseren Wintern sein, aber diese Regionen hatten mehr Zeit um angepasste Pflanzen hervorzubringen.China liegt doch auch südlich von uns. Zentralchina liegt auf der Höhe von Nordafrika.Also so richtige nordische Auslesen kann man dort auch nicht machen. Und im Hochgebirge dort werden auch keine Feigenanbaugebiete bekannt sein.
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