Gartenplaner hat geschrieben: ↑19. Jul 2017, 18:32In der bild der wissenschaft vom Juni 2017 gibt es einen sehr interessanten Artikel "Die besseren Argumente - Wie man jemanden überzeugt - trotz festgefahrener Argumente", der ein Phänomen beschreibt, das mir sowohl bei der Klimadiskussion als auch hier beim Glyphosat auffiel, der "Backfire-Effekt": Je mehr jemand versucht, einen anderen von einer Sache zu überzeugen, desto mehr beharrt der auf seiner Meinung.
Und genau die dort beschriebenen "Fehler" bei der Überzeugungsarbeit hab ich bei der Klimadiskussion gesehen, wie auch hier.
Mit diesem psychologischen Effekt sollten sich alle Experten mal beschäftigen, ja, es wäre wohl nicht schlecht, angehenden Wissenschaftlern Rhetorik als Nebenfach mit auf den Weg zu geben.
Warum sollten sich damit nur Experten beschäftigen? ;)
Gilt doch für alle, dieser Effekt.
Diskutieren kann man nur mit jemanden, der nicht bereits eine feste Meinung hat, die Argumenten oder Tatsachen nicht mehr zugänglich ist.
Wer "weiß", dass Impfungen schaden, der Klimawandel eine Lüge ist, Glyphosat Krebs erzeugt und Homöopathie die bessere Medizin ist, Flüchtlinge in Wirklichkeit sexuell perverse Scheinasylanten sind, der lässt sich nicht mehr durch Andere von seiner Meinung abbringen, die ihm/ihr mit Fakten kommen. Allenfalls durch persönliche Ereignisse, die ihn/sie zweifeln lassen.
Erreichen kann man in Diskussionen "nur" diejenigen, die noch offen sind und nicht auf vorgefertigten Meinungen beharren.
Ich bin überzeugt, dass das nicht wenige Menschen sind.