Effi hat geschrieben: ↑16. Mär 2017, 12:16man kann nicht skeptisch genug sein.
Der echte Skeptiker guckt sich jede Quelle an. Hättest du es genau gemacht, wäre dir aufgefallen, das bristlecones Link identisch ist mit meinem. Aber egal, Schwamm drüber.
Zum Verständnis: was die Klassifizierung angeht, also das Ergebnis der ECHA, auf das alle gewartet haben:
H 311 und H318 hat Glyphosat bekommen.
So taucht das dann im Sicherheitsdatenblatt des Stoffes auf.
Das spielt eine Rolle, wenn Chemiearbeiter mit dem Reinstoff hantieren. H311 bedeutet zB, das man sich den Reinstoff unter keinen Umständen in die Augen spritzen sollte.
In den fertigen Herbiziden wird meist ein Salz vom Glyphosat eingesetzt, damit ist die Säure und das ätzende neutralisiert. Das Isoprpylaminsalz von Glyphosat, also Phosphonomethylglycin-IPA (Glycin ist eine Säure, Aminosäure), ist nicht mehr so stark Augenschädigend wie die freie Säure.
Zum Vergleich:
hier das Sicherheitsdatenblatt von Pril:
http://mymsds.henkel.com/mymsds/0007.1111837.3000.de.MSDS_DE.22670192.0.DE.pdfDas Spülmittel hat H312 und H319, also in beiden Punkten etwas weniger gefährlich als die freie Säure Glyphosat.
Pril ist durch die H-Sätze als gefährlicher Stoff eingestuft und so muss bei beruflicher Verwendung Schutzkleidung wie Schutzbrille getragen werden, wenn der Arbeitgeber keine ungefährlichere Alternative anbieten kann. Was Privatleute machen müssen, ist noch nicht reglementiert und kann wohl auch keiner kontrolliueren bzw es verklagt sich niemand selbst auf Schadenersatz.
Wegen diesem, mit Verlaub gesagt, völlig idiotischem Regelwerk (jeder spült zuhause ohne Schutzbrille und es passiert bei sachgerechter Anwendung äusserst selten was), ist es überhaupt möglich, dass noch Behörden auf das Echa-Ergebnis warten müssen und so die Neuzulassung noch nicht durchgewunken werden konnte und die Bauern ihre Fruchtfolgen nicht planen können.
Frau Hendricks hat auch schon den neuen (Fakenews)Weg eingeschlagen und pocht jetzt auf die Artenvielfalt, weils Glyphosat ja schädlich für Gewässer ist und es eine Studie gibt, dass bei Unkrautbekämpfung mit Glyphosat die Artenanzahl auf dem Acker abnmmt.
Da leider noch die Studie fehlt, dass auch eine sachgerecht verwendete Gartenhacke die Artenvielfalt erheblich reduziert und so zum Artensterben beiträgt, kann sich das Umweltministerium noch auf das (Notfall)Argument Artenschutz berufen.
Da hinkt sozusagen die Wissenschaft noch hinterhe rund es besteht dringender Forschungsbedarf.
Es ist nur noch zum Kopfschütteln, wie das Thema öffentlich diskutiert wird.
PS: soweit ich weiss ist eine einzige Alge besonders empfindlich auf Glyphosat, deswegen der H-Satz 318. Da müsste ich aber nochmals nachfragen.
@Bristlecone: wenn ich was falsch verstanden habe, bitte verbessere mich.