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Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter? (Gelesen 72209 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft

Moderator: Conni

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Microcitrus
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Microcitrus » Antwort #225 am:

thuja hat geschrieben: 15. Mär 2023, 14:21
Frage: würdest du auf diesem Porreefeld mal gerne mit dem `Fadensenser´ in den Reihen das Unkraut abschneiden? Üblich ist bei weiten Abständen die Handhacke (funktioniert auch ohne Strom oder Benzin). Handarbeit ist fast unbezahlbar mittlerweile und wenn du hinten angekommen bist, kannst du fast wieder vorne anfangen.


Ich diskutiere hier Maßnahmen für den Hausgarten, nicht für Feldfrüchte der Landwirtschaft.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Microcitrus » Antwort #226 am:

thuja hat geschrieben: 15. Mär 2023, 14:21
Üblich ist bei weiten Abständen die Handhacke (funktioniert auch ohne Strom oder Benzin).


Walzenmäher gibt's für Handantrieb, warum sollte das Prinzip nicht auch für Kreiselmäher, Fadensensen oder Balkenmäher gelingen? Das Mulchmaterial wird am "Weg" gewonnen. Eine Fadensense oder ein Kreiselmähbalken wird unten an der Handkehrmaschine statt der Kreiselbürste montiert, der Schnitt wird dann seitlich Richtung Nutzpflanze geschleudert, um dort zu mulchen.
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ringelnatz
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

ringelnatz » Antwort #227 am:

thuja hat geschrieben: 15. Mär 2023, 14:21
Prinzipiell ist es auch so, das auch im Gemüsebau auf den Klimawandel reagiert werden muss.
Deshalb zB der Anbau auf Dämmen, damit nach Starkregen die Wurzel nicht erstickt, wenn das Wasser auf der Fläche steht.

Frage: würdest du auf diesem Porreefeld mal gerne mit dem `Fadensenser´ in den Reihen das Unkraut abschneiden? Üblich ist bei weiten Abständen die Handhacke (funktioniert auch ohne Strom oder Benzin). Handarbeit ist fast unbezahlbar mittlerweile und wenn du hinten angekommen bist, kannst du fast wieder vorne anfangen.

das sieht doch aber eher so aus, dass bei schon fortgeschrittener Entwicklung des Porree die Dämme aufge"pflügt" würden (kenn den Fachbegriff nicht). Hat Unkrautbekämpfung zur Folge und lässt den Porree bleichen - oder?
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thuja thujon
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

thuja thujon » Antwort #228 am:

Könnte man so machen, macht man aber nicht mehr, weil es zu teuer ist den Boden zu bewegen (Diesel) und dann wären die Dämme oben zu schmal, was bedingen würde, das Wasser schlechter eindringt. Also Pflanzen pflanzen, Herbizid drauf, eine Kopfdüngung später und wässern bei Trockenheit, ernten.

Mit in der Reihe hacken habe ich gemeint zwischen den Pflanzen, also auf dem Foto keine 10cm Abstand. Nicht zwischen den Reihen. Da sollte auch nur so viel Platz sein, dass der Bestand luftig ist und sich die Wurzeln nicht gegenseitig in die Quere kommen. Niemand pflanzt Radieschenreihen 50cm auseinander, um mit dem Rasenmäher dazwischen Klee kurz zu halten oder sie anzuhäufeln.

Radieschen ist da sicher ein Extrembeispiel für kurze Kulturdauer und anspruchsvoll, aber bei vielen anderen Gemüse wird es nicht bedeutend besser. Bei Stangenbohnen evtl., ok. Aber selbst bei Blumenkohl fährt man nicht zwischen den Reihen. Hier hatte Klee mal als Untersaat mal halbwegs funktioniert, geht eben gut, weil er eh gepflanzt wird. Alles was gepflanzt wird, braucht prinzipiell etwas mehr Wasser. Was gesät wird, erschließt sich schon früher tiefere Schichten.

Aber Gemüse bleibt Gemüse und möchte gehätschelt werden.
Reben oder Obstgehölze kann man eher vernachlässigen. Aber auch Beerenobst im Grasmantel ist oft nichts anderes als ein Mickerling mit Leichentuch.
Manches möchte offenen oder gemulchten Boden, aber definitiv keine Konkurrenz.
Nicht alles, wie zB der Kohl, der sich über die Luftfeuchtigkeit im Bestand freut und stark genug ist sich etwas gegenüber Konkurrenz durchzusetzen. Aber zB. eine Zwiebel oder Knoblauch mit Untersaat, da gibts mehr Pilzkrankheiten und Co als einem lieb ist.

Im Zweifel hilft ausprobieren. Evtl die Düngung und Bewässerung anpassen. Und eben bei einer gemüsigen Hauptkultur nicht unbedingt alles gleichzeitig wollen, sondern evtl vorher den Gründünger zur Bodenverbesserung anbauen, den einarbeiten oder oben liegen lassen, dort rein pflanzen, danach wieder was weniger anspruchsvolles in der Pflege aber dafür positiv für den Boden machen.

Man könnte sich zB überlegen, was man nach Kartoffeln pflanzt oder sät, um den Schaden auszugleichen, den die Ernte angerichtet hat. Sandhafer etwa. Oder eben eine Mischung, die zudem noch den Stickstoff aufnimmt. Siehe Foto.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Gartenplaner » Antwort #229 am:

Der Boden sieht merkwürdig aus.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

thuja thujon » Antwort #230 am:

Es ist eine kalkhaltige, sandige Parabraunerde, Oberfläche durch Lessivierung noch sandiger erscheinend, verschlämmanfällig.

So ziemlich der beste Gemüseboden.

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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

thuja thujon » Antwort #231 am:

Die Tage wurde wieder Gründünger eingearbeitet. Boden war abgetrocknet genug, jetzt kommen Kartoffeln rein.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Monti » Antwort #232 am:

Der schöne Ackersalat... Für die Bodenstruktur bringt der aber auch nicht so viel, möchte ich behaupten. Wenig Blattwerk, sehr flache Wurzeln.

Ich hatte früher auch so eine langsam laufende Motorhacke. Heute mit der Fräse habe ich den Eindruck, die Hacke hat mehr kaputt gemacht. Die Tiefe lässt sich auch schlechter/nicht regulieren. Für einen Dammaufbau ist die feinkrümelige Struktur aber dann natürlich gut.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

thuja thujon » Antwort #233 am:

Ja, genau, es ist ein Kompromiss.
Es wird Feinerde gebraucht und die könnte man auch über umgraben und hinterher kleinkreilen machen.
Im Herbst umgraben und liegen lassen bis Frühjahr wäre evtl eine sichere Bank, aber hilft der Bodenstruktur und den Nährstoffen nicht.

Feldsalat wurzelt flach, ja, aber sehr dicht. Und das ist der Pluspunkt. Die Erde ist in den Wurzeln mindestens so gar und stabil wie in Grassoden. Und das ist nicht zu toppen.
Deshalb verträgt der Boden in so einem Moment dann auch mal eine Fräse.

Phacelia, hier völlig misslungen, wurde nach der ersten Gemüsekultur über Sommer ausgesät, konnte sich dann aussamen und keimte im Spätherbst/Winter in der Feldsalatkultur. Friert als Jungpflanze natürlich auch nicht ab, auch nicht bei -10°C. Also nur Arbeit und nix gescheites.
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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

thuja thujon » Antwort #234 am:

Nach der Ernte von den frühen Gemüsekulturen ist der richtige Zeitpunkt mal wieder zu kalken, um die Bodenstruktur zu erhalten.
Ausführliche Infos gibt es hier:
https://www.topagrar.com/acker/news/ph-wert-probleme-nach-dem-vielen-regen-muessen-sie-die-flaechen-kalken-20005386.html

Und da es mit rund 360mm Niederschlag bis jetzt in diesem Jahr bei mir recht nass war, wurde noch nicht gegossen. Wenn ich sagen wir mal 25 Kubikmeter Wasser mit den Regnern verteile, sind darin auch 1,5kg Calcium (bei 61,9mg/L Calcium, 10,5°dH). Das sind knapp 2,2kg Calciumoxid oder 3,9kg Kohlensaurer Kalk. Diese fehlen, und wenn der Boden abtrocknet und `hart wie Beton´ wird, braucht man sich nicht wundern warum.
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