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Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 19. Sep 2007, 11:05
von freiburgbalkon
Ich habe den Säulenapfel "Red River". Der ist vom Geschmack gut und auch sehr robust was Krankheiten angeht. Allerdings steht er bei mir nicht im Kübel. Insofern hat er keine oder zumindest weniger Probleme mit dem Wasser und Düngen.Die Düngergabe ist sicher nicht einfach, wird sich aber mit Flüssigdünger wohl lösen lassen. Aber den Bedarf an Nährstoffen sollte man nicht unterschätzen.Was den Schnitt angeht, muß ich Re Mark hier wiedersprechen. Beim Säulenobst einfach alles abschneiden, was seitlich rauswächst und ein Ast werden will.
Mehr ist nicht nötig.mfg
Habe jetzt beim Pflanzenhof Sorte Red River bestellt, die steht zwar nicht auf der Homepage, aber die haben sie auch. Nachdem ich auf mein Mail keine Antwort bekommen hatte, habe ich angerufen, und gefragt, welcher hübscher ist, und es hieß der RedRiver sei hübscher als Pomredrobust. Amur, hast Du vielleicht mal ein Bild von Deinem RedRiver? Wie groß war denn Deiner als Du ihn gekauft hast und wie groß ist er jetzt?
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 26. Sep 2007, 12:52
von freiburgbalkon
Heute kam unser Säulen-Apfelbäumchen Red-River, hab's gleich eingepflanzt, ich habe die beiliegende Anleitung befolgt und die Veredelungsstelle ca. 7 cm über die Erde positioniert. Dabei ist mir aufgefallen: Der Baum ist oben in 3 Äste verzweigt, der Haupttrieb in der Mitte wurde anscheinend gekappt. Da ist doof, ich wollte eigentlich eine Säule bis obenhin, da kann man jetzt wohl nix mehr machen, oder?
Am Stamm unten ist sowas Seltsamens, jedenfalls für mich als absoluten Obst-Anfänger, ist das normal?
Außerdem kam ein grünes Ästchen aus dem Boden von unterhalb der Veredelungsstelle, das müßte ein Wildtrieb sein, oder? (Davon kein Bild) Den hab ich jetzt nur oberirdisch abgeschnitten, den muß ich wohl tiefer ausbrechen, oder? Meine Kenntnisse über Pflanzen, hab ich bis jetzt nur von den Rosen, da ist halt alles ein bißchen anders... Danke für Tipps!
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 3. Feb 2008, 00:35
von freiburgbalkon
huch, habe eben den Thread über Spalierobstschnitt gesehen. muß doch gleich nochmal kucken gehen, wann und ob ich den Säulenapfel schneiden muß. Weiß noch was von Seitentriebe kürzen, aber wann? Kann mir jemand das Suchen abnehmen (ich weiß, ich bin bequem).Mal ne andere Frage noch: Warum soll eigentlich bei dem Bäumchen die Veredelungsstelle so weit über der Erde sein? Bei Rosen hingegen unter der Erde, mit der Begründung, die Veredelungsstelle sei frostempfindlich. Ist sie das denn bei Apfelbäumchen nicht?
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 3. Feb 2008, 01:27
von Elro
Säulenbaum: Alle Seitentriebe entfernen, untere Seitentriebe stark einkürzen.Obstbäume sind veredelt um den Wuchs des Baumes zu beeinflussen.Wenn nun die Veredelung unter der Erde wäre würde die Edelsorte Wurzeln schlagen und sich stark verändern.So könnte dann z.B. ein kleines Spindelbäumchen auf einmal riesengroß werden.Die Veredelungsstelle normalerweise frosthart aber je nach Sorte verschieden.Bei Rosen wird meiner Meinung eigentlich nur veredelt um schnell neue Pflanzen zu produzieren.Die meisten Rosen (mit einigen Ausnahmen bei den Edelrosen) treiben innerhalb kurzer Zeit eigene Wurzeln und stoßen oft die Unterlage ab. Bei vielen meiner Rosen habe ich das beobachtet. Manche Rosen scheinen geradezu "erleichtert" zu sein wenn sie diese Amme loswerden.Gerade bei einigen meiner Delbard-Rosen habe ich das festgestellt, erst zicken sie zwei oder drei Jahre rum, werden immer kleiner und dann auf einmal legen sie los. Im Herbst habe ich so einen Schwächling ausgebuddelt, bestand nur noch aus einem Trieb. Ich konnte sehen daß die Unterlage regelrecht verrottet war und der Trieb der Edelsorte viele feine neue Wurzeln hatte.Daß es bei Rosen heißt die Veredelungsstelle sei frostempfindlich liegt daran daß nicht alle Sorten so frosthart sind. Die Unterlage hält aber die tiefsten Temperaturen aus. Darum wird die Veredelungsstelle bei Rosen unter die Erde gesetzt um die Sorte zu schützen und bei starkem zurückfrieren der Triebe noch einige lebende Augen unter der Erde in Reserve zu haben.Ähm, jetzt bin ich wohl abgeschweift
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 3. Feb 2008, 01:42
von pearl
trotzdem, sehr interessant! Leuchtet mir ein.
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 4. Feb 2008, 11:59
von Rotan
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 4. Feb 2008, 19:42
von Elro
Wenn das eine Säule ist wieso hat sie drei Triebe?
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 5. Feb 2008, 14:11
von Rotan
Wenn das eine Säule ist wieso hat sie drei Triebe?
Da hast du natürlich Recht.Sie hat sogar 4 Triebe :)Anfänglich hatte sie nur einen Trieb, die restlichen sind im Laufe der Jahre aus dem Bereich der Veredelungsstelle gewachsen.Ein befreundeter Gärtner hat uns geraten, die Triebe zu lassen, da damals noch die Oprtion für ein Spalier bestanden hat.Mittlerweile sind wir davon abgekommen und lassen die restlichen Triebe stehen, weil es uns so ganz gut gefällt.Grüße Roland
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 5. Feb 2008, 15:57
von Knusperhäuschen
Gerade noch wollte ich hier nach Säulenobst suchen, schon erscheint der thread von allein auf der Bildfläche
!Ich möchte demnächst versuchen, etwas Struktur in den Garten zu bringen. Noch stehen meine Holzhochbeete für das Gemüse noch etwas verloren auf der großen Wiese herum, allmählich weiß ich auch, wo der Gemüsegarten zumindest in eine Richtung enden soll, damit die Blickachse vom Sitzplatz aus freibleibt. In diese Richtung würde ich die rechtwinklige Hochbeetanordnung gerne durch eine Art Zaun oder Hecke abgrenzen. Da es genügend Ziersträucher und Bäume gibt, bin ich auf die Idee mit dem Säulenobst gekommen. In Reihe als lichte Hecke, Sichtschutz müssen sie nicht darstellen. Obwohl mir ja "richtige" Hochstämme eigentlich sympatischer sind, fände ich die Idee mit den kleinen Bäumchen ganz interessant, zumal unser alter großer Apfelbaum ziemlich krank aussieht und vielleicht nicht mehr so lange leben wird. Über den Stand neuer Hochstämme bin ich mir auch lange noch nicht wirklich im Klaren. Nach einem Sturz aus meinem Kirschbaum im alten Garten (Kleinbaum Sunburst, wird angeblich nicht höher als 2m, ich stürzte aus etwa 4m Höhe.....) mit anschließendem Krankenhausaufenthalt und genähten Fleischwunden brauch ich auch nicht mehr so hohe Bäume....Riesige Erntemengen wären mir auch eher zuviel des Guten.Da bei einem durchschnittlichen Seitenabstand von ca. 0,8 m durchaus 10 Bäumchen Platz hätten (Äpfel weniger weit auseinander, Kirschen und Birne mehr) jetzt die Frage, wie anordnen?Alle Äpfel nebeneinander? Oder abwechselnd verschiedene Obstsorten? Wenn es der Geldbeutel hergibt, gerne verschiedene Äpfel, Birne, Pflaume/Zwetschge, Kirsche, für Aprikosen und Pfirsiche ist es hier zu kalt.....Wie verhalten sich die verschiedenen Säulenobstarten bzgl. des Höhenwachstums, wenn alle gleichzeitig gepflanzt werden? Konkurrenz? Säulenbeeren sind ja wohl nicht mit Äpfeln und Birnen zu kombinieren, werden ja wohl nicht so hoch.....(da gibt´s auch anderswo noch Platz)?
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 5. Feb 2008, 16:11
von Elro
Also an Deiner Stelle würde ich nur Apfelsäulen pflanzen, da ist der Wuchs gleichmäßig stark.Richtige Säulenkirschen sind das meiner Meinung nach nicht, eher schwachwüchsige Bäume. Bei Birnen bin ich auch eher mißtrauisch.Ich hatte mal schwachwachsende Apfel- und Birnbäume ( Spindel, keine Säule) in einer Reihe gepflanzt. Die Birnen sind doppelt so hoch und breit geworden so daß ich die Äpfelbäume wieder verpflanzte.Ein Säulenbaum wächst immer weiter wenn er in der Höhe nicht begrenzt wird, also ist eine Höhe von 5m möglich. Wenn man den Baum in der Höhe begrenzt wird er sich aber verzweigen.Beerensäulen sind ein Marketinggag, die Sträucher wachsen nicht von alleine zur Säule sondern müssen streng erzogen werden. Im Grund nix anderes als ein Strauch der nur einen Trieb hat und den man dann für teures Geld kauft
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 6. Feb 2008, 09:59
von tapir
Am Stamm unten ist sowas Seltsamens, jedenfalls für mich als absoluten Obst-Anfänger, ist das normal?
haben meine beiden auch.
freiburgbalkon hat geschrieben:Außerdem kam ein grünes Ästchen aus dem Boden von unterhalb der Veredelungsstelle, das müßte ein Wildtrieb sein, oder? (Davon kein Bild) Den hab ich jetzt nur oberirdisch abgeschnitten, den muß ich wohl tiefer ausbrechen, oder? Meine Kenntnisse über Pflanzen, hab ich bis jetzt nur von den Rosen, da ist halt alles ein bißchen anders...
Wildtriebe müssen, so wie bei Rosen, möglichst am Ansatz (also unterirdisch!) schräg nach unten weggerissen werden. Dazu mußt du leider in der Erde buddeln.Meinen älteren Säulenapfelbaum habe ich dummerweise zu tief gesetzt, der macht ständig Wildtriebe... Liebe Grüße, Barbara
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 6. Feb 2008, 10:01
von tapir
@ Knusperhäuschen:Sehr schön als Umrandung eines Gemüsegartens ist auch eine "belgische Hecke" aus Apfelbäumen.
sie ist kaum breiter als Säulenapfelbäume, macht aber ein bisserl mehr Arbeit
Liebe Grüße, Barbara
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 9. Feb 2008, 19:23
von Zuccalmaglio
@ knusperhäuschen,egal, du kannst alle Äpfel nebeneinander stellen oder sie mit Zwetschen, Kirschen oder Birnen mischen. Es kommt nur auf genügende, spezifische Abstände an. Wegen möglicher Beschattung und Lichteinfall die Ausrichtung beachten. Beispielsweise wäre es unsinnig, Süßkirschenspindeln mit ca. 4m Endhöhe (ost)südwärts vor eine Reihe Säulenäpfel im Norden davon zu setzen und denen das Licht zu nehmen. "Echte" Säulenform kenne ich nur von Apfel. Alles andere in der Werbung sind m.E. nur Sorten von Kirsche usw., die ein etwas kompakteres Wuchsbild (steilere Seitenaststellung), aber keine echteSäulenform ohne Langtriebbildung zeigen. Bei diesen anderen Obstarten ist die "kleinste" gängige Erziehungsform dann die Spindel auf schwächer wachsenden Unterlagen. Oder das Spalier, welches natürlich mit seiner Schmalheit kaum Breite, aber besondere Erziehungs- und Schnittkenntnisse braucht.
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 9. Feb 2008, 19:57
von Knusperhäuschen
@ tapirBarbara, diese belgische Hecke wäre natürlich genau das, was mir gefallen würde. Würde auch gut in den eher ländlich geprägten Garten passen. Das wäre dann doch Spalierobst, nicht wahr? Macht wohl etwas mehr Arbeit, aber das kann doch auch nicht so schwer sein, wenn man sich auf wenige Meter beschränkt und sich das richtige Wissen aneignet, oder? Diese "Pinne", die einfach nur gerade in die Luft stehen, gefallen tun sie mir eigentlich nicht.....@ ZuccalmaglioDie Obstreihe wäre am vollsonnigen Standort genau Ost-West gerichtet, was ja für die Beschattung wohl optimal wäre, geht auch von der Geometrie nicht anders. Ist die Spaliererziehung von Obst eine Wissenschaft, oder bei genügend Geduld erlernbar? Klimatisch haben wir hier eher rauheres Wetter, auch oft entlang unseres kleinen Tales am Berghang auf- und abfließende Winde, exponiertes Mittelgebirgsklima um 500m ü. NN.Was wäre außer Äpfeln (und gerne auch Birne) hier dann noch als Sorten für Spalierobst empfehlenswert (gibt es auch Zwetschgen, Kirschen oder gar Pfirsich und Aprikose, die diesen Wunsch erfüllen könnten?)
Re:Säulen-Apfel- bzw. Säulen-Aprikosenbaum
Verfasst: 13. Feb 2008, 22:03
von freiburgbalkon
Säulenbaum: Alle Seitentriebe entfernen, untere Seitentriebe stark einkürzen.Obstbäume sind veredelt um den Wuchs des Baumes zu beeinflussen.Wenn nun die Veredelung unter der Erde wäre würde die Edelsorte Wurzeln schlagen und sich stark verändern.So könnte dann z.B. ein kleines Spindelbäumchen auf einmal riesengroß werden.Die Veredelungsstelle normalerweise frosthart aber je nach Sorte verschieden.Bei Rosen wird meiner Meinung eigentlich nur veredelt um schnell neue Pflanzen zu produzieren.Die meisten Rosen (mit einigen Ausnahmen bei den Edelrosen) treiben innerhalb kurzer Zeit eigene Wurzeln und stoßen oft die Unterlage ab. Bei vielen meiner Rosen habe ich das beobachtet. Manche Rosen scheinen geradezu "erleichtert" zu sein wenn sie diese Amme loswerden.Gerade bei einigen meiner Delbard-Rosen habe ich das festgestellt, erst zicken sie zwei oder drei Jahre rum, werden immer kleiner und dann auf einmal legen sie los. Im Herbst habe ich so einen Schwächling ausgebuddelt, bestand nur noch aus einem Trieb. Ich konnte sehen daß die Unterlage regelrecht verrottet war und der Trieb der Edelsorte viele feine neue Wurzeln hatte.Daß es bei Rosen heißt die Veredelungsstelle sei frostempfindlich liegt daran daß nicht alle Sorten so frosthart sind. Die Unterlage hält aber die tiefsten Temperaturen aus. Darum wird die Veredelungsstelle bei Rosen unter die Erde gesetzt um die Sorte zu schützen und bei starkem zurückfrieren der Triebe noch einige lebende Augen unter der Erde in Reserve zu haben.Ähm, jetzt bin ich wohl abgeschweift
Elro, wenn ich alle Seitentriebe abschneide, und nur noch der Hauptstamm da ist, woran sollen dann später die Äpfel hängen? Ich bin halt neu und kann mir das nicht vorstellen.Ansonsten vielen Dank für Deine tolle Erklärung wegen der Veredelungsstelle.