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Walnuss Sorten (Gelesen 46713 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Walnuss Sorten
Ich habe die Nr. 139, 2004 gepflanzt, aber 2009 mit einem "Volltreffer" durch Astbruch und deswegen neuer Baumaufbau aus 20cm Höhe. Die ist auch ziemlich Blattgesund bei mir und mir sind auch noch keine nennenswerten Schäden durch Walnussfruchtfliege oder Krankheiten aufgefallen. Der Ertrag ist aber bis Sämlinge habe ich auch und stehen auch in der Umgebung viele, da gibt es teils auch 5-30% "schwarze Nüsse", ohne näher die Ursache bestimmt zu haben.
Die Nr. 26, da habe ich mir letztes Jahr einen Sämling veredelt, der wird diesen Herbst ausgepflanzt. Verschiedene Sorten/Selektionen habe ich mir auch ertauscht und veredelt, die sind aber auch noch nicht alt genug für detaillierte Aussagen.
Die Nr. 26, da habe ich mir letztes Jahr einen Sämling veredelt, der wird diesen Herbst ausgepflanzt. Verschiedene Sorten/Selektionen habe ich mir auch ertauscht und veredelt, die sind aber auch noch nicht alt genug für detaillierte Aussagen.
Re: Walnuss Sorten
Danke für Eure Erfahrungen!
Ich habe heute noch bei Ried Nuss angerufen, die Baumschule ist nicht so arg weit weg von uns und den Leuten sagen "Rheingrabenklima" und "Husrückklima" durchaus was.
Wir wohnen nämlich an der Grenze dieser beiden Klimagebieten.
Das Betrieb produziert auch Nüsse, hat also Anbauerfahrung mit diversen Sorten.
Jedenfalls, ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit einem der Firmeninhaber.
Er hat für unser Gebiet genauer für meine geplante, doch etwas trockene Obstwiese die französischen Sorten nahegelegt, konkret 'Franquette' als 1. und 'Fernor' als 2. Wahl.
Es hieß, diese vertragen sowohl die Hitze als auch ein bisschen Regen (wg. Mittelgebirgsklima).
'Parisienne' käme auch in Frage aber ggü. Marssonina und Bakterienbrand seien die Erstgenannten noch robuster. Zumindest dort, wo er seine Walnüsse anbaut.
Offensichtlich ist es so, dass je nach Anbausituation, also Mikroklima / Boden / Wassersituation und Klimagebiet, andere Sorten als "gut" gelten.
Er hat dann noch von einer neuen Methode der Bekämpfung der Wallnussfruchtfliege erzählt.
Die Methode soll sehr erfolgreich sein und auch für Biobetriebe einen sehr vielversprechenden Ansatz darstellen.
Und zwar es handelt sich um die Kombination von Lockstoff und Insektizid.
D.h. man braucht nicht den ganzen Baum zu "benebeln" sondern nur kleine Teile wo man Lockstoff platziert oder aufgebracht hat.
Da ich mich im Bereich gar nicht auskenne, habe ich die Erklärung nur in groben Zügen verfolgen können, aber das Wesentliche ist, dass der Insektizid nur punktuell, d.h. in kleinen Mengen eingesetzt werden muss bzw. dass in der Zukunft die Anfälligkeit der Sorte für diese Fliege bei der Sortenwahl nicht so arg ins Gewicht fallen wird.
Ich habe ihn noch zu der Sorte 'Wunder von Monrepos' befragt, da mit diese von einer anderen Baumschule empfohlen wurde.
Es hieß, dass es bei der Sorte evtl. die Sortenechtheit nicht gesichert sei, soweit ich verstanden habe, ist das Problem ähnlich wie damals bei Cydora Robusta. Daher erst mal keine Empfehlung.
Chandler und Mars seien bei ihnen nicht so herausragend wie die obengenannten französischen Sorten.
Chandler sei eher für ausgesprochen warme Gebiete eine gute Wahl (Kalifornien u.a.).
Vom Geschmack her sei die Esterhazy II. eine super Sorte. Nachteil der Sorte: man muss fachgerecht schneiden um einen schönen Stamm hinzubekommen. Die Sorte neigt scheinbar dazu, sich früh zu verzweigen.
Ich habe heute noch bei Ried Nuss angerufen, die Baumschule ist nicht so arg weit weg von uns und den Leuten sagen "Rheingrabenklima" und "Husrückklima" durchaus was.
Wir wohnen nämlich an der Grenze dieser beiden Klimagebieten.
Das Betrieb produziert auch Nüsse, hat also Anbauerfahrung mit diversen Sorten.
Jedenfalls, ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit einem der Firmeninhaber.
Er hat für unser Gebiet genauer für meine geplante, doch etwas trockene Obstwiese die französischen Sorten nahegelegt, konkret 'Franquette' als 1. und 'Fernor' als 2. Wahl.
Es hieß, diese vertragen sowohl die Hitze als auch ein bisschen Regen (wg. Mittelgebirgsklima).
'Parisienne' käme auch in Frage aber ggü. Marssonina und Bakterienbrand seien die Erstgenannten noch robuster. Zumindest dort, wo er seine Walnüsse anbaut.
Offensichtlich ist es so, dass je nach Anbausituation, also Mikroklima / Boden / Wassersituation und Klimagebiet, andere Sorten als "gut" gelten.
Er hat dann noch von einer neuen Methode der Bekämpfung der Wallnussfruchtfliege erzählt.
Die Methode soll sehr erfolgreich sein und auch für Biobetriebe einen sehr vielversprechenden Ansatz darstellen.
Und zwar es handelt sich um die Kombination von Lockstoff und Insektizid.
D.h. man braucht nicht den ganzen Baum zu "benebeln" sondern nur kleine Teile wo man Lockstoff platziert oder aufgebracht hat.
Da ich mich im Bereich gar nicht auskenne, habe ich die Erklärung nur in groben Zügen verfolgen können, aber das Wesentliche ist, dass der Insektizid nur punktuell, d.h. in kleinen Mengen eingesetzt werden muss bzw. dass in der Zukunft die Anfälligkeit der Sorte für diese Fliege bei der Sortenwahl nicht so arg ins Gewicht fallen wird.
Ich habe ihn noch zu der Sorte 'Wunder von Monrepos' befragt, da mit diese von einer anderen Baumschule empfohlen wurde.
Es hieß, dass es bei der Sorte evtl. die Sortenechtheit nicht gesichert sei, soweit ich verstanden habe, ist das Problem ähnlich wie damals bei Cydora Robusta. Daher erst mal keine Empfehlung.
Chandler und Mars seien bei ihnen nicht so herausragend wie die obengenannten französischen Sorten.
Chandler sei eher für ausgesprochen warme Gebiete eine gute Wahl (Kalifornien u.a.).
Vom Geschmack her sei die Esterhazy II. eine super Sorte. Nachteil der Sorte: man muss fachgerecht schneiden um einen schönen Stamm hinzubekommen. Die Sorte neigt scheinbar dazu, sich früh zu verzweigen.
Re: Walnuss Sorten
Informationsblatt von Agroscope über die Walnussfruchtfliege inkl. Sortenempfehlung am Ende:
https://ira.agroscope.ch/en-US/publication/39567
https://ira.agroscope.ch/en-US/publication/39567
Eine weitere Sortenempfehlung aus der Schweiz:Prävention durch Sortenwahl
Untersuchungen bei Agroscope haben gezeigt, dass die Sortenwahl bei der Prävention eine sehr wichtige Rolle spielt. Als wenig attraktiv für die Walnussfruchtfliege und entsprechend
als robust gelten folgende Sorten: Ferjean, Geisenheim 26,
Geisenheim 1247, Meylannaise, Parisienne, Rainuss Kläusler,
Ronde de Montignac, Scharsch, und Sheinovo.
Werden weitere wichtige Kriterien beachtet wie Resistenz gegenüber anderen Krankheiten, Geschmack oder Winterhärte,
sind folgende Sorten empfehlenswert: Fenor, Ferjean, Fernette, Parisienne, Rainuss Kläusler, Scharsch, Sheinovo, und
Wirz.
https://www.pflanzenkrankheiten.ch/kran ... -completaSamietz et al. (2012) empfehlen für den Anbau folgende Sorten: Ferjean, Fernette, Fernor, Geisenheimer 26, Geisenheimer 1247, Meylanaise, Parisienne, Rainuss Kläusler, Ronde de Montignac, Scharsch, Sheinovo und Wirz. Geisenheimer 26. Meylanaise und Parisienne sind zudem Selbstbefruchter.
Re: Walnuss Sorten
Ich liebe Nüsse sehr und bin genauso wie Du, Tünde, lange auf der Suche nach guten Sorten gewesen. Ich wohne in einer Gegend, die keine tiefen Wintertemperaturen kennt und gerne mal längere feuchte Perioden hat.
Ich habe Fernor gepflanzt und kann sie empfehlen:
Gesund, nicht Spätfrostgefährdet und grosse Nüsse mit gutem Geschmack (kein bisschen bitter, süss). Der Baum geht ab wie eine Rakete, findet aber auch Feuchtigkeit im Untergrund. Die Sorte ist noch jung und es gibt praktisch nur eine Empfehlung als Befruchter - wollte ich nicht. Was ich sonst noch gepflanzt habe:
Esterhazy II : Ist bei mir nie aus dem Quark gekomment, sehr anfällig, ganze Triebe wurden schwarz. Habe ich nach wenigen Jahren gerodet.
Kurmärker 1247: Neutrieb sehr anfällig auf Spätfrost, da genügen -2°C Anfang April. Bisher kaum Nüsse getragen, Verkostung: durchschnittlicher Geschmack.
Bijou: Sehr schöner Baum, gesundes Laub, schlank aufrecht mit leicht herabhängenden Zweigen. Frisch sehr lecker. Jedenfalls bei meiner Freundin, die auch hier wohnt.
Minimultiflora 9: Habe ich neben Fernor gepflanzt als Befruchter. Wurde als "dauerblühend" und kleinbleibend beschrieben. Blütezeit passte dieses Jahr nicht so ganz zu Fernor und evt. schlagen diese auch in die normalwüchsige Form zurück. Jedenfalls brilliert sie bei mir mit meterlangen Seitentrieben, obwohl sie anfangs mit sehr kurzen Internodien wuchs. Ich schneide und warte noch mal ein Jahr ab. Nüsse halt klein und bisher zu wenige, um sie zu beurteilen.
Ich habe Fernor gepflanzt und kann sie empfehlen:
Gesund, nicht Spätfrostgefährdet und grosse Nüsse mit gutem Geschmack (kein bisschen bitter, süss). Der Baum geht ab wie eine Rakete, findet aber auch Feuchtigkeit im Untergrund. Die Sorte ist noch jung und es gibt praktisch nur eine Empfehlung als Befruchter - wollte ich nicht. Was ich sonst noch gepflanzt habe:
Esterhazy II : Ist bei mir nie aus dem Quark gekomment, sehr anfällig, ganze Triebe wurden schwarz. Habe ich nach wenigen Jahren gerodet.
Kurmärker 1247: Neutrieb sehr anfällig auf Spätfrost, da genügen -2°C Anfang April. Bisher kaum Nüsse getragen, Verkostung: durchschnittlicher Geschmack.
Bijou: Sehr schöner Baum, gesundes Laub, schlank aufrecht mit leicht herabhängenden Zweigen. Frisch sehr lecker. Jedenfalls bei meiner Freundin, die auch hier wohnt.
Minimultiflora 9: Habe ich neben Fernor gepflanzt als Befruchter. Wurde als "dauerblühend" und kleinbleibend beschrieben. Blütezeit passte dieses Jahr nicht so ganz zu Fernor und evt. schlagen diese auch in die normalwüchsige Form zurück. Jedenfalls brilliert sie bei mir mit meterlangen Seitentrieben, obwohl sie anfangs mit sehr kurzen Internodien wuchs. Ich schneide und warte noch mal ein Jahr ab. Nüsse halt klein und bisher zu wenige, um sie zu beurteilen.
Re: Walnuss Sorten
Fructus (Schweiz) hat eine beschreibende Sortenliste (eher Lokalsorten):
https://www.fructus.ch/sorten/nuesse/portraets/
@Nox
Danke, das hilft!
Der Preis der Jungbäume ist eine Sache - aber dann wartet man JAHRE um dann festzustellen, dass die Sorte halt nichts für den eigenen Standort ist.....
Ich tendiere im Moment zu Parisienne, Fernor und Franquette. Ich muss noch gucken, ob in der Nähe der geplanten Obstwiese Sämlinge gibt, dann warte ich noch mit der Befruchtersorte. Ansonsten kaufe ich noch eine 'Ronde de Montignac'
https://www.fructus.ch/sorten/nuesse/portraets/
@Nox
Danke, das hilft!
Der Preis der Jungbäume ist eine Sache - aber dann wartet man JAHRE um dann festzustellen, dass die Sorte halt nichts für den eigenen Standort ist.....
Ich tendiere im Moment zu Parisienne, Fernor und Franquette. Ich muss noch gucken, ob in der Nähe der geplanten Obstwiese Sämlinge gibt, dann warte ich noch mit der Befruchtersorte. Ansonsten kaufe ich noch eine 'Ronde de Montignac'
Re: Walnuss Sorten
Das ist eine gute Wahl. Franquette hat auch grosse, süsse Nüsse und ist der Fernor damit ähnlich. Parisienne ist eine sehr alte, bewährte Sorte mit kräftigem Aroma und breit-ausladender Krone.
.
Glück hast Du, dass Du mehrere Bäume pflanzen kannst ! Wenn sie nicht zu teuer wären, dann würde ich raten, lieber ein paar mehr zu pflanzen, sodass Du die besten selektieren kannst.
Hier noch eine französische Seite zu den Sorten:
https://varietes_noix.ctifl.fr/fiche/varietes/FERNOR
.
Glück hast Du, dass Du mehrere Bäume pflanzen kannst ! Wenn sie nicht zu teuer wären, dann würde ich raten, lieber ein paar mehr zu pflanzen, sodass Du die besten selektieren kannst.
Hier noch eine französische Seite zu den Sorten:
https://varietes_noix.ctifl.fr/fiche/varietes/FERNOR
Re: Walnuss Sorten
Danke für den Tipp Hackman!
Ich habe noch eine Publikation zum Thema Walnussfruchtfliege und Sortenauswahl gefunden.
https://www.pubhort.org/ejhs/85/1/7/85_1_7.pdf
Ich habe noch eine Publikation zum Thema Walnussfruchtfliege und Sortenauswahl gefunden.
https://www.pubhort.org/ejhs/85/1/7/85_1_7.pdf
How much walnut husk fly (Rhagoletis completa Cresson)
affects nut quality of different walnut cultivars?
Due to the WHF infestation, both in-shell walnut and
kernel quality was affected, showing as reduced nut
and kernel weight and kernel percentage, empty
nuts, dark shells and kernels as well as shriveled and
mouldy kernels. The damage was shown as cultivarspecific and related to the time of WHF infestation.
Since the occurrence of walnut husk
fly (WHF) is associated with significant yield and nut
quality losses, a detailed information on cultivars’
susceptibility is essential for profitable production of
common walnut. Materials and methods – Seven pomological traits related to external nut quality and five
traits describing kernel quality were observed in 10
commercial cultivars to determine WHF-damage level. Results and discussion – The damage was cultivarand infestation time-related. It was shown by reduced
nut weight within a range from 0.1 g (‘Elit’) to 1.9 g
(‘Franquette’), by an increased number of baby nuts
from 1.4% (‘G-139’) to 18.1% (‘Chandler’) and by a
higher ratio of empty nuts ranging from 0% (‘G-139’)
to 12.5% (‘Fernette’). Internal damage was represented as kernel weight reduction within a range of 0.1 g
(‘A-117’) to 1.2 g (‘Franquette’) and as reduced kernel percentage from 0.2% (‘G-139’) to 7.0% (‘Chandler’). Between 5.3% (‘A-117’) and 50.0% (‘Chandler’)
of the kernels had more than a half of their surface
darkened, and totally black kernels appeared within
a range of 4.0% (‘A-117’) to 36.1% (‘Chandler’). Early
WHF infestation caused shriveled kernels, which varied from 0% in ‘G-139’ to 30.6% in ‘Cisco’ and ‘Chandler’ cultivars, together with kernel mouldiness, ranging from 37% (‘Fernette’) up to 75% (‘Elit’) mould. Infested ‘Fernor’ preserved the best external and internal quality, while ‘Franquette’ and ‘Chandler’ showed
the highest WHF damage levels. Conclusion – The results may be taken into consideration when planting
new walnut orchards, and suggest favouring less susceptible cultivars.
Re: Walnuss Sorten
Walnussanbau mit einigen weiterführenden Infos
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Re: Walnuss Sorten
Ich möchte 3 kleiner bleibende Walnussbäume über gepflasterten Flächen pflanzen. Also zwischen Garagen und gepflasterter Hoffläche. Ich dachte an Lange van Lod (diese Riesennuss so groß wie eine Kinderhand), Lara und Seifersdorfer Runde. Schöne Schattenspender und ein kleines Säckchen Walnüsse im Winter sind was herrliches! Wenn die Flächen darunter praktisch versiegelt sind und jeden Herbst alles zusammengeblasen wird, dürfte es mit der Walnussfruchtfliege ja keine großen Probleme geben oder?
Zum Thema "kleinbleibender" Walnussbaum Lara, der überall mit dieser Eigenschaft beworben wird und angeblich nicht höher als 4-6m werden soll, habe ich mit einer bekannten Baumschule telefoniert, die diese Sorte auch anbietet, sie meinten man kann den Baum mehrere Jahre auf 5-6m halten, aber letztendlich soll er doch 10-12m hoch werden. Der ehrliche Herr am Telefon meinte, er hätte noch keinen Walnussbaum unter 10-12m gesehen... Vielleicht ist es eher ein Werbeversprechen, weil die Leute oft nach kleiner bleibenden Bäumen verlangen, bei Walnuss das aber schwierig ist.
Zum Thema "kleinbleibender" Walnussbaum Lara, der überall mit dieser Eigenschaft beworben wird und angeblich nicht höher als 4-6m werden soll, habe ich mit einer bekannten Baumschule telefoniert, die diese Sorte auch anbietet, sie meinten man kann den Baum mehrere Jahre auf 5-6m halten, aber letztendlich soll er doch 10-12m hoch werden. Der ehrliche Herr am Telefon meinte, er hätte noch keinen Walnussbaum unter 10-12m gesehen... Vielleicht ist es eher ein Werbeversprechen, weil die Leute oft nach kleiner bleibenden Bäumen verlangen, bei Walnuss das aber schwierig ist.
Re: Walnuss Sorten
Versiegelter Boden sollte helfen bezüglich der Walnussfruchtfliege. Nachteilig könnte werden, dass die Wurzeln mal den Belag anheben oder die Wasserversorgung ungünstiger sein könnte.
Ich werde Scharsch und Sheinovo ausprobieren u.a. basierend auf dem oben erwähnten Informationsblatt von Agroscope. Erfahrungen aus Gebieten mit starkem Befall wären interessant. Ich habe den Eindruck, dass es südlich der Alpen teilweise mehr schwarze als grüne Nüsse gibt, während es nördlich lokal stark variiert und generell der Walnussfruchtfliegenbefall noch am zunehmen ist.
Ich werde Scharsch und Sheinovo ausprobieren u.a. basierend auf dem oben erwähnten Informationsblatt von Agroscope. Erfahrungen aus Gebieten mit starkem Befall wären interessant. Ich habe den Eindruck, dass es südlich der Alpen teilweise mehr schwarze als grüne Nüsse gibt, während es nördlich lokal stark variiert und generell der Walnussfruchtfliegenbefall noch am zunehmen ist.
Veredelte Walnussbäume bleiben kleiner als Sämlinge und mache Sorten wachsen langsamer. Ohne radikalen Rückschnitt halte ich unter 10 m langfristig für unrealistisch.Vielleicht ist es eher ein Werbeversprechen, weil die Leute oft nach kleiner bleibenden Bäumen verlangen, bei Walnuss das aber schwierig ist.
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Re: Walnuss Sorten
Ich kenne schon so einige Walnussbäume, die kleiner bleiben als 10 m. Aber das liebt am Standort, sehr flachgründig, an der Böschungskante und dadurch sehr trocken oder auch über einem Umgehungsstraßentunnel gepflanzt... In normalen Gartenbedingungen wären die Bäume aber sicherlich auch groß geworden.Apfelhilfe hat geschrieben: ↑2. Sep 2024, 16:18 ...Der ehrliche Herr am Telefon meinte, er hätte noch keinen Walnussbaum unter 10-12m gesehen... Vielleicht ist es eher ein Werbeversprechen, weil die Leute oft nach kleiner bleibenden Bäumen verlangen, bei Walnuss das aber schwierig ist.
Wo es meiner Beobachtung nach sehr große Unterschiede geben kann, ist die Wuchsform. Ich habe einen recht schlanken Walnussbaum, der einfach keine breite Krone bilden will mit vielleicht 10m Höhe bei 5-6m Breite. Andere Bäume in der Umgebung sind auch recht schlank, dafür gibt es ein bisschen weiter Nussbäume mit annähernd 20m Kronendurchmesser bei vielleicht auch "nur" 10-12m Höhe.
Re: Walnuss Sorten
Was die Walnussfruchtfliege angeht, gibts bei uns in der Gegend massive Unterschiede was die Befallstärke angeht. Leider ist unser Baum jedes Jahr extrem befallen, deshalb bin ich schon lange auf der Suche nach "resistenten" Sorten. Letztes Jahr hab ich mir zusätzlich zu der Langen von Lod noch Sheinovo besorgt. Beide Sorten wachsen noch im Topf und scheinen sortenecht zu sein. Die Lange von Lod hatte letztes Jahr eine Probiernuss, die herausragend gut war. Heuer sind sechs Nüsse dran, eine war befallen. Bei Scheinovo sind nur zwei Nüsse dran, beide befallsfrei. Die erste der zwei Nüsse von Scheinovo konnte ich schon am 31.August(!) ernten, die zweite bekommt mittlerweile auch stärkere Risse in der Schale, kann also auch nicht mehr lange dauern.
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Re: Walnuss Sorten
Ich habe gedacht, dass Walnuss für versiegelte Fläche gut geeignet ist, weil es ja ein Tiefwurzler ist. Ich hoffe mal das veredelte Walnüsse auch Tiefwurzler sind?? (Zum Thema habe ich folgendes Zitat gefunden: "Da es sich um einen Tiefwurzler handelt besteht wenig Gefahr für ein Anheben von Flächen im Umkreis der Walnuss.")Schwirbu hat geschrieben: ↑4. Sep 2024, 08:44 Versiegelter Boden sollte helfen bezüglich der Walnussfruchtfliege. Nachteilig könnte werden, dass die Wurzeln mal den Belag anheben oder die Wasserversorgung ungünstiger sein könnte.
Ich werde Scharsch und Sheinovo ausprobieren u.a. basierend auf dem oben erwähnten Informationsblatt von Agroscope.
Da stellt sich mir gerade die Frage auf was für Unterlagen Walnüsse veredelt werden? Irgendwie finde ich darüber nichts richtiges...
Zur Wasserversorgung lasse ich ein Teil des Regenwasser der versiegelten Fläche dort abfließen.
Bei deiner Recherche bist du bestimmt auch auf die Sorte "Rainuss Kläusler" gestoßen, die sich neben Sheinovo in der Schweiz als besonders widerstandsfähig gegen die Walnussfruchtfliege erwiesen hat. Leider finde ich im Netz nirgends eine Baumschule, welche die Sorte anbietet.
Kennt jemand eine Bezugsquelle für die Walnuss "Rainuss Kläusler" ?
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Re: Walnuss Sorten
Walnusssorten werden meist auf Walnusssämlinge oder auch auf Schwarznusssämlinge veredelt. Auf Schwarznuss braucht der Baum, wie die Schwarznuss allgemein, tendenziell bessere Böden mit besserer Wasserversorgung. Allerdings bleiben die auf Schwarznuss veredelten Walnüsse meist etwas kleiner als auf Walnuss selbst veredelte Walnussbäume. Auf Walnuss sind die Bäume trockentoleranter und kommen tendenziell mit schlechteren Böden zurecht.
In der Baumschule wird den Walnuss- bzw. Schwarznusssämlingen beim Roden oder spätestens bei der Handveredlung die Pfahlwurzel abgeschnitten (verbessert meiner Erfahrung nach, warum auch immer, den Veredlungserfolg und erleichtert auch das auspflanzen und die Weiterkultur (man braucht z.B. keine 50cm+ tiefe Töpfe)).
In der Baumschule wird den Walnuss- bzw. Schwarznusssämlingen beim Roden oder spätestens bei der Handveredlung die Pfahlwurzel abgeschnitten (verbessert meiner Erfahrung nach, warum auch immer, den Veredlungserfolg und erleichtert auch das auspflanzen und die Weiterkultur (man braucht z.B. keine 50cm+ tiefe Töpfe)).
Re: Walnuss Sorten
Das stimmt, Walnuss und Schwarznuss sind Tiefwurzler, sprich machen eine Pfahlwurzel, wenn sie können. Ich denke es ist schlussendlich eine Frage des Abstandes, Bodens und Baumalters.Apfelhilfe hat geschrieben: ↑11. Sep 2024, 21:03 Ich habe gedacht, dass Walnuss für versiegelte Fläche gut geeignet ist, weil es ja ein Tiefwurzler ist. Ich hoffe mal das veredelte Walnüsse auch Tiefwurzler sind??
Wie oben korrekt geschrieben wurde, wird auf Walnuss und Schwarznuss veredelt, wobei erstere Unterlage häufiger ist. Veredelungen auf Schwarznuss sind kurzlebiger wegen der Schwarzlinienkrankheit (black line disease).
Ja, auf die "Sorte" Rainuss/Kläusler/Hanger kam ich auch. Ich sehe dies mehr als einen ausgewählten Sämling, nicht als Sorte (im Sinne einer gezielten Kreuzung). Was mich bisher davon abhält diese zu vermehren, ist die Beschreibung der anderen Eigenschaften, wie "Nuss eher klein" oder "mittel bis schlecht knackbar und auskernbar". Ich könnte vermutlich an Edelreiser kommen. Welche Qualität diese haben würden, ist eine andere Frage. Ich denke ein Baum davon ist nur als Auftragsveredlung zu bekommen. Da kann man die Veredlung auch gleich selbst in die Hand nehmen, da man sich sowieso etwas gedulden muss bis zur ersten Ernte. Und noch etwas länger zu einer Aussage über Krankheitsanfälligkeiten.Apfelhilfe hat geschrieben: ↑11. Sep 2024, 21:03 Bei deiner Recherche bist du bestimmt auch auf die Sorte "Rainuss Kläusler" gestoßen, die sich neben Sheinovo in der Schweiz als besonders widerstandsfähig gegen die Walnussfruchtfliege erwiesen hat. Leider finde ich im Netz nirgends eine Baumschule, welche die Sorte anbietet.
Kennt jemand eine Bezugsquelle für die Walnuss "Rainuss Kläusler" ?