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Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt (Gelesen 128279 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

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walter27

Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

walter27 » Antwort #120 am:

Sie hat tausende Knospen... :D
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hymenocallis

Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

hymenocallis » Antwort #121 am:

tarokaja hat geschrieben: 11. Mär 2018, 11:18
Und mit Vlies schützen kann man eine Kamelie nicht wirklich, das tut eher dem seelischen Befinden des Besitzers gut, nicht der Pflanze. Sobald nur etwas Sonne auf das Vlies kommt, wird es schnell heiss drunter und die ganze Verpackung ist kontraproduktiv.

Die Erfahrungen unseres Freundes sprechen klar dagegen - die Pflanzen sind inzwischen viel zu groß, um sie mit Tannenreisig zu schützen. Die Vliesabdeckung (3-4 Schichten, locker gewickelt) hält die Infrarotstrahlung vom Boden zurück und wärmt die Pflanze. Die Pflanzen stehen im Winter im Vollschatten, selbst im Hochsommer bekommen sie nur 4-6 Sonnenstunden ab - da gibt es keine Hitze unter dem Vlies (zumindest nicht bis in den April); abgesehen davon schattieren die dicken Vliesschichten und die Luftpolster dazwischen halten die Temperatur darunter konstant, eine zu rasche Erwärmung gibt es genausowenig wie eine zu rasche Abkühlung.

Klappt jedenfalls inneralpin am Waldrand in Kärnten seit ca. 15 Jahren ganz hervorragend - auch wenn das Experten nicht hinbekommen haben (warum auch immer?).
Querkopf
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Querkopf » Antwort #122 am:

tarokaja hat geschrieben: 11. Mär 2018, 11:18
walter27 hat geschrieben: 11. Mär 2018, 10:54
Stimmt das was manche Händler angeben...dass es Sorten gibt die bis - 18 Grad aushalten können?
Du meinst vermutlich die amerikanischen Hybriden von Ackerman und Clifford Parks (Winter's- & Aprilserie)?
-18°C in den USA mit anderem Temperaturverlauf als bei uns in Europa sind nicht mit unserem Klima vergleichbar. Diese Diskussion führen hier fast 'alle Jahre wieder'.
Diese sogen. besonders winterharten Kamelien haben sich bei uns nicht winterhärter erwiesen als bekannt alte und bewährte Sorten, im Gegenteil. ...

Walter, genau deine Frage habe ich vor 12 Jahren, als ich mich erstmals ernsthaft mit Kamelien befasste, dem "Kamelienpapst" ;) Peter Fischer gestellt.
Er hat gelacht am Telefon. Und ungefähr so geantwortet wie tarokaja.

Seine Ratschläge fürs Auspflanzen von Kamelien unter nicht idealen Klimabedingungen (WHZ 7b) waren:
- eine der frosthärteren Sorten wählen (er hatte damals eine lange Liste auf seiner Website, ich hab' sie noch...) - tarokaja hat ein paar davon genannt
- keine Jungpflanzen setzen (sensibel), sondern mindestens 5-6-jährige Pflanzen (robuster)
- bei der Pflanzplatz-Wahl unbedingt Wintermorgensonne auf dem Stammfuß vermeiden, um die Gefahr von Frostrissen (tödlich) zu mindern
- so pflanzen, dass Schutz da ist vor kaltem, austrocknendem Wind, z. B. durch eine Wand/ Mauer im Kreuz oder durch größere Gehölze drumrum.

Habe ich damals beherzigt. Als Winterschutz kriegen meine beiden Ausgepflanzten ('Hagoromo' und 'Dr. Burnside') im Herbst eine Laubschicht "auffe Füße", sonst nichts. Und es geht ihnen prima. In den sehr kalten Wintern 2009/10 und 2010/11 und auch im fiesen Februar 2012 haben sie dennoch gelitten; ein bisschen Roulettespiel bleibt's.

Aber beim Roulette kann man halt auch gewinnen.
- Meine Nachbarn haben Ende der 1990er Jahre eine geschenkte Jungpflanze mitten in den Vorgarten gesetzt, schutzlos, windumweht - daraus ist ein Prachtstrauch von gut 2x2x2 Metern geworden :) (leider fiel er vor ein paar Jahren einer Bau-Aktion zum Opfer). Ok, die ursprünglich Namenlose hat sich dann als 'Hagoromo' erwiesen.
- Eine Freundin, die ganz in meiner Nähe gärtnert, hat mehrere No-Name-Käufe und -Geschenke ausgepflanzt; die halten seit Jahren problemlos durch. Ok, sie stehen im Schatten & Schutz, zwischen Hauswand und großen Bäumen.
- Dein eigenes Prachtstück steht im Schutz einer Wand.
- Und Hemerocallis' Freund nutzt offenbar gleichfalls die Schutzfunktion eines speziellen Pflanzplatzes ("Vollschatten").

Sowas kann sicher in Einzelfällen funktionieren. Übertragbar auf andere Situationen sind derlei individuelle Erfolge aber schwerlich.


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Jule69
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Jule69 » Antwort #123 am:

Querkopf:
Ganz wunderbar beschrieben, da mag ich im Moment gar nichts mehr hinzufügen. Danke Dir!
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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tarokaja
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

tarokaja » Antwort #124 am:

Querkopf hat geschrieben: 11. Mär 2018, 14:49
Sowas kann sicher in Einzelfällen funktionieren. Übertragbar auf andere Situationen sind derlei individuelle Erfolge aber schwerlich.


Danke, Querkopf, für die wichtigen Ergänzungen, insbesondere deinen oben zitierten letzten Satz. :-*
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Querkopf » Antwort #125 am:

Ooops, Lob von gleich zwei Kamelien-Fachfrauen - dankeschön, ich fühle mich geehrt :-*.

Noch eine kleine Anmerkung.
Wie viel der Standort ausmacht, hat mir in diesem Jahr eine fast skurril anmutende Beobachtung an meiner 'Hagoromo' gezeigt.
Sie steht im oberen, wärmsten Bereich meines (Hang-)Gartens - je weiter es runtergeht, desto kühler wird es -, direkt vorm Haus.
Am 10. Februar habe ich sie vom offenen Schlafzimmerfenster aus fotografiert, da sah sie so aus :):
Camellia Hagoromo
Offene Blüten gab's aber nur auf der dem Haus zugewandten Seite. Richtung Straße sind alle Knospen fest geschlossen geblieben. Was nicht verwundert: Für die bewusste Februarwoche hat die nicht weit entfernte DWD-Wetterstation Temperatur-Minima zwischen -1,8° und -0,8° C gemessen, die Maxima lagen zwischen -0,4° und 0,8° C. Bei uns (ca. 100 m tiefer im Tal) mag es 0,5 bis 1 Grad wärmer gewesen sein, spielt aber keine Rolle: zu kalt für Kamelienblüten. Auf der Haus-Seite des Strauchs hingegen hat's mit der Wärme gereicht.
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

tarokaja » Antwort #126 am:

Querkopf hat geschrieben: 11. Mär 2018, 21:16
Offene Blüten gab's aber nur auf der dem Haus zugewandten Seite. Richtung Straße sind alle Knospen fest geschlossen geblieben.


Deine Beobachtung mache ich jedes Frühjahr bei einer grösseren Cornishsnow, die vor eine Mauer steht. Es sind immer zuerst ein paar Blüten dicht an der Mauer offen und das gleiche macht meine Yuletide, die vorm Haus steht, direkt an der Hauswand.

Ja, Kamelien sind 'clever'! Auch dass sie nie alle Knospen gleichzeitig öffnen, ist sehr geschickt und für uns ja auch schön. So sind nie grad alle Blüten hin, wenn's mal Spätfrost gibt - wie bei ich es z.B. von einer Magnolia stellata aus einem früheren Garten kenne.

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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Querkopf » Antwort #127 am:

Ja, dass die hausnahen Blüten ein bisschen Vorsprung haben, das kenne ich auch schon länger. War zuvor aber immer nur ein ganz kurzer Vorsprung, vielleicht ein, zwei Tage.
Dieses Mal waren es mehr als vier Wochen (!), in denen ich vom Fenster aus zauberhaftes Kamelienrosa bewundern durfte. Und kein Passant kriegte was davon mit. Als ob's zwei unterschiedliche Pflanzen wären - ein ziemlich schräger Effekt ;).

Seit heute ist aber alles anders: Nach einem sehr milden Wochenende haben sich heute Morgen auch zur Straße hin erste Blüten geöffnet :D.
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

hymenocallis » Antwort #128 am:

Querkopf hat geschrieben: 11. Mär 2018, 14:49
Aber beim Roulette kann man halt auch gewinnen.
- Meine Nachbarn haben Ende der 1990er Jahre eine geschenkte Jungpflanze mitten in den Vorgarten gesetzt, schutzlos, windumweht - daraus ist ein Prachtstrauch von gut 2x2x2 Metern geworden :) (leider fiel er vor ein paar Jahren einer Bau-Aktion zum Opfer). Ok, die ursprünglich Namenlose hat sich dann als 'Hagoromo' erwiesen.
- Eine Freundin, die ganz in meiner Nähe gärtnert, hat mehrere No-Name-Käufe und -Geschenke ausgepflanzt; die halten seit Jahren problemlos durch. Ok, sie stehen im Schatten & Schutz, zwischen Hauswand und großen Bäumen.
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Das Risiko läßt sich minimieren - Know-How vorausgesetzt.

Insoferne sind diese Erkenntnisse sehr wohl übertragbar - auf ähnliche andere Situationen.

(das sollte man hier aber nur sehr klein und leise anmerken - vor allem wenn hier schreibende 'Experten' keine gleichlautenden Erfahrungen haben)
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

tarokaja » Antwort #129 am:

Ach, es ist doch immer wieder erfrischend, an so viel Wissen auf (fast) alle Gebieten teilzuhaben! :-X
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

hymenocallis » Antwort #130 am:

Ach es ist doch immer wieder erfrischend, wie Realerfahrungen anderer User hier in Bausch und Bogen als nonsens hingestellt und abgewertet werden - den Experten sei Dank!

Nuccio's Gem - gerade ausgepackt:
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hymenocallis

Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

hymenocallis » Antwort #131 am:

Eine Noname vom Diskonter in erdbeerrot - offenbar sehr blühwillig.

Beide Pflanzen waren kniehoch, als sie voriges Jahr ausgepflanzt worden sind - es hatte mehrere Tage strengen Frost, nachts bis -18°C.

PS: ich als Laie lerne lieber von einem Laien, der es kann (in dem Fall Kamelien inneralpin ausgepflanzt kultivieren) als von einem Experten, der mir erzählt, daß es nicht funktioniert.

(mir wurde hier auch schon von Forums-Experten erklärt, daß man Taglilien nicht im Topf halten kann, daß Florida-Sorten bei uns nicht überleben, daß es keine späten Sorten gibt, die bei Temperaturen um 15°C schön öffnen, etc. ::))
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Goldfinch » Antwort #132 am:

Nachdem hier viele Leute Kamelien in ihren Gärten haben (teils mitten im Vorgarten und in der Knallsonne große, alte Prachtexemplare), habe ich mich auch getraut und drei Kamelien gesetzt (Triphosa, California, Dr Burnside). 🙂
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

Jule69 » Antwort #133 am:

Ich muss Euch was fragen.
Ich habe ja schon seit vielen Jahren diverse Kamelien ausgepflanzt im Garten, aber dieses Jahr ist es echt komisch. Ich gebe mir ja Mühe mit dem Gießen...trotzdem...kriegen Eure auch vermehrt gelbe Blätter? So was habe ich noch nie in der Form beabachtet. Vielleicht mal einen Sonnenbrand, weil die Sonne extrem war, aber so eine Menge gelber Blätter? Ich hatte, so meine ich, Ende Mai/ Anfang Juni 1 x alle (auch die im Kübel) gedüngt, aber jetzt düngen..das ist doch wohl eher kontraproduktiv oder?
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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Re: Ausgepflanzte Kamelien - Erfahrungen kompakt

leonora » Antwort #134 am:

:-[

Bei mir sehen einige auch gestresst aus, leider, wobei die Situation bei mir noch etwas anders ist. Meine Kamelien stehen umzugsbedingt seit 1 Jahr getopft, und was sich der März-Winter 2018 noch nicht geholt hat, leidet jetzt unter Hitze und Trockenheit. Ich kann's nicht ändern. :-\ Ich wässere, so gut es halt geht und versuche, sie so bald wie möglich auszupflanzen. Hoffentlich erholen sie sich im Beet wieder.

LG
Leo
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