Bristlecone hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 09:43 War die letzten Jahre ähnlich, und ich hoffe, das bleibt auch so.
Tierische Gegenspieler ausgeschlossen? Ich habe mich schon gefragt, wo all die anderen Eier und späteren Raupen wohl abgeblieben sind. Und in einer Buchskugel hat mir eine Blindschleiche entgegengeguckt und ja, dann flimmert schon so ein klein bisschen Hoffnung auf. Mal schauen, wie es dieses Jahr noch weitergeht.
@Snape: Wenn du nichts und niemanden siehst im Buchs brauchst du eigentlich nicht spritzen, reicht ja auch so vom Aufwand her. 1.Spritzung, 2.Spritzung 10-14 Tage danach (ausser schon vorher Aktivität), dann abwarten und wieder spritzen wenn erneut Befall.
Legolas hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 12:26 Hallo,
es ist normal, dass freigewachsene Buchsbäume weniger bzw. erst später befallen werden. Durch den nicht so dichten Wuchs bieten sie dem Zünsler weniger Schutz. Daher essen die Zünsler die Bäume auch immer von innen nach außen auf. Wenn die dichten Futterquellen weg sind, dann gehen sie aber auch gerne an die luftigen... ;D [/quote] Nö - das ist nicht normal und passiert auch nicht (selbst wenn Du den Eindruck hast). Zünsler sind Falter und ihnen geht jegliche Intelligenz ab - sie legen ihre Eier dort ab, wo es nach Buchs riecht, ob geschnitten oder nicht, ob dicht oder licht ist für sie nicht erkennbar. Warum wird Insekten immer irgendeine bewußte Entscheidung angedichtet? ::)
[quote author=Legolas link=topic=35816.msg3084982#msg3084982 date=1526207197] Wenn der Zünslerdruck hoch ist, da man in einem größeren Wohngebiet mit vielen Gärten wohnt, dann werden auch irgendwann die Buchse stärker befallen, die nicht formgeschnitten sind, das ist leider so.
Deine Theorie in Ehren - hier ist der freiwachsende immer befallen und die Kugeln am Wandbrunnen auch - liegen am Gartenrand am anliegenden Feld und daher in der Einflugschneise. Die beiden Kugeln auf Hochstamm vor der Haustür sind nur sehr selten befallen.
Danke, neo. Ich versuch es so zu machen; inspizier aber noch mal gründlich (jetzt regnet es eh, ich hoffe auch bei Dir, nach Deinem Wunsch). Wenn ich nur nicht so ein Angsthase wäre und mein insuffizientes Sehen fürchtete.
Ausserdem, ich glaube schon, dass Insekten dahin gehen wo es günstig ist (also, viele zarte junge Triebe, schattig, geschützt). Egal, ob die Evolution nun einen Verstand dazu gemacht hat oder nicht.
Snape hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 17:21 Ausserdem, ich glaube schon, dass Insekten dahin gehen wo es günstig ist (also, viele zarte junge Triebe, schattig, geschützt). Egal, ob die Evolution nun einen Verstand dazu gemacht hat oder nicht.
Was jetzt? Entweder viele zarte junge Triebe (außen am Buchsbaum) oder schattig geschützt (innen drinnen, aber nichts zu fressen)? Der Buchsbaumzünsler hat keine natürlichen Feinde - warum sollte er seine Brut verstecken?
Man kann auch glauben, daß Insekten bevorzugt kranke, schwache Pflanzen schädigen. Ist genauso wenig rational begründbar und genauso falsch. Selbst Raubtiere töten nur deswegen häufig alte und kranke Pflanzenfresser, weil die leichter zu erwischen sind - nicht weil sie besser schmecken. Ein unbeschütztes saftiges zartes Jungtier ist ihnen allemal lieber.
Leider scheint der ganze Biologie-Unterricht in der Schule nichts zu helfen - man glaubt halt immer noch lieber Dinge, die einem gefallen oder ins Konzept passen - zur Not wird die Wahrnehmung angepaßt. Daß davon im wissenschaftlichen Experiment nichts haltbar ist, will man ja eigentlich gar nicht wissen - da glaut man z. B. lieber jahrelang an das plötzliche Auftreten natürlicher Feinde.
hemerocallis hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 17:31 - da glaut man z. B. lieber jahrelang an das plötzliche Auftreten natürlicher Feinde.
Und wie erklärst du dir eine einzige grosse Raupe an einem Buchs? Wenn es mehr davon gehabt hätte hätte ich sie gefunden, ich habe genau gesucht, das war kein Riesenstrauch. Eine Raupe, eine Frassstelle. Nur ein Ei legt ja nun ein Falter nie. Also wo sind die anderen? (Gespritzt wurde im 2018 bis dahin nicht.)
hemerocallis hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 17:31 - da glaut man z. B. lieber jahrelang an das plötzliche Auftreten natürlicher Feinde.
Und wie erklärst du dir eine einzige grosse Raupe an einem Buchs? Wenn es mehr davon gehabt hätte hätte ich sie gefunden, ich habe genau gesucht, das war kein Riesenstrauch. Eine Raupe, eine Frassstelle. Nur ein Ei legt ja nun ein Falter nie. Also wo sind die anderen? (Gespritzt wurde im 2018 bis dahin nicht.)
Das ist ein klassischer Einzelfall-Bericht - der keinerlei gesicherte Schlußfolgerungen zuläßt. ;D
Sowohl die Befruchtung als auch die Eiablage selbst können durch viele Faktoren unterbrochen/gestört werden - ebenso die Entwicklung der Raupen. Du kannst es als Glücksfall verbuchen und Dich daran freuen - dabei bleiben wird es wohl kaum :-\
hemerocallis hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 18:32 Das ist ein klassischer Einzelfall-Bericht - der keinerlei gesicherte Schlußfolgerungen zuläßt. ;D[/quote] Nun ja, in fünf Jahren noch nie so vorgekommen, ich kenne sie nur zu mehreren wenn sie da sind.
[quote] - dabei bleiben wird es wohl kaum :-\
Das ist ebenfalls nicht gesichert. ;D ;) Letztendlich ist doch alles immer (in) Veränderung?
Es ist schon so, dass freiwachsende Buchse weniger befallen werden. Die Falter legen nicht umsonst die Eier tief in den Buchs hinein. Der Zünsler hat es nicht so gerne, wenn er der vollen Sonne ausgesetzt ist. Bei einem Befall sind anfänglich kaum Frassschäden sichtbar, da sich die Raupen, so lange es Nahrung gibt, im Innern der Pflanze bewegt. Hier ist sind sie durch die dichte Verzweigung gut geschützt. Erreicht sie jedoch die Peripherie, werden die Schäden unweigerlich sehr schnell sichtbar. Das ist der Grund wieso viele Leute meinen, der Buchs wäre innerhalb einer Woche weggefressen. In den meisten Fälle war der Zünsler schon ca. 2-3 Wochen im Inneren an der Arbeit oder der Buchs wurde schon im Vorjahr stark geschädigt.
Spätestens bei einem Befall mit Cylindrocladium Buxicola leiden die formgeschnitten Buchse deutlich stärker bzw. sterben recht schnell völlig ab. Die Feuchtigkeit hält sich eben deutlich länger und Schnittstellen sind noch bessere Eintrittspforten für eine Infektion. ;D
Untersuchungen vom Julius-Kühn-Institut in Darmstadt haben sogar ergeben, dass die Falter besonders gerne dichte Buchse befallen, die noch nicht befallenen sind/waren. Der Falter will optimale Bedingungen für die nächste Generation. Diese Bedingungen findet er in noch unbefallenen und vor allem dichten Buchsbäumen, die am besten halbschattig stehen. Ich habe sehr viele Buchsbäume und konnte genau das feststellen. Auf Friedhöfen oder bei Freunden konnte ich genau das selbe feststellen. Die "verwahrlosten" Buchsbäume leben, vor allem auch in Zeiten von Cylindrocladium Buxicola, deutlich länger.
Wie schön, daß ihr mit Euren Einzelfallbeobachtungen so glücklich seid. Blöderweise wissen die Zünsler hier nichts davon und deshalb kann man sie leider nicht verallgemeinern (ist wohl wie mit den 3 Generationen pro Jahr - ::)). Ich hätte dann nämlich wesentlich weniger Arbeit mit dem Spritzen.
Gerade habe ich wieder eine Runde mit dem Drucksprüher und meinen Buchsen verbracht - alle Kugeln (halbschattig, vor und hinter dem Haus) zeigen noch keinerlei Anzeichen eines Befalls. Aus dem großen freiwachsenden Buchs in sonniger Lage am Feldrand kamen mir die Falter entgegen und einige Gespinste blieben an der Lanze hängen.
In den Vorjahren ging die Plage schon früher los - bei dem Dauerregen der letzten Wochen kommen die Falter wohl nicht so weit.
Legolas hat geschrieben: ↑13. Mai 2018, 23:26 Ich habe sehr viele Buchsbäume und konnte genau das feststellen. Auf Friedhöfen oder bei Freunden konnte ich genau das selbe feststellen. Die "verwahrlosten" Buchsbäume leben, vor allem auch in Zeiten von Cylindrocladium Buxicola, deutlich länger.
Spannend. Hier sind die verwahrlosten Buchsbäume als erstes gestorben - Formschnitt bei Buchsbäumen ist hier nicht weit verbreitet, es gibt keine Tradition von niedrigen Einfassungshecken und es gab hauptsächlich freiwachsende Exemplare. Das erste auffällige Todesopfer war ein riesiger freiwachsender (locker 4-5 m hoch) im Garten meiner Mutter, der innerhalb von 4 Monaten völlig kahl gefressen und entrindet worden ist. Die wenigen, die sich die Arbeit mit dem Formschnitt angetan haben, haben ihre Buchse recht bald aktiv geschützt - von denen findet man regional noch Exemplare, ansonsten ist Buchs weitgehend aus dem Gartenbild verschwunden (auch von den Friedhöfen).