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Reneclode oder was sonst? (Gelesen 3469 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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acaulis
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Reneclode oder was sonst?

acaulis »

Eine Hecke aus Weissdorn, Schlehen, Myrobalanen etc. Darin fand sich ein "baum"gewordener Strauch mit Früchten. Sie schmeckten ausgezeichnet, etwas in Richtung Mirabellen: süss, auch die Schale nicht säuerlich.Was könnte das sein? Reneclode?Reneclode 2.jpg
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cydorian
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Re:Reneclode oder was sonst?

cydorian » Antwort #1 am:

Eine Zufallskreuzung. Nur eine gelbe Reneclaude (Oullins) ist verbreitet, die hat aber eher einen grünlichen Schimmer, während diese Pflaume in rötliche geht.
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acaulis
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Re:Reneclode oder was sonst?

acaulis » Antwort #2 am:

Danke, Cydorian.Der Strauchbaum ist wie die übrige Hecke etwa 20 jahre alt. Erst letztes Jahr und heuer trug er (wenige) Früchte. Geblüht hat er kräftig. Er treibt auch Wurzelschösslinge. Lage: Bei einem Ferienhaus, Seehöhe ca. 900 m, dichte Nachbarsträucher. Im Oktober werde ich ihm etwas mehr Raum schaffen und allzu aufdringliche Nachbar-Sträucher entfernen. Vielleicht trägt er dann mehr Früchte.Soll ich versuchen, Reiser von ihm auf wüchsige Myrobalanen-Unterlagen zu pfropfen? Soll ich Ende Oktober Steckhölzer schneiden zur Weiter-Vermehrung?acaulis
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cydorian
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Re:Reneclode oder was sonst?

cydorian » Antwort #3 am:

Ich würde erst noch mal prüfen, ob sie wirklich etwas taugt. Nach einer einzigen kleinen Jahresernte kann man das noch nicht sagen. Es gibt auch andere ältere Sorten gelber Rundpflaumen. Auch wenns keine Reineklaude ist, so gibt es doch noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Sorte und keinen Zufallssämling handelt.Dazu brauchts aber mehr wie ein Foto. Die Reifezeit und -Art (folgernd?), eine genaue Beschreibung des Geschmacks, Fruchteigenschaften (kocht sauer? zerfällt? Einmach/Trocknungsgeeignet? Immer steinlösend?) Anfälligkeiten (Monilia? Wickler?), Zuckergehalt, Blühzeit, Habitus des Baums, der Zweige, der Blätter und dergleichen.Möglichkeiten gibts schon noch: Gelbe Herrenpflaume, Mirabelle von Metz oder eine andere Mirabelle (Geschmack weist drauf hin), frühe Reineclaude (sehr selten)...die Wurzelausläufer können aber auch auf einen guten Schuss Myrobalane-Erbgut hinweisen. Vielleicht auch eine Lokalsorte, die Gegend ist mit 900m Höhe sicher nicht das klassische Obstanbaugebiet für bekannte Sorten.
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Traudi
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Re:Reneclode oder was sonst?

Traudi » Antwort #4 am:

Bei mir gibt es auch immer wieder mal solche Zufallstreffer, ein Mix von Genen aus Zwetschgen, Pflaumen, Reineclauden verschiedenster Art, Mirabellen und Schlehen. Ganz interessant - aber wirklich getaugt eigentlich nie so ein Trieb. Sauer oder fad-süßlich, wässrig, ging nicht vom Stein - irgendein Makel war immer dabei. Am Ende kam dann immer das Hackebeil :-). Wenn Dein Garten groß genug ist und Dir die Zufallskreuzung (oder der Trieb aus einem früher mal dagewesenen Reineclaudenbaum) gefällt, dann lass ihn einfach wachsen und schau mal ....Raushacken kann man ihn dann immer noch :-)
lemo

Re:Reneclode oder was sonst?

lemo » Antwort #5 am:

So sehen hier so genannte Mirabellen aus - oder ist das dasselbe wie Reneclauden?
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cydorian
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Re:Reneclode oder was sonst?

cydorian » Antwort #6 am:

Mirabellen sind eher kleiner und das Rot hebt sich deutlicher ab, der Grundton ist nicht so rosa. Grosse Nancymirabellen liegen bei 26-27mm Durchmesser, Metzer ähnlich, die fotografierte Frucht liegt bei 30. Etwas grösser wäre Flotows Mirabelle, aber die hat auch rote Bäckchen. Bleibt noch die Herrenhäuser Mirabelle, die immerhin von der Grösse her passen würde. Andere Wildpflaumen kommen natürlich auch in Frage, aber die sind fast nie steinlösend.
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