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Ackerland zu Garten (Gelesen 16699 mal)

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Minigärtnerin
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Ackerland zu Garten

Minigärtnerin »

Hallo,mein Mann ist dabei ein Grundstück zu erwerben, 1000 qm, damit wir uns einen schönen Garten anlegen können (Grillplatz, Obstbäume, Beete, Spielplatz für die Kinder etc.).Das Grundstück ist kein ausgewiesenes Ackerland, wird aber vom benachbarten Bauern ohne Vertrag unentgeltlich genutzt (Aussage des Grundstück-Eigentümers.) Im Moment wächst da Winterweizen, soweit ich das identifizieren kann. In den Jahren zuvor waren es, soweit ich es im Vorbeifahren immer sehen konnte, auch Roggen, Mais, Raps. Wir wollen uns mit dem Bauern gütlich einigen, er soll ja noch ernten können und uns vielleicht den Boden etwas glatter machen.Der Boden ist kalkig, mit kleinen und großen Kalksteinchen übersäht, sonst aber dunkel und feinkrümlig.Leider sind keine anderen Gärten in der Nähe. Rund herum nur andere Felder.Jetzt meine Frage: was muss ich beachten beim Beete anlegen?- Sollte man den Boden eher etwas "ruhen" lassen, da er in den letzten Jahren landwirtschaftlich genutzt wurde?- Was dünge ich gezielt? Oder besser gar nicht?- Gibts noch etwas zu beachten?Danke für eure Tips!
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Staudo
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Re:Ackerland zu Garten

Staudo » Antwort #1 am:

Eine Minigärtnerin mit 1000m² ...Fange einfach an. Für das erste nicht benötigte Flächen kannst Du mit Gründünger oder mit Rasen (einfacher zu pflegen) einsäen. Intensiv genutzte Ackerflächen brauchen anfangs nicht gedüngt zu werden.
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oile
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Re:Ackerland zu Garten

oile » Antwort #2 am:

Eine ganz praktische Frage: Habt Ihr geklärt, ob Ihr das Grundstück einzäunen dürft? In manchen Gemeinden ist das schwierig und ein regelmäßiger Besuch von Reh, Wildschwein und Co. könnte die Freud am Garten u.U. erheblich mindern.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Günther

Re:Ackerland zu Garten

Günther » Antwort #3 am:

Einzäunen ist sicher gut.Wenn genug Zeit ist - ist nie, ich weiß - dann wäre eine Saison Gründüngung vor der eigentlichen Umarbeitung sicher günstig.Wasserversorgung?
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fars
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Re:Ackerland zu Garten

fars » Antwort #4 am:

Günthers Hinweis auf die Wasserversorgung ist das m.E. entscheidende.Alles andere ist kurz oder mittelfristig korrigierbar. Ohne die Möglichkeit einer permanenten Wasserversorgung ist jeder Garten extrem gefährdet.
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Susanne
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Re:Ackerland zu Garten

Susanne » Antwort #5 am:

Laube? Wenn ihr den Garten bewirtschaften, aber nicht ständig alles mitschleppen wollt, solltet ihr einen Unterstellplatz für Geräte haben. Fragt, ob ihr eine Laub errichten dürft. Ab einer bestimmten Größe benötigt ihr dafür eine Baugenehmigung...Wenn das kein Problem sein sollte, könnte ein Teil des nötigen Wassers über das Laubendach in Regentonnen oder sogar eine Zisterne (fragen, ob eine Zisterne okay ist) aufgefangen werden.Überhaupt würde ich den Fall eines Rückbauverlangens vorab klären, also, ob ihr zum Beispiel bei Abgabe des Gartens alle Bäume fällen und die Fläche in Ackerland zurückverwandeln müßtet.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
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Wiesentheo
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Re:Ackerland zu Garten

Wiesentheo » Antwort #6 am:

Das allerwichtigste ist,ob das Grundstück,was ihr erwerben wollt in einem Bebauungsplan steht.ZU erfragen bei der zuständigen Gemeinde.Allerwichtigste.Nicht dass ihr später böse erwacht.Wie ich lese,nutzt der Bauer das unentgeldlich.ohne Vertrag.Mit wem wollt iohr denn da einen Vertrag abschließen.Auch wichtigWenn das nicht als Ackerland ausgeschrieben ist,als was dann Da gibt es auch verschiedene Bestimmungen.Dann auch wichtig,wenn du schreibst(ringsherum nur Acker)die Zufahrt zu eurem Grundstück.Z.B.Zufahrt von Straße,führt über Straßenrandstreifen,der der Gemeinde,oder Straßenamt gehört...Knallharte klare Linien schaffen mit den angrenzenden Besitzern,oder Nutzern der benachbarten Äcker.So erst Mal ein kurzer Überblick.Natürlich dann Einfriedungen und Laube und so.Ich hab das durch und mußte teilweise mit harten und vieleicht unschönen Mitteln für mein Land kämpfen (Eggen mit nach oben gerichteten Zinken,weil es trotz Markierung und harten Aussprachen als Treckerwendeplatz genutzt wurde.Umweltschützer,weil da auf der Wiese irgend so eine seltene Pflanze steht,die ich nie gesehen und die es aul Trockenbiotop machen wollten. und so weiter.Also erst alles klären in diesen Richtungen Hab das alles durch.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.
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tubutsch
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Re:Ackerland zu Garten

tubutsch » Antwort #7 am:

Hallo Minigärtnerin, um wieder auf Deine Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich habe vor ca. drei Jahren knapp 1300 m² Ackerfläche übernommen, die ich immer noch zu einem Garten umgestalte. Der Bauer, der meinen "Garten" bis dahin bestellt hatte -mit Zustimmung der damaligen Vorbesitzerin- war natürlich nicht begeistert, dass er das Land wieder herausrücken musste. Nachdem er seinen Weizen abgeerntet hatte, hat er mir "mein Land" auch gleich mit geeggt. Da ich nicht sofort die ganze Fläche nutzen konnte, habe ich zunächst Gelbsenf ausgesät und die Fläche mit einheimischen Gehölzen und Sträuchern eingefriedet. (Ich habe eine sehr gute und günstige Online-Baumschule, 1a Ware zu kleinem Preis. Alle Pflanzen haben mich ca. 200 Euro gekostet. Adresse nenne ich gerne per PM). Mein Garten grenzt an eine Ackerfläche und ist an ein Landschaftsschutzgebiet angebunden. Recht und links wird er durch offene Nachbargärten begrenzt. Bis auf den Bereich des Gemüsegartens -hier verwende ich ausschließlich Kompost und Hornspäne- dünge ich nicht. Ich denke, im Boden steckt noch genug davon. Ein Problem hatte und habe ich mit Ackerwinden. Das gesamte Grundstück war komplett "verseucht". Auch hatte ich nicht daran gedacht, den Gelbsenf vor der Samenreife umzusicheln. So hat er sich immer wieder von allein ausgesät. Da half nur absensen und mit dem Rasenmäher immer wieder drüber gehen - dann war Ruhe. Überlege Dir besser vorher, wo Du Beete anlegst und wo Rasen hin soll. Denn den wieder los zu werden auf dieser Fläche kann recht mühevoll sein –ich spreche aus eigener Erfahrung-. Ein Gartenhaus haben wir auch errichtet und dieses Jahr soll noch ein Pavillion hinzu kommen. Wenn Du Dich an die gesetzlichen Größen hältst, brauchst Du für die Errichtung keine Genehmigung. Frag mal bei Deinem Bauamt nach. Überhaupt sehe ich keine Probleme hinsichtlich Deiner Gartennutzung. Hier hat der Bauer auch jahrelang städtischen Grund –ohne Pachtvertrag und mit stillschweigendem Einvernehmen- bewirtschaftet. Im vergangenen Jahr musste er ihn herausrücken, da die Stadt einen breiten Gehölzstreifen gepflanzt hat. Da war die Freude auf seiner Seite zwar nicht gerade groß, aber das ist eben seine Sache… So, ich wünsche Dir viel Spaß bei Deinem neuen „Ackergarten“. Kleiner Tipp: Wenn der Untergrund es zuläßt und der Grundwasserspiegel nicht zu tief ist, würde ich mir überlegen, evtl. einen Brunnen anzulegen. Geräte dazu kannst Du in jedem größeren Baumarkt ausleihen. Viele Grüße Tubutsch
Minigärtnerin
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Re:Ackerland zu Garten

Minigärtnerin » Antwort #8 am:

Vielen Dank für eure Antworten.Zufahrt, Wasser und Baugenehmigung ist geklärt. Ohne diese hätt ich die Fläche nicht haben wollen.Danke tubutsch für deinen Erfahrungsbericht, genau so etwas hatte ich mir erhofft.Ein Zaun wird eine teure Anschaffung sein. Vielleicht später, wenn ich entnervt bin von Mitgenießern aus dem Wald und alle anderen Basiswünsche erfüllt sind.Ich denke im Moment da eher auch an einheimische Gehölze und Wildrosen drum herum, Platz genug ist ja da und es passt auch besser in die Umgebung. An den Besuch von Reh und Co. werden wir uns dann in der ersten Zeit gewöhnen müssen, kenn ich aber vom Minigarten am Haus. Da kommt so ziehmlich alles vorbei was im Wald wohnt und knabbert mein Gemüse an. ::)Brunnenbau wäre zu überlegen, trotz Wasseranschluß. Alles neu gepflanzte will ja gut gegossen sein.@Susanne - wir kaufen das Land, Rückgabe des Gartens ist also nicht geplant!@Wiesentheo - Kaufvertrag wird mit dem Eigentümer gemacht, der Bauer bewirtschaftet das Land im Einvernehmen mit dem EigentümerNa, dann kanns ja los gehen. Staudo, mich gruselts auch ein wenig vor der Größe, aber die Freude über die "unendlichen Weiten" überwiegt! ;D
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oile
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Re:Ackerland zu Garten

oile » Antwort #9 am:

mich gruselts auch ein wenig vor der Größe, aber die Freude über die "unendlichen Weiten" überwiegt! ;D
Oh, die unendlichen Weiten werden bestimmt bald zusammenschnurren ;) .
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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callis

Re:Ackerland zu Garten

callis » Antwort #10 am:

mich gruselts auch ein wenig vor der Größe, aber die Freude über die "unendlichen Weiten" überwiegt! ;D
Oh, die unendlichen Weiten werden bestimmt bald zusammenschnurren ;) .
Das würde ich auch so sehen, besonders, wenn die Fläche mit Gehölzen umpflanzt werden soll, die nach einigen Jahren ganz schön Platz einnehmen.
donauwalzer
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Re:Ackerland zu Garten

donauwalzer » Antwort #11 am:

Zumindest bei uns ist die Errchtung von Brunnen - d-h. die Entnahme von Grundwasser bewilligungspflichtig. Ich würde mich dahingehend erkundigen.1000m2 kommen Dir im Moment noch sehr gross vor - weil noch nicht bepflanzt - das täuscht jedoch sehr. ;D
Mit lieben Grüssen .... Donauwalzer
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Staudo
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Re:Ackerland zu Garten

Staudo » Antwort #12 am:

1000m² sind in der Tat irgendwann überschaubar. ;) Hier sind Brunnen ebenfalls genehmigungspflichtig, allerdings schert sich auf dem Dorf niemand darum. Praktisch alle Hausgrundstücke haben auch einen eigenen (ungenehmigten) Brunnen.Alles, was ich so an Grundstück habe, ist mit Wildzaun eingezäunt. Der ist bezahlbar, optisch sehr unauffällig und einfach gezogen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:Ackerland zu Garten

Minigärtnerin » Antwort #13 am:

:D Wildzaun ist eine gute Idee!Ich habe mal die Forumssuche bemüht, da wurde ja auch schon mal ausführlich drüber gesprochen http://forum.garten-pur.de/index.php?bo ... 64;start=0 Das sieht mir machbar aus.Für mich sind 1000 qm riesig, auch wenn sie bald zusammenschnurren. Im Moment sieht die Fläche für mich auch deshalb groß aus, weil sie noch unstrukturiert ist. Wenn erstmal Wildhecke, Rasen, Spielplatz und so weiter angelegt sind, hab ich trotzdem noch Platz für ein paar Gemüsebeete und Blumen. Das paßt schon, ich hab ja noch einen Vollzeitjob, Kinder, und zwei drei andere Interessen. 8)
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