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Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen? (Gelesen 7003 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, cydorian, partisanengärtner, Conni, AndreasR
Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen?
Genügte es nicht, dass nichts über die Grenze wachsen darf bzw. bei Nichtentfernung vom Nachbarn gekappt werden kann? Wozu müssen bei Sträuchern, Hecken und Bäumen 50, 80 oder die Hälfte der Höhe mal Epsilon im Quadrat als Abstand eingehalten werden? Warum darf ich den Zaun nicht einfach an die Grenze stellen? All diese nie oder kaum durchgesetzten weil nicht mal vor Gericht durchsetzbaren Normen sind doch nutzlos. Wäre klar, dass nichts über die Grenze ragen darf, wär alles klar.
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Na da habe ich Dir ja im "Gartencafé" einen schönen Aufhänger geliefert :PWarum man einen Baum nicht auf die Grenze pflanzen darf? Als Argument fällt mir da ganz spontan der Fakt ein, dass bei Duldung dieser Anpflanzung nicht nur der "Eigentümer" bei Schaden zu belangen ist, sondern sich Nachbar und Eigentümer den Schaden teilen müssen!
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Was heißt Duldung ? Wie lange muss ein Baum oder eine Hecke stehen?
Bin im Garten.
Falk
Falk
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Und das soll gerecht sein?Ich bin dafür, dass jeder genau für sein Grundstück bis zum Rand und inkl luftsäule bis 20 Meter verantwortlich ist. Das wäre viel einfacher. So wies heute ist werden tatsächlich Todesstreifen angelegt, die zudem noch nicht mal was nützen, weil früher oder später doch was drauf wächst. Ausserdem wird schon heute in vielen Fällen stillschweigend bis an die Grenze gepflanzt und das auch akzeptiert. Grenzabstände sind nichts als ansatzpunkt für Pedanten, die dann in jahrelangen Gerichtsverfahren nichts als Ärger und Kosten verursachen. Zu einer guten Lösung haben sie noch nie beigetragen, die Grenzabstände.
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Wie das bei "Altbeständen" geregelt ist weiß ich leider nicht, aber ich glaube sofern der Vorgänger nicht fristgerecht auf Beseitigung geklagt hat, kann alles so bleiben. Bei Neuanpflanzungen gilt eine Einspruchsfrist von 2 Jahren.Was heißt Duldung ? Wie lange muss ein Baum oder eine Hecke stehen?
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Eliza, ich finde, dass der historische "Todesstreifen" an der innerdeutschen Grenze mit Deinem Anliegen herzlich wenig zu tun hat und bagatellisiert wird. Immerhin sind dort etwa 900 Menschen getötet worden. Magst Du einen anderen Threadtitel wählen?
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Nun, die (hier in Bayern) geforderten 50cm Abstand beziehen sich auf den Stamm-Mittelpunkt. Wenn Du dort pflanzt, wachsen die 50cm bis zur Grenze leicht zu, ein "Todesstreifen" wird kaum entstehen.Etwas kurios finde ich eher die Regelung, daß Pflanzen über 2m Höhe 2m Abstand zur Grenze einhalten müssen. Wenn mein Strauch in 1,5m Abstand 2,5m Höhe erreicht, kann der Nachbar den Rückschnitt auf 2m verlangen. Wenn ich aber 2,5m einhalte, kann ich einen Mammutbaum hochwachsen lassen und er kann nichts dagegen tun.Manfred
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Nein, das ist eben nicht gerecht! Wenn ein Nachbar meint, er möchte an die Grenze einen Baum pflanzen, dann soll er für eventuell entstehende Schäden auch allein aufkommen!"Stillschweigend" wird alles bis an die direkte Grenze gepflanzt...ja, so kenne ich das hier auch. Ich nenne es schlicht "rücksichtslos". Bei unserer Anpflanzung bin ich nicht mit dem Zollstock rumgerannt, aber pauschal habe ich 1m Abstand zum Zaun gelassen (meine Deutzie ist innerhalb eines Jahres so gewachsen, dass sie den Abstand schon fast ausfüllt). Und wenn der Nachbar auch 1m einhalten würde, dann würde ganz sicher kein "Todesstreifen" entstehen! Ich pflanze ganz gerne zwischen die Sträucher Schattenstauden (z.b. Helleborus, Epimedium), aber wenn ich Nachbars Pflanzen auf mein Grundstück wuchern habe ist das nicht so einfachUnd das soll gerecht sein?
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Auch hier ist die Regelung Ländersache und dementsprechend unterschiedlich. Hier in Bayern sind 5 Jahre für den Bestandsschutz festgelegt. Ich habe eine geschnittene Hainbuchenhecke, die seit Jahrzehnten steht und etwa 1m Abstand vom Zaun hat und knapp 3m hoch ist. Der (vergleichsweise) neue Nachbar muß sie dulden.ManfredWie das bei "Altbeständen" geregelt ist weiß ich leider nicht, aber ich glaube sofern der Vorgänger nicht fristgerecht auf Beseitigung geklagt hat, kann alles so bleiben. Bei Neuanpflanzungen gilt eine Einspruchsfrist von 2 Jahren.Was heißt Duldung ? Wie lange muss ein Baum oder eine Hecke stehen?
Re:Grenzabstand - wozu ein Todesstreifen?
Na 1m Abstand zum Zaun ist doch Luxus, da kann der Nachbar ja gar nicht meckern...Ich habe eine geschnittene Hainbuchenhecke, die seit Jahrzehnten steht und etwa 1m Abstand vom Zaun hat und knapp 3m hoch ist. Der (vergleichsweise) neue Nachbar muß sie dulden.Manfred
Re:Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen?
Die heutige Regelung ist einfach zu kompliziert und gibt nur Anlass zu Streit. Die einfache Regel (wie sie in der Praxis ja schon weitherum gehandhabt wird), dass nichts über die Grenze wachsen darf, ist durchsetzbar.
Re:Grenzabstand - wozu?
Als wenn Bäume nur oberirdisch wachsen würden. Grenzabstände haben etwas mit Rücksicht zu tun. Dem Nachbarn Licht, Wasser und Nährstoffe zu nehmen, in dem man ihm zum Beispiel auf der Südseite eine Thujahecke pflanzt, ist einfach bösartig. Aber das können natürlich nur Leute verstehen, die über die nötige Sensibilität verfügen und ein Verständnis für kleine Gärten haben.Nachdem es in Deutschland von Bundesland zu Bundesland verschiedene Regelungen gibt, und wahrscheinlich in der Schweiz, Österreich und Anderland auch noch andere, halte ich die Diskussion für müßig.Ansonsten schließe ich mich Fridas Vorschlag zum thread-Titel an.Die einfache Regel ... dass nichts über die Grenze wachsen darf, ist durchsetzbar.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen?
Die Abstandsreglung hat aber eben nicht zu Rücksicht geführt, im Gegenteil, sie wird selten genug eingehalten, dafür wächst dann alles gleich noch über die Grenze. DAS ist doch der Hauptpunkt. Wer dann noch nett sein mag, wird dem Nachbarn auch nicht die Sonne stehlen, wobei das auch bei strengen Bauordnungen durch einen Hausanbau geschehen kann. Pflanzen sind ja keine Mauern.
Re:Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen?
Susanne, du schreibst mir aus der Seele und bringst es auf den Punkt! Schon gefühlsmäßig (auch ohne Kenntnis des geltendes Nachbarschaftsrechtes) sollte jedem klar sein, dass es rücksichtlos ist, seine Sträucher und Bäume an den Zaun zu quetschen. Wenn ich mir vorstelle, das Nachbar an meinen Sträuchern mit seiner Heckenschere rummurkst - schon Das zu verhindern sollte ein Grund sein Abstand zu halten, zumindest für denjenigen, der seine Pflanzen liebt
Re:Grenzabstand - wozu ein Grenzstreifen?
Mit dem Messband wird ja ohnehin niemand Sträucher pflanzen, und wenn, sind sie innert weniger Jahre dennoch am Zaun. Ich bleib dabei: Die Abstandsegel ist untauglich.