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Wildblumenwiese - ein paar Fragen... (Gelesen 48831 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, AndreasR
Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Hallo allerseits,dieses Jahr habe ich meinen GG erfolgreich ueberzeugen koennen einen Teil des verbliebenen Rasens in eine Wildblumenwiese zu verwandeln.Sensen kann er noch aus Jugendtagen und die Flaeche ist auch nicht so gigantisch, als dass er danach keuchend zusammen brechen wuerde. ;)Den Ausschlag gab ein Beitrag im Fernsehen, wo der Klappertopf vorgestellt wurde. Der waechst hier noch genau auf einer Wiese - einer Pferdewiese, die nicht geduengt wird. Allerdings sind die Besitzer sehr alt und jeder kann sich vorstellen, was in ein paar Jahren sein wird.Langer rede kurzer Sinn - mein Rasen ist seit fast 15 Jahren nullkommagarnix geduengt und scheint somit doch recht geeignet zu sein.Die Lage ist vollsonnig, der Standort trocken.Koenntet Ihr mir bei der Auswahl der samen behilflich sein? Und zwar sowohl damit, ob sie den Standort moegen wuerden als auch mit ihrer Neigung zur Ausbreitung. Was Samen angeht... bin ich relativ unempfindlich. Aber alles ( ausser Rosen, hihi) was Auslaeufer treibt - ist mir suspekt. Insbesondere bei den Glockenblumen erinner ich noch von meinem Elternhaus eine Sorte, die unausrottbar war...Dto waere ich fuer Tipps und Tricks weiterfuehrender Art sehr dankbar ;)Dies waeren vorderhand moegliche Kandidaten:Achillea millefoliumDianthus superbusLychnis flos-cuculiSalvia pratensisEchium vulgareKnautia arvensisSilene vulgarisCampanula cervicariaCampanula patulaah... und meint Ihr, man bekommt hier noch Handsensen? Gibt es da Unterschiede?Viele GruesseSabine
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Wenn du eh eine schöne blumenwiese (pferdeweide) in der nähe hast, könntest du ja die besitzer bitten, einen kleinen teil der wiese auszuzäunen, dass die pferde nix abfressen. nach der blüte kann man dieses blumenheu auf andere wiesen legen. die samen fallen dann von selber aus. wären dann auch blumen und kräuter, die bestimmt in deiner gegend wachsen. wir haben das immer so gemacht und hat auch immer geklappt, ev. im nächsten jahr wiederholen.sensen bekommt man in jedem landwirtschaftsgeschäft.
Alles Liebe, Heidi
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Ja, also den Klappertopf gedenke ich so auch zu holen - sonst sind da weniger Blumen drin. Er laesst eben einen Teil tatsaechlich unbeweidet und maeht das hohe Gras dann fuers Ross. Einzig Kuemmel habe ich noch gesichtet und das Habichtskraut - das wohnt aber bereits auch bei mir ;)Liebe GruesseSabine
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Wie ist den der Boden? Steinig? Sandig? Lehmig?Soll die Artenzusammensetzung eher naturnah sein, also eher heimische Arten umfassen oder auch Gartenarten, -sorten enthalten?Wichtig ist, sich auf einen Mahd-Rhythmus festzulegen, z. B. einschürig oder zweischürig. Bei einer wirklich schwach nährstoffversorgten Wiese ist es z. B. sinnvoll, in den ersten Jahren (partiell) wirklich nur einmal im Herbst zu mähen, um die Samenreife und damit die Ausbreitung nicht zu verhindern.Von den genannten Arten passt Echium vulgare nur bedingt. Ist eigentlich keine richtige Wiesenart, sondern mehr eine, die auf trockenen und lückigen Brachen oder auf Magerrasen wächst. Lychnis flos-cuculi ist eigentlich eine Feuchtwiesenart.Um den finanziellen Aufwand niedrig zu halten, würde ich nicht unbedingt gekaufte Samen einsäen. Die Wahrscheinlichkeit dass sich nach dem Ausstreuen eines Samentütchens die betreffende Art etabliert ist eher gering, besonders dann, wenn die Standortbedingungen nicht ganz im Optimum liegen. Besser ist es selbst Samen an Wegrändern und Brachen in großen Mengen zu sammeln (natürlich nicht in geschützten Biotopen). Zusätzlich würde ich gezielt erwachsene Stauden (gekauft oder selbst gezogen) einsetzen. Und zwar nur solche, die aller Wahrscheinlichkeit nach gut zum Standort passen.Die Lage ist vollsonnig, der Standort trocken.
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Hallo,der Boden ist eher steinig. Lechkiesel a gogo.Was hier bereits waechst, sind Margarithen. Und die maehe ich auch erst, wenn sie absolut verblueht sind. Also bin ich da gerne zu einjaehriger Maht zu ueberreden. ich bin auch definitv kein Ordnungsfreak.Es ist leider voellig aussichtslos hier samen sammeln zu wollen. Bis auf die Pferdewiese ist hier intensive Milchwirtschaft und das heisst, dass ab Mai die Wiesen gemaeht werden. Und zwar ohne irgendeinen Rand stehen zu lassen. Wir nennen das Agrarproduktionssteppe. So gross ist der finanzielle Auwand auch nicht. Also wenn ich die 10 € nicht mehr eruebrigen kann, wird`s bitter Dass davon der Grossteil wieder verschwinden wird, ist mir klar. Deswegen versuche ich im Vorfeld etwas zu sondieren, was die Ansprueche moegen koennte. Der Echium fliegt damit schon mal raus.Gerne einheimische Arten!Liebe GruesseSabine
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Hallo Sabine,hier noch ein paar Arten-Anregungen für den eher trockenen Standort. Sind alle in D heimisch. Die fettgedruckten dürften auch relativ leicht im Samen- oider Staudenhandel erhältlich sein.Großes Windröschen, Anemone sylvestrisAstlose Graslilie, Anthericum liliagoGewöhnliche Akelei, Aquilegia vulgarisKnäuel-Glockenblume, Campanula glomerataRundblättrige Glockenblume, Campanula rotundifoliaWiesen-Flockenblume, Centaurea jaceaSkabiosen-Flockenblume, Centaurea scabiosaWiesen-Pippau, Crepis biennisGrüner Pippau, Crepis capillarisWilde Möhre, Daucus carotaKarthäuser Nelke, Dianthus carthusianorumFeld-Mannstreu, Eryngium campestreZypressen-Wolfsmilch, Euphorbia cyparissiasKleines Mädesüß, Filipendula vulgarisWeißes Labkraut, Galium albumEchtes Labkraut, Galium verumEchtes Johanniskraut, Hypericum perforatumWiesen-Platterbse, Lathyrus pratensisGewöhnlicher Hornklee, Lotus corniculatusKleine Bibernelle, Pimpinella saxifragaMittlerer Wegerich, Plantago mediaEchte Sclüsselblume, Primula verisGewöhnliche Küchenschelle, Pulsatilla vulgarisKnolliger-Hahnenfuß, Ranunculus bulbosusGroßer Sauerampfer, Rumex acetosaKleiner Wiesenknopf, Sanguisorba minorTauben-Skabiose, Scabiosa columbariaAufrechter Ziest, Stachys rectaWiesen-Bocksbart, Tragopogon pratensisMittlerer Klee, Trifolium medium
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
;)Akelei waechst bei mir schon in meiner "legendaeren" Ritzenbepflanzung direkt an der Strasse. Dto. die Pechnelke, die muesst sich dann ja auch umsiedeln bzw. ausbreiten lassen.Und die wilde Moehre ist mir auch schon zugeflogen und darf hier wachsen. Ist ja hoechst beliebt bei den Insekten.Das Maedesuess waechst aber in meinem Feuchtbeet ???Ich werde mich mal durcharbeiten ;)Liebe GruesseSabinePS.... die Schluesselblume waechst hier auch schon...
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Schau doch mal hier rein... ich fand die Datenbank immer sehr hilfreich.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Das ist vermutlich Filipendula ulmaria, das große Mädesüß. Oder auch 'ne ganz andere nicht heimische. Filpendula vulgaris ist eher auf trockene Standorte spezialisiert.Das Maedesuess waechst aber in meinem Feuchtbeet
Na ja, aber beim Ansäen oder Einsäen von Stauden in eine Wiese sollte man eher Klotzen als Kleckern. Und da kann dann schon so einiges an Kosten zusammenkommen.So gross ist der finanzielle Auwand auch nicht. Also wenn ich die 10 € nicht mehr eruebrigen kann, wird`s bitter
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
mir juckt`s in den Fingern - und das bei Schneetreiben draussen, hihi.Die Datenbank ist prima - aaallerdings vermisse ich noch Angaben zur eventuellen Laestigkeit. Sind die beiden Campanulas als "harmlos" anzusehen?Liebe GruesseSabine
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
hallo Sabine,deine zukünftige Wiese ist also
- Rasen gewesen
- 15 Jahre nicht gedüngt
- Margariten wachsen auf ihr schon
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
jetzt habe ich mal durch den zread weiter gelesen:das Samen sammeln in der Umbebung macht man nicht aus Kostengründen, Sabine, sondern aus naturschutzbotanischen Erwägungen heraus, das heiße einige Enthusiasten finden dieses Verfahren unabdingbar, alles andere nennen sie Ansalbung oder Artenverfälschung, weil es kleinräumig ökologisch angepasste Unterunterunterarten geben könnte. Das Saatgut nennen sie dann authochton.Es gibt auch andere Ansichten. Meine ist, dass diese Leute mich etwas an Rassisten erinnern. Ich finde nichts dabei eine hessische Pflanze nach Hamburg oder Bayern zu verbringen oder schlimmer noch, mir eine Staudenwiese mit amerikanischen Arten und niederländischen anzulegen. Helianthus 'Lemon Queen' mit Sanguisorba 'Arnheim' wächst bei mir wunderbar.Natürlich kenne ich das Problem mit den Neophyten. In Amerika lieben sie unseren Blutweiderich so wenig, dass er verboten ist. Aber so sind wir nun einmal, wir schleppen überall Samen und Pflanzen mit uns mit herum.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
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Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Nun ja,wollte ich Samen hier vor Ort sammeln - dann wuerde ich beim Loewenzahn, Spitzwegerich und Guensel stehen bleiben. Nachdem unser Grundstueck bereits 1962 bebaut wurde, kann ich wohl auch nicht noch darauf hoffen, dass einst hier heimische Pflanzen noch im Boden schlummern. Mein Grundstueck befindet sich auch nicht im Freigelaende, sondern ist eine Dorfrandlage mit noch einem anderen Haus vor den Wiesen. Dass hier Arten ausbuechsen - ist nicht auszuschliessen, aber nicht mehr oder weniger als aus jedem anderen Forumsgarten.Zudem muss ich sagen, dass ich mich ausgesprochen scheue bei den vielleicht 5 gesichteten Einzelexemplaren der Kuckuchslichtnelke in den letzten 15 Jahren auch noch Samen zu rauben. Ironischerweise wird den Grundschuelern hier noch eingetrichtert, dass das eine hier heimische Pflanze sei. Persoenlich halte ich das fuer eine romantische Verklaerung der Realitaet. Erfunden von Stubenhockern, die schon lange nicht mehr draussen waren.Neophyten sind ganz sicher ein Uebel. Aber ich denke, dass die bislang von mir dazu auserkorenen Saemereien dafuer wenig Potential bieten ;)Viele GruesseSabine
- Nina
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Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Gibt es eine von euch empfohlene Wildblumenmischung als Saatgut fertig zu kaufen? Ich hätte gerne eine Grundmischung und würde dann noch Saatgut im Garten zusätzlich sammeln.Es geht um eine ca 600 qm große Fläche, die ich in eine Wildblumenwiese verwandeln möchte. Tiarello, deine Liste ist toll!
Re:Wildblumenwiese - ein paar Fragen...
Rieger und Hoffmann bieten so etwas an.
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