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Himbeerrutenkrankheit bekämpfen (Gelesen 22130 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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Bowser
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Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Bowser »

Hallo,habe hier in mehreren Pflanzreihen aufgebaut so 20m Himbeeren. Leider haben diese die Himbeerrutenkrankheit dieses Jahr stark bekommen. Kann ich diese bekämpfen, und wenn ja, wie. Boden ist hart und etwas lehmig. es wurde jährlich mit Blaukorn und Hornspänen gedüngt. Sollte ich irgendwie den Boden verbessern??Wie soll ich mulchen? (Torf, Graschnitt,...)Habe beim Pflanzen damals leider die Pflanzen nicht in Hügel gesetzt, jetzt haben die überall hingewurzelt. Wie kann ich meine Himbeeren wieder bändigen ??? Gehen im Umkreis von einem halben Meter ums Rankgestell überall auf :(DankeViele Grüße, Bowser
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Daniel - reloaded
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Daniel - reloaded » Antwort #1 am:

Du kannst befallene Ruten nur tief abschneiden und verbrennen oder im Restmüll entsorgen. Du musst darauf achen, dass du immer direkt nach der Ernte alle abgetragenen und schwachen Ruten direkt über der Erde abschneidest (gesunde kannst du kompostieren, kranke entsprechend entsorgen). Es ist nicht mehr möglich im Kleingarten was mit chemischen Mitteln gegen die Krankheit zu tun, im Profianbau geht das noch aber ich werde dir aus verständlichen Gründen nicht sagen wie....Zur Düngung: Wenn du Blaukorn gibst ( ich setze mal voraus, dass du die richtige Menge gibst und nicht frei Schnauze) lass die Hornspäne weg, sonst gibst du zuviel Stickstoff. Dadurch wird das Gewebe weich und du ziehst dir die Krankheit magisch an. Wenn du organisch düngen willst, kannst du den Stickstoff über Hornspäne geben und die anderen Nährstoffe über Kompost ergänzen. Kompost ist i.d.R. reich an Kali und Phosphat ist in unseren Böden reichlich enthalten. Dazu noch etwas: Achte beim Blaukorn auf die Aufschrift "ENTEC" und auf die Aufschrift "perfekt". "ENTEC" ist ein Stickstoffstabilisator der es ermöglicht, dass der gedüngte Stickstoff optimal von den Pflanzen genutzt werden kann und nicht ausgewaschen wird. Das "perfekt" zeigt einen reduzierten Phosphorgehat an, gerade schwere Böden (selbst unsere extrem sandigen Heideböden) sind reichlich mit Phosphor versorgt, also brauchst du kein zusätzliches Phosphat in die Umwelt zu kippen.Zum Abhärten der Pflanzen könntest du im Spätsommer einmal Kalimagnesia (Patentkali) geben, ist aber bei vernünftiger Stickstoffversorgung nicht unbedingt nötig.Wenn du absolute Sicherheit haben willst, kannst du dir in guten Gartencentern ein Bodenprobenset kaufen, die Probe wird dann im Labor analysiert und du hast absolute Sicherheit (heißt R1 Bodenanalyse und geht ans Bodenuntersuchungsinstitut Koldingen).Zum Mulchen: Wenn du Mulchen willst kannst du das am besten mit Rindenmulch tun (etwa 5cm dick). Keinen Rasenschnitt, da der meist verdichtet und auf jeden Fall zuviel Stickstoff liefert.Wie du die Pflanzen wieder in den Griff kriegst kann ich dir auch nicht sagen......entweder immer wieder abstechen oder eine stabile Barriere eingraben... das Problem kenne ich si nicht und ich hätte nicht gedacht, dass es noch so ungezähmte Sorten am Markt gibt. Welche hast du denn?Gruß Daniel
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max.
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

max. » Antwort #2 am:

meine reichtragende, wohlschmeckende halb-sommer-halb-herbst-sorte "rubaca" war in diesem feuchten sommer frei von der krankheit. sie wurde mir auch beim kauf als resistent beschrieben. allerdings ist sie bei mir das erste jahr im ertrag. ob sie sich als dauerhaft widerstandsfähig zeigen wird- wer weiß?
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JG
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

JG » Antwort #3 am:

Hallo,ich hole den Thread aus aktuellem Anlass mal wieder hoch.Ich habe ja erst seit Anfang des Jahres einen Garten, und die Himbeeren, die hier stehen waren schon vom Vorbesitzer. Ich weiss nicht, um welche Sorte es sich handelt (geschmacklich waren sie aber eher fad :P ).Nun ist es so, dass so gut wie alle (!) Triebe, auch die neuen, diese bläulich-braunen Flecken der Rutenkrankheit aufweisen. Nun meine Frage, ob ich wirklich alle die befallenen Triebe entfernen soll. So wie ich das sehe, hätte ich dann nächstes Jahr so gut wie gar keine Himbeeren. Die frage die ich mir stelle, ist: Lohnt es sich, auf diese Ernte zu verzichten, und dafür später die Rutenkrankheit los zu sein? Werde ich die denn so überhaupt los? Und man soll die befallenen Ruten ja verständlicherweise nicht kompostieren - aber wenn ich sie klein schneide und an einer anderen, himbeerfreien Stelle des Gartens direkt als Mulch verwende, sollte es doch eigentlich nicht schaden, oder hakt da was an meiner Logik? Anderen Pflanzen tut der Pilz ja nichts an, oder doch?So, das war's erstmal zu meinen Fragen. ;D Liebe Grüsse,JG
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Gänselieschen
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Gänselieschen » Antwort #4 am:

Huch, es gibt ja doch ein Thema dazu :o :o - ich habe eben ähnliche Fragen gestellt. Vielleicht erbarmt sich ja jemand!L.G.Daniel mal wieder - und ich schmeiße seit Jahren massenhaft Rasenschnitt unter die Himbeeren - dann habe ich mir wohl damit die Rutenkrankheit ins Haus geholt.Auweia.Hiermeine Fragen von vorhin
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Daniel - reloaded
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Daniel - reloaded » Antwort #5 am:

Dann erbarme ich mich mal. ;) ;D Also du hast, seit der Zulassung von Duaxo (Difenoconazol) ein Fungizid zur Verfügung, das du auch im Kleingarten gegen das Rutensterben anwenden darfst.Da es sich um eine Didymella-Art handelt wirst du damit auch sehr gute Wirkungsgrade erzielen, da dieser zur Gruppe der "Blattfleckenpilze" gehört gegen die Difenoconazol sehr gut wirkt.Sofern du erst Flecken siehst und die Ruten noch nicht rundum verbräunt sind solltest du möglichst bald die zugelassenen 3 Anwendungen durchführen im Abstand von etwa einer Woche, damit sollte sich der befall noch stoppen lassen.Liebe Grüße,Daniel
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Gänselieschen
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Gänselieschen » Antwort #6 am:

Das wäre dann noch für dieses Jahr? Die Ruten habe rundherum braune Flecken, aber auch noch durchgehend grüne Stücken, je weiter man nach oben kommt, desto weniger Flecken. Direkt über der Erde sind sie ca. 20 cm hoch rundherum braun.L.G:
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Daniel - reloaded
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Daniel - reloaded » Antwort #7 am:

Ja, das wäre noch dieses Jahr.Braune Verfärbungen unten können auch beginnende Verholzung sein.
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Re:Himbeerrutenkrankheit bekämpfen

Gänselieschen » Antwort #8 am:

Auch das habe ich schon bissel vermutet, sieht ja ähnlich aus. Dadurch habe ich auch beim Abschneiden der alten Triebe schon einige der neuen Triebe mit abgeschnitten (s.o.), als ich unten in dem Gestrüpp rumgekrochen bin 8).Ich werde mir das Zeug beschaffen und vorschriftsmäßig verwenden - vielen Dank!L.G:Gänselieschen
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landfogt
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

landfogt » Antwort #9 am:

wenn ich dir einen tipp gaben darf dann mach deine himmbeer ruten frei von gras und anderem gedöns.dann besorgst du die das spritzmittel baycor M von bayer und spritzt deine ruten von unten bis oben!!das gleiche machst du dann noch mal im frühjahr wenn der schnee weg ist(also ca märz)!hatte das gleiche problem auch an der brombeere.seit der behandlung alles wie weggeblasen :Ddas mittel ist keine chemische keule!!!bekommst du in jeden baumarkt für ca 10 euro.hatte vorher noch nie nachhelfen müssen aber immer noch besser wie jahrelang keine himmbeeren bzw brombeeren ;) meine brombeeren sind vorher jahrelang im frühjahr verdörrt und abgestorben.habe diese nur einmal im märz behandelt und siehe da:unmengen an früchten!!!
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

Gänselieschen » Antwort #10 am:

Danke Dir!Die neue Reihe hat kein Gras mehr, aber etwas Giersch will immer mal, den versuche ich im Zaum zu halten. Dass Brombeeren auch so eine Krankheit bekommen können, wusste ich garnicht. Im Frühjahr verdorrt sind die auch häufig, aber nach dem Abfrieren im Spätfrost ;D.Du bist jetzt der Zweite, der mir ein Spritzmittel empfiehlt - ich hatte ja das Thema auch schon in die Pflanzengesundheit verschoben, weil es dort einen Parallelfaden gibt. Daniel hat Duaxo (Diphenoconazol) empfohlen.Dann habe ich jetzt die freie Auswahl. Mal sehen, welches Mittel es in unserem Baumarkt gibt. Jedenfalls werde ich nicht alles runterschneiden, sondern spritzen. Wenn das nicht hilft, dann kann ich immer noch im nächsten Jahr einen Radikalschnitt machen. L.GGänselieschen
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Daniel - reloaded
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

Daniel - reloaded » Antwort #11 am:

Duaxo hat den entscheidenden Vorteil, dass du es im Kleingarten gegen das Rutensterben auch anwenden darfst, bei BaycorM (Myclobutanil) wusste das BVL davon neulich nichts.Weiterer Vorteil: bei vielen Pilzen hat das Difenoconazol im Duaxo die stärkere Kurativleistung im Vergleich zum Myclobutanil, ansonsten sind die Wirkstoffe ziemlich ähnlich.Beide gehören zu den Triazolen und wirken als Ergosterolbiosynthesehemmer und hemmen den Zellwandaufbau der Pilze.Liebe Grüße, Daniel
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

Gänselieschen » Antwort #12 am:

Wow!Ich bin sowieso jetzt bei Duaxo gelandet - weil es auch gegen Birnengitterrost geht. Sonst habe ich am Ende tausend Mittelchen hier liegen.
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Daniel - reloaded
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

Daniel - reloaded » Antwort #13 am:

Gegen Birnengitterrost wäre Baycor M, im Rahmen der Schorfbekämpfung, auch gegangen. ;)
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Re:Himbeeren mickern seit Jahren - nicht mehr

Gänselieschen » Antwort #14 am:

Ja, wurde auch empfohlen - ich habe mich jetzt für das andere Mittel entschieden, weil ich damit ja zwei Fliegen mit einer Klappe schlage.Obwohl ::) - oben wurde ja auch für die Heidelbeeren Himbeeren Baycor M empfohlen - dann geht wahrscheinlich beides für beides ;D
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