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Kirschbaum beschneiden? (Gelesen 96167 mal)

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Moderator: cydorian

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Susanne
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Re:Kirschbaum beschneiden?

Susanne » Antwort #60 am:

Doch, das wird schon gelesen...aber der 5-Stunden-Servicemodus war kurzfristig offline. ::)
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Susanne
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Re:Kirschbaum beschneiden?

Susanne » Antwort #61 am:

Ich zeige dir jetzt, was ich mit dem Baum machen würde, wenn es meiner wäre (was er gottseidank nicht ist). Ich würde den Baum auf nach außen zeigende untere Äste absetzen. Das ist eine schreckliche Metzelei, die der Baum entweder gut übersteht und danach eine breite Form erhält, oder die er nicht übersteht. Das Risiko würde ich persönlich eingehen, mag für dich nicht gelten.Auf dem anliegenden Foto habe ich, so gut es deine Vorlage erlaubte, mögliche Schnittstellen markiert. Einer der Äste hat zwei Schnittstellen, weil er durch die Kronenmitte gewachsen ist. Eigentlich ist das ein Grund, ihn am Ansatz fortzunehmen, aber da der Platz im Prinzip frei ist, würde ich die obere Schnittstelle nehmen. Falls der Ast zukünftig stört, könnte man ihn immer noch absägen.Schwierig ist die Bestimmung der fast waagerecht wachsenden untersten Äste. Deshalb ist auf der linken Seite nur ein Fragezeichen und rechts nur ein ungenauer Schnittverlauf markiert, wie gesagt, man sieht nicht viel auf dem Bild.Generell würde ich bei so einem Eingriff keine weiteren Schnitte vornehmen, also auf keinen Fall die verbleibenden Äste (Zugäste) einkürzen.Solche Eingriffe sind brutal und sollten nur unter Beachtung von Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden (gutes Werkzeug, standfeste Leiter, Sicherheits-Outfit usw.), außerdem nicht alleine arbeiten!Das Gewicht der oberen Äste verlangt, daß man sie stückweise zurückschneidet. Dabei fachgerecht auf Astring schneiden beziehungsweise Äste sauber absetzen - keine Stummel stehen lassen!Die großflächigen Wunden sind im Rindenbereich mit Lacbalsam zu versorgen.
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Susanne
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Re:Kirschbaum beschneiden?

Susanne » Antwort #62 am:

Nachtrag zur Korrektur: Die großflächigen Wunden sind im Rindenbereich mit Lacbalsam oder einem anderen geeigneten Wundverschlußmittel zu versorgen.
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macrantha
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Re:Kirschbaum beschneiden?

macrantha » Antwort #63 am:

Meinungen sind verschieden - man kann es machen, wie Susanne vorschlagt - oder man lässt den Baum einfach wie er ist.Ich persönlich würde wohl letzteres tun, denn ich sehe nix gravierend nachteiliges in der Wuchsform (wenn man denn keinen Wert auf die Ernte legt, was ihr ja nicht tut).Nur eine Sache - bei Kirschen ist es, wenn man denn schneidet, durchaus sinnvoll erstmal Stummel stehen zu lassen. Dadurch bildet der Kirschbaum leichter Abschottungsgewebe und es redziert auch die Empfänglichkeit für Gummifluß. Diese "Stummel-Ausnahme" gilt aber nur für Kirschen.Schau doch mal in diesen Thread - dabei kannst Du bestimmt auch für Deine Situation einiges "mitnehmen".
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Susanne
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Re:Kirschbaum beschneiden?

Susanne » Antwort #64 am:

Nur eine Sache - bei Kirschen ist es, wenn man denn schneidet, durchaus sinnvoll erstmal Stummel stehen zu lassen. Dadurch bildet der Kirschbaum leichter Abschottungsgewebe und es redziert auch die Empfänglichkeit für Gummifluß. Diese "Stummel-Ausnahme" gilt aber nur für Kirschen.
Wie lange läßt du die Stummel stehen? Stummel werden niemals überwallt, sind also immer offen für Fäulnis, Pilze, Erreger aller Art. Das ist mir zu gefährlich. Ich habe bei meinem Süßkirschbaum gute Erfahrungen mit dem sauberen Schnitt gemacht, er überwallt seine Schnittwunden innerhalb von einem Jahr. Mit Gummifluß gab es nie Probleme.
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macrantha
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Re:Kirschbaum beschneiden?

macrantha » Antwort #65 am:

Gummifluß kann auftreten, muß aber nicht. Vor allem auf schweren (ungeeigneten) Böden neigen Süßkirschen dazu.Die Stummel lässt man etwa 1 Jahr stehen und entfernt sie dann sauber bis auf den Astkragen.Ich muß dazu sagen, dass ich nicht gerade der Profi beim Süßkirschenschnitt bin, dafür aber mal ein paar Wochen mit Solchen durch die heimischen Streuobstwiesen ziehen durfte. Wenn der Baum vor der Haustür steht, dann würde ich eher auf Nummer sicher gehen und langsam schneiden (also über ein paar Jahre verteilt die Höhe reduzieren) und Stummel stehen lassen.Ich kann nicht genau erklären, warum Stummel sinnvoll sind, aber hier wird es generell so gemacht und es gibt auch Untersuchungen und Hinweise in Fachbüchern dazu - vielleicht kann jemand anderes genaue Infos dazu liefern, denn ich habe das im Detail nicht mehr im Gedächtnis.
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kupu malam
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Re:Kirschbaum beschneiden?

kupu malam » Antwort #66 am:

Hallo macrantha,Deinen letzten Beitrag finde ich sehr gut, würde allerdings persönlich den Stumpf länger stehen lassen da die Bildung von Abschottungsgewebe nicht nur energieintensiv ist, sie dauert auch. Wichtig ist natürlich den Stumpf wegzuschneiden, bevor Pilzmycel, das sich evtl. von der Schnittwunde her ausbreitet, den Astring erreicht. Allerdings müssen allfällige Neuaustriebe aus dem Stummel Anfang und Ende Mai entfernt werden, da sonst wenig Abschottungsgewebe gebildet wird. Verfährt man so, sind die Chancen, daß vom Astring aus der Baum von einem Pilz befallen wird wesentlich geringer, da Abschottungsgewebe von Pilzen, aber auch Bakterien und Viren nur schwer befallen - und auch Krankheitserreger sich darin nur schwer ausbreiten können, ganz im Gegensatz zu einer frischen Wunde, wo viele Leiterbahnen als Autobahn zur Verfügung stehen. Dies gilt für alle Bäume, nicht nur Kirschbäume, nur sind diese, je nach Boden, besonders empfindlich. Wer sich dafür interessiert, der liest wohl am besten bei Prof. Shigo nach, einige seiner Bücher wurden m.W. sogar ins Deutsche übersetzt.Wenn man einen Baum jedoch über viele Jahre zurückschneidet, kann man auf das Stummelschneiden logischerweise so lange verzichten, bis man auf dem Astring angekommen ist, wo ein weiterer Rückschnitt nicht mehr geplant ist. Grüßekupumalam
macrantha
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Re:Kirschbaum beschneiden?

macrantha » Antwort #67 am:

Hallo Kupu malam,danke für Deinen Beitrag - ich wußte da war was ... nur nicht mehr, warum genau.Nur für mein Verständnis:Man schneidet auf einen Stummel, damit eine evtl. Pilzinfektion bis zum Astkragen/Stammansatz noch einen gewissen Weg zurücklegen muß. Die Zeit, die bis zum "Ankommen" des Mycels am Astkragen verstreicht, wird "genutzt" um Abschottungsgewebe zu bilden?Was sagst Du eigentlich zu Turgors Bild? Würdest Du schneiden? Obwohl - Du bist Obstbauer ... Du würdest wohl schneiden ... ::)
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kupu malam
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Re:Kirschbaum beschneiden?

kupu malam » Antwort #68 am:

Hallo macrantha,nein, die Uni Hohenheim bot auch schon früher noch andere Abschlüsse an als Obstbauer ;D, schneiden würde ich dennoch, allerdings langfristig, was man sich als Obstbauer weniger leisten kann. Zuerst würde ich im März die roten, ziemlich brutalen Kappschnitte durchführen. Danach 2 Jahre lang die nach innen wachsenden Triebe komplett entfernen. Im Jahr darauf käme der grüne Kappschnitt. Dann wieder im nächsten Jahr die nach innen wachsenden Triebe entfernen und bis dahin dürfte es dann genügend Triebe im unteren Bereich geben, aus denen man eine neue, je nach Schnitt, niedrigere und schönere Krone aufbauen kann. Nachteil: Der Baum wird die nächsten 5 Jahre speziell im Winter etwas gewöhnungsbedürftig aussehen, andererseits ist er derzeit auch nicht gerade ein Musterbaum.Begründung: Läßt man den Baum so, wird er langsam vergreisen. Die unteren Astteile sind jetzt schon schwer durch Lichtmangel geschädigt, der Baum treibt praktisch nur noch in der Spitze aus, das dürfte dann in einer Höhe von 6 m aufwärts sein, wo dann wohl kaum jemand einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt durchführt. Bereits jetzt ist der statische Holzanteil zu hoch. Größere Astteile werden absterben und stellen dann eine Gefahr aufgrund der Fallhöhe dar, insbesondere weil nichts mehr da ist, um den Fall zu bremsen. Die Arbeit an einem solch hohen Baum ist gefährlich genug, da ist es besser, wenn man nicht wartet bis durch Faulstellen etc. die Sache noch komplexer und schwieriger einzuschätzen ist. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es den Baum im unteren Bereich zu einem schönen Neuaustrieb zu bringen. Grüßekupumalam
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kupu malam
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Re:Kirschbaum beschneiden?

kupu malam » Antwort #69 am:

Die Zeit, die bis zum "Ankommen" des Mycels am Astkragen verstreicht, wird "genutzt" um Abschottungsgewebe zu bilden?
Der Baum stellt fest, daß am Ast ein großer Teil fehlt, und zwar daran, daß am Astkragen kein Wasser mehr abzweigt, auch der Phloemsaft im Frühjahr rückstaut, was zu Nottrieben führt, die entfernt werden müssen (im Wald bekommen die meist kein Licht und sterben dann ab). Über Jahrmillionen haben die Bäume gelernt, daß in einem solchen Fall (egal ob ein Tier oder Sturm der Verursacher war) die verletzte Stelle oft Eintrittspforte für Pilze, Bakterien oder Viren ist. Um an der verletzten Stelle einen Schutzwall zu installieren, ist es zu spät weil Pilze und Bakterien viel schneller reagieren können als ein Baum. Deshalb haben Bäume die Sollbruchstelle Astkragen entwickelt. Hier wird in einem solchen Fall spezielles Holz gebildet, dies ist viel dichter und damit auch schwerer als normales Holz, mit speziellen Einlagerungen, z.B. Gerbstoffen etc., die eine kaum überbrückbare Barriere für die Angreifer bilden. Die Leitungsbahnen werden verstopft, damit dadurch keine Angreifer eindringen können. Funktioniert um so besser, je weniger Blätter hinter dem Astkragen noch versorgt werden müssen. Im Wald sieht man öfters solche Bäume, wo dann der Ast langsam zurückfault oder trocknet und dann am Astkragen mit der Zeit abgestoßen wird, sprich abbricht.
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Zuccalmaglio
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Re:Kirschbaum beschneiden?

Zuccalmaglio » Antwort #70 am:

Man lernt nie aus. Danke.
Tschöh mit ö
macrantha
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Re:Kirschbaum beschneiden?

macrantha » Antwort #71 am:

Auch von mir ein Danke.Also bezweckt man mit dem "Stummel" ein besseres Abschotten am Astkragen? Dann würde man das doch aber bei allen Gehölzen machen?Oder brauchen Kirschen einfach besonders lange?@ turgor:ich hoffe es stört Dich nicht, dass wir parallel zur Schnittempfehlung Deines Baumes auch so etwas prinzipielles besprechen - ich finde das einfach sehr interessant.Ich groben habe ich das zwar alles schon mal gelesen (auch die Abschottungsmechanismen) - aber es schadet (mir) nie, das nochmal im Detail durchzusprechen und besser zu verstehen.Übrigens - genau wegen Shigos Abschottungs-"Theorie" (die freilich mehr als nur blanke Theorie ist) empfehlen heute nicht wenige, keinen Wundverschluss auf Schnittstellen aufzutragen.Pilzsporen befinden sich nämlich sowieso sofort auf dem Holz und unter einer "Pelle" aus Wundverschluss können Bakterien und Pilze im feuchten Millieu besonders gut wachsen.Allerdings kann wohl ein Auftragen von Holzbalsam entlang der verletzten Rinde die Kambiumzellen vor Austrocknung schützen und so ein rascheres Heilen fördern. Aber das ist wohl noch nicht ausdiskutiert.LGmacrantha
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kupu malam
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Re:Kirschbaum beschneiden?

kupu malam » Antwort #72 am:

Hallo macrantha,selbstverständlich empfiehlt sich der Stummelschnitt für alle Bäume sofern an dicken Ästen oder dem Mitteltrieb stark gekürzt werden muß. Einschränkung ist natürlich, wenn in den folgenden Jahren weiter zurückgeschnitten werden soll (z.B. weil man den Auftrag hat aus einem verwilderten Besen wieder einen niederen, breiten Baum zu machen, was nun mal nicht in einem Jahr geht), oder es sich um schwach wachsende Unterlagen handelt.Im letzteren Fall leben die Bäume sowieso nicht ewig, bis da größere Teile des Baumes wegfaulen könnten, ist der Baum sowieso reif zum roden. Das mit dem Wundverschluß ist ein heißes Thema. Persönlich bin ich davon abgekommen, da meiner Erfahrung nach kontraproduktiv, ist aber Balsam für die Seele des Anwenders.Wenn die obere Zellschicht schnell zurücktrocknet ist das imho positiv für die Gesundheit des Baumes. Denn vertrocknete Zellschichten können von Viren nicht befallen werden und sind auch für Pilze und Bakterien ein Hemmnis. Ein Vergleich hinkt bekanntlich, schon weil Baumwunden nicht verheilen. Dennoch, unter dem Strich dauert es kürzer, wenn ich mit Jodtinktur die oberste Zellschicht bei einer großen Wunde von mir abtöte, als wenn ich der die Chance gebe sich schnell zu regenerieren, mit dem Risiko, daß sie sich infiziert. Beim Winterschnitt ist natürlich der Vorteil, daß zu dieser Jahreszeit sowohl Bakterien als auch Viren kaum vorkommen und auch Pilzsporen relativ zum Sommerschnitt selten sind. Beim Sommerschnitt hätte ich allerdings auch ein Problem.Alles was unter der Waagrechten hängt gehört bekanntlich weg. Zur Sommerschnittzeit kennen aber meine Fruchtzweige (von den Kirschen mal abgesehen) nur eine Richtung, nämlich nach unten. Dies trifft vereinzelt sogar auf Fruchtäste zu, dieses Jahr sowieso.Grüßekupumalam
zwerggarten

Re:Kirschbaum beschneiden?

zwerggarten » Antwort #73 am:

... Beim Winterschnitt ist natürlich der Vorteil, daß zu dieser Jahreszeit sowohl Bakterien als auch Viren kaum vorkommen und auch Pilzsporen relativ zum Sommerschnitt selten sind. ...
hmmm... wie denn nun - ich dachte, kirschbäume (thread-thema) werden gerade nicht im winter geschnitten?! oder sollten sie das nur besser nicht und man schneidet sie aber dann doch im winter? ???
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kupu malam
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Re:Kirschbaum beschneiden?

kupu malam » Antwort #74 am:

Hallo Zwerggarten,die Aussage war, unabhängig vom Thread, allgemein für die Problematik Infektionsdruck gehalten.Zu Kirschbäumen speziell: persönlich schneide ich diese auch im Winter, nachdem ich mit allen anderen Bäumen fertig bin, also Ende März/April, wenn die Knospen anfangen zu schwellen, dann kann ich diese teilweise gleich mit ausbrechen, sofern sie in die falsche Richtung gehen.Die Empfehlung diese mit einem Sommerschnitt zu schneiden hat imho vor allem 2 Gründe: Im Gegensatz zu Äpfeln, Birnen und vielen Zwetschgensorten sind die Kirschen bereits zu dieser Zeit vom Baum, sprich es ist hier wesentlich leichter einen Sommerschnitt zu machen, als wenn alle Fruchtzweige nach unten hängen. Auch will wohl niemand halbreife Früchte mit den abgetragenen Zweigen abschneiden (so abgetragen, daß sie beim Sommerschnitt keine Früchte haben, sollten alte Fruchtzweige beim entfernen nicht sein).Der andere Grund ist, daß Süßkirschen, vor allem wenn sie auf ungeeignetem Boden stehen, beim Schnitt zu Gummifluß neigen. Wenn man erst während des Blattaustriebs schneidet ist der Leitungsdruck natürlich höher als zu einer Zeit, wo Kirschen sich schon wieder auf die Zeit des Blattfalls vorbereiten.Meiner Erfahrung nach ist es aber über kurz oder lang auf zu Staunässe neigenden Böden so, daß sich Süßkirschen entweder verabschieden, oder nur Arbeit (vor allem wegen Erkrankungen, bluten etc.) und wenig Ertrag bringen, sprich man sie am besten entfernt. Auf geeigneten Böden scheinen mir die Vorteile des Winterschnitts auch bei Kirschen zu überwiegen.Grüßekupumalam
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