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Kulturheidelbeeren (Gelesen 6428 mal)
Moderator: cydorian
Kulturheidelbeeren
Ich möchte heuer 2 bis 3 Kulturheidelbeersträucher Bluecrop pflanzen. Sie sollen angeblich in normalem Gartenboden wachsen. Hat jemand schon mit dieser Sorte Erfahrungen gemacht und was ist davon zu halten, dass sie nicht unbedingt im Moorbeet kultiviert werden müssen?
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Hermann
- guter-heinrich †
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Re:Kulturheidelbeeren
Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum), auch in der Sorte 'Bluecrop', gedeihen bei mir in Zone 7b auf recht trockenem Sandboden sehr gut. Es gibt auch in NW-Dt Plantagen dieser Art auf Sandböden, und stellenweise ist die Art bereits auf Sandboden verwildert. Torf oder Moorbeetbedingungen sind nicht notwendig. Kalhaltiger Boden ist dagegen ungeeignet.MvG - Guter Heinrich
- Gurke
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Wer keinen Plan hat, sollte einfach nix schreiben.
Re:Kulturheidelbeeren
Moorbeet heißt ja saure Bodenreaktion und hoher Humusanteil und beides braucht die Kulturheidelbeere. Auch ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist wichtig.In den meisten "Gartenböden" wird sie nicht lang überleben.MfG
Re:Kulturheidelbeeren
@guter-heinrich:ich möchte nicht unbedingt korrigieren, aber mein erkenntnisstand zum thema gartenheidelbeeren war bisher dieser, dass es kreuzungen von v.angustifolium. v.corymbosum und v.myrtilloides waren, aus denen die garten-heidelbeeren gezüchtet wurden. ich meine, ich kann mich aber gern korrigieren, wenn es nur die eine species war, die durch auslese an gartenverhältnisse angepasst wurde. man lernt ja nie aus.
Re:Kulturheidelbeeren
Ich kenne den Jungpflanzenbetrieb Zillmer in Uchte der an mehrerenStandorten Heidelbeerplatagen hat und die befinden sich alle im Moor. Also im Torf der in Uchte überall abgebaut wird und sehr feucht. Wie mir Herr Zillmer zeigte gibt es verschiedene Sorten mit wirklich unterschiedlichen Eigenschaften. Frühe, späte, kleine, und große Beeren von unterschiedlicher Süße und Farbe. Da ich Gummistiefel mit hatte bekam ich auch beim Gang durch die Plantagen keine Nassen Füße.
Liebe Grüsse Crispa
Re:Kulturheidelbeeren
@tomatengarten: Fast ;DIn Blucrop stecken über verschiedene Umwege die Selektionen Rubel (V. australe), Grover, Brooks, Sooy (alle V. corymbosum) und Russel (V. angustifolium). Es werden aber auch Selektionen aus einzelnen Arten und Kreuzungen aus noch weiteren Arten als Kulturheidelbeeren verkauft.Im Hausgarten würde ich auf jeden Fall einen Bodenaustausch machen. Sauer sollte er sein und hohe Anteile an organischem Material haben. Wer die Verwendung von Torf reduzieren will: Evtl. Mischungen aus 1/3 Rhododendronerde, 1/3 Gartenboden und 1/3 Sägemehl verwenden. Immer gut feucht (nicht nass. Regenwasser verwenden wegen dem niedrigeren Kalkgehalt.) halten und evtl. eine zweite Sorte zur Bestäubung pflanzen. Das gibt nach Anbauversuchen größere Einzelfrüchte.Andere Möglichkeiten zur Ansäuerung, wie etwa Einmischen von Schwefel, wurden ja hier im Forum auch schon besprochen.
- guter-heinrich †
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Re:Kulturheidelbeeren
Hallo Tomatengarten,Du hast recht, die üblichen Kulturheidelbeeren sind nicht lediglich Auslesen von Vaccinium corymbosum, sondern wurden auch durch Einkreuzung des kleinwüchsigen V. angustifolium u. a. Arten gewonnen. Nach J. TREHANE (Blueberries, Cranberries and other Vacciniums 2004, Timber Press) ist 'Bluecrop' kompliziert zusammengesetzt aus ('Jersey x 'Pioneer') x ('Stanley' x 'June').Der Hauptanteil dürfte dennoch bei V. corymbosum liegen, und die beispielsweise in Niedersachsen (auch über Beeren und somit generativ) verwilderten Pflanzen werden meist zu V. corymbosum gerechnet. Diese breiten sich stellenweise in Kiefernforsten auf saurem Sand aus (trockener und humusärmer geht es kaum!), aber aggressiver noch auf Torfböden, wo sie die einheimische Flora überwuchern. Bei mir wachsen die Kulturheidelbeeren auf saurem Sandboden (bislang noch niemals gedüngt). Der Boden kann sehr sauer (sogar bis 3,0 pH!) sein.mvG - Guter Heinrich
Re:Kulturheidelbeeren
Sag ich doch:Jersy = Rubel x GroverPioneer = Brooks x SooyStanley = (Brooks x Sooy) x RubelJune = (Brooks x Russel) x RubelIn Kiefernwäldern mit V.-Vorkommen liegt in der Regel eine mehrere cm dicke Decke aus Organischem Material (Rohhumus) weil dieses dort sehr langsam abgebaut wird. Dies und die sauere Umgebung kommen den V. sehr entegegen.Längere Trockenheit wird überstanden, wirkt sich aber sehr negativ auf den Ertrag aus. Daher werden Erwerbsanlagen auf Sand kräftig bewässert.
Re:Kulturheidelbeeren
Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. Ich habe hier Lehmboden und werde deshalb ein Moorbeet einrichten. Etwa 30 cm ausschaufeln, Folie mit einigen Löchern rein, Torf oder Rhododendronerde, Sägemehl und etwas Gartenerde (wie Manfred vorschlägt) rein. Habe ich das richtig verstanden, dass die Kulturheidelbeeren recht nass möchten? Dann mach ich nur wenige Löcher in die Folie.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Hermann
Re:Kulturheidelbeeren
Hallo Hermann,ertränken musst du sie nicht. Sie sollten aber regelmäßig feucht gehalten werden. Wenn man sie z.B. wie das Gemüse giest (mit Regenwasser), kann man nicht viel falsch machen. Die Folie sollte hauptsächlich Kalkeinspülungen aus der umliegenden Erde verhindern. Unten kann sie ruhig größere Löcher haben oder ganz offen sein.Wer düngen will, sollte das im April/Mai mit einem kalkfreiem Dünger (Rhododendrondünger) machen.
Re:Kulturheidelbeeren
Manfred, danke! Ich werde die Löcher nicht all zu groß machen, da noch einige Bäume und Sträucher in der Nähe stehen. Jetzt noch eine Frage zu Cranberry, aber in einem neuen Thread, sonst wird´s unübersichtlich.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Hermann
- Norman_da_Gardner
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Re:Kulturheidelbeeren
Geht bei Heidelbeeren auch Torfboden aus Ostfriesland diesen den es in säcken auch in einer Gärtnerei oder Baumakrt gibt?
Re:Kulturheidelbeeren
Ich denke schon. Solang er leicht sauer ist, geht das. Ich habe übrigens ein "Moorbeet" gemacht für meinen Patriot, aber ohne Folie rundherum und mit Torfersatz aus Chinaschilf. Jetzt lege ich immer wieder Holzhäcksel und Fichtennadeln nach. so hat auch eine von zwei echten Waldheidelbeeren überlebt.
Re:Kulturheidelbeeren
hallo Herrman, meine Bluecrophabe ich im Herbst 2005 auf lehmigen mit Torf versetzten Boden in geschützer Lage gepflanzt und sie entwickeln sich wunderbar. Im vergangenen Jahr waren auch schon einige Früchte dran.Liebe Grüße Anna
Re:Kulturheidelbeeren
Hallo Anna,ich möchte auch Bluecrop pflanzen. Dein Hinweis auf lehmigen Boden kommt zu spät. Ich habe bereits ein Moorbeet 5 m lang, 1 m breit und 0,4 m tief ausgeschachtet. Die Erdmischung möchte ich mit Torf, Sand, Rindenhumus und Fichtenhäcksel machen. Jetzt werde ich doch noch etwas Lehmerde mit dazugeben.
Grüße aus dem Unterallgäu
Hermann
Hermann