Cornus und Salix mit schwarzer, roter, orangefarbener, gelber und grüner Rinde (Gelesen 34601 mal)

[sempervirens]

In ein paar Monaten ist Winter und alles Laub liegt am Boden, die meisten Früchte gernetet oder von Vögeln gefressen. Also entweder hat man Immergrüne Gehölze, interessant geformte Gehölzstrukuten oder Äste bringen einen tollen Farbaspekt.

Letzeres eignet sich sehr gut für den "Winter Gardening" Aspekt und dabei sind vermutlich die farbigen Jungäste der Cornus Arten ja sehr gut, weshalb ich mich derer hingeben möchte

Auf keinen Fall setz ich die jedes Jahr runter, wie bei den Sorten von C. sericea und alba (Cardinal, Kesselringii, Sibirica, Buds Yellow).

Gibt es dafür einen Grund? Meine Midwinter Fire muss einen Schnitt bekommen.

Sieht schick aus die MidWinter Fire die habe ich auch im Auge, jetzt ein paar Jähre später würdest du sie wieder pflanzen oder gibt es bessere Auslesen von Sanguinea ?
Der Wintereffekt erscheint mir sehr gut, jedoch scheint die Herbstfärbung des Strauchs langweiliger zu sein als jenes der Wildart mit einem fahlen gelbton, zumidest wirkte es bisher auf den Bildern so.
Gibt es noch andere Cornus- Arten neben Cornus alba ( auch bekannt als Cornus Sibirica) und sanginuem die einen Wintereffekt haben ?

Eine andere schöne Sanguinea Sorte soll ja : 'Anny's Winter Orange' sein, die hat sogar einen RHS-Award

Nachdem ich sie im Frühjahr runter geschnitten habe, leuchten dieses Sie dieses Jahr um so schöner:Salix purpurea

auch eine tolle Pflanze für Winter Gardening, hätte ich den Aspekt mit bewertet hätte ich sie besser statt der Caprea gesetzt. Ist das einfach die Wildart ? oder eine Auslese ?

[Cryptomeria]

Es gibt einige Weiden , die sehr gut im Winter färben und die von dir genannten Cornus-Sorten. S. Cédric Pollét. Mehr gut färbende Cornus-Arten sind mir nicht bekannt.
VG Wolfgang

[sempervirens]

ich denke dann nehme ich erstmal die Midwinter Fire weil ich die noch bekomme
Wo bekommt man denn die Cedric Pollet ? Wird glaube nicht so häufig angeboten

Welche Weiden findest du denn besonders lohnenswert ?

[AndreasR]

Das erwähnte Buch von Cédric Pollet ist toll, allerdings zeigt er Beispiele aus großen Parks, die man so natürlich nicht unbedingt im eigenen Garten nachbauen kann. Aber es sorgt für reichlich Inspirationen und informiert über zahlreiche bekannte und auch weniger bekannte Pflanzen. Man bekommt es u. a. hier bei Amazon.

Ich habe im Garten einen Cornus sanguinea 'Midwinter Fire' und einen 'Anny's Winter Orange'. Von der Optik her sind beide eigentlich gleich: rot-orange-gelbe Rinde im Winter, fahlgelbes Herbstlaub und ansonsten lindgrünes Laub im Sommer; aber ich habe den Eindruck, 'Midwinter Fire' ist deutlich wuchsstärker. Ich werde beide nächstens Jahr zum ersten Mal auf den Stock setzen, aber während 'Anny's Winter Orange' schon drei Jahre im Vorgarten steht, ist der 'Midwinter Fire' bei mittlerweile größeren Dimensionen gerade mal seit anderthalb Jahren im Garten.

[sempervirens]

Vielen dank das erleichert meine Entscheidung immens, dann wird es in jedem fall schonmal die Midwinter was den Cornus angeht !

[oile]

'Midwinter Fire' läufert sehr aus.
Ich habe auch 'Anny's Winter Orange'. Die Rinde im Winter finde ich knalliger.

[Gartenplaner]

Ich hab seit einigen Jahren Cornus sanguinea 'Midwinter Fire', hatte sie zuerst als Hecke oben an der Grenze des Gartens entlang zur Bahnlinie gedacht - da war es ihr aber zu trocken, vor allem in den Dürresommerjahren.
Ich hab sie dann rettungsmäßig umgepflanzt, entlang der Grenze zu einem anderen Nachbarn unten im Garten.
Dieses Jahr haben sie sich nun endlich erholt und sind richtiggehend "losgewachsen".
Ich finde, 'Midwinter Fire' hat noch ein "Bonusfeature" - gelbgrünes Laub den ganzen Sommer und ich finde, eine sehr lange "haltbare" gelbe Herbstlaubfärbung.
Das Foto ist vom 15.09.2024:



Das vom 2.10.2024:



Ausläufer gibts bei mir noch gar keine, ich warte gespannt ab.

Salix alba 'Britzensis' (oder auch Chermesina, keine Ahnung, was mir Eggert da wirklich geliefert hat) als Kopfweide, jedes Jahr bis zum "Kopf" zurück geschnitten, Herbst 2024:



Frühjahr:



Salix 'Flame' soll ähnlich farbintensiv sein, aber im Gegensatz zu Salix alba, die ohne jeglichen Schnitt ein riesiger Baum wird, soll bei 'Flame' bei so 4m Schluß sein.

[Cryptomeria]

Salix Yelverton und Flame färben gut. Wie groß Flame werden kann, weiß ich nicht, aber Yelverton wird groß. Muss man immer wieder auf Stock setzen , wie Gartenplaner zeigt. Die neuen Triebe sind dann auch besonders intensiv. Im Laufe der Jahre macht 'Midwinter Fire 'Ausläufer. Ist aber viel harmloser wie die Monster sibirica und stolonifera.
VG Wolfgang

[sempervirens]

Ah nich so Trockenheits tolerant ? Die Cornus ? Dann muss ich mir das nochmal überlegen

[AndreasR]

Naja, die stecken schon einiges an Trockenheit weg, aber der Zuwachs ist in feuchteren Jahren definitiv besser - wenn man sie regelmäßig auf den Stock setzen möchte, vielleicht nicht ganz unwichtig.

[Gartenplaner]

Die Art, Cornus sanguinea, hab ich ja vielfach als freiwachsende Hecke gepflanzt, die ist, eingewachsen, ziemlich trockenheitsverträglich, wächst dann aber wesentlich weniger stark.
Vielleicht resultierten meine Probleme auch aus den extrem trockenen Sommern und extrem stark durchwurzelten Topfballen in Torfkultursubstrat, die ich nicht wirklich aufgebrochen bekam.
Beim Rettungsumpflanzen stellte ich bei manchen Wurzelballen fest, dass in der Mitte regelrechte Löcher klafften und die Wurzeln frei lagen, wahrscheinlich, weil der Torf sich mineralisiert hatte.

[AndreasR]

Gerade, wenn man solch fetten Lehmboden hat, etablieren sich Pflanzen mit stark durchwurzelten Torfballen nur sehr schwer, insbesondere wenn der Boden trocken ist. Aber das ist kein Wunder, natürlich bleiben die Wurzeln dann lieber im halbwegs krümeligen Substrat, und wenn man bei Trockenheit nur nahe am Pflanzloch gießt, bleiben die Pflanzen quasi wie in einem Topf, wurzeln aber kaum richtig ein. Mein 'Anny's Winter Orange' ist auch so ein Kandidat, der dürfte zwar mittlerweile einigermaßen gut eingewurzelt sein, aber man sieht zumindest oberflächlich doch noch den ehemaligen Topfballen, und wenn man an der Pflanze rüttelt, fühlt sie sich nicht so fest verwurzelt an, wie sie sein könnte. Sie gedeiht durchaus zufriedenstellend, deshalb habe ich keine Bedenken, aber eine noch bessere Bodenvorbereitung hätte sicher nicht geschadet. Bei meinen Zaubernüssen habe ich mir viel Arbeit gemacht, Moorbeeterde, Sand und Kompost eingearbeitet, da ist der Anwachserfolg direkt sichtbar. Es kann aber sicher nicht schaden, auch "gewöhnlicheren" Gehölzen eine solche Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.