Ratte? (Gelesen 65427 mal)

[Hawu]

Lebendfallen?!? Warum?!?

Ich hab die Lebendfalle gewählt, weil die Mäuse in Jahrzehnten nur 1x unterm Dach waren und weil sie hier im Garten keine Schäden anrichten. Da sehe ich keinerlei Grund, sie zu töten.

[häwimädel]

Lebendfallen weil ich erst herausfinden möchte, wer da unterwegs ist. Es könnten ja auch Hausratten sein, wovon ich aber nicht ausgehe. Sobald ich weiß, mit wem ich da zusammenwohne, werde ich mich für ein entsprechendes Vorgehen entscheiden. Ich tendiere da auch eher zur Intoleranz, also danke für die Fallenempfehlung.

Bis jetzt hat es sich aber nach einem einzelnen Tier angehört, Kotspuren habe ich immer noch nicht gefunden, obwohl ich aufs Staubsaugen und Wischen verzichtet und mit einer Taschenlampe unter die Möbel und auf den Schrank geleuchtet habe. Allerdings auch keine Fußspuren in der gleichmäßigen Staubauflage.

Nach hinten raus in den Hof habe ich nur Türen, die benutze ich hauptsächlich zum Lüften. Nach vorne raus ist eine stark befahrene Straße, da mag ich nicht, bzw. nur in den allerfrühesten Morgenstunden, lüften.
Mal sehen ob ich heute Nacht wieder um 2 geweckt werde...

[Christiane]

Bei uns ist es wie geschrieben ein Dauerthema, nicht wegen eines unvernünftigen Umgangs mit Lebensmittelresten (Eine der möglichen Ursachen, kann auch ein Nachbar mit falsch gelagertem Müll oder ein Komposthaufen mit Essensresten sein.), sondern weil hinter unserem Grundstück Felder liegen. Die Ratten hatten sich bei unserer Nachbarin unter ihrem Holzschuppen eingenistet. Sind Ratten sichtbar, ist das ein Zeichen für einen massiven Befall wie uns der Schädlingsbekämpfer erklärt hat. Wenn wir lüften, dann befindet sich das Fliegengitter vor der Türöffnung. Hier ist wirklich viel los und mir reicht das Getrappse auf dem Dachboden. In Spitzenzeiten erwischen wir pro Saison bis zu 30 Mäuse oben. Wir haben reichlich Routine .

[häwimädel]

Dass Du bei einem so starken Befall keinen Spaß verstehst kann ich gut nachvollziehen, Christiane. Etwas Ähnliches hatte ich nur einmal in einem alten Haus auf dem Dorf: Ratten in den Geschossdecken und Mäuse in den holzverkleideten Wänden. Aber die Ratten sind im Frühling freiwillig ausgezogen und die Holzverkleidungen habe ich abgerissen, dann war Ruhe.

[555Nase]

Um Mitternacht können auch verirrte Seelen umhergeistern, huhuuu.

[häwimädel]

Heute Nacht wars ruhig.

[Starking007]

Paar Ratten wären mir egal,
aber -zig Mäuse in der Dachkonstruktion machen uns Sorgen.
BItte gerne Ratschläge!

[Christiane]

Gute, vorsorglich angebundene Schlagfallen mit Leckerlis als Köder (s.o.) . Unser Mäuseproblem im DG ist damit gut beherrschbar. An der Tatsache, dass die Mäuse durch die Lüftungslöcher in der Außenwand ins DG kommen, können wir leider nichts ändern und bedanken uns inhaltlich bei dem den Bau überwachenden Architekten . Wir hatten damals nicht auf dem Schirm, dass eine durchgehende Verklinkerung des Hauses ohne ausgesparte Stelle für die Garage (= dann wären zwischen der Fertiggaragenwand und der Hauswand aus gutem Grund keine Lüftungsschlitze) diese Konsequenz hat. Uns war nicht bewusst, dass dieser schmale Abstand zwischen den Wänden reicht, damit die Mäuse über den Unterbau der Garage an die Lüftungsschlitze herankommen. Alle anderen Lüftungsschlitze haben wir mit engmaschigem Edelstahlgitter versehen, aber bei diese Lüftungsschlitzen ist das leider als Schutzmaßnahme ausgeschlossen.

Mein Tipp wäre dann auch, bei Mäusen in der Hauskonstruktion jede Lüftungsöffnung zum Haus mit Edelstahlgitter mäusesicher zu machen. Das ist mühsam, aber lohnt sich. Größere Öffnungen in der Dachkonstruktion können außerdem Marder anziehen. Meine eine Bekannte hatte das Problem. Das hat nicht nur noch mehr Radau bedeutet, sondern zusätzlich reichlich Geruch. Ich würde beim konstruktiven Hausschutz mittlerweile auch an Waschbären denken, die äußerst wendig sind und nahezu überall hinklettern können.

[partisanengärtner]

Chillipulver ist gut zum Vergrämen aller hausaffinen Säuger. Leider auch für hauseigene Hunde und Katzen. Das sollte man bedenken. Menschen sind auch Säuger und wohin Kinder überall kommen ist kaum vorstellbar. Im Gegensatz zu den Haustieren sind sie auch relativ geruchsblind und kommen damit darum auch versehentlich in Kontakt.
Mit Fallen und Gift trifft man auch Arten die eigentlich geschützt oder sogar "nützlich" sind.
Besonders laute Gesellen sind Siebenschläfer (keine Mäuse), die halten aber bald Winterschlaf. Spitzmäuse jagen auch Mäuse die weit schwerer sind als sie selber. Mauswiesel sind auch oft in Fallen zu finden und vergiftete Mäuse und Ratten könnten für andere Jäger eine Gefahr darstellen. Vor allem wenn sie mit inneren Blutungen wie ferngesteuert durch die Gegend taumeln. Wenn so ein Räuber mehrere davon erbeutet ...
Ratten und Hausmäuse werden auch dadurch auffällig das sie überall wo sie rumlaufen und fressen alles mit ihrem Urin markieren. Bei Bilchen weiß ich es nicht.
Das man dann alles entsorgen sollte ist wohl jedem geläufig.
Ratten erbeuten auch Mäuse.

[partisanengärtner]

Lebendfallen aus Drahtgitter sind genau genommen sehr tierquälerisch. Wer schon mal eine gerade noch lebende Ratte mit blutender Schnautze und angesplitterten Zähnen in so einer Falle entdeckt hat, weiss wovon ich rede.
Meist sterben die Opfer am Stress oder Auskühlung schon nach wenigen Stunden. Spitzmäuse noch schneller.
Das kann man ein wenig optimieren indem man ihnen etwas Deckung gibt, aber ein Bewegungsmelder mit dem Smartphone verknüpft wäre noch besser.

[rocambole]

Ergo Wildkamera - die sind nicht arg teuer, wenn man eine einfache wählt - und dann weiß man erstmal, was sich rumtreibt. Und kann dann entsprechende Fallen einsetzen.
Ich brauche die Kamera vor allem im Garten. Wenn ich Igel füttere, dann will ich genau wissen, wer da sonst noch am Katzenfutter nascht und wann. Der Igel ist meist deutlich früher unterwegs als anderes, und da die Zeiten auf den Fotos dokumentiert sind, weiß man, wann das Futter draußen weg muss.

[partisanengärtner]

Futter für den Igel, Geflügel und Kleinsäugerhaltung locken leider eben auch Ratten an. Da sie in der Regel auch in größeren Gemeinschaften leben, verbreitet sich das Wissen über Futter und Niststellen immer auf eine größere Anzahl von Tieren. Die Reviere können auch sehr groß sein. Dann sind das richtige Völker die ein Territorium beherrschen.
Fremdratten der eigenen Art werden nicht geduldet. Ratten sind die geborenen Fremdenhasser sobald sie in ausreichender Anzahl vorkommen.

[rocambole]

Ratten wurden aktuell nicht aufgenommen, also treiben sich in unserem Garten aktuell nicht übermäßig viele rum, trotz durchgängiger Fütterung der Vögel und zum Herbst hin auch der Igel. Aber wir haben auch 2 Kater, einer fängt definitiv Ratten und bringt die toten Exemplare seiner Lieblingsnachbarin, die glücklicherweise eine robuste Natur hat und sich freut, dass die Viecher dezimiert werden, wenn sie auftauchen. Auf der anderen Straßenseite gibt es Nachbarn, die ihren Kompost nicht gut im Griff haben .

[ringelnatz]

Es ist hier ein Elend mit den Ratten. Eigentlich sind sie nur im Winter im Kompost - auch wenn ich keine Lebensmittelabfälle entsorge. Aber es ist warm und durch die Abdeckung nicht pitschnass, das mögen sie wohl.
Solange sie da mal bleiben, stören sie mich nicht.

Nun haben sie sich im Sommer offensichtlich unterm Gewächshaus eingenistet. Dort ist es noch trockener. Problem: sie haben angefangen, die (Freiland-) Tomaten zu fressen. 4 Stück habe ich mit Schlagfallen erlegt, schon klar, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist.
In der Nähe des Komposts steht eine Feige, dort fressen sie jetzt die halbreifen Feigen weg.

Gibt es Erfahrungen/Ideen, wie man sie davon abhalten kann an die Früchte zu gehen?

Was könnte ich tun, um sie unterm Gewächshaus loszuwerden? Ausschwefeln? Chili-Lösung ansetzen und ausspritzen? (Hätte ich mal die ausgeschnittenen Kerngehäuse aufbewahrt...)
Bei Rattenköder habe ich das Gefühl, ich fütter sie noch an, damit. Mein Nachbar verstreut davon reichlich, gehe davon aus, dass sie längst resistent dagegen sind.

[Christiane]

In unserer Gegend haben die durch einen Profi ausgelegten Rattenköder in Köderboxen wenig gebracht, unsere Schlagfallen hingegen waren effizient. In der Tat ist es wichtig, die Igelpopulation im Auge zu behalten, denn Igel in Schlagfallen sind schrecklich. Wir hatten das Rattenproblem glücklicherweise zu einer Zeit als die Igel nicht aktiv waren. (Ich päppele seit Jahren Igelnachwuchs auf, weiß also, was sich im Garten tummelt. Wildtierkameras mit Bewegungsmelder kosten nicht die Welt.) Ich würde die Fallen sonst erhöht anbringen, denn Ratten kraxeln für Leckerlis hoch. Bei uns liefen sie über die Reiter der Pergola, um an die Vogelfuttersäulen zu kommen. Das klappte/klappt nicht, weil wir unsere Futterröhren rattensicher installiert haben. Aber Ratten versuchen es trotzdem. Das Problem sind Nachbarn, die die klassischen Vogelhäuschen nutzen und denen es schlichtweg egal ist, dass sie damit auch Ratten anlocken und füttern. Wir hatten da so eine nette Diskussion mit einer Nachbarin, die eigentlich sonst in Ordnung ist . Irgendwann war das Rattenproblem bei uns eingedämmt, aber es wird immer wieder auftreten. Deswegen ist es wichtig, Futterstellen im Blick zu behalten.

Chili in einem Gewächshaus mit Befallsdruck auszustreuen, ist meines Erachtens eine gute Lösung. Bei uns hat extra scharfes Chilipulver sogar die Mäusegänge im Garten gestoppt. Wir haben konsequent in jeden entdeckten Gang Pulver gestreut und ich habe drumherum Löcher in den Boden gestanzt und Chilipulver hineingekrümelt. Seitdem ist erst einmal Ruhe. Im Garten würde ich wegen unserer Igel kein Chilipulver oberirdisch nutzen, im Gewächshaus schon. Wichtig ist, sich die Stellen zu merken. Versehentlich Chili auf die eigenen Schleimhäute zu reiben, ist eine Erfahrung, die ich mir gerne ersparen möchte . Bei der Chilischärfe würde ich so scharf nehmen wie es irgendwie geht. Die benötigte Menge ist überschaubar.