News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung (Gelesen 36294 mal)
Moderator: cydorian
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Bei uns hat der Frost anscheinend nicht so viel ausgemacht, die meisten Birnen, Äpfel und Kirschen hängen voll! Als der Frost kam dachte ich auch erst, dass wars dann wohl mit der Ernte dieses Jahr, denn er kam voll in der Blüte der meisten Sorten. Aber anscheinend war es gerade noch an der Grenze, so dass es eher gar nichts ausgemacht hat! Was nicht so gut aussieht sind die "Pflaumenartigen" - auf der Metzer Mirabelle hängt glaube ich gar nichts und auf der Nancy nicht besonders viel. Und Zwetschgen halten sich auch in Grenzen!
- thuja thujon
- Beiträge: 18574
- Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
- Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
- Höhe über NHN: 90
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Ich kann zum Lagersaison-Erkenntnisgewinn leider nichts beitragen da hier das Obst recht schnell flöten geht. Lange bis in den Herbst ist es nur ungünstig, danach wirds richtig schlecht. Ohne kühlen feuchten Keller, ziemlich sinnlos die Lagergeschichte. Gartenlaube ist raus. Innerhalb von 2 Wochen von plus 20 im November bis minus 10 kurz danach. Das Zeug ist schon im Dezember senesziert, nix mehr übrig an Lebensgeist, was man lagern könnte.
Was die Hoffnung auf alte Verhältnisse angeht, die Teile ich eher nicht. Ich denke eher das Frühjahr ist kalt und schlecht, danach kommt ein Sommer der richtig mies ist (trocken, wenn Wasser gebraucht wird) und danach ist das Obst faul bevor es reif wird wegen dem Stressherbst wie immer, den Rest, was man zwischendrin noch irgendwie wegretten kann, hält nicht lange durch. Zu krass die Unterscheide in der Witterung.
Was die Hoffnung auf alte Verhältnisse angeht, die Teile ich eher nicht. Ich denke eher das Frühjahr ist kalt und schlecht, danach kommt ein Sommer der richtig mies ist (trocken, wenn Wasser gebraucht wird) und danach ist das Obst faul bevor es reif wird wegen dem Stressherbst wie immer, den Rest, was man zwischendrin noch irgendwie wegretten kann, hält nicht lange durch. Zu krass die Unterscheide in der Witterung.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Rib-2BW
- Beiträge: 5996
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Ich habe auch die Befürchtungen, dass dieser nasse Sommer die nächste Lager-Saison beeinträchtigen wird. Mein Versuchsapfel zeigt zwar bisher noch eine bessere Schorf-Resistenz als so manche Veredelung an diesem selben Baum, aber die Frage ist wann er nachgeben muss.
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 11326
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Es gibt durchaus Sorten, die davon profitieren. Einige Renetten werden nur bei durchgehend guter Wasserversorgung besser und länger lagerfähig, zum Beispiel die Damason Renette, ein Klon der Grauen Französische Renette, erstklassige Sorte dann.
Aber so weit ist es noch lange nicht. Das neue Wetter hält monatelang dieselbe Grosswetterlage bei, die wechselhafte häufige Westdrift ist selten geworden. Kann sein, dass es ab 3. Juni ein halbes Jahr gar nicht mehr regnet und die Äpfel am Baum verschrumpeln und dann stinkend verfaulen, so wie hier 2018. Auch dann kein Lagerobst.
Aber so weit ist es noch lange nicht. Das neue Wetter hält monatelang dieselbe Grosswetterlage bei, die wechselhafte häufige Westdrift ist selten geworden. Kann sein, dass es ab 3. Juni ein halbes Jahr gar nicht mehr regnet und die Äpfel am Baum verschrumpeln und dann stinkend verfaulen, so wie hier 2018. Auch dann kein Lagerobst.
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Na ja, selbst wenns ab nächste Woche trocken werden sollte, den Kirschen dürfte dass nichts mehr ausmachen und frühe Apfelsorten wie Gravensteiner usw. sollten dass auch abkönnen. Bei den Lagersorten siehts natürlich schon anders aus!
-
- Newbie
- Beiträge: 18
- Registriert: 25. Aug 2024, 19:42
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Ich möchte euch meine ersten Erfahrungen in der Kühllagerung von Äpfeln mitteilen, auch wenn meine Erfahrungen bei euch bereits bekannt sein dürften:
Da ich mir für die Sortenauswahl einige robuste Apfelsorten besorgt habe, kam ich auf die Idee sie für 2-3 Tage besonders kühl (Kühlschrank) zu stellen - bei ca. 5 Grad.
Nach Kühlung ließ ich die Äpfel vor dem Verzehr wieder einen halben Tag auf Zimmertemperatur ansteigen.
Das Ergebnis war, dass alle Äpfel, die ihren besonderen Geschmack vor allem durch Aromastoffe(Parfümierung) erhalten, dieses Aroma fast gänzlich verloren haben. Die Süße und die Säure blieben jedoch vollständig unverändert erhalten. Eine besonders kühle Lagerung scheint sich insbesondere negativ auf flüchtige Aromastoffe auszuwirken. (Zu erwähnen ist, dass Aromastoffe von der Säure abzugrenzen sind.)
Ich könnte mir das so erklären:
Möglicherweise kondensieren durch die starke Temperatursenkung flüchtige Aromastoffe in den Zellen, lösen sich dort im Saft und sind für uns bei Verkostung nasal nicht mehr wahrnehmbar. Bei einer Erhöhung der Temperatur kann der Zustand allerdings nicht wieder rückgängig gemacht werden, ist quasi irreversibel.
Im Kühltest waren meine süßen Lieblingssorten:
(Ich mag eh lieber Apfelsorten mit milder Süße und einer prägenden Säure, die den typischen reinen Apfelgeschmack abbilden!)
Äpfel, die ihren edlen Geschmack hingegen hauptsächlich durch das Zusammenspiel von Süße und prägender Säure erhalten, blieben in ihrer Qualität von den genannten Lagerbedingungen unberührt!
Das sind meine allerersten Erfahrungen, weitere folgen.
Da ich mir für die Sortenauswahl einige robuste Apfelsorten besorgt habe, kam ich auf die Idee sie für 2-3 Tage besonders kühl (Kühlschrank) zu stellen - bei ca. 5 Grad.
Nach Kühlung ließ ich die Äpfel vor dem Verzehr wieder einen halben Tag auf Zimmertemperatur ansteigen.
Das Ergebnis war, dass alle Äpfel, die ihren besonderen Geschmack vor allem durch Aromastoffe(Parfümierung) erhalten, dieses Aroma fast gänzlich verloren haben. Die Süße und die Säure blieben jedoch vollständig unverändert erhalten. Eine besonders kühle Lagerung scheint sich insbesondere negativ auf flüchtige Aromastoffe auszuwirken. (Zu erwähnen ist, dass Aromastoffe von der Säure abzugrenzen sind.)
Ich könnte mir das so erklären:
Möglicherweise kondensieren durch die starke Temperatursenkung flüchtige Aromastoffe in den Zellen, lösen sich dort im Saft und sind für uns bei Verkostung nasal nicht mehr wahrnehmbar. Bei einer Erhöhung der Temperatur kann der Zustand allerdings nicht wieder rückgängig gemacht werden, ist quasi irreversibel.
Im Kühltest waren meine süßen Lieblingssorten:
- Discovery (verlor gänzlich das leckere Waldbeeraroma, die starke Süße und geringe Säure blieb vollständig erhalten)
- Martens Sämling (verlor gänzlich das leckere Veilchen-Pfirsicharoma, die starke Süße und mäßige Säure blieben vollständig erhalten)
- Alkmene (verlor gänzlich das blumige Rosenaroma, die Süße und mäßige Säure blieben auch hier erhalten)
(Ich mag eh lieber Apfelsorten mit milder Süße und einer prägenden Säure, die den typischen reinen Apfelgeschmack abbilden!)
Äpfel, die ihren edlen Geschmack hingegen hauptsächlich durch das Zusammenspiel von Süße und prägender Säure erhalten, blieben in ihrer Qualität von den genannten Lagerbedingungen unberührt!
- Holsteiner Cox (keine Veränderung, mein absoluter Lieblingsapfel)
- Karmijn de Sonnaville (keine Veränderung, mein 2. Lieblingsapfel)
Das sind meine allerersten Erfahrungen, weitere folgen.
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 11326
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Ja, im Lager veratmen einige Aromasorten ihr Parfüm. Wobei die Kühllager bis -1°C runtergehen, je nach Sorte, 5°C ist die Ausnahme, typisch sind knapp 2°. Gleichzeitig wird die Atmungsaktivität über den niedrigen Sauerstoffgehalt gebremst. Das Obst veratmet das Aroma langsamer. Der Kühlschrank ist ein Risiko, erst herrscht eine Normalatmosphäre, das Obst verstoffwechselt den Sauerstoff, das produzierte CO2 steigt stetig an bis die Früchte ersticken, ausser dieser Zyklus beginnt durch Öffnen der Tür wieder.
Bei Folienhauben kann man ein bisschen Zeit für das Aroma rausschinden, weil man damit die Atmungsaktivität gleichmässig einbremst. Alkmene hatte ich mal, ein reiner Herbstapfel, war dann vielleicht zwei Wochen länger gut und auch mit Restaroma. Zu kühl darf er auch nicht liegen. Generell ist es so wie du sagst: Manche Sorten sind halt nur kurz richtig gut, egal was man macht.
Bei Folienhauben kann man ein bisschen Zeit für das Aroma rausschinden, weil man damit die Atmungsaktivität gleichmässig einbremst. Alkmene hatte ich mal, ein reiner Herbstapfel, war dann vielleicht zwei Wochen länger gut und auch mit Restaroma. Zu kühl darf er auch nicht liegen. Generell ist es so wie du sagst: Manche Sorten sind halt nur kurz richtig gut, egal was man macht.
-
- Newbie
- Beiträge: 18
- Registriert: 25. Aug 2024, 19:42
Re: Äpfel und Birnen richtig lagern, Obstlagerung
Scheint tatsächlich Sortenabhängig zu sein: Der Gravensteiner ist aus der Kühlung immer noch so parfümiert wie vorher, dem hat das nichts ausgemacht. (Aufgrund seiner starken Parfümierung mag ich ihn nicht so gern)
Der Ribston Pepping war einer meiner Lieblingsäpfel, weil er nicht so hypersüß war, sondern mehr eine herzhafte Mahlzeit (so mein subjektiver Eindruck). Bei frischer Verkostung vom Baum habe ich wirklich gestöhnt ("Hmmm") so lecker war er. Er scheint seine notwendige weinhaltige Säure nach dem Pflücken aber recht schnell abzubauen, sodass er 1-2 Wochen(??) nach Pflücken, schnell säurearm zu sein scheint. Aber ich werde ihm auf jedenfall einen Platz im Garten schenken und dann frisch vom Baum genießen und weiter beobachten.
Verschiedene Äpfel direkt im Garten hinter dem Haus am Baum zu haben, ist deshalb wirklich ein Vorteil. Kleine Streuobstwiese ist auch schön, aber da kommt man meistens nicht so oft vorbei... es sei denn sie liegt direkt hinter dem Haus, das wäre der Idealfall. Aber wer hat dieses Glück schon?
Der Ribston Pepping war einer meiner Lieblingsäpfel, weil er nicht so hypersüß war, sondern mehr eine herzhafte Mahlzeit (so mein subjektiver Eindruck). Bei frischer Verkostung vom Baum habe ich wirklich gestöhnt ("Hmmm") so lecker war er. Er scheint seine notwendige weinhaltige Säure nach dem Pflücken aber recht schnell abzubauen, sodass er 1-2 Wochen(??) nach Pflücken, schnell säurearm zu sein scheint. Aber ich werde ihm auf jedenfall einen Platz im Garten schenken und dann frisch vom Baum genießen und weiter beobachten.
Verschiedene Äpfel direkt im Garten hinter dem Haus am Baum zu haben, ist deshalb wirklich ein Vorteil. Kleine Streuobstwiese ist auch schön, aber da kommt man meistens nicht so oft vorbei... es sei denn sie liegt direkt hinter dem Haus, das wäre der Idealfall. Aber wer hat dieses Glück schon?