Hirse im Rasen (Gelesen 10827 mal)

[cat1]

Das ist zwar scher OT, erinnert mich an einen Witz, der vor X Jahren bei uns in der Uni gängig war:

Studentin hat Prüfung in der Probabilistik. Der Professor merkt, dass sie fesch, jung, eher vom schlichten Gemüt ist (hoffentlich wird mir dies nicht als Sexismus angelastet ). Da will er ihr zur Hand gehen und stellt die einfachste Frage, die ihm momentan einfällt - Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jetzt ein Elefant durch die Wand kommt? Sie antwortet wie geschossen – 50/50! Tja, entweder er kommt oder er kommt nicht...

Soviel zu der prozentuellen Wahrscheinlichkeit der Verluste...Warum soll dieses Wasser verloren sein, es kommt nur nicht an die Wurzeln, verloren ist es dennoch nicht.

[thuja thujon]

Eben. Wenn ein Weizenfeld nie künstlich beregnet wird und 10 Tonnen pro Hektar mit 14% Wassergehalt geerntet werden, dann ist der Wasserverlust/Wasserverbrauch der Landwirtschaft 1,4m³.

[Gartenplaner]

...Warum soll dieses Wasser verloren sein, es kommt nur nicht an die Wurzeln, verloren ist es dennoch nicht.

Natürlich ist es in der Gesamtbilanz nicht "verloren" wenn wir den Rahmen jetzt mal fesch groß ziehen
Es geht in die Atmosphäre über, klar.
Angessichts vielerorts mühevoller Aufbereitung von Trinkwasser und meistens Verwendung von Trinkwasser zum Beregnen, sieht die Bilanz was Energieaufwand und Verschwendung für andere Zwecke angeht, wie eben Trinkwasser, dann schon wieder anders aus.

...
Du hast 2018 den klassischen Anfängerfehler gemacht, diesen festgestellt und danach nichts mehr ausprobieren oder dazulernen wollen.
...

Mal wieder ne nette Mutmaßung?
Ich hab meins draus gelernt und fahre wunderbar damit.
Mir scheint eher, du willst hier nicht näher dein Handeln überdenken und verändern.
Das ist vollkommen ok, aber dann zu versuchen, es von Wasserverlust zu efektiver Bewässerung zu argumentieren, ist unwissenschaftlich.
Wirklich effektive Bewässerung, das zeigt auch der Link zu denen, für die du tagtäglich arbeitest, der Landwirtschaft, wäre Tröpfchenbewässerung.
Sonst gehen im Schnitt 30-40% Wasser verloren.

PS: bei Sportplatzbewässerung spricht man von 10% Verlust, wegen Windabdrift, Verdunstung, Rasenfilz usw. ...

Sind auch wieder andere Rahmenbedingungen, die du da raussuchst.

[thuja thujon]

Wir reden hier über Trockenstellen in Rasen was die Ansiedlung von Hirse erleichtert.
Das nur Herbizid spritzen eben nicht die einzige Lösung ist.

Wenn du es sein gelassen hast mit dem Rasen wässern und gut damit fährst ist das super. Ich gehe auch davon aus, dass du nicht viel Hirse in deiner Wiese hast. Zierrasen ist die nun aber auch nicht, also nicht vergleichbar.
Und was die Effektivität von Bewässerungsmaßnahmen angeht, frage mal cat1 was gerade klar wurde auf den letzten beiden Seiten.
Ich bin dann erstmal raus, alles notwendige wurde vorerst behandelt.

[Gartenplaner]

[cat1]

@Gartenplaner, bei dir mag es Wasserknappheit geben. Hier gibt es keine, es regnet nur nicht. Die Flüsse und die Seen sind voll, dementsprechend ist das Grundwasser auch hoch.

Seit ich mehr beregne, wird es immer besser! Die Hirse hat bereits den Löffel abgegeben, wie man es in Ö so dramatisch ausdrückt . Ich habe heute nachgesät und dieses sehe ich gerade von der Terrasse


Ich muss zugeben - dieses gefällt mir viel besser als die hirseduchzogene Steppe vorher

[monili]

was, jetzt säst du schon nach?
bei DER hitze vertrocknet doch morgen der frisch gekeimte sämling den du gestern abend noch gründlich gewässert hast.

[cat1]

Die Hitze ist nicht mehr DIE Hitze im Sommer. Es ist meteorologisch Herbst, der Tag hat nur 13h. Tau gibt es auch...Ich säe immer, egal wann! Ich lasse keinen offenen Boden, sonst kommen die Unkräuter (Pardon - Beikräuter).

Mir vertrocknen äußerst selten egal-welche-Sämlinge ;-)

[monili]

ok, wir haben hier noch DIE hitze... villeicht ist das in oö anders.

[thuja thujon]

bei DER hitze vertrocknet doch morgen der frisch gekeimte sämling den du gestern abend noch gründlich gewässert hast.

Ich bin hier nördlich der Alpen und kann da nicht mitreden, aber es stimmt schon, es ist mit den kühlen Nächten und fast schon kurzen Tagen was ganz anderes als Sommer.

Wegen vertrocknen, wenn man Bodenschluss hat, also der Boden ausreichend angedrückt/rückverdichtet wurde (falls gelockert/aufgeraut wurde), so dass die Kapillarkräfte auch funktionieren, und gegossen wurde, dann hat das Samenkorn deutlich mehr Wasser zur Verfügung als es braucht.

Ich habe hier jetzt auch wässern müssen, eigentlich wars schon zu spät. Ein Durchgang zum überhaupt mal wieder feucht bekommen, 2 Tage quellen lassen und nochmal bewässert. Jetzt warte ich erstmal ob es Gewitter gibt die nächsten Tage oder nicht.

@cat1: sieht gut aus, saftig grün.

[Hans-Herbert]

Ich habe die Hirse aus dem Rasen entfernt und habe viel Klee im Rasen. Das ist für mich ein schwieriges Problem.

[thuja thujon]

Wenn die Temperaturen unter 25°C gehen kann das Banvell Quattro oder ähnliches lösen. Es sollten aber wüchsige Bedienungen sein, also vorher wässern. Jetzt im September sollte auch wieder Wachstum bei den Gräsern einsetzen, düngen wäre also evtl auch nicht verkehrt.

[Hans-Herbert]

Danke Thuia Thuion, Wässern und Düngen gehört zur Standard-Rasenpflege. Ich werde zusätzlich Banvell Quattro einsetzen.Grüsse aus München

[Gartenplaner]

Ich würde es lassen.
Ein “Kräuterrasen” ist wesentlich robuster und pflegeleichter als mühsam gehätschelter Rasen.

@Gartenplaner, bei dir mag es Wasserknappheit geben. Hier gibt es keine, es regnet nur nicht. Die Flüsse und die Seen sind voll, dementsprechend ist das Grundwasser auch hoch.
…

Nö, Wasserknappheit gibts bei mir nicht, mein Grundwasserspiegel ist in den Dürresommern nicht tiefer als auf 2m unter Gartenniveau abgesunken.
Aber Trinkwasser ist trotzdem noch was anderes als Grundwasser, und ich denke da halt zukunftsorientiert.
Ich gehe davon aus, dass es eher mehr als weniger Dürresommer gibt, da ist es besser, effektiv zu bewässern, als in die Atmosphäre zu vergeuden.

[thuja thujon]

Und was machst du beim kochen, mit deinem Duschwasser, beim Händewaschen, Klospülung? Alles Regenwasser? Grundwasser wird übrigens relativ schnell zu Trinkwasser. Dauert oft nur wenige Minuten.

Oft ist dieses Wasser von so guter Qualität, dass es ohne weitere Aufbereitung in das Versorgungsnetz gepumpt wird.
...
Weltweit entwickelt sich Trinkwasser mehr und mehr zu einem knappen Gut. In Deutschland hingegen gelten die Ressourcen als langfristig sicher. Abgesehen von saisonalen Schwankungen wie Trockenjahren oder regionalen Überschwemmungen gehört Deutschland zu den wasserreichen Ländern der Erde. Auch wenn das Gros des Niederschlages verdunstet, gelangen ausreichende Wassermengen in das Oberflächenwasser und durch Versickerung in die Nachspeisung des Grundwassers. (Quelle: UBA, 2017)

Etwa 176 Mrd. Kubikmeter Wasser stehen hierzulande jährlich für die Nutzung zur Verfügung, aber nur rund 24,1 Mrd. Kubikmeter werden davon tatsächlich von Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung gebraucht, das sind etwa 14 Prozent. (Quelle: BDEW Mai 2023)

Hier im Trockengebiet ist Wasser im Überfluss vorhanden. Man leitet es fort, aus der Landschaft raus, jede Minute ein paar tausend Kubikmeter die den Rhein runterfließen. Ein Teil davon kommt zum Glück wieder zurück auf die Felder, als künstlicher Regen, fürs Gemüse. Im Moment wird das Netz ausgebaut, danach sind es 220 Millionen Quadratmeter. Auch Rollrasen wird damit erzeugt. Kleefrei, wenn Rasen gewünscht ist und keine Kräuterwiese. Ob etwas Pflegeleicht und robust ist oder nicht, ist dem Liebhaber egal, er kümmert sich gerne.