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Wilde Orchideen (Gelesen 11359 mal)
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- Nox
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Re: Wilde Orchideen
Ja das weiss doch jedes Kind, Gartenplaner. Viele davon leben in Symbiose mit speziellen Gehölzen, z.B. Birkenröhrling, wie der Name schon sagt. Nur habe ich noch nie etwas von einem Orchideenröhrling gehört.
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Meine Frage bezieht sich auf Pilze mit oberirdisch sichtbaren Fruchtkörpern, die mit Kräutern in Symbiose leben.
Kennst Du davon welche ? Ich bisher nicht.
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Meine Frage bezieht sich auf Pilze mit oberirdisch sichtbaren Fruchtkörpern, die mit Kräutern in Symbiose leben.
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- Gartenplaner
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Re: Wilde Orchideen
So viele Kinder wissen noch nicht so umfangreich über Mykorrhizapilze Bescheid, wie man im Thread über Mykorrhiza nachlesen kann 8)
Da das Netzwerk schon baumartengrenzenüberschreitend ist, würde mich nicht wundern, wenn z.B. das Waldvöglein, die Nestwurz oder die Stendelwurz auch an Stein-, Fliegenpilz, Birkenröhrling oder Pfifferling „andocken“.
Ob das schon so genau erforscht ist, müsste man googeln, die Erforschung der Mykorrhiza von Orchideen ist eher ein „Orchideenfach“ im Vergleich zu der Erforschung von Mykorrhiza im Kontext von Forst- und Landwirtschaft.
Da das Netzwerk schon baumartengrenzenüberschreitend ist, würde mich nicht wundern, wenn z.B. das Waldvöglein, die Nestwurz oder die Stendelwurz auch an Stein-, Fliegenpilz, Birkenröhrling oder Pfifferling „andocken“.
Ob das schon so genau erforscht ist, müsste man googeln, die Erforschung der Mykorrhiza von Orchideen ist eher ein „Orchideenfach“ im Vergleich zu der Erforschung von Mykorrhiza im Kontext von Forst- und Landwirtschaft.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Wilde Orchideen
Das ist selbst bei den meisten Orchideenliebhabern nicht angekommen wie artenreich so ein Beziehung sein kann.
Ich habe eine amerikanische Untersuchung über Cypripedium acaule gelesen.
Lebt ja angeblich laut Orchideenliebhabern in einem so sauren Biotop daß dort keine Pilze vorkommen.
Ich kann nur aus dem Gedächtnis zitieren.
Etwa 70 verschiedene Mycorrhizaarten haben sie an weit verstreuten Standorten gefunden. Alle Standorte hatten einen PH unter 4,5.
Einige Exemplare hatten bis zu 4 verschiedene solche Partnerschaften gleichzeitig.
Alle mit den typischen Pilzknäueln innerhalb der Wurzeln die diese Beziehung bestimmen.
Mir sind die meisten Namen nicht geläufig gewesen, aber eine Hutpilzgattung ist mir erinnerlich Russula (Täublinge), die war sehr häufig zu finden.
Auch bei Bäumen habe ich schon 5 verschiedene fruchtende Hutpilze gefunden. Von Kremplingen über Perlpilz zu Hexenröhrling die teilsweise überlappende Areale einer einzeln stehenden Hainbuche besiedeln (nur anhand der Fruchtkörper gesehen, das Mycel könnte überall sein).. Sonst ist da nur Moos und sehr dürres Gras und wenige sehr mickrige Kräuter.
Das einzige vitale Gewächs dort ist diese Hainbuche..
Auf der einen Seite ist das Wohnhaus auf der anderen der Gehsteig.
Ich habe eine amerikanische Untersuchung über Cypripedium acaule gelesen.
Lebt ja angeblich laut Orchideenliebhabern in einem so sauren Biotop daß dort keine Pilze vorkommen.
Ich kann nur aus dem Gedächtnis zitieren.
Etwa 70 verschiedene Mycorrhizaarten haben sie an weit verstreuten Standorten gefunden. Alle Standorte hatten einen PH unter 4,5.
Einige Exemplare hatten bis zu 4 verschiedene solche Partnerschaften gleichzeitig.
Alle mit den typischen Pilzknäueln innerhalb der Wurzeln die diese Beziehung bestimmen.
Mir sind die meisten Namen nicht geläufig gewesen, aber eine Hutpilzgattung ist mir erinnerlich Russula (Täublinge), die war sehr häufig zu finden.
Auch bei Bäumen habe ich schon 5 verschiedene fruchtende Hutpilze gefunden. Von Kremplingen über Perlpilz zu Hexenröhrling die teilsweise überlappende Areale einer einzeln stehenden Hainbuche besiedeln (nur anhand der Fruchtkörper gesehen, das Mycel könnte überall sein).. Sonst ist da nur Moos und sehr dürres Gras und wenige sehr mickrige Kräuter.
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Axel
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- Nox
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Re: Wilde Orchideen
Danke, partisanengärtner, da nähern wir uns der Fragestellung schon deutlich mehr !
Bei meinen Topf-Phalaenopsis und Topf-Cymbidium sind sicherlich Wurzelpilze vorhanden, aber noch nie sind mir Fruchtkörper begegenet.
Täublinge sind interessant, die wachsen bei mir durchaus in der Wiese.
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- Gartenplaner
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Re: Wilde Orchideen
8)
Die Grossproduktion von Zimmerorchideen wird asymbiotisch gemacht.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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Re: Wilde Orchideen
Die Pilzinfizierten Pflanzen vom Originalstandort würden wohl die Gesundheitskontrolle nicht überstehen.
Zudem gibt es noch bei vielen Pilzen den Effekt, das wenn die Bedingungen sich verschlechtern der Pilz auch mal " seinen Wirt fressen kann".
Die Wirklichkeit ist so komplex das "Kontrolle" langfristig eine Illusion bleibt.
"Working with the flow"
Im Fluß bleiben und nicht an Wünschen hängen bleiben. Die verschiedenen orientalischen/afrikanischen Kampfkünste haben uns da einiges zu lehren.
Zudem gibt es noch bei vielen Pilzen den Effekt, das wenn die Bedingungen sich verschlechtern der Pilz auch mal " seinen Wirt fressen kann".
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Axel
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Re: Wilde Orchideen
Dieses Paper von 2007 bietet einen guten Überblick, was gewusst ist und was so vieles noch nicht gewusst ist.
Helmlinge und Trüffel-Arten sowie Hallimasch werden als Mykorrhizapartner aufgeführt.
Epiphytisch wachsende Orchideen legen wohl als erwachsene Pflanzen größtenteils ihre Mykorrhiza ab.
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Re: Wilde Orchideen
Das der Samen beim keimen mit Hilfe des Pilzmyzels mit Naehrstoffen versorgt wird bzw. die Hilfe von Pilzen benötigt ist ja bekannt. Ich habe übrigens dort in der letzten Zeit auch Tintlinge stehen gesehen. Dazu dann noch die Stockschwaemmchen. Allerdings habe ich dort auch seit Jahren schon Mooos. Das Im Maerz/April. Danach setzen sich dann die krautigen Pflanzen durch und das Moos wird von diesen unterdrueckt. Was meint ihr soll ich mit Kalk eingreifen um den pH-Wert zu erhoehen oder soll ich der Natur freien Lauf lassen ? Kann der Rotklee die Orchideen verdrängen ? Den werde ich sicher schwer wieder wegkriegen. Maehen tue ich dort erst im August. Kann ich das auch schon nach der Bluete, also jetzt machen ?
- lerchenzorn
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Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: Wilde Orchideen
Der Rot-Klee selbst verdrängt die Orchideen wohl erst, wenn er schon fast als kniehohe Monokultur wächst. Er sorgt aber für die Stickstoffanreicherung im Boden und darüber für verstärkten Gräserwuchs. Das kann irgendwann kritisch werden. Mir fällt auf, dass verschiedene Leguminosen, auch der Rot-Klee in den zurückliegenden Dürrejahren offenbar profitiert haben. Sie haben selbst in den kärgsten Trockenrasen über Sand deutlich zugenommen.
Sehr spannend, Dein Orchideenstreifen im eigenen Garten. Bei Kuckucksblumen-Wiesen ist es wichtiger, durch rechtzeitige Mahd die Struktur und den Nährstoffstatus zu steuern als die Orchideen ausreifen zu lassen. Selbst wenn fast jährlich der Hauptbestand in der Blüte gemäht wird, die Wiese dabei aber mager und strukturreich bleibt, nehmen die Bestände trotzdem oft nich zu. Das würde ich bei so kleinen Vorkommen wie Deinen vorsichtiger handhaben. Und auch die Arten könnten empfindlicher gegen eine Mahd vor dem Abwelken sein. Würde ich jedenfalls für das Waldvögelein befürchten, weiß es aber nicht.
Falls Du es schaffst, würde ich den Klee selektiv ausmähen oder rupfen.
Sehr spannend, Dein Orchideenstreifen im eigenen Garten. Bei Kuckucksblumen-Wiesen ist es wichtiger, durch rechtzeitige Mahd die Struktur und den Nährstoffstatus zu steuern als die Orchideen ausreifen zu lassen. Selbst wenn fast jährlich der Hauptbestand in der Blüte gemäht wird, die Wiese dabei aber mager und strukturreich bleibt, nehmen die Bestände trotzdem oft nich zu. Das würde ich bei so kleinen Vorkommen wie Deinen vorsichtiger handhaben. Und auch die Arten könnten empfindlicher gegen eine Mahd vor dem Abwelken sein. Würde ich jedenfalls für das Waldvögelein befürchten, weiß es aber nicht.
Falls Du es schaffst, würde ich den Klee selektiv ausmähen oder rupfen.
- Gartenplaner
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Re: Wilde Orchideen
Ich würde auf keinen Fall versuchen, etwas am Boden zu verändern, zu schnell hat man da die Pilze zu viel gestört.
Das A und O ist, den/die richtigen Pilze im Boden zu haben.
Ich hab in meiner Obstwiese gezielt vor 10 Jahren Orchideen aus gärtnerischer Vermehrung gepflanzt und hatte bei ein paar Arten auch das Glück, dass sie sich von selbst wieder neu ausgesät haben.
Ich lasse immer erst Ende Juli, Anfang August mähen, damit die Samenstände der Orchideen ausreifen können.
In den ersten Jahren, als ich erste neue Sämlinge entdeckte, hab ich die noch markiert und im Verlauf des Sommers ab und an danach geschaut, sie von zuviel bedrängenden Nachbarn etwas befreit, das hat meinem Empfinden nach geholfen, dass sie nicht als junge Sämlinge untergehen.
Später, obwohl meine Wiese immer noch relativ „fett“ ist, schaffen sie es trotzdem recht gut.
Himantoglossum hircinum hat schon einige wieder blühende Nachkommen hervorgebracht und breitet sich eigenständig weiter aus, Anacamptis pyramidalis kommt langsam, Ophrys apifera hatte ich nicht gepflanzt, die tauchte von alleine auf….ist aber auch „volatiler“, mal finde ich blühende Exemplare, manche Jahre auch wieder gar keine.
Leider hab ich nur noch eine gepflanzte Orchis purpurea, die letzten 2-3 Jahre habe ich die reifen Samenkapseln geerntet und versucht, den Samen mit feinem Sand gemischt gezielter zu streuen.
Auch Orchis mascula hat gepflanzt 2-3x geblüht, aber keine Versamung geschafft, da hab ich nochmal 3 letztes Jahr nachgepflanzt und auch da gezielt die Samen geerntet und gestreut.
Das A und O ist, den/die richtigen Pilze im Boden zu haben.
Ich hab in meiner Obstwiese gezielt vor 10 Jahren Orchideen aus gärtnerischer Vermehrung gepflanzt und hatte bei ein paar Arten auch das Glück, dass sie sich von selbst wieder neu ausgesät haben.
Ich lasse immer erst Ende Juli, Anfang August mähen, damit die Samenstände der Orchideen ausreifen können.
In den ersten Jahren, als ich erste neue Sämlinge entdeckte, hab ich die noch markiert und im Verlauf des Sommers ab und an danach geschaut, sie von zuviel bedrängenden Nachbarn etwas befreit, das hat meinem Empfinden nach geholfen, dass sie nicht als junge Sämlinge untergehen.
Später, obwohl meine Wiese immer noch relativ „fett“ ist, schaffen sie es trotzdem recht gut.
Himantoglossum hircinum hat schon einige wieder blühende Nachkommen hervorgebracht und breitet sich eigenständig weiter aus, Anacamptis pyramidalis kommt langsam, Ophrys apifera hatte ich nicht gepflanzt, die tauchte von alleine auf….ist aber auch „volatiler“, mal finde ich blühende Exemplare, manche Jahre auch wieder gar keine.
Leider hab ich nur noch eine gepflanzte Orchis purpurea, die letzten 2-3 Jahre habe ich die reifen Samenkapseln geerntet und versucht, den Samen mit feinem Sand gemischt gezielter zu streuen.
Auch Orchis mascula hat gepflanzt 2-3x geblüht, aber keine Versamung geschafft, da hab ich nochmal 3 letztes Jahr nachgepflanzt und auch da gezielt die Samen geerntet und gestreut.
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Re: Wilde Orchideen
Gut dann werde ich im August mähen, nichts ausbuddeln, den Rotklee wenn er überhand nimmt ausreißen und wenn nötig die Orchideen freihalten. Kalken werde ich erst mal auch nicht.
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Re: Wilde Orchideen
Gartenplaner hat geschrieben: ↑18. Jun 2024, 19:48
Dieses Paper von 2007 bietet einen guten Überblick, was gewusst ist und was so vieles noch nicht gewusst ist.
Helmlinge und Trüffel-Arten sowie Hallimasch werden als Mykorrhizapartner aufgeführt.
Epiphytisch wachsende Orchideen legen wohl als erwachsene Pflanzen größtenteils ihre Mykorrhiza ab.
Danke für den Link, Gartenplaner, das ist wirklich ein sehr ausführlicher Artikel. Auch wenn man nicht die ganze Terminologie beherrscht, kommt man doch aus dem Staunen nicht heraus. Die Welt der Pilze ist ein ganz eigenes, noch recht unbekanntes Universum.
Hier einige erstaunliche Erkenntnisse aus dem Artikel:
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Einige Orchideen benötigen Helmlinge zum Auskeimen des Samens, die weitere Entwicklung findet aber mit Hilfe von Hallimasch statt.
Die Orchideenzellen lassen sich durch Pilze besiedeln (die Pilzfäden liegen innerhalb der Zellen vor), können sie aber auch wieder verdauen - Partisanengärtner hat's auch schon erwähnt.
Bisher sieht es so aus, als würde die Orchidee vor allem vom Pilz profitieren, der ihr kohlenstoffhaltige Verbindungen bereitstellt, jedoch keine Stoffe an den Pilz liefern. Der Keimling erhält spezielle Zuckermoleküle vom Pilz, der ihm das Wachstum ermöglicht.
Vor der schnellen DNA-Analyse und einem Abgleich mit Datenbanken hatte man den Pilzfäden in den Orchideenwurzeln eigene Gattungen zugeschrieben, da man die geschlechtliche Form nicht kannte. Erst neuerdings ist es gelungen, die zugehörigen Pilzarten richtig zu bestimmen (S. 262). Darunter befinden viele, die nur unscheinbare Beläge als Fruchtkörper ausbilden wie Ceratobasidium, einige aus Familie der Wachskrustenartigen oder sogar blattschädigende wie Tanatephorus.
Aber es finden sich auch Hutpilze unter den Symbionten wie Täublinge, Hallimasch, Cortinaria, Risspilze, Lacktrichterlinge, ausserdem Becherlinge und Trüffel (wie schon erwähnt). Einige Orchideenarten sind wenig wählerisch und können mit unterschiedlichen Pilzarten kooperieren. Holzzersetzende Pilze (Saprophyten) scheinen bei der Keimung helfen zu können, indem sie dem Keimling Kohlenhydrate aus dem zersetzten Holz liefern.
Es gibt auch Dreiecksbeziehungen: Mykorrhiza-Pilze, welche Gehölzwurzeln besiedeln, stellen eine Verbindung zu Orchideenwurzeln her und liefern über ihr Myzel den Orchidee Kohlenstoffverbindungen aus dem Baum.