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Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 3764192 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Feigenwiese
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #29025 am:

@philippus

War bei mir im Winter 22/23 auch so, das mir Thierry von mehreren Sorten, sehr dünne und kranke Steckhölzer geschickt hat. Die ich dann natürlich auch nicht bewurzeln konnte.
Die Sorten waren Risoulet, San Bagio und Ubba Albania. Von Crozes, Ficatella, Signora Torchia und Trojano konnte ich zumindest den letzten Steckling nach über einem Jahr im Wasserglas endlich doch noch bewurzeln. Habe dann letzten Winter auch nichts bei Thierry bestellt. Ich meine für 35 Euro für 3 Steckhölzer sollte die Qualität schon stimmen.
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Olli85
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Olli85 » Antwort #29026 am:

Wollte mich auch mal wieder melden vom Gardasee. War gestern bei Omezzolli in Riva und es war ein bisschen enttäuschend. Er ist was Topffeigen angeht schon ausverkauft. Sie haben erst wieder im Februar welche. Maulbeeren hatten sie einige aber waren mir zu groß. Wer vor hatte bei ihm vorbeizuschauen, lasst es!!!
Sein Versuchsfeld habe ich am Vorbeigehen noch gesehen. Anscheinend testet er dort neue kälte-/regenresistente Sorten.
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GartenHiasl
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

GartenHiasl » Antwort #29027 am:

Hallo!
Ich bin leidenschaftlicher Feigenfan und habe vor zwei Jahren angefangen, Feigen auch selbst anzubauen. Bisher nur in Kübeln.
Ich wohne in einem südwestlichen Vortort von München (Würmtal) und bin am Überlegen, ob ich vielleicht dieses Jahr in den Freilandanbau einsteige.

Hier ist das wilde oberbairische Wetter, es regnet viel, gerne mal starke Winde, gibt regelmäßig Spätfröste bis in den April, gleichzeitig auch gerne mal sehr warm im Februar und März und jeden Winter regelmäßig einige Tage unter -15 Grad. Vor 20 Jahren gab's hier sogar noch vereinzelt unter -20 Grad. Gleichzeitig habe ich im Ort bei mir auch schon zwei oder drei andere Feigen im Freiland gesehen. Allerdings eher ältere und etablierte Pflanzen an Standorten mit Mikroklima (in geschützter Lage am Flußufer oder an Hauswänden).

Aus meiner Feigensammlung würde ich jetzt gerne eine Pflanze ins Freiland setzen, und zwar die mit der höchsten Überlebenschance. Standort wäre vor einer Südwand.
Meine Kandidaten wären;

  • Brown Turkey mit ca 65 cm Stamm

  • Brown Turkey mit ca 40 cm Stamm (noch nicht stark bewurzelt, da neu gekauft. Falls sie Überlebenschancen hat, hätte ich dieses BT-Exemplar für Experimente vorgezogen, weil es nicht so schade wäre, wenn sie abstirbt)

  • Negronne mit ca 60 cm Stamm

  • Unbekannte Sorte mit ca 40 cm Stamm, Steckling kommt aus einem Münchner Stadtgarten, wo die Mutterpflanze seit zirka 30 Jahren völlig ohne Schutz wächst und ohne je Schäden zu haben, allerdings extrem vorteilhafter Standort dort

  • Dalmatie mit ca 1,5 m Stamm, scheint aber eher empfindlich zu sein




Meine Fragen:

  • Wie groß/dick müsste eine Feige in diesem Klima sein, um den Winter zu überstehen?

  • Haltet ihr Brown Turkey für diesen Standort geeignet? Oder besser eine andere Pflanze aus meiner Sammlung?

  • Welche Sorten kämen sonst in Frage?

  • Ist es jetzt schon zu spät für's Auspflanzen?

  • Gibt's hier Leute, die im Raum München schon Erfolge mit Feigen hatten?



Danke schonmal für eure Antworten. :)
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #29028 am:

In deinem Klima sind früh reifende Sorten klar zu bevorzugen und davon gibt es zur Genüge. Dein Sortiment umfasst keine solche Sorte (zur Unbekannten aus dem Münchner Stadtgarten kann ich mich natürlich nicht äußern). Diese Sorten reifen mindestens drei Wochen später als die frühen Sorten die ich kenne, oder mehr.

Wenn du eine Feige pflanzt, priorisiere lieber den Ertrag, denn umso früher du ernten kannst umso mehr kannst du ernten und in besserer Qualität. Bei häufigen Spätfrösten wird es vielleicht auch selten eine erste Ernte geben, daher sind hier besonders frühe Einmaltragende mit erwiesener hoher Frosttoleranz die erste Wahl, aus meiner bescheidenen Sicht.

Diese wären zum Beispiel:
- Ronde de Bordeaux
- Pastilière
- Hardy Chicago (diese ist praktisch einmaltragend, wenn nicht ganz) und andere Mount Etna Sorten
- Campanière
- Bécane

- Michurinska 10 (andere hier kennen diese Sorte, ich nicht)

Zum Auspflanzen ist noch nicht zu spät, aber das Fenster für den idealen Zeitraum schließt sich bald. In deinem Klima würde ich im Herbst nicht pflanzen, es sei denn du bist bereit auch ggf. aktiv zu schützen.
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Feigenwiese
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #29029 am:

@GartenHiasl

Sehe ich genauso wie philippus. Mit frühen Herbstfeigen hast du wohl die besten Chanchen.

Beim Auspflanzen kann ich dir nur raten eine doppelte Sorte zu nehmen um zu Testen.

Desweiteren solltest du den Erdballen der Feige in einem Drahtkorb pflanzen und den Stamm gegen Fraß von Mäusen schützen. Falls es bei dir Rehe in der Gegend gibt könnte es auch sein, das der Stamm, sowie obere Äste abgefressen werden. Also auch diese schützen.
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Feigenwiese
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #29030 am:

War gestern auf meiner Feigenwiese und habe mir die ausgepflanzten Feigen angeschaut.

Einfach nur ein riesiges Disaster! :'(

Nachdem letztes Jahr ja schon die ersten Feigen durch Mäusefraß am Stamm abgestorben sind, gibt es dieses jahr weitere Rückschläge.

Der bodennahe Neuaustrieb bei oben genannten Feigen, die ich nicht schützen konnte wurde auch wieder abgefressen.

Fast alle Bäume wurden zudem wohl von dem Spätfrost im April getroffen. Und da das nicht gereicht hat, haben wohl noch Schnecken durch den vielen Regen in letzter Zeit jeglichen Neuaustrieb aufgefressen.

Also von ca. 60 ausgepflanzten Feigen würde ich schätzen, das ca. 10 komplett tot sind. 4 Stück haben aktuell einen kurzen Austrieb und ein paar Blätter. Eine Hand voll ist gerade wieder am Austreiben und der Rest hat zwar noch grüne angefressene Austriebe/Stengel, aber noch keine neuen Blätter. Die Feigensorten die aktuell Blätter haben sind zwei Unbekannte Sorte, LSU O'Rourke und Abou George. Achja eine einzige Feige hat ein paar Brebas dran -> Jannot.

Anbei ein paar Fotos.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #29031 am:

Schneckenfraß
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Feigenwiese » Antwort #29032 am:

Jannot
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Elias
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Elias » Antwort #29033 am:

Oh je! Da kommt alles zusammen! Spätfrost und dann noch die Schecken! Schrecklich! Und gegen beides kannst Du kaum was tun.
Ausgepflanzt: 2x BT, Negr, RdB, M-10, Sultane, 2x LdA, DK, Dauphine
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DerTigga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

DerTigga » Antwort #29034 am:

Ja, wirklich ne bittere Kombi :-\
Evt. würde das Gras mähen ja etwas gegen Schnecken helfen, aber bei dem 'Wetter-Glück' bisher ?
Da folgt womöglich nen Sommer mit monatelang kaum Regen und das gemäht haben bzw. diese "Schutzmaßnahme" rächt sich über dadurch zu sehr gesteigerte Verdunstung = Trockenheitsprobleme ?

Ich drücke mal die Daumen, das jene ca 10 toten Feigen zumindest keine sehr teuren + nur schwer wieder zu beschaffende Feigen waren. Gut möglich erneut Jahre zuwarten zu müssen, bis es erste Früchte (auch zur Echtheitsprüfung) gibt, ist so schon ärgerlich genug !
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #29035 am:

@GartenHiasl
Ich habe zu Freunden im Würmtal in Krailling an der Grenze zu Stockdorf eine Ronde de Bordeaux gebracht, die sie an einer Hauswand (SW-Ausrichtung) auspflanzen wollen bzw. ausgepflanzt haben.

Foto: seltene, bereits reife Ronde de Bordeaux Sommerfeige - heute am Feigenhof Wien fotografiert. Die Marillen (alter großer Baum) sind dort auch kurz vor der Reife.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #29036 am:

Wer im Kremser Umland Ronde de Bordeaux sucht. Bei Bellaflora wird man fündig für 79,90€.
15L Töpfe.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

mora » Antwort #29037 am:

und die siebte die auf dem Wagen stand ist in deine Arme gesprungen? ;D ;)

@ Feigenwiese: echt bitter sowas. Hier ist dieses Jahr auch der Wurm drin - erst spätfrost, dann Rehe, dann sehr lange kalt. Es fehlt einfach auch die Wärme, vor allem Nachts.
Dieses Jahr schon eine Morus Nigra retten müssen, eine Aprikose habe ich auch ausgegraben - fraglich ob die überlebt (2x Mäuse?). Feigen hat es bisher noch keine erwischt aber die kommen einfach nicht in die Gänge weil zu kalt.
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Olli85
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Olli85 » Antwort #29038 am:

Bin wieder vom Gardasee zurück und hab gleich mal schauen müssen was der Garten macht. Die Schnecken haben mir meine ganzen Maulbeerbäume zu 50% abgefressen. Vom Basilikum ist nichts mehr da. Meine Negronne wurde auch ordentlich abgefressen. Was mich am meisten ankotzt ist meine kleine FigoMoro. Aus ursprünglich 4 Stecklingen sind 2 angegangen. Von diesen 2 wurde eine von den Trauermücken kaputt gemacht und die letzte Kleinpflanze wurde komplett von den Schnecken abgefressen (Bild anbei). Ich hoffe sie erholt sich nochmals 😭 ansonsten haben sich die Pflanzen in meiner Abwesenheit super entwickelt. Yellow Long Neck ging tierisch ab.
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rohir
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

rohir » Antwort #29039 am:

Ich überlege zwei meiner drei Feigen an eine Mauer umzupflanzen. Eine muss ohne Mauer zurechtkommen, da nur Platz für zwei ist. welche der folgenden drei schaffts am ehesten ohne Mauer? Welche wächst ausladend, welche schmal?

Habe die Ronde de Bordeaux, Hardy Chicago und Michurinska 10.
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