News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Wiesen - Wiesenpflanzen (Gelesen 133959 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cornishsnow, AndreasR
- Gartenplaner
- Beiträge: 20105
- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Solche Fluktuationen in Wiesengesellschaften sind nicht ungewöhnlich, ich hab das schon bei einigen Arten hier ganz konkret beobachten können.
Allerdings hat meine Wiese wahrscheinlich auch noch nicht ein definitives „End-Gleichgewicht“ erreicht.
Allerdings hat meine Wiese wahrscheinlich auch noch nicht ein definitives „End-Gleichgewicht“ erreicht.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
- hobab
- Beiträge: 2126
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Ich konnte mal einige Jahre ein Wiesenprojekt der TU mit Präriepflanzung beobachten, hauptsächlich Schizachirium und Sporobolus heterolepis mit diversen Stauden. Wie stark das Verhältnis Stauden zu Gräsern von Jahr zu Jahr schwankte, war erstaunlich, am Schluß waren es fast nur noch Gräser, aber im letztem Jahr kamen die Stauden doch wieder, selbst Asclepias tuberosa und Echinacea pallida
Berlin, 7b, Sand
- Gartenplaner
- Beiträge: 20105
- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
- Bodenart: „Töpfer“lehm
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Ja, das ist äußerst spannend, was in Wiesengesellschaften so passieren kann, ich hab da auch schon mit mulmigen Gefühl die Massenvermehrung einer Art beobachtet, aber nicht eingegriffen - und im nächsten Jahr oder auch erst im Jahr darauf war alles wieder „im Gleichgewicht“.
Die letzten 2-3 Jahre setzt hier scheinbar der Wiesenstorchschnabel zum Durchmarsch an:
Aber ich weiß, dass es in 2 Jahren auch wieder ganz anders aussehen kann.
Wobei der ja sehr hübsch ist:
Und sehr lange blüht, da wäre eine flächige Ausbreitung auch kein Drama 8)
Knautia macedonica war wohl versehentlich unter Samen von Knautia arvensis, ich finde die Farbe in meiner Wiese einfach geil und versuche deshalb, seit Jahren macedonica ganz gezielt anzusäen - aber jetzt will sie nicht mehr so recht ???
Immerhin, eine dritte Pflanze ist aus diesem mehrfachen Samenverstreuen jetzt doch schon hervor gegangen …und dieses Jahr konnte ich noch viele Sämlinge hier aus dem Forum (Danke nochmal) pflanzen, vielleicht schaffen es davon wenigstens ein paar mehr…..
Galium mollugo blüht bald auf
Die letzten 2-3 Jahre setzt hier scheinbar der Wiesenstorchschnabel zum Durchmarsch an:
Aber ich weiß, dass es in 2 Jahren auch wieder ganz anders aussehen kann.
Wobei der ja sehr hübsch ist:
Und sehr lange blüht, da wäre eine flächige Ausbreitung auch kein Drama 8)
Knautia macedonica war wohl versehentlich unter Samen von Knautia arvensis, ich finde die Farbe in meiner Wiese einfach geil und versuche deshalb, seit Jahren macedonica ganz gezielt anzusäen - aber jetzt will sie nicht mehr so recht ???
Immerhin, eine dritte Pflanze ist aus diesem mehrfachen Samenverstreuen jetzt doch schon hervor gegangen …und dieses Jahr konnte ich noch viele Sämlinge hier aus dem Forum (Danke nochmal) pflanzen, vielleicht schaffen es davon wenigstens ein paar mehr…..
Galium mollugo blüht bald auf
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
- sempervirens
- Beiträge: 2446
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
- sempervirens
- Beiträge: 2446
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
-
- Beiträge: 1954
- Registriert: 3. Dez 2016, 23:28
- Wohnort: Niederrhein, Issum
- Region: NRW
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Acontraluz hat geschrieben: ↑2. Jun 2024, 17:06
Hi, Zwerggarten, Rieger/Hoffmann sind mir natürlich ein Begriff, ebenso Faunenverfälschung.
Zur Erklärung: Ich war Mitglied des hier ansässigen, nun aufgelösten Vereins „ Naturfelder Issum“. Wir haben Blühwiesen mit regionalem Saatgut von denen angelegt. Einige im Aussenbereich der Gemeinde, auch bei uns ca. 400 qm. Bis auf eine Wiese im Ortskern, die noch recht artenreich und auch hübsch ist, sind alle anderen Flächen im Aussenbereich überwuchert worden von Gras, Brennesseln und Disteln. Die große Ablehnung der Mitbürger, aber auch der Umstand, dass sich die meisten Mitglieder unter einer Blühwiese für Insekten so etwas wie wogende bunte Flächen voller Mohn- und Kornblumenblau, Kosmeen etc. ähnlich buntem Geblühe vorgestellt haben, hat nun zur Auflösung des Vereins geführt.
Na ja, jetzt habe ich zusätzlich ein Stückchen Land voller Hochgras, Brennesseln, Ampfer und Disteln. Da würde ich gern Klappertopf sähen, sobald wir mähen können. Steht teils unter Wasser, da war mir zunächst egal, woher. Aber wenn es wichtig ist, bestelle ich bei Rieger/Hoffmann.
-
- Beiträge: 1954
- Registriert: 3. Dez 2016, 23:28
- Wohnort: Niederrhein, Issum
- Region: NRW
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Ich habe dieses Zitat aus dem grünen Brett nochmal eingesetzt, weil ich denke, das passt auch hierher.
-
- Beiträge: 1954
- Registriert: 3. Dez 2016, 23:28
- Wohnort: Niederrhein, Issum
- Region: NRW
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Ach, ja, um das noch zu vervollständigen, ich habe diverse Samen von Klee und Esparsette von einem Versender aus der Bucht gekauft. Ist das auch ein Frevel? Wie schon gesagt, wir wohnen nicht innerorts.
- sempervirens
- Beiträge: 2446
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Regio Saatgut ist erstmal ne sinnvolle Sache aber ein zweischneidiges Schwert das auch dazu führt das Kosten höher werden und die Mischungen immer generischer werden und nur noch allerweltsarten angeboten werden, da man kaum Produzenten findet
Nur um ein Beispiel zu nennen im mager Saum meines UGs gabs bspw früher dianthus deltoides, dianthus armeria , silene nutans und Karthäuser Nelke und Silene vulgaris
Jetzt sind es nur noch letztere Arten, dabei ist bspw dianthus armeria Eine Klassische Mittelgebirgsart, die deutlich seltener ist bzw. Angeboten wird.
Klar ein Problem das lösbar sein sollte, aber generelle Artenverarmung halte Ich für ein größeres Problem als genetische florenverfälschung
Zudem Pflanzen genetisch auch teilweise schneller adaptieren als man glauben mag
Im Garten darf man theoretisch machen was man möchte , Ich finde es gut wenn man auf Regio Saatgut zugreift insofern Verwilderung in die freie Landschaft möglich sein sollte. Aber bei so allerwelts Arten und seltenen Arten halte ich die Gefahr für gering.
Bei Ersteren dominiert der lokale Genpool so stark das langfristig der genpool stabil bleiben sollte.
Letztere sind nicht ohne Grund selten und sollten sich kaum außerhalb des Garten verbreiten.
Zudem gibts es Arten die ohne hin einen recht stabilen genpool haben.
Daher um deine Frage zu beantworten ich denke das mit dem Klee und Esparsette sollte kein Problem sein, die Bauern haben zum Zwecke der Gründüngung und für die Futter hektaweise Kleesorten und Futter Esparsette ausgebracht, das dein Garten eine untergeordnete Rolle einnimmt.
Problematisch wird es eher bei Unterarten die wirklich Gebietsfremd sind bspw wurde viel kleiner Wiesenknopf Saatgut verkauft welcher eine Unterart aus dem Mittelmeerraum ist oder invasive Arten wie Lupinus polyphyllus
Und traurig das sich der Verein aufgelöst hat und die dieses verklärte Bild der Ackersaum-Blühstreifen im Kopf haben, ja die wirken ja wirklich farbenfroh und knallig mit Naturnahen Blumenwiesen haben diese Säume nicht viel zu tun. Dennoch besser als eine erdbrache
Die Entwicklung der Fläche deutet auch daraufhin, dass eine hochstauden Flur an der Stelle vllt mehr Sinn ergeben hätte.
Dies ist aber meine persönliche Meinung gerne lasse ich mich eines besseren belehren und ich sage das selbst als jemand der ausschließlich Regio Saatgut oder selbst gesammeltes Saatgut aus meiner Region verwendet. Aber wenn man alles ganz streng sieht, dürfte man bspw auch keine campanula persicafolia „Albus“ oder „grandiflora“ im Garten haben
Nur um ein Beispiel zu nennen im mager Saum meines UGs gabs bspw früher dianthus deltoides, dianthus armeria , silene nutans und Karthäuser Nelke und Silene vulgaris
Jetzt sind es nur noch letztere Arten, dabei ist bspw dianthus armeria Eine Klassische Mittelgebirgsart, die deutlich seltener ist bzw. Angeboten wird.
Klar ein Problem das lösbar sein sollte, aber generelle Artenverarmung halte Ich für ein größeres Problem als genetische florenverfälschung
Zudem Pflanzen genetisch auch teilweise schneller adaptieren als man glauben mag
Im Garten darf man theoretisch machen was man möchte , Ich finde es gut wenn man auf Regio Saatgut zugreift insofern Verwilderung in die freie Landschaft möglich sein sollte. Aber bei so allerwelts Arten und seltenen Arten halte ich die Gefahr für gering.
Bei Ersteren dominiert der lokale Genpool so stark das langfristig der genpool stabil bleiben sollte.
Letztere sind nicht ohne Grund selten und sollten sich kaum außerhalb des Garten verbreiten.
Zudem gibts es Arten die ohne hin einen recht stabilen genpool haben.
Daher um deine Frage zu beantworten ich denke das mit dem Klee und Esparsette sollte kein Problem sein, die Bauern haben zum Zwecke der Gründüngung und für die Futter hektaweise Kleesorten und Futter Esparsette ausgebracht, das dein Garten eine untergeordnete Rolle einnimmt.
Problematisch wird es eher bei Unterarten die wirklich Gebietsfremd sind bspw wurde viel kleiner Wiesenknopf Saatgut verkauft welcher eine Unterart aus dem Mittelmeerraum ist oder invasive Arten wie Lupinus polyphyllus
Und traurig das sich der Verein aufgelöst hat und die dieses verklärte Bild der Ackersaum-Blühstreifen im Kopf haben, ja die wirken ja wirklich farbenfroh und knallig mit Naturnahen Blumenwiesen haben diese Säume nicht viel zu tun. Dennoch besser als eine erdbrache
Die Entwicklung der Fläche deutet auch daraufhin, dass eine hochstauden Flur an der Stelle vllt mehr Sinn ergeben hätte.
Dies ist aber meine persönliche Meinung gerne lasse ich mich eines besseren belehren und ich sage das selbst als jemand der ausschließlich Regio Saatgut oder selbst gesammeltes Saatgut aus meiner Region verwendet. Aber wenn man alles ganz streng sieht, dürfte man bspw auch keine campanula persicafolia „Albus“ oder „grandiflora“ im Garten haben
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
hobab hat geschrieben: ↑31. Mai 2024, 10:27
Ich konnte mal einige Jahre ein Wiesenprojekt der TU mit Präriepflanzung beobachten, hauptsächlich Schizachirium und Sporobolus heterolepis mit diversen Stauden. Wie stark das Verhältnis Stauden zu Gräsern von Jahr zu Jahr schwankte, war erstaunlich, am Schluß waren es fast nur noch Gräser, aber im letztem Jahr kamen die Stauden doch wieder, selbst Asclepias tuberosa und Echinacea pallida
[/quote]
Das wovon Du berichtest ist doch aber eine Staudenpflanzung mit Gräsern und hat nichts mit den Wiesen zu tun, die wir hier beschreiben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine richtige Einordnung und Begrifflichkeit sehr wichtig ist, da der ökologische Wert solcher Pflanzungen ja ein völlig anderer ist als der einer Heuwiese.
[quote author=Acontraluz link=topic=37346.msg4192107#msg4192107 date=1717340941]
Hi, Zwerggarten, Rieger/Hoffmann sind mir natürlich ein Begriff, ebenso Faunenverfälschung.
Zur Erklärung: Ich war Mitglied des hier ansässigen, nun aufgelösten Vereins „ Naturfelder Issum“. Wir haben Blühwiesen mit regionalem Saatgut von denen angelegt. Einige im Aussenbereich der Gemeinde, auch bei uns ca. 400 qm. Bis auf eine Wiese im Ortskern, die noch recht artenreich und auch hübsch ist, sind alle anderen Flächen im Aussenbereich überwuchert worden von Gras, Brennesseln und Disteln. Die große Ablehnung der Mitbürger, aber auch der Umstand, dass sich die meisten Mitglieder unter einer Blühwiese für Insekten so etwas wie wogende bunte Flächen voller Mohn- und Kornblumenblau, Kosmeen etc. ähnlich buntem Geblühe vorgestellt haben, hat nun zur Auflösung des Vereins geführt.
Na ja, jetzt habe ich zusätzlich ein Stückchen Land voller Hochgras, Brennesseln, Ampfer und Disteln. Da würde ich gern Klappertopf sähen, sobald wir mähen können. Steht teils unter Wasser, da war mir zunächst egal, woher. Aber wenn es wichtig ist, bestelle ich bei Rieger/Hoffmann.
Woran liegt das Acontraluz? Ist der Boden da einfach zu nährstoffreich? Wie sahen denn Wiesen, die zur Heugewinnung genutzt wurden früher in Eurer Gegend aus? Ansonsten gibt es ja bei Saaten-Zeller nach Regiobereich und Boden Aufstellungen über enthaltene Wildpflanzenarten. Für unsere Gegend passt das recht gut meine ich. Mohn und Kornblumen sind Acker"unkräuter" und haben mit Wiesen erst eimal nichts zu tun und Cosmeen sowieso nicht. Hier bei den Blumenwiesen äußert sich Westrich auch zu Mischungen wie "Mössinger Sommer", die wahrscheinlich Deinen ehemaligen Vereinsmitgliedern vorschweben:
"Diese Ansaat (»Mössinger Sommer«) ist zwar bunt, besteht aber wie einige andere Sommerblumen-Mischungen aus überwiegend exotischen, aus anderen Erdteilen stammenden Arten, teils mit gefüllten Blüten. Sie hält einer fachlichen Überprüfung des angeblichen Nutzens für Wildbienen nicht stand. Diese und ähnliche Mischungen werden nicht nur von den Anbietern, sondern auch von denen, die sie aussäen, immer wieder als »Blumenwiesen» bezeichnet, was in der Begrifflichkeit der Vegetationskunde aber falsch ist. Sie sind daher nicht mit den hier behandelten Wiesen gleichzusetzen."
Und ich stimme Dir zu, sempervirens, vielleicht wäre eine passende Hochstaudenflur an den Wucherstellen besser geeignet.
Hier blüht die ehemals lückige Wiesenfläche um die Wäschespinne auf. Eigentlich gibt es kaum noch Gräser, alles ist Kraut, gut für die Wildbienen. Die gräserfressenden Schmetterlinge können andere Flächen nutzen.
Im Moment blüht Papaver rhoeas, nur möglich durch den teilweise offenen Boden, verursacht durch die Trockenheit im letzten Sommer, Pollenfutter für 10 Wildbienenarten. Den Pollen von Berteroa incana nutzen 11 Wildbienenarten, unverzichtbar für die gesamte Insektenwelt: Knautia arvensis mit 13 pollennutzenden Bienenarten, 3 davon oligolektisch und unzähligen Tagfaltern, Käfern, Schwebfliegen... Ich habe daran bisher 3 sehr große Wildbienenarten bestimmen können: Andrena hattorfiana, die Knautien-Sandbiene (oligolektisch), Halictus scabiosae, Gelbbindige Furchenbiene und Halictus sexcinctus, Sechsbindige Furchenbiene, Fotos im Wildbienenthread. Die Hochsommerblumen warten auf ihren Auftritt.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
- hobab
- Beiträge: 2126
- Registriert: 20. Apr 2008, 17:05
- Wohnort: Berlin
- Bodenart: Sand
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Chica, mein Beispiel ist eine gepflanzte Prärie, ein derartig schwammiger Begriff, das man es auch amerikanische Wiese nennen kann. Und ja, Wiesen kann man auch pflanzen und mit sicher über 800 qm Fläche war das auch als Wiese erfahrbar. Ich wusste nicht das du ein Hoheitsrecht für den Begriff Wiese hast, zumal ja nur auf die jährlich schwankenden Verhältnisse der Arten hingewiesen werden sollte. Ich hab eher Probleme 5 qm umgewandelten Rasen als Wiese zu bezeichnen…
Berlin, 7b, Sand
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Das hat mit mir persönlich gar nichts zu tun ;), Westrich schreibt es doch oben: solche Bezeichnungen sind in der Begrifflichkeit der Vegetationskunde falsch und viel schlimmer, suggerieren einen höheren ökologischen Wert als tatsächlich vorhanden.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
- sempervirens
- Beiträge: 2446
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Bienen-Rag-Wurz in einer Wiese, zusammen mit Ononis repens, lathyrus syvlestris, Thymus pulgeoides, kleiner Odermenning, Dost, Heilziest und vielen weiteren Arten, es schien eine schöne Kalk-Magerwiese zu sein.
Später entdecke ich noch eine Waldlichtung flächendeckend voll mit Rhinantus Minor und Orchideen, die Wiese war so Mager und so voll mit den Halbschmarotzern, dass es dann Anschein machte als würde sie gemäht werden.
Leider war mein Handyakku zu dem Zeitpunkt leer und ich konnte die Arten nicht mehr fototgrafieren und nachbestimmen, aber es waren epipactis palustris, epipactis atrorubens und die sehr häufige
Braunrote Stendelwurz Epipactis helleborine. Dess weiteren auch das häufige große Zweiblatt, Neottia ovata. Und einige Bienenragwurze + eine Menge dactylorhiza vermutlich maculatum, in verschiedenen Ausprägungen von komplett weiß zu rosa, zu lila
Später entdecke ich noch eine Waldlichtung flächendeckend voll mit Rhinantus Minor und Orchideen, die Wiese war so Mager und so voll mit den Halbschmarotzern, dass es dann Anschein machte als würde sie gemäht werden.
Leider war mein Handyakku zu dem Zeitpunkt leer und ich konnte die Arten nicht mehr fototgrafieren und nachbestimmen, aber es waren epipactis palustris, epipactis atrorubens und die sehr häufige
Braunrote Stendelwurz Epipactis helleborine. Dess weiteren auch das häufige große Zweiblatt, Neottia ovata. Und einige Bienenragwurze + eine Menge dactylorhiza vermutlich maculatum, in verschiedenen Ausprägungen von komplett weiß zu rosa, zu lila
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Eine Prärie ist auch nur eine Wiese, halt eine aus Nordamerika und in unserem Verständnis eine, wo Gras und Stauden zwei Meter hoch wachsen und Bisons weiden. ;) Allerdings braucht es für soviel Wachstum auch ordentlich Wasser. Und dann gibt es auch in Nordamerika trockene Kurzgrasprärien, die wir bei uns als Steppe bezeichnen würden. In innerstädtischen Bereichen geht es auch um Ästhetik. Das sind geplanzte Nachbildungen der amerikansichen Hochgras- oder Kurzgrasprärien vollkommen legitim. Freilaufende Bisons wären allerdings unangebracht.
Und selbstverständlich sind auch Wiesen mit der Artenstruktur traditioneller Heuwiesen legitim. Allerdings müssen auch die gepflegt sein. Vermüllte Ruderalflächen mit Brennnesseln und Disteln gelten allgemein nicht als ästhetisch.
Und selbstverständlich sind auch Wiesen mit der Artenstruktur traditioneller Heuwiesen legitim. Allerdings müssen auch die gepflegt sein. Vermüllte Ruderalflächen mit Brennnesseln und Disteln gelten allgemein nicht als ästhetisch.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- sempervirens
- Beiträge: 2446
- Registriert: 12. Dez 2023, 08:58
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 270
- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Wiesen - Wiesenpflanzen
Die Vielfarbigkeit und Vielgestaltigkeit von Wiesen-Witwen-Blume, Skabiosen und Centaurea Jacea ist in „echten“ Wiesen deutlich höher habe Soviele farbnuancen gesehen, wie man sie an angesäten Standorten nicht sehen würde