Wassermelonen, Citrullus Lanatus (Gelesen 31525 mal)

[Simmse]

Vorgestern hab ich noch eine Mountain Sweet Yellow (die längliche rechts im Bild auf Seite 3) geerntet, diesmal deutlich besserer Geschmack. Um die Kerne herum aber etwas mehlig/grießig, ansonsten recht knackig.

[markoxyz]

Na, wenigstens noch was essbares für dich bei dem Aufwand. Trotzdem enttäuschend das Ergebnis. Ich hab mir noch mal die Google Bildersuche zu der Sorte angesehen und muss sagen, die meisten Bilder passen tatsächlich. Milchig orange. Wenige sind leuchtend, glasig orange. Und ein paar richtig gelb.
Überwiegend Fotos aus Amerika, mal passender mal weniger passend. Aber am weiteten von der Realität entfernt und am schmackhaftesten ist das Bild von Deaflora aus Deutschland. Das ist glatt eine Frechheit, gerade auch die ganzen Kerne zu entfernen und etwas vor zu gaukeln. Die haben noch mehr Sorten im Programm die mich interessieren und die ich mal probieren wollte, nicht gerade günstig. Da fragt man sich doch, ob die noch mehr Bilder frisiert haben. Wobei das Foto z.B. von der Dessert King wieder hinkommt. Ich meine das Foto von der Sweet Siberian war früher ein anderes, klein und unreif wirkendes?

Zuletzt hatte ich ein paar Melonen dabei die mir zu lang gereift waren und in der Mitte schon weich. Nach dem ich etwas Panik hatte als die große Ernte kam nach den kalten Wochen und ein paar etwas zu knapp gereifte dabei waren hatte ich es dann mit den extra Tagen doch übertrieben. Pünktlich zum Wochenende dann aber mal wieder ein sehr gutes Exemplar vom Beet. Eine schöne klassische rote, meine chinesische 8424:

[Simmse]

Schöne Melone, nächstes Jahr werd ich wieder auf rote Sorten umsteigen, mit Ausnahme von Leelanau Sweetglo (falls ich an Saatgut rankomme).
Die Mountain Sweet Yellow waren jetzt zwar nicht riesig, aber kleinere Melonen sind doch eher von Vorteil. Die gestern geerntete vom Feld hatte immerhin 6,4 Kg bei fast 30cm Länge und verstopft damit schon den halben Kühlschrank. Farblich waren alle ziemlich identisch, nämlich apricotfarben, aber bei Bildern im Internet wird ja gerne mal am Farbregler gedreht.

Ist deine Melone diese Zaojia? Würdest du die empfehlen?

[markoxyz]

Ist deine Melone diese Zaojia? Würdest du die empfehlen?

Ich denke ja. Wobei das Ergebnis in mehreren Punkten von der Beschreibung abweicht. Ich schätze das Original wird eine Hybride sein und mir wurden dann ein paar Kerne einer gekauften "kernarmen" Frucht verkauft.
Empfehlen kann ich sie noch nicht nach einer Saison. Aber nächstes Jahr wird sie auf jeden Fall wieder dabei sein.

Seit der großen Melonenschwämme im Sommer hab ich täglich immer noch reichlich zu essen.
Vor zwei Wochen gab es noch mal eine hervorragende Asahi Miyako F1 aus dem Topf, zweiter Ansatz nach zwei frühen mittelgroßen Früchten, mit über 7,3 Kilo. Mit 11 Brix nicht mehr ganz so süß, aber immer noch ausreichend, eine eine tolle Konsistenz.
Heute gab es eine letzte Woche geerntete Lemondrop, die letzten Früchte von der sterbenden Beetpflanze waren dann endlich auch nicht mehr geplatzt und nun immer besser ausgereift. Knapp 2,4 Kilo, voll reif und 13 Brix.
Die letzten Pflanzen sterben nun aber ab, zwei Töpfe stehen noch am besten da. Im Tunnel kommen noch mal einige kleinere Kugeln aus dem zweiten Ansatz zusammen die größtenteils ausgereift sein dürften. Die letzten Töpfe hatte sehr sehr spät auch noch mal angesetzt und die Früchte sind bei dem milden Wetter schon größer als ich es ihnen zugetraut hätte. Die kalten Nächte die den Pflanzen den Garaus machen würden werden in der Vorhersage immer weiter nach hinten geschoben. Im Moment sind gar keine Nächte unter 8°C mehr angesagt die nächsten 16 Tage.
Also schwimme ich weiter in Wassermelonen und komme dabei kaum dazu der Birnenschwämme Herr zu werden die seit ein paar Wochen nach und nach anfällt. Hab schon 12 Kilo Conference Birnen im Kühlschrank und kühle die Melonen über Nachte im Freien aus Platzmangel,... Luxusprobleme ;D :P

[Jopse]

Ich wollte einmal von meinen bislang gemachten Erfahrungen beim Anbau von Wassermelonen berichten.

Da ich weder ein Gewächshaus noch einen Folientunnel habe beziehen sich meine Erfahrung ausschließlich auf den Anbau im Freiland.

Ich habe zwar reichlich Fläche zur Verfügung leider aber nur einen schweren fast lehmigen Boden. Mein Garten befindet sich zwischen zwei Baumgrundstücken, welche am Morgen und am Abend Schatten auf den Boden werfen. Von Anfang an habe ich meine Melonen in Bändchengewerbe gesetzt.

Die ersten drei Jahre habe ich (fast) ausschließlich die Sorte Alibaba angebaut. Ich finde die Sorte toll! Super Textur und Geschmack. Außerdem zeigt die Melone doch Zurücktrocknen des „Fangarms“ zuverlässig an wann die Früchte reif sind.

Vor zwei Jahren habe ich begonnen meine Wassermelonenpflanzen zu veredeln (Kopfveredlung). Im ersten Jahr habe ich die Unterlage Security F1 verwendet. Für das zweit Jahr (siehe unten) hatte ich Samen von Feigenblattkürbisen besorgt.

Letztes Jahr bin ich zufällig über eine Website gestolpert, welche eine große Auswahl an ukrainischen Wassermelonen-Sorten angeboten hat (https://nikitovka.com/en/11217-watermelon). Außerdem hatte ich mir noch Charleston Gray und Orangeglo besorgt.

Leider hatte ich mehrere Fälle, wo große Pflanzen innerhalb von zwei Tagen komplett abgestorben sind. Zuerst wurden ein paar Blätter welk und dann innerhalb kurzer Zeit der Rest der Pflanze. Dieses Phänomen hatte ich in den Jahren davor bei Alibaba noch nie beobachtet.


Hier eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen:

GLÄNZENDER BERG Nur mäßiges Wachstum. Eine größere Melone angesetzt (beim Nachbar 2 große Melonen). Die Melone hatte 7,1kg. Sie zeigte als einzige Melone Sonnenbrand (aufgehellte gelbliche Stelle). Mittelmäßig süß. Fleisch kräftig rot, zum Rand hin leicht gelblich. Dünne Schale und sehr kleine Kerne. Kommt nicht an Alibaba heran.

SWEET DAKOTA Eine große Melone (8kg). Die Pflanze ist kurz vor der Ausreife abgestorben. Obwohl ich die Melone noch eine Woche an der Ranke belassen habe. War die Melone nur in der Mitte süß. Sehr viele große Kerne.

ICE CREAM Anfangs das stärkste Wachstum aller Sorten. Hat aber nur männliche Blüten ausgebildet. Nachdem weibliche Blüten kamen hatte die Pflanze zwei Melonen bis zur Größe eines Apfels ausgebildet. Dann schlagartig alles abgestorben.

ISFAHAN Mittleres Wachstum, aber der frühste Fruchtanstanz. Leider starb die Pflanze ab als die Frucht schon über 1kg schwer war. Eine Kollegin hat Melonen zur Ausreife gebracht. Ergebnis: Kleine Kerne aber Textur nicht ausreichend crisp und Geschmacklich eher unangenehm.

MICKY LEE Als erste Pflanze eingegangen.

SHIRAZ Früh eingegangen. Bis dahin mittleres Wachstum.

SUPER EARLY DIXIE Bester Ertrag aller Pflanzen. Hat zuerst unter starkem Blattlausbefall gelitten und ist nur spärlich gewachsen. Nachdem die beiden Nachbarpflanzen eingegangen sind, starkes Wachstum. Hat drei Melonen mittlerer Größe ausgebildet. Reife recht spät. Eine kleine Melone entfernt, da der Fangarm abgedorrt war. Die Melone war allerdings unreif! Nach dieser Erfahrung wurden die Melonen noch eine Weile (2 -3 Wochen) an der Ranke gelassen. Danach deutlich verbesserte Reife. Eine Frucht sogar minimal unreif aber süß. Am 1.November wurde tatsächlich noch eine 3 Wassermelone reif. 9,4kg, hellrosa, aber süß. Fruchtfleisch leider etwas zu fest. Geschmack auch nur mittelmäßig. In Summe die produktivste Sorte (3 große runde Melonen mit 8+9+9,4kg. Eine kleiner Melone leider unreif gerntet - siehe oben).

NÖRDLICHER TRIUMPH F1 Erste Melone des Jahres (9,7kg). Zweite Melone 11,9kg (mein Rekord). Eine dritte Frucht hatte ich belassen, obwohl so etwas wie Blütenendfäule zu sehen war. Leider hat sich herausgestellt, dass die Schadstelle weit in die Melone hineingereicht hat und die Frucht leider nicht gegessen werden konnte. Die Pflanze hat sehr spät noch einen weitere Frucht angesetzt. Ende Oktober war der Fangarm dürr. Leider war die Melone nicht ganz reif, dafür aber stellenweise schon verdorben, obwohl von außen nichts zu sehen war. Optisch sehr ähnlich wie AliBaba, aber dickere Schale und fasrigeres Fruchtfleisch.

TURKISH DELIGHT Anfangs schnell gewachsen und mehrere Früchte angesetzt. Dann alle Früchte abgeworfen, bis auf eine die aber bei 1,5kg klein blieb (Ende August enfernt, leider unreif). Zweitweise das Wachstum eingestellt. Danach weitergewachsen. Mitte August neue Früchte angesetzt. Anfang September neue Früchte wuchsen aber kaum. Früchte sind etwas wulstig und klein.

CRIMSON SWEET 1 Pflanze eingegangen. 1 Pflanze :Schwaches Wachstum. 1 mittlere Melone 5,5kg. Guter Melonengeschmack, fast wie Alibab. Kerne: klein bis mittelgroß Schale: Normal bis dünn

ORANGELO 2 Unveredelte Pflanzen. Eine sehr schnell gewachsen und eine Frucht angesetzt. Dann abgestorben, kurz bevor die Frucht ganz reif war. Fruchtfleisch noch fast weiß. Sie war schon ausreichend süß um gegessen zu werden. Geschmacklich noch eher langweilig. Die zweite Pflanze ist nur sehr unzureichend gewachsen. Sie hat aber trotzdem eine kleine Frucht angesetzt. Nachdem der Fangarm angetrocknet war wurde die Frucht noch 2 – 3 Wochen an der Ranke gelassen. Leider war die Frucht trotzdem unreif, aber reifer als die erste Frucht. Auch war die Färbung des Fruchtfleischs etwas kräftiger als bei der ersten (großen) Frucht. Der Geschmack war dünn. Leider mit einem Beigeschmack an Pepino. Wer’s mag.

CHARLESTON GRAY Alle Pflanzen eingegangen.

[Zafferano]

interessant, vielen Dank für die ausführlichen Infos. Ich hatte bisher leider nur wenig Glück mit Wassermelonen, habe auch alles im Freiland und bisher war wohl mein Hauptfehler, dass ich nicht genügend Kompost/Dünger gegeben habe...

Welche Sorten baust du dieses Jahr an? Und wirst du wieder alle veredeln?

Schade, dass alle Charleston Gray eingegangen sind. Die wollte ich letztes Jahr auch schon anbauen, da ist jedoch leider keine einzige gekeimt. Dieses Jahr wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe mehr ausgesät, natürlich sind jetzt fast alle gekeimt und ich werde einige an Nachbarn verschenken (quasi als erweiterte Versuchsfläche ;D)

Zusätzlich habe ich noch einige Sweet Siberian (Solopoly) ausgesät.

[markoxyz]

Ich habe zwar reichlich Fläche zur Verfügung leider aber nur einen schweren fast lehmigen Boden.

Die Fläche ist das wichtigste, die ist bei mir immer zu knapp. Den Boden kann man problemlos optimieren mit verschiedenen Herangehensweisen.
Mein Favorit sind Pfanzlöcher: Da wird eine Wanne in den harten Boden ausgehoben von vielleicht 25L Volumen und mit Nährstoffreichem Humus aufgefüllt. Alternativ könnte man auch einfach großen Sack Erde von mindestens 40L auf den Boden legen, unten ein Raster von ein paar 5cm großen Löchern reinschneiden und oben in die Mitte ein Kreuz rein schneiden wo die Pflanze rein gesetzt wird.

Das mit dem Veredeln ist so eine Sache bei der ich nun schon ein paar Jahre sehr gemischte Erfahrungen gemacht habe. Mit veredelten Pflanzen hatte ich meine größten Erfolge und meine größten Misserfolge. Ein eindeutiges, klares Muster wie die Probleme genau entstehen hab ich noch nicht raus, aber es scheint zum Teil Sortenabhängig und abhängig von den Standortbediungungen zu sein. Am besten funktioniert es bei mir im Folientunnel. In Kübeln draußen sind die Ergebnisse gemischt. Und im Beet sind die Erfolge selten, wenn dann aber fantastisch. Konkret haben gerade im Beet die veredelten Pflanzen viel zu viel Wachstum und Fruchtansatz. Die wuchern in einem Tempo zu riesigen Teppichen mit teils dutzenden Früchten. Das führt dann meist, aber nicht immer, zu schlechter Fruchtqualität mit Hohlräumen, festem faserigen Fruchtfleisch und ein paar anderen Eigenschaften die du beschrieben hast.

Da also genug Fläche da ist wäre es sehr sinnvoll, wenn man neue Sorten testet und vieles veredelt, immer auch eine Pflanze pro Sorte unveredelt zu pflanzen um aus zu schließen, dass eventuelle Qualitätsprobleme durch das Veredeln entstanden sind.
Denn, z.B. die Orangeglo wird bei mir ganz anders als von dir beschrieben. Zuckersüß, wattig weiches Fruchtfleisch, tropisch aromatisch, leuchtend orange und recht groß.

[dadado]

Ich habe zwar reichlich Fläche zur Verfügung leider aber nur einen schweren fast lehmigen Boden.

Das mit dem Veredeln ist so eine Sache bei der ich nun schon ein paar Jahre sehr gemischte Erfahrungen gemacht habe. Mit veredelten Pflanzen hatte ich meine größten Erfolge und meine größten Misserfolge. Ein eindeutiges, klares Muster wie die Probleme genau entstehen hab ich noch nicht raus, aber es scheint zum Teil Sortenabhängig und abhängig von den Standortbediungungen zu sein. Am besten funktioniert es bei mir im Folientunnel. In Kübeln draußen sind die Ergebnisse gemischt. Und im Beet sind die Erfolge selten, wenn dann aber fantastisch. Konkret haben gerade im Beet die veredelten Pflanzen viel zu viel Wachstum und Fruchtansatz. Die wuchern in einem Tempo zu riesigen Teppichen mit teils dutzenden Früchten. Das führt dann meist, aber nicht immer, zu schlechter Fruchtqualität mit Hohlräumen, festem faserigen Fruchtfleisch und ein paar anderen Eigenschaften die du beschrieben hast.

Da also genug Fläche da ist wäre es sehr sinnvoll, wenn man neue Sorten testet und vieles veredelt, immer auch eine Pflanze pro Sorte unveredelt zu pflanzen um aus zu schließen, dass eventuelle Qualitätsprobleme durch das Veredeln entstanden sind.
Denn, z.B. die Orangeglo wird bei mir ganz anders als von dir beschrieben. Zuckersüß, wattig weiches Fruchtfleisch, tropisch aromatisch, leuchtend orange und recht groß.

Sehr spannend. Auf welche Unterlagen hast du denn bisher veredelt und womit hast du die besten/ schlechtesten Erfahrungen gemacht? Ich versuche mich dieses Jahr zum ersten mal an einer Veredelung und setze Atlantic Giant als Unterlage ein, da ich davon zufällig massenweise Samen da hatte.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

[markoxyz]

Auf welche Unterlagen hast du denn bisher veredelt und womit hast du die besten/ schlechtesten Erfahrungen gemacht?

Anfangs hatte ich die Unterlagen von Kiepenkerl und Dürr, mittlerweile nur noch die Routpower F1 von Bobby Seeds die es relativ günstig im 50er Pack gibt. Ein Unterschied bei ausgewachsenen Pflanzen habe ich zwischen den drei Unterlagen nicht festgestellt, wobei ich aus Platzmangel aber auch keinen besonders guten Vergleichs Anbau starten konnte. Die größten Unterschiede hatte ich aber im Keimlingsstadium und in der Handhabung beim Veredeln festgestellt. Da haben die ersten beiden Unterlagen ungleichmäßigere Keimlinge, ab und zu ist auch mal ein Krüppel dabei, die Keimblätter haben teils Probleme wenn sie Verletzungen vom Keimen haben oder bei der hohen Luftfeuchtigkeit beim Veredeln oder einfach wenn sie zu lange gestanden haben,... sie haben kein so einheitliches Jungpflanzenwachstum (Stammdicke) und wachsen meist viel zu kurz. Die Routpower F1 wachsen dagegen sehr gesund, ohne verkrüppelte Ausreißer, mit einer komfortablen Stiellänge, Dicke und Festigkeit, die in sehr kurzer Zeit nach dem Keimen stabil genug sind und das passende Format für ihr Gegenstück bieten. Sie wachsen dann auch schneller und sicherer zusammen, bereits nach 2-3 Tagen, und kurz darauf wächst die Veredelte Pflanze auch schon wieder los.

[dadado]

Danke! Die Unterlage teste ich nächstes Mal. Von den Atlantic Giant als Unterlage kann ich bisher nicht viel berichten außer dass sie schnell und dick wachsen, so dass man sie im Prinzip 2 Wochen später aussäen kann als die Edelsorte.

[Jopse]

Sehr spannend. Auf welche Unterlagen hast du denn bisher veredelt und womit hast du die besten/ schlechtesten Erfahrungen gemacht? Ich versuche mich dieses Jahr zum ersten mal an einer Veredelung und setze Atlantic Giant als Unterlage ein, da ich davon zufällig massenweise Samen da hatte.

Als Unterlage für die Veredelung habe ich mir noch einmal Security F1 besorgt (von Treppens). Letztes Jahr hatte ich Feigenblattkürbis verwendet. Da ich aber mit einigen Totalausfällen zu kämpfen hatte, bin ich wieder zurückgeschenkt.

Hier ist das Video nach dem ich beim Veredeln vorgegangen bin: https://www.youtube.com/watch?v=XPZHe1vm4_s&list=LL
Ich kann zwar kein Japanisch, aber Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte 😊

Leider war meine erste Veredlungskampagne nur wenig erfolgreich. Trotzdem habe ich dabei etwas gelernt. Bei einem ähnlichen Video wird behauptet, dass man für die Art der Veredlung keine Klammern benötigt. Das kann ich so nicht bestätigen. Das Edelreiß hält zwar „mechanisch“ gut in der Unterlage, aber leider brechen die schweren Keimblätter der Unterlage nach ein paar Tagen in der Veredelungskammer nach unten. Dabei kam es zu einem „Aufreißen“ der Veredelungsstelle. Am besten haben die Veredelungen von Alibaba funktioniert. Alibaba hat große Samen und daher bekommt man auch größere Edelreiße. Beim Einsetzen des Reiß sind die Unterlagen gerissen. Daher musste ich eine Klammer einsetzten, um das Reiß und die Keimblätter zusammenzudrücken. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass diese Veredelungen die besten Ergebnisse gebracht haben.

[Jopse]

Welche Sorten baust du dieses Jahr an? Und wirst du wieder alle veredeln?

In einem früheren Beitrag hat Markoxyz einmal erwähnt, dass er die besten Erfahrungen mit F1-Hybriden gemacht hat. Daher habe ich mir für dieses Gartenjahr bei Bobbyseeds die folgenden Samen besorgt:
Crimstar F1
Little Darling F1
Mini Love F1
Rosario F1
Primagold F1
Primaorange F1
Splendor F1
Viking F1
Daneben werde ich Alibaba als Referenzsorte mitlaufen lassen.

[thuja thujon]

F1 Hybriden bieten fast immer die meisten Vorteile.
Little Darling hatte ich letztes Jahr und war ok, das Wetter nicht gut und die Kulturführung stark verbesserungswürdig. Ich habs jedenfalls nicht geschafft, mehr als 3 Früchte pro Pflanze zu bekommen. Das doppelte sollte auch ohne Gewächshaus machbar sein.

Mir fehlt im großen und ganzen der Platz, um vernünftig in die Kultur von Melonen einzusteigen.

[markoxyz]

Leider war meine erste Veredlungskampagne nur wenig erfolgreich. Trotzdem habe ich dabei etwas gelernt. Bei einem ähnlichen Video wird behauptet, dass man für die Art der Veredlung keine Klammern benötigt.

Anfangs hatte ich auch erst versucht ohne Klammern aus zu kommen, später billige aus China ausprobiert, mit Gegenzunge veredelt,... alles Murks. An den Klammern und Clips sollte man nicht sparen. Die Silikon Clips sind am praktischsten. Meine haben 3 mm, da gibt es Unterschiede, welche für Tomaten z.B. sind zu klein für Kürbisgewächse. Manchmal reichen aber auch 3 mm nicht oder man braucht noch mal eine extra Fixierung, dann kommen die Klammern zum Einsatz. Die "guten" Klammern gibt es ja jetzt auch neu bei Bobby Seeds, da hatte ich vor zwei Jahren mal angeregt sowas ins Sortiment auf zu nehmen, wenn man schon Unterlagen und Sortenvielfalt hat, um alles aus einer Hand zu bekommen und nicht für ein paar Klammern noch irgend wo extra Versandkosten zu zahlen. Wollte er sich überlegen und hatte es früher wohl schon mal verworfen weil es sich nicht lohnt,... naja momentan sind die Klammern dort ausverkauft. Scheint also doch Nachfrage da zu sein. Leider gibt es dort aber nur die kleineren Tomaten Silikon Clips.

Beim Verdeln gibt es sehr viele Methoden die zum Ziel führen. Die praktischste und sicherste für mich ist aber die Kopfveredelung per Kopulation und Clips bei der man dem Kürbis ein Blatt belässt für die Zeit des Zusammenwachsens (etwa eine Woche). Dieses Jahr hatte ich das hauptsächlich wieder so gemacht und bei den Wassermelonen damit 100% Erfolg ohne Ausfall bis jetzt. Solange die Unterlage nicht dünner ist als die Edelsorte ist ein Größenunterschied dabei irrelevant.

Aber das mit dem Bohrloch (ohne durchstechen zur Seite) hab ich auch schon gemacht. Nicht so gut wie Kopulation, aber für Größenunterschiede wie diese Tigrimini F1 auch mal ganz nett:

[IMG]https://s20.directupload.net/images/user/240507/c4i5ujcg.jpg[/img]

[IMG]https://s20.directupload.net/images/user/240507/3uzcfbid.jpg[/img]

Das erste Bild ist eine Unterlage von Dürr oder Kiepenkerl und das zweite die Routpower F1.

[Jopse]

Beim Verdeln gibt es sehr viele Methoden die zum Ziel führen. Die praktischste und sicherste für mich ist aber die Kopfveredelung per Kopulation und Clips bei der man dem Kürbis ein Blatt belässt für die Zeit des Zusammenwachsens (etwa eine Woche). Dieses Jahr hatte ich das hauptsächlich wieder so gemacht und bei den Wassermelonen damit 100% Erfolg ohne Ausfall bis jetzt. Solange die Unterlage nicht dünner ist als die Edelsorte ist ein Größenunterschied dabei irrelevant.

Vielen Dank für den Hinweis. Meine zweite Charge habe ich nun nach dieser Methode gemacht (inkl. der „guten“ Klammern). Tatsächlich sind alle Exemplare gut angewachsen. Schon nach 4-5 Tagen hat man ein deutliches Wachstum am Edelreis sehen können. Danach nehme ich die Pflanzen aus der Veredlungskammer mit 100% Luftfeuchtigkeit heraus und stelle sie einen Tag neben die Kammer, wo sie weiterhin die LED-Beleuchtung bekommen. Die nächsten beiden Tage kommen die Pflanzen ins Freie, aber noch ohne direktes Sonnenlicht. Danach habe ich die Klammern entfernt. Beim ersten Blick auf die Veredelungsstelle sah alles sehr gut aus. Unterlage und Edelreis waren (vermeintlich) fast auf der ganzen Länge zusammengewachsen. Nun, einige Tage weiter, sieht man, dass Reis und Unterlage nur sehr partiell verbunden sind.

Das hatte ich vorletztes Jahr auch schon und trotzdem sind die veredelten Pflanzen ganz gut gewachsen.

Trotzdem frage ich mich nun, ob ich vielleicht zuerst das große Keimblatt der Unterlage hätte abschneiden sollen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Gewicht des (großen und schweren) Keimblatts den Übergang zum Stamm „verbiegt“ und die (wahrscheinlich noch labile) Verbindung zum Edelreis zum Aufreißen bringt.

Bei meinen Kopfveredelungen, bei welcher beide Keimblätter stehen bleiben, war dies definitiv der Fall. Dort sind die Probleme allerdings schon in der Veredelungskammer aufgetreten (siehe oben).

Nun wollte ich einmal fragen, ob ihr diesen Effekt auch schon beobachtet habt und was ich ggf. verbessern kann.